16.03.2025 - 03:41 Uhr

Parma
272 Rezensionen

Parma
Top Rezension
17
Klärend
Anfangs nur bitterzitrisch durchsetztes Veloursleder. Zart und sensibel. Eleganz durch Reduktion. Wie ein Bauhaus-Designstück.
Was bei manchen ein Gefühl der Eintönigkeit auslösen kann, vielleicht sogar der Einsamkeit, einer Abwendung von der Welt, lässt andere aufatmen. Lässt sie Raum für Phantasie empfinden. Schenkt ihnen Ruhe und die Möglichkeit, sich darin zu finden. Letzteres trifft auf mich zu. Ich genieße das. Halte gern inne und spüre nach. Diesem wunderbar klaren und klärenden Duft. Herb und leicht distanziert. Eindrücke von Kreidestaub stellen sich ein, von sanft wächserner Knete, vermischt mit Veloursleder und dem bitteren Ton des Gins. Eine stumpfe, grasähnliche Note färbt dezent grün. Im Hintergrund macht eine zurückhaltende, angedeutet cremige Süße das Ganze tragbarer. Wichtig, da der Duft zunehmend eine leicht medizinische Muffigkeit entwickelt, die aber durchlüftet wirkt wie aufgelockerter Wacholder. Ein ungewöhnliches, apartes, leicht sperriges Profil. Verschlankt und zugleich facettenhaft. Ungemein filigran und subtil. Wie ein Ellena-Hermès.
Wenn ich dann einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfe, wird mir klar, dass ein Großteil der Eindrücke durch die Gewürznelke hervorgerufen wird. Es ist in der Quintessenz ein Nelkenduft. Da Cartier-Notenangaben gerne verkürzt sind, ergänze ich den Bestandteil Iris. Die Rose macht Sinn, vor allem in Bezug auf die angedeutete Wächsernheit des Duftes. Wenn man um sie weiß, erkennt man sie gut. Zeichen einer sehr geschickten Konstruktion. Und das ist das Tolle an diesem Duft: Er ist mehr als die Summe seiner Teile. Die einzelnen Inhaltsstoffe changieren, haben keine Grenzen, erzeugen zusammen neue Eindrücke. Ich bin - wie immer bei dieser Reihe - unheimlich beeindruckt von der konstruktiven Idee hinter dem Duft und seiner handwerklich so feinfühligen und konsequenten Umsetzung. Es ist kein Duft, den ich regelmäßig trage, aber auflege, wenn ich Lust auf Parfumkunst habe. Er hat eine herrlich abgeklärte und gleichzeitig sinnliche Eleganz. Wenn sie draußen von einem Windstoß getroffen wird, geht sie verloren, doch legt er sich, riecht die Welt besser als zuvor.
Was bei manchen ein Gefühl der Eintönigkeit auslösen kann, vielleicht sogar der Einsamkeit, einer Abwendung von der Welt, lässt andere aufatmen. Lässt sie Raum für Phantasie empfinden. Schenkt ihnen Ruhe und die Möglichkeit, sich darin zu finden. Letzteres trifft auf mich zu. Ich genieße das. Halte gern inne und spüre nach. Diesem wunderbar klaren und klärenden Duft. Herb und leicht distanziert. Eindrücke von Kreidestaub stellen sich ein, von sanft wächserner Knete, vermischt mit Veloursleder und dem bitteren Ton des Gins. Eine stumpfe, grasähnliche Note färbt dezent grün. Im Hintergrund macht eine zurückhaltende, angedeutet cremige Süße das Ganze tragbarer. Wichtig, da der Duft zunehmend eine leicht medizinische Muffigkeit entwickelt, die aber durchlüftet wirkt wie aufgelockerter Wacholder. Ein ungewöhnliches, apartes, leicht sperriges Profil. Verschlankt und zugleich facettenhaft. Ungemein filigran und subtil. Wie ein Ellena-Hermès.
Wenn ich dann einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfe, wird mir klar, dass ein Großteil der Eindrücke durch die Gewürznelke hervorgerufen wird. Es ist in der Quintessenz ein Nelkenduft. Da Cartier-Notenangaben gerne verkürzt sind, ergänze ich den Bestandteil Iris. Die Rose macht Sinn, vor allem in Bezug auf die angedeutete Wächsernheit des Duftes. Wenn man um sie weiß, erkennt man sie gut. Zeichen einer sehr geschickten Konstruktion. Und das ist das Tolle an diesem Duft: Er ist mehr als die Summe seiner Teile. Die einzelnen Inhaltsstoffe changieren, haben keine Grenzen, erzeugen zusammen neue Eindrücke. Ich bin - wie immer bei dieser Reihe - unheimlich beeindruckt von der konstruktiven Idee hinter dem Duft und seiner handwerklich so feinfühligen und konsequenten Umsetzung. Es ist kein Duft, den ich regelmäßig trage, aber auflege, wenn ich Lust auf Parfumkunst habe. Er hat eine herrlich abgeklärte und gleichzeitig sinnliche Eleganz. Wenn sie draußen von einem Windstoß getroffen wird, geht sie verloren, doch legt er sich, riecht die Welt besser als zuvor.
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