18.03.2021 - 09:27 Uhr
Seerose
682 Rezensionen
Seerose
Top Rezension
Tuberose? Vielleicht!
Auf der Suche nach einem Tuberosenduft der so authentisch wie möglich nach echter Tuberose duften sollte, habe ich mir einige Abfüllungen bei ALzD besorgt. Darunter auch "Doped Tuberose" von Gritti.
Tuberose in Düften war für mich bis vor Kurzen problematisch. Bis ich eine echte Tuberose unter die Nase bekam.
Nicht wissend, dass ich in meinem bestellten Bouquet auch eine Tuberose erhielt, war ich von dem Duft richtig entzückt. Die Rispe hielt den Duft ca. eine Woche um dann hauchdünne Blütenblätter zu bekommen, die einen seltsamen fad-verdorbenen Geruch ausströmten, den ich so ungefähr auch manchen Düften wahrgenommen habe, die Tuberose gelistet hatten.
Der Duft einer Rispe erfüllte sofort unsere gesamte Wohnung. Und jetzt erkannte ich, dass das, was ich bisher sowohl positiv als auch negativ als Tuberose meinte wahrgenommen zu haben, meistens mehr oder weniger indolische Mischungen weißer Blüten und anderer Ingredienzen waren. Aus diesem Gemisch konnte ich aus Unkenntnis daher keine Tuberose wirklich identifizieren.
Nun, das kann ich dank der Wahrnehmung einer echten Tuberosenrispe mittlerweile.
Vielleicht kann man reinen Tuberosenduft, natürlich oder auch aus synthetischen Riechstoffen nicht allein in Parfüms verwenden und muss daher mischen.
Ich kann sehr wohl verstehen, dass Tuberosen, auch als echte Blüten mit vielen Rispen, sehr betäubend-bedrängend sein könnten.
Als Antagonisten in Tuberosendüften stelle ich mir aufhellende Ingredienzen vor, helle Blüten, eine gewisse Süße, dezente Gewürze zur Unterstützung und leichte zart-aromatische Holznoten.
Aber Patchouli und Weihrauch (ich roch sie in "Doped Tuberose" nicht einzeln heraus) sind nach meiner Vorstellung zu stark und unharmonisch in Bezug auf Tuberosen.
Denn was ich in "Doped Tuberose" wahrnahm hat mit Tuberose als Protagonistin in diesem Duft meines Erachtens nichts zu tun.
"Doped Tuberose" war beim Testen für mich sofort ein indifferentes, fast unharmonisches Floralchypre. Sehr traditionell, ja, altmodisch. "Doped Tuberose" ist sehr stark in der Sillage, eine Mischung süßer "atemberaubender weißer Blüten mit anderen nicht einzeln erkennbaren Ingredienzen. Es scheinen mir sehr viele Zutaten verwendet worden zu sein, die hier in der Pyramide nicht erwähnt sind.
Zudem roch ich während des Verlaufs seifige Aldehyde ebenso wie Anklänge an so etwas wie Zibetanimalik. Das könnte vom reichlich verwendeten Indol in der Dufmischung der weißen Blüten verursacht sein.
Die Sillage und Haltbarkeit sind nicht von schlechten Eltern. "Doped Tuberose" verstärkt sich noch in der Abstrahlung während des Verlaufs.
Nach einigen Stunden kam ich zu dem Ergebnis, dass es sich bei "