14.07.2015 - 15:22 Uhr

Meggi
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Eeeeeein‘ habbich noch!
Och menno. Nun hat MrWhite bereits auf die Nähe zu Opus VII hingewiesen - und nicht allein er. Aber eeeeeein‘ habbich noch! Ich bemerke eine weitere verblüffende Parallele zu einem wohlbekannten Schlachtross.
Doch von vorne: Der kernige, süffige Auftakt von Leather Blend ist bar jeder Raffinesse gehalten. Kurz darauf entwickelte sich bei mir spontan ebenfalls der Eindruck einer Verwandtschaft mit Opus VII. Das liegt neben der Auswahl der Gewürze - sicherlich einige mehr, als aufgeführt sind – natürlich an der Wucht, mit der diese vorgetragen werden. Opus VII ist selbst für Amouage-Verhältnisse ein Rüpel.
Tabak bilde ich mir in der ersten und zweiten Stunde außerdem ein. Vielleicht, weil Davidoff und Tabak für mich unwillkürlich eine Einheit bilden. Cool Water kenne ich nämlich als Ohne-langjährige-Duft-Sozialisation-in-der-Nische-Einsteiger unglaublicherweise bis heute nicht. Einer meiner ersten Düfte vor vielen Jahren, unbedarft konsumiert, war allerdings ‚Zino‘; darin wittert mancher Kommentierende der Pyramide zum Trotz eine Tabak-Note. Gehört halt bei dem Mann schlichtweg dazu. Ich erinnere mich an einen Spiegel-Artikel (der ist tatsächlich abrufbar: http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/13494195) aus dem Jahr 1989, in dem es um das medienwirksame Verbrennen von angeblich minderwertigen kubanischen Zigarren durch den Meister höchstpersönlich ging. Auf dem Bild sah der Herr Davidoff sogar in schwarz-weiß eindrucksvoll von innen durchgebraten aus.
Die Rose ist recht kräftig und dunkelwürzig. Ein weiteres Mal wähne ich Tabak im Spiel. Süßen und im vorliegenden Fall selbstverständlich ungerauchten.
Aber – wie gesagt: Eeeeeein‘ habbich noch! Die Süße. Die konzentriert-destillierte, holzig-siruphafte Süße ab der dritten, vierten Stunde erinnert mich im Stil an Cuirs von Carner Barcelona, seinerseits eine etwas behutsamere Variante von Black Afgano. Ich nenne den Cuirs zuvorderst, weil er eben – warum auch immer – Cuirs heißt. Weniger Leder enthält der Davidoff jedenfalls nicht. Sillagemäßig ist Leather Blend indes näher am schwarzen Original, das Zeug hängt in Schwaden in meinem Büro.
Ein bisschen was Grünes bilde ich mir gegen Ende der fünften Stunde ein, bevor es charakterlich gänzlich cuirst, wahlweise blackafganot. Es wurde überdies gemutmaßt, Leather Blend versuche sich an einer Oud-Nachahmung. Mag sein, mir hingegen kommt es dafür zu süß vor. Oder ich kann unter der öligen Schicht einfach nichts erkennen.
Mir gefällt in puncto Machart der vordere Teil von Leather Blend besser als der Schluss, da schließe ich mich anderen an. Doch es lässt sich nicht leugnen: Der zweite Teil hat was. Ebenso, wie die genannten Referenzen, obwohl sie nicht zu meinen Favoriten zählen, ‚irgendwie was haben‘. Ein Leather Blender mag dieser Davidoff sein, synthetisch und draufgehauen, industrieller Bediener von Gier, ähnlich einer Tüte Chips voller Glutamat. Also nichts für den Duft-Gourmet. Aber ab und zu, als herzhafter Happen zwischendurch? Gleichwohl reicht es nicht annähernd zum Kauf-Kandidaten.
Doch von vorne: Der kernige, süffige Auftakt von Leather Blend ist bar jeder Raffinesse gehalten. Kurz darauf entwickelte sich bei mir spontan ebenfalls der Eindruck einer Verwandtschaft mit Opus VII. Das liegt neben der Auswahl der Gewürze - sicherlich einige mehr, als aufgeführt sind – natürlich an der Wucht, mit der diese vorgetragen werden. Opus VII ist selbst für Amouage-Verhältnisse ein Rüpel.
Tabak bilde ich mir in der ersten und zweiten Stunde außerdem ein. Vielleicht, weil Davidoff und Tabak für mich unwillkürlich eine Einheit bilden. Cool Water kenne ich nämlich als Ohne-langjährige-Duft-Sozialisation-in-der-Nische-Einsteiger unglaublicherweise bis heute nicht. Einer meiner ersten Düfte vor vielen Jahren, unbedarft konsumiert, war allerdings ‚Zino‘; darin wittert mancher Kommentierende der Pyramide zum Trotz eine Tabak-Note. Gehört halt bei dem Mann schlichtweg dazu. Ich erinnere mich an einen Spiegel-Artikel (der ist tatsächlich abrufbar: http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/13494195) aus dem Jahr 1989, in dem es um das medienwirksame Verbrennen von angeblich minderwertigen kubanischen Zigarren durch den Meister höchstpersönlich ging. Auf dem Bild sah der Herr Davidoff sogar in schwarz-weiß eindrucksvoll von innen durchgebraten aus.
Die Rose ist recht kräftig und dunkelwürzig. Ein weiteres Mal wähne ich Tabak im Spiel. Süßen und im vorliegenden Fall selbstverständlich ungerauchten.
Aber – wie gesagt: Eeeeeein‘ habbich noch! Die Süße. Die konzentriert-destillierte, holzig-siruphafte Süße ab der dritten, vierten Stunde erinnert mich im Stil an Cuirs von Carner Barcelona, seinerseits eine etwas behutsamere Variante von Black Afgano. Ich nenne den Cuirs zuvorderst, weil er eben – warum auch immer – Cuirs heißt. Weniger Leder enthält der Davidoff jedenfalls nicht. Sillagemäßig ist Leather Blend indes näher am schwarzen Original, das Zeug hängt in Schwaden in meinem Büro.
Ein bisschen was Grünes bilde ich mir gegen Ende der fünften Stunde ein, bevor es charakterlich gänzlich cuirst, wahlweise blackafganot. Es wurde überdies gemutmaßt, Leather Blend versuche sich an einer Oud-Nachahmung. Mag sein, mir hingegen kommt es dafür zu süß vor. Oder ich kann unter der öligen Schicht einfach nichts erkennen.
Mir gefällt in puncto Machart der vordere Teil von Leather Blend besser als der Schluss, da schließe ich mich anderen an. Doch es lässt sich nicht leugnen: Der zweite Teil hat was. Ebenso, wie die genannten Referenzen, obwohl sie nicht zu meinen Favoriten zählen, ‚irgendwie was haben‘. Ein Leather Blender mag dieser Davidoff sein, synthetisch und draufgehauen, industrieller Bediener von Gier, ähnlich einer Tüte Chips voller Glutamat. Also nichts für den Duft-Gourmet. Aber ab und zu, als herzhafter Happen zwischendurch? Gleichwohl reicht es nicht annähernd zum Kauf-Kandidaten.
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