Odeur 10 von Comme des Garçons
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5.9 / 10 32 Bewertungen
Ein neues Parfum von Comme des Garçons für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2024. Der Duft ist synthetisch-frisch. Es wird von Puig vermarktet.
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Duftrichtung

Synthetisch
Frisch
Aquatisch
Holzig
Würzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
MinzeMinze
Herznote Herznote
AldehydeAldehyde
Basisnote Basisnote
AmbrettesamenAmbrettesamen

Parfümeur

Bewertungen
Duft
5.932 Bewertungen
Haltbarkeit
7.425 Bewertungen
Sillage
7.028 Bewertungen
Flakon
7.425 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.519 Bewertungen
Eingetragen von TheBladi11, letzte Aktualisierung am 02.05.2025.

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Womit der Duft vergleichbar ist

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
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Top Rezension 34  
Desinfektionsästhetik - ein Grund zum Feiern ?!
2024 beging Comme des Garçons Parfums das 30 jährige Jubiläum. In der Fachzeitschrift WWD erschien dazu ein Artikel der auf die im Rahmen dieser Feierlichkeiten geplanten Veröffentlichungen verwies. Die erste davon, Odeur 10, wurde im Dezember 2024 in Japan und Anfang 2025 in Paris präsentiert. Ich unterstelle CDG Parfums einen immensen Einfluss auf vieles was sich in eben diesen 30 Jahren bei Parfums/Marken/Konzepten etabliert hat. Gar nicht mal auf Grund 'wie' einzelne, vor allem frühe Veröffentlichungen als Parfum gestaltet waren, die Erweiterung 'was' ein Duft alles sein darf und wie Vertrieb und Vermarktung auch funktionieren kann, war nicht minder ungewöhnlich. Etliche Firmen und Modelle die irgendwann als Nische bezeichnet wurden hätten ohne CDG's Rolle womöglich anders ausgesehen.

Innerhalb CDG Parfums' Portfolio waren die ersten Odeurs - 53 (1998) und 71 (2000) - nochmals Sonderfälle. Sie wurden als 'anti parfums' geworben, ein Begriff der bald auch von anderen aufgeschnappt wurde, die Notenangaben (etwa "Smell of dust on a Hot Light-Bulb, Warm Photocopier Toner, Hot Metal, A Toaster, Freshly Welded Aluminium, usw. bei Odeur 71) entzogen sich gänzlich dem zu diesem Zeitpunkt geläufigen Vokabular. Beide Düfte standen lange als Solitäre auf einem spartanisch besetzten Feld, das 2004 durch die nicht minder ungewöhnliche Series 6: Synthetic erweitert wurde. Die Ziffern in den Titeln verwiesen angeblich auf die jeweilige Anzahl verwendeter Komponenten - 53 bei Odeur 53 und 71 bei dem anderen. Vor diesem Hintergrund war mir ein Odeur 10 mit mutmasslich 10 Ingredienzien freilich etwas suspekt. Weniger ist nicht immer mehr. Ausgangspunkt für das Parfum ist eine Interpretation von Wasserstoffperoxyd.

Odeur 10 startet mit einer Aldehyd-intensiven, minimal zitrisch-unterfütterter Haushaltsreiniger Note, durchdringend, scharf, 'effizient', durchaus realistisch. "Entirely new, yet distinctly familiar." so der Pressetext, und ja dieses Behauptung wird teilweise gehalten als dass es vertraut erscheint, aber eben auch nicht ganz neu. Von Allzweckreinigern bis zur WC Ente, eine grosse Palette der funktionalen Parfumerie setzt auf ähnliche Nuancen, meist um den Kunden zu vergewissern: hier wurde geputzt. Aber auch fine perfumery kam immer wieder auf derart klirrende Sauberkeit zurück, intern bei CDG wurde dies mit Soda (2004) ausgezeichnet inszeniert, dieser Duft war vielleicht ein Trendsetter, später wieder im Auftakt von Andy Warhol's You're In (2017); extern z.B. bei den frühen Vertretern von Lutens' Eaux Reihe, siehe Laine de Verre (2014). Dafür hab ich ja auch einen Faible. Bei Odeur 10 ist diese Reinigungsnote weitgehend isoliert, beinahe als ob aus genannter Series 6 ein Fragment herausgeschält wurde. Freilich waren die Jahre in denen erwähnte Odeurs erschienen, nicht nur sprichwörtlich, andere Zeiten. Nur eine Hand voll Marken lehnten sich entsprechend weit aus dem Fenster, und niemand flirtetet dabei so deutlich mit Künstlichkeit bzw. der Repräsentation von Alltagsgerüchen (die Arbeiten der Künstlerin Sissel Tolaas aus den frühen 2000'er Jahre sind in diesem Zusammenhang auch hoch relevant) wie CDG. Mit Odeur du Théâtre du Châtelet - Acte I (2019) erschien 19 Jahre nach Odeur 71 überraschender Weise ein Neuzugang, der zeigte wie es auch gehen kann - nämlich gar nicht erst versuchen an die Geruchsprofile der Erstlinge anzuschliessen, sondern einen versetzten Weg einzuschlagen. Diesen geht Odeur 10 nicht, zu deutlich sind die Verbindung zu den genannten älteren Düften, und zu sehr spricht das Parfum aber auch Zeitgeist.

