09.11.2018 - 02:01 Uhr
Maggy4u
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Maggy4u
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13
Taif: A Royal Audience
Malik al Taif. Wenn gleich Malik eigentlich als König und Herrscher in der männlichen Form meist übersetzt wird, spricht Areej le Doré unverblümt von der Königin der Taif-Rosen. Tatsächlich ließ er ausschließlich die Blütenblätter dieser seltenen Unterart in Taif vor Sonnenaufgang behutsam ernten und auf traditionelle Weise destillieren, um innerhalb kürzester Zeit die Verarbeitung von fast 2kg Royal Taif Rosenöls - nur für diesen Duft - zu beginnen. ZWEI Kilogramm!
Mal abgesehen vom weltlichen Gegenwert dieser Menge an Rosenöl, ist vor allem die um das zehnfache höhere Konzentration des Öls im Duft (40%) ausschlaggebend. Zehnfach deshalb, weil 4% des Öls für den Wirkungsbereich der IFRA als Obergrenze festgelegt wurden. Bei vielen synthetischen Duftstoffen sieht man leider diese Sorge nicht. Aber zurück zur Rose.
Russian Adam macht sehr schnell klar, dass sein Rosen-Safran-Oud etwas besonderes ist. Eindrucksvoll tanzt die Rose frisch und mit so massiver Natürlichkeit auf der Haut, als säßen wir in Mitten von blühenden Stöcken. Oder anders gesagt: So muss sich eine Biene beim Nektarsammeln in einer Royal Taif Blüte fühlen.
Dabei strahlt der Duft rosenrot und warm. Entführt uns tatsächlich an den gedachten Ort einer Oase in der Wüste, in einer Arabischen Nacht. Bewahrt den Moment der Blüten-Ernte, beschwört aber auch Schemen von arabischen Träumen und romantischen Geschichten herauf.
Relativ schnell kommen leicht dunkle Töne unter den schwebenden Rosenblättern auf. Holzig, minimal ledrig spielen Oudöle in Kombination auf und schaffen Struktur und, olfaktorisch, weitere arabische Konnotationen. Dabei bleibt die Rose immer als gefeierte Königin im Zentrum. Die animalischen Tendenzen von Oud und auch des Moschus-Absolus halten sich gekonnt - ja, fast vornehm - zurück. Das Oud selbst stützt den Moschus in seiner Animalik. Diese ist, dem natürlichen Moschus zugeschrieben, komplex, aber nie irritierend oder vulgär. Wir müssen also auch nicht in den Reittierstall der Oase, um alles zu erleben. Vielmehr treten mit Moschus und Oud, die, vielleicht eher als männlich zu bezeichnenden, Counterparts des Duftes in Erscheinung. Der wunderschöner Safran gibt seine Süße und kaschiert noch weiter die pure Kraft der "dunklen Mächte". Dabei ist er, wie die raschelnde Kleidung zwischen zwei Liebenden. Verhüllend und doch auch Offenbarung zugleich.
Mit jeder Bewegung projiziert der Duft ein unfassbare Aura um mich. Paßt nur surreal in die Herbstwelt Deutschlands. Und doch berührt er tief. Ist in seiner Strahlkraft und Opulenz skalenbrechend. Doch gleichzeitig auch sehr rein in seinem Wesen.
Wenn man es sehr einfach sagen möchte: Einer der besten Rosen-Safran-Ouds unserer Zeit.
Bei näherer Beschäftigung ist er mehr als nur einfach Referenz. Nicht nur, weil die rein mathematischen Fakten, der Konzentration der Duftöle, dies förmlich diktieren könnten. Er ist trotz des royalen Anspruchs mit gerade mal 8 Zutaten gleichzeitig schlicht und unfassbar authentisch. Er strotzt vor Kraft und will Dich doch umarmen. Er reißt Dich mit sich und schafft doch ein ruhiges, wohliges Gefühl. Bis in den wunderschönen Sandelholz-Amber Drydown hinein.
Es ist sicherlich das Wechselspiel der Gegensätze, die tatsächlich eins werden in diesem Duft, die Malik al Taif zu einem strahlenden Beispiel für Parfumkunst werden lassen.
