19.06.2016 - 03:51 Uhr
loewenherz
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loewenherz
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16
Seaside ennui
Bond No. 9 ist einer der umstrittenen unter den hier diskutierten Parfumherstellern. Zum einen liegt das wohl an seiner mitunter forsch anmutenden Preisgestaltung, zum anderen an den ästhetisch wie inhaltlich durchaus polarisierenden Sternenflakons, die - wie sage ich das jetzt diplomatisch? - dem selbstauferlegten Premiumanspruch gestalterisch wie olfaktorisch nicht immer folgen können.
Einigendes Band aller Bond No. 9s ist der - mal mehr, mal weniger direkte - Bezug zu New York City bzw. seiner Viertel, Orts- und Grünanlagen oder Straßen. Eine 'Sublinie' widmet sich den sogenannten 'New York Beaches' - die meisten von ihnen auf oder in der Nähe von Long Island - wenngleich einige ähnlich nahe an New York City liegen wie etwa Frankfurt-Hahn an Frankfurt, ergo: fast überhaupt nicht.
Diese 'Beaches' sind Sommerdüfte alle miteinander. Einige von ihnen sind besonders und sehr schön, andere hingegen weniger (besonders oder schön). Und obwohl es durchaus große Unterschiede gibt, eint sie doch etwas - ganz wertfrei - künstlich Überhöhtes und dabei sehr Amerikanisches. Wer das Amerikanische in Parfums nicht mag, wird sein Herz nur schwerlich an einen von Bond No. 9 verlieren.
Liberty Island - benannt nach der winzigen Insel in der Upper New York Bay, auf der die Freiheitsstatue steht, und auserwählt, Bond No. 9s diesjähriger Sommerduft zu sein - liegt im (wenig spektakulären) Mittelfeld. Er ist nicht so rauschhaft schön wie Shelter Island und bei weitem nicht so fürchterlich wie Coney Island, sondern 'nur' ein saftig grüner Fruchtduft - durchaus nicht reizlos - dem es aber nicht gelingt der Bond No. 9-Gesamtkollektion Innovation, geschweige denn Überraschung beizustellen. Das Grünfruchtige startet recht unsüß, doch seine Künstlichkeit gibt ihm etwas Anstrengendes und seltsam Unzwangloses, das er nicht mehr verliert. Floral (im Sinne von blühend) oder aquatisch wird er nicht. Gleichwohl: die Befürchtungen, die der Basisakkord 'Marshmallow' auslösen mag, erfüllen sich nicht.
Fazit: ein (weiterer) harmlos-belangloser Sommerduft von Bond No. 9, dessen gralsartig anmutende Inszenierung am Bond No. 9-Counter bei Bloomingdale's und Saks absurd erscheint, wenn man weiß, welch andere Schätze sie dort hüten. Weh tut er niemandem - immerhin.
Einigendes Band aller Bond No. 9s ist der - mal mehr, mal weniger direkte - Bezug zu New York City bzw. seiner Viertel, Orts- und Grünanlagen oder Straßen. Eine 'Sublinie' widmet sich den sogenannten 'New York Beaches' - die meisten von ihnen auf oder in der Nähe von Long Island - wenngleich einige ähnlich nahe an New York City liegen wie etwa Frankfurt-Hahn an Frankfurt, ergo: fast überhaupt nicht.
Diese 'Beaches' sind Sommerdüfte alle miteinander. Einige von ihnen sind besonders und sehr schön, andere hingegen weniger (besonders oder schön). Und obwohl es durchaus große Unterschiede gibt, eint sie doch etwas - ganz wertfrei - künstlich Überhöhtes und dabei sehr Amerikanisches. Wer das Amerikanische in Parfums nicht mag, wird sein Herz nur schwerlich an einen von Bond No. 9 verlieren.
Liberty Island - benannt nach der winzigen Insel in der Upper New York Bay, auf der die Freiheitsstatue steht, und auserwählt, Bond No. 9s diesjähriger Sommerduft zu sein - liegt im (wenig spektakulären) Mittelfeld. Er ist nicht so rauschhaft schön wie Shelter Island und bei weitem nicht so fürchterlich wie Coney Island, sondern 'nur' ein saftig grüner Fruchtduft - durchaus nicht reizlos - dem es aber nicht gelingt der Bond No. 9-Gesamtkollektion Innovation, geschweige denn Überraschung beizustellen. Das Grünfruchtige startet recht unsüß, doch seine Künstlichkeit gibt ihm etwas Anstrengendes und seltsam Unzwangloses, das er nicht mehr verliert. Floral (im Sinne von blühend) oder aquatisch wird er nicht. Gleichwohl: die Befürchtungen, die der Basisakkord 'Marshmallow' auslösen mag, erfüllen sich nicht.
Fazit: ein (weiterer) harmlos-belangloser Sommerduft von Bond No. 9, dessen gralsartig anmutende Inszenierung am Bond No. 9-Counter bei Bloomingdale's und Saks absurd erscheint, wenn man weiß, welch andere Schätze sie dort hüten. Weh tut er niemandem - immerhin.
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