"Oxygenated ultrapurity…the scientific measure of clinical comfort" – vor ein paar Jahren erwähnte ein in der Riechstoffentwicklung tätiger Bekannter eine Zunahme an Duftprofilen die sich an dem während der Pandemie allgegenwärtig gewordenen Desinfektionsmittel - und Sauberkeitsdrang orientieren werden. Marseille (2021) ging gewissermaßen darauf ein, wenn auch auf die 'analoge', natürlich seifige Art. Seifigkeit selbst war ja nicht Neues, etliche Düfte aus der 2. Hälfte des 20. Jhdt hatten u.a. eine ausgeprägte seifige Note [z.B. Calèche (1961)], nur Marseille war fast schon traditionelle Seife pur. Odeur 10 funktioniert als synthetisches Gegenstück. Wie es oft mit so einem knackigen Auftakt ist, lange hält sich diese Spannung nicht, und was folgt ist, nun ja, auch wieder vertraut. Ein Restrauschen (Ergoproxy) tut sich auf, formlos, Moschus-fluffig, und irgendwie auch recht beliebig. Auch wenn hier auf Ambrette Samen verwiesen wird (exklusiv, nachhaltig, teuer), was erst mal smarter klingt als z.B. 'weisser Moschus', die Wirkung ist hier nahezu ident, Odeur 10 vernebelt und das auf eine für mich langweilige Art. Die anfänglichen Kanten sind bald kaum zu erkennen, die distinguierte Familiarität ist nun Waschmittel, frische Bettlaken, die alte Leier, ein Thema das auch schon vor dem Desinfektions-Turn mehr als etabliert war…

Auch wenn hier eine aus dem Alltag entlehnte Kopfnote schnell in einen noch geläufigeren Verlauf übergeht, ganz so niedrig wie einige von mir geschätzte Stimmen hier würde ich den Duft nicht bewerten, ist der Auftakt doch eine akkurate Interpretation von unnatural cleanliness. Ja sogar der Rest, so massenkompatibler dieser auch ist, stellt letztendlich nichts weiteres als eine zusätzliche Facette vieler funktionaler Parfums dar. Ähnlich wie sich der Reiniger-Akkord langsam in fine-perfumery etabliert hat, so existiert Saubermoschus-Fluff längst in der Sparte functional-perfumery. Vielleicht ist es ja gerade das was Odeur 10 sein soll?

Das kann man nun mögen oder nicht, unglücklicher sehe ich eher die Tatsache dass Odeur 10 im Handumdrehen wie einer der vielen maximal mittelmäßigen Düfte erscheint, die ausgerechnet aus dem Schatten der ersten beiden Odeurs ans Licht traten: etwa die Veröffentlichungen von nu_be (später One of those / nu_be) oder von Æther; allesamt Bemühungen, die sich auf ein Ausloben synthetischer Riechstoffe und technologischen flair beziehen - und somit unwillkürlich auch auf CDG's frühe Beiträge hierzu. Der funktionalen Reiniger Note geht hier ein gewitzterer Part ab, auch wurde diese in ähnlicher Ausrichtung, dabei organischer - über Zitrus Akkorde - in üppigerer Setzung, zwischenzeitlich vom Mainstream aufgegriffen - bei Dior's Eau Sauvage Cologne (2015) - bzw. von quasi konträr positionierten, 'klassischen' Marken, wie Parfums de Nicolaï's Riviera Verbena (2022), bzw. den vielen 'funktionalen' Hotellerie Produkten, z.B. Geneva Green Body Wash (Datum unbekannt).

Müsste ich ein Kurz-Resümee über den beachtlichen output von Comme des Garçons Parfums der letzten 30 Jahre machen, so richtig, richtig, ja richtig gut waren die ersten 15 Jahre - und diese Dauer allein ist ein bemerkenswerter Zeitraum - nahezu jeder Duft (v.a. die unter dem Sub-Label 'parfums PARFUMS' laufenden) war eine Welt für sich. Als vorerst letzte, überzeugende Veröffentlichung empfand ich das Eau de Parfum (2011) in der Klebstoff-Tropfen Flasche, aber es gab auch später vereinzelte Perlen, etwa Blue Santal, Black (beide 2013) oder Radish x Vetiver (2019) und Rouge (2020), beide auch von Nathalie Gracia-Cetto. Was das Ende der 20-jährigen Lizenzvereinbarung mit Puig bringen wird bleibt abzuwarten. Wo Odeur 10 sitzt ist mir noch nicht klar, der Duft ist schon sehr illustrativ, die Portion Abstraktion die oft den springenden Punkt ausmacht, fehlt. Mit Dank an Pollita für die Einsicht.
22 Antworten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
4.5
Duft
Pollita

378 Rezensionen
Pollita
Pollita
Top Rezension 47  
Where do We Go?
Was hatte ich mich gefreut auf Odeur 10. Die französische Marke Comme des Garçons hat mich schon so oft begeistert, zum Staunen gebracht, die spektakulärsten und spannendsten Assoziationen hervorgerufen. Die Düfte sind schräg und sperrig, oftmals mit den verrücktesten Duftnoten wie Toaster oder Glühbirne. Aber duften tun sie, bei aller Synthetik, trotzdem fast immer toll. Der kalte Iris-Weichrauchduft Zagorsk beispielsweise oder der grün-synthetische Odeur du Théâtre du Châtelet - Acte I, bei dem ich in einen Keller mit alten Benzinrasenmähern, Resten von Grün und frischer Wäsche auf der Leine steige: Fantastisch! Für eine Weile besaß ich den zauberhaften Sticky Cake, für mich Vorreiter des beliebten und wunderschönen Blanche Bête von Liquides Imaginaires. Ja, ich könnte ohne Ende Beispiele für wunderbare CdG-Düfte aufzählen. Doch Odeur 10, der zählt nicht dazu.

Mit Odeur 10 setze ich zum allerersten Mal einen CdG-Duft auf die Liste meiner „Geht gar nicht“-Düfte. Er erinnert mich in seiner kalten, metallischen und leicht stechend-süßen Anmutung sogar ein wenig an den für mich Schrecklichen In Blue von Armand Basi. Er riecht nicht gleich, aber diese Art von kalter Synthetik ist hier recht ähnlich umgesetzt. Der Duft wirkt unsauber auf eine synthetische Art. Es riecht schmutzig und es wird versucht, diesen Schmutz mit fiesen Chemikalien zu entfernen.

Der Auftakt ist noch richtig klasse und für meine Nase sehr angenehm. Ich rieche eine Mischung aus Saubermoschus und Uhu-Flüssigkleber. Auch so eine tolle Kindheitserinnerung. Bastelstunde in der Schule. So hätte er für mich bleiben können, aber nein, die bösartigen Kunsthölzer sind schon im Anmarsch und beißen sich in der Nase fest. Auch das ist typisch für Neuerscheinungen aller möglicher Marken. Zunächst riecht es gut und je weiter der Duft sich entwickelt, desto unschöner wird er. Etwas, das CdG bislang nie gemacht hat. So synthetisch die Düfte sind, so schön waren immer die Verläufe. Aber hier. Gruselig. Nein, damit hat die Marke bei mir leider nicht punkten können. Und ich finde es wirklich schade, dass mit Comme des Garçons eine weitere bislang großartige Marke diesen Trend mitmachen muss, den Häuser wie Xerjoff, Terenzi, Moresque und viele andere vorgeben. Daher gibt es von mir dieses Mal lediglich 4,5 Punkte.

Bei Supi bedanke ich mich ganz herzlich für das Sharing und die Testmöglichkeit.
34 Antworten

Statements

13 kurze Meinungen zum Parfum
ElAttarineElAttarine vor 5 Monaten
6
Sillage
8
Haltbarkeit
4
Duft
Kalt-metallisch-synthetisch, wird im Verlauf schlimmer statt besser. Schwer abzuwaschen. Der erste CdG, der für mich gar nicht geht.
68 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 5 Monaten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
2
Duft
Sorry, aber der ist kompletter Murks für mich. Aldehyde mit cremig bitterem Restrauschen.
64 Antworten
YataganYatagan vor 6 Monaten
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
4.5
Duft
Erinnert mich an den m.E. verunglückten neuen Dior New Look: kalt, synthetisch, metallisch; Aldehyde (fast) pur bewähren sich nicht.
42 Antworten
ParfumAholicParfumAholic vor 6 Monaten
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
4.5
Duft
Du bekommst heute leider...keine 10 von mir! Dein synthetisch-metallisches Minze-Aldehyde Geplätscher lässt mich leider völlig kalt! Was +
49 Antworten
CharlAmbreCharlAmbre vor 2 Monaten
6
Sillage
8
Haltbarkeit
5
Duft
Im Waschsalon wurde durchgefeudelt und die metallnen Flächen auf Hochglanz zitruspoliert. Feuchter warmer Bügeldampf liegt in der Luft.
18 Antworten
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