Daher kann ich diesen Duft jedem zum Test empfehlen, der denkt, mit Rosen-Ouds als "Mainstream in der Nische" seinen Frieden machen zu wollen. Jedem Fan orientalischer Düfte. Jedem, der etwas mehr Glanz in das beginnende Grau des deutschen Herbstes bringen möchte.
Willkommen zur Audienz in Taif.
Mal abgesehen vom weltlichen Gegenwert dieser Menge an Rosenöl, ist vor allem die um das zehnfache höhere Konzentration des Öls im Duft (40%) ausschlaggebend. Zehnfach deshalb, weil 4% des Öls für den Wirkungsbereich der IFRA als Obergrenze festgelegt wurden. Bei vielen synthetischen Duftstoffen sieht man leider diese Sorge nicht. Aber zurück zur Rose.
Russian Adam macht sehr schnell klar, dass sein Rosen-Safran-Oud etwas besonderes ist. Eindrucksvoll tanzt die Rose frisch und mit so massiver Natürlichkeit auf der Haut, als säßen wir in Mitten von blühenden Stöcken. Oder anders gesagt: So muss sich eine Biene beim Nektarsammeln in einer Royal Taif Blüte fühlen.
Dabei strahlt der Duft rosenrot und warm. Entführt uns tatsächlich an den gedachten Ort einer Oase in der Wüste, in einer Arabischen Nacht. Bewahrt den Moment der Blüten-Ernte, beschwört aber auch Schemen von arabischen Träumen und romantischen Geschichten herauf.
Relativ schnell kommen leicht dunkle Töne unter den schwebenden Rosenblättern auf. Holzig, minimal ledrig spielen Oudöle in Kombination auf und schaffen Struktur und, olfaktorisch, weitere arabische Konnotationen. Dabei bleibt die Rose immer als gefeierte Königin im Zentrum. Die animalischen Tendenzen von Oud und auch des Moschus-Absolus halten sich gekonnt - ja, fast vornehm - zurück. Das Oud selbst stützt den Moschus in seiner Animalik. Diese ist, dem natürlichen Moschus zugeschrieben, komplex, aber nie irritierend oder vulgär. Wir müssen also auch nicht in den Reittierstall der Oase, um alles zu erleben. Vielmehr treten mit Moschus und Oud, die, vielleicht eher als männlich zu bezeichnenden, Counterparts des Duftes in Erscheinung. Der wunderschöner Safran gibt seine Süße und kaschiert noch weiter die pure Kraft der "dunklen Mächte". Dabei ist er, wie die raschelnde Kleidung zwischen zwei Liebenden. Verhüllend und doch auch Offenbarung zugleich.
Mit jeder Bewegung projiziert der Duft ein unfassbare Aura um mich. Paßt nur surreal in die Herbstwelt Deutschlands. Und doch berührt er tief. Ist in seiner Strahlkraft und Opulenz skalenbrechend. Doch gleichzeitig auch sehr rein in seinem Wesen.
Wenn man es sehr einfach sagen möchte: Einer der besten Rosen-Safran-Ouds unserer Zeit.
Bei näherer Beschäftigung ist er mehr als nur einfach Referenz. Nicht nur, weil die rein mathematischen Fakten, der Konzentration der Duftöle, dies förmlich diktieren könnten. Er ist trotz des royalen Anspruchs mit gerade mal 8 Zutaten gleichzeitig schlicht und unfassbar authentisch. Er strotzt vor Kraft und will Dich doch umarmen. Er reißt Dich mit sich und schafft doch ein ruhiges, wohliges Gefühl. Bis in den wunderschönen Sandelholz-Amber Drydown hinein.
Es ist sicherlich das Wechselspiel der Gegensätze, die tatsächlich eins werden in diesem Duft, die Malik al Taif zu einem strahlenden Beispiel für Parfumkunst werden lassen.
Daher kann ich diesen Duft jedem zum Test empfehlen, der denkt, mit Rosen-Ouds als "Mainstream in der Nische" seinen Frieden machen zu wollen. Jedem Fan orientalischer Düfte. Jedem, der etwas mehr Glanz in das beginnende Grau des deutschen Herbstes bringen möchte.
Willkommen zur Audienz in Taif.
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