27.12.2010 - 03:45 Uhr
Montgomery
9 Rezensionen
Montgomery
Sehr hilfreiche Rezension
11
Raubzug durch Amazonien
Nach dem Testen in der Parfümerie mache ich mir meist kurze Notizen zum Duft, doch ist das Vokabular eher bescheiden gewählt. Da sich dieser Duft aber in meinem Besitz befindet, kann ich hier in Ruhe zur Feder greifen.
Adventure Amazonia ist für mich eine vielseitig tragbare und durchaus gelungene Abwandlung des großen Abenteurers. Das ursprüngliche Adventure dagegen, steht sich mit seiner übertriebenen Schwere oft selbst im Weg. Verbunden mit einer eher mäßigen Haltbarkeit, muss doch öfters nachgesprüht werden und Adventure vermag dabei schnell überdosiert zu wirken. Adventure Amazonia umgeht dieses Problem, da es wesentlich spritziger gestaltet ist und auf allzu schwere Fixiernoten verzichtet. Die Haltbarkeit ist zwar immer noch beklagenswert, bei einem Preis von 30€ pro 100ml-Feldflasche jedoch verzeihlich.
Adventure Amazonia beginnt mit einer feinen Zitrusnote und gibt sich so richtig saftig-grün. Die Stechpalme riecht hier wunderbar herb. Der Duft des Auftaktes könnte mitten aus dem Urwald stammen, riecht es doch wunderbar natürlich – für Davidoff keine Selbstverständlichkeit. Die Gewürze kommen wenige Momente später zwischen den Blättern hervor und sorgen für einen leicht pfeffrig-scharfen Eindruck. Es wirkt nichts überladen, der Duft bleibt sehr transparent. Obwohl nicht angegeben, meine ich einen Hauch von Sesam wahrzunehmen. Es ist dieselbe Note, wie in Adventure, wenn sie auch etwas besänftigt erscheint. Für zwei Stunden bleibt dieser wunderbare Eindruck erhalten und umgibt einen stets mit einem Duft von Fernweh. Was sich danach allerdings abspielt, halte ich für eine grobe Frechheit. Erst gibt sich Adventure Amazonia blühend und wohlgestaltet, um dann jäh vor die Hunde zu gehen. Was übrig bleibt, ist kaum mehr als ein Hauch der Gewürzmischung und eine warme Zedernholz-Note. Dies jedoch mit einer derart laschen Abstrahlungsintensität, dass man den Begriff „Skinscent“ wörtlich nehmen müsste. Auf dem Papierstreifen, respektive auf der Kleidung, wirkt Amazonia beim genaueren Riechen etwas synthetisch während der letzten Phase. Angesichts der geringen Projektion ist dieser Umstand aber zu vernachlässigen.
Ich versuche prinzipiell den Duft an sich und seine Haltbarkeit getrennt zu bewerten. Dass die Haltbarkeitsbewertung deutlich schlechter ausfällt, ist klar. Dass ich beim Duft aber auch Abstriche machen muss, ist bezüglich der gestohlenen Basisnote durchaus angebracht.
So würde ich dem Duft gerne den ganzen Pott überreichen, mit ohne Sockel muss er sich aber auch zufrieden geben.
Adventure Amazonia ist für mich eine vielseitig tragbare und durchaus gelungene Abwandlung des großen Abenteurers. Das ursprüngliche Adventure dagegen, steht sich mit seiner übertriebenen Schwere oft selbst im Weg. Verbunden mit einer eher mäßigen Haltbarkeit, muss doch öfters nachgesprüht werden und Adventure vermag dabei schnell überdosiert zu wirken. Adventure Amazonia umgeht dieses Problem, da es wesentlich spritziger gestaltet ist und auf allzu schwere Fixiernoten verzichtet. Die Haltbarkeit ist zwar immer noch beklagenswert, bei einem Preis von 30€ pro 100ml-Feldflasche jedoch verzeihlich.
Adventure Amazonia beginnt mit einer feinen Zitrusnote und gibt sich so richtig saftig-grün. Die Stechpalme riecht hier wunderbar herb. Der Duft des Auftaktes könnte mitten aus dem Urwald stammen, riecht es doch wunderbar natürlich – für Davidoff keine Selbstverständlichkeit. Die Gewürze kommen wenige Momente später zwischen den Blättern hervor und sorgen für einen leicht pfeffrig-scharfen Eindruck. Es wirkt nichts überladen, der Duft bleibt sehr transparent. Obwohl nicht angegeben, meine ich einen Hauch von Sesam wahrzunehmen. Es ist dieselbe Note, wie in Adventure, wenn sie auch etwas besänftigt erscheint. Für zwei Stunden bleibt dieser wunderbare Eindruck erhalten und umgibt einen stets mit einem Duft von Fernweh. Was sich danach allerdings abspielt, halte ich für eine grobe Frechheit. Erst gibt sich Adventure Amazonia blühend und wohlgestaltet, um dann jäh vor die Hunde zu gehen. Was übrig bleibt, ist kaum mehr als ein Hauch der Gewürzmischung und eine warme Zedernholz-Note. Dies jedoch mit einer derart laschen Abstrahlungsintensität, dass man den Begriff „Skinscent“ wörtlich nehmen müsste. Auf dem Papierstreifen, respektive auf der Kleidung, wirkt Amazonia beim genaueren Riechen etwas synthetisch während der letzten Phase. Angesichts der geringen Projektion ist dieser Umstand aber zu vernachlässigen.
Ich versuche prinzipiell den Duft an sich und seine Haltbarkeit getrennt zu bewerten. Dass die Haltbarkeitsbewertung deutlich schlechter ausfällt, ist klar. Dass ich beim Duft aber auch Abstriche machen muss, ist bezüglich der gestohlenen Basisnote durchaus angebracht.
So würde ich dem Duft gerne den ganzen Pott überreichen, mit ohne Sockel muss er sich aber auch zufrieden geben.
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