20.01.2017 - 09:29 Uhr
Ttfortwo
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Ttfortwo
Top Rezension
9
Schon wieder Fragonard? Ja, es gibt da tatsächlich einige Schätzchen...
Viele Fragonards der letzten Jahre sind irgendwie "you get what you pay for". Nicht wirklich gut, nicht wirklich schlecht, hat man alles schon mal gerochen, auch oft zu klebrig-fruchtig-süß für mich. Oder die Haltbarkeit ist einfach grottig, pardon, je m'excuse: pauvre.
Trotzdem, so alle Zeitlang gibt es dann doch mal so ein paar Trouvaillen zu entdecken. "Encens Feve Tonka" gehört für mich dazu. Ich trage ihn, wenn ich Lust auf einen Helldunkelwürzigkracher habe, denn das ist kein ganz leiser Duft. Sillage: Ist da, vielleicht nicht gerade so, daß alles, was im Umkreis von 20 Metern nicht eh schon tot ist, umstandslos so umfallen würde, aber doch so, daß ich den nicht ins Büro tragen wollte.
Zu Beginn: Berge von Bergamotte, eine wunderbare parfumige moderierte Frische, die Gewürznelke ist fast von Anfang präsent, Mandarine gibt einen zitrisch-fruchtigen Akzent dazu und der Pfeffer eine nette Schärfe. Das ist frisch und wirklich ein bißchen waldig, ja und auch ich könnte vielleicht Lavendel vermuten. Auf jeden Fall ein Tatatataaaaaa-Einstieg, der muß sich nicht verstecken.
Dann wirds etwas weicher und vielleicht - ganz vielleicht - auch ein winziges bißchen bitterer, die Bergamotte ist ziemlich schnell verschwunden, der Pfeffer leider auch, aber die Gewürznelke hat es sich jetzt erst mal gemütlich gemacht, so schnell will die nicht mehr weg. Der Duft dunkelt auch so ein kleines bißchen nach, nein, er wird nicht abgrundtief schwarz, aber die fein ausbalancierte Frische des Auftaktes ist weg. Und die Rose und der Jasmin? Sind da und sind es doch nicht, denn da ist etwas Blumiges, aber weit im Hintergrund. Insgesamt ist es einfach eine würzige Herznote, die auch zunehmend rauchiger wird, der Weihrauch und die mollige Rundlichkeit der Tonkabohne zeigen sich schon relativ schnell, ohne daß die Herznote deswegen gleich nachgeben würde. Eine zarte Pudrigkeit ist auch irgendwie dabei, kurz: Das ganze ist rund und angenehm und dunkelbunt und wird mir nie zu süß, und das, obwohl da auch Vanille in der leicht holzigen Basis ist.
Für mich auch ganz klar ein Duft für Frauen und für Männer, mit einer amüsanten kleinen Widersprüchlichkeit: An Männern würde ich von einem grundsoliden, nicht direkt altbackenen, aber doch traditionellerem Duft sprechen. An Frauen riecht der Saft in diesen Zeiten, in denen man "La vie est belle" oder "Opium noir" nicht mehr aus dem Weg gehen kann, nirgends, zu keiner Tageszeit, fast schon visionär.
Trotzdem, so alle Zeitlang gibt es dann doch mal so ein paar Trouvaillen zu entdecken. "Encens Feve Tonka" gehört für mich dazu. Ich trage ihn, wenn ich Lust auf einen Helldunkelwürzigkracher habe, denn das ist kein ganz leiser Duft. Sillage: Ist da, vielleicht nicht gerade so, daß alles, was im Umkreis von 20 Metern nicht eh schon tot ist, umstandslos so umfallen würde, aber doch so, daß ich den nicht ins Büro tragen wollte.
Zu Beginn: Berge von Bergamotte, eine wunderbare parfumige moderierte Frische, die Gewürznelke ist fast von Anfang präsent, Mandarine gibt einen zitrisch-fruchtigen Akzent dazu und der Pfeffer eine nette Schärfe. Das ist frisch und wirklich ein bißchen waldig, ja und auch ich könnte vielleicht Lavendel vermuten. Auf jeden Fall ein Tatatataaaaaa-Einstieg, der muß sich nicht verstecken.
Dann wirds etwas weicher und vielleicht - ganz vielleicht - auch ein winziges bißchen bitterer, die Bergamotte ist ziemlich schnell verschwunden, der Pfeffer leider auch, aber die Gewürznelke hat es sich jetzt erst mal gemütlich gemacht, so schnell will die nicht mehr weg. Der Duft dunkelt auch so ein kleines bißchen nach, nein, er wird nicht abgrundtief schwarz, aber die fein ausbalancierte Frische des Auftaktes ist weg. Und die Rose und der Jasmin? Sind da und sind es doch nicht, denn da ist etwas Blumiges, aber weit im Hintergrund. Insgesamt ist es einfach eine würzige Herznote, die auch zunehmend rauchiger wird, der Weihrauch und die mollige Rundlichkeit der Tonkabohne zeigen sich schon relativ schnell, ohne daß die Herznote deswegen gleich nachgeben würde. Eine zarte Pudrigkeit ist auch irgendwie dabei, kurz: Das ganze ist rund und angenehm und dunkelbunt und wird mir nie zu süß, und das, obwohl da auch Vanille in der leicht holzigen Basis ist.
Für mich auch ganz klar ein Duft für Frauen und für Männer, mit einer amüsanten kleinen Widersprüchlichkeit: An Männern würde ich von einem grundsoliden, nicht direkt altbackenen, aber doch traditionellerem Duft sprechen. An Frauen riecht der Saft in diesen Zeiten, in denen man "La vie est belle" oder "Opium noir" nicht mehr aus dem Weg gehen kann, nirgends, zu keiner Tageszeit, fast schon visionär.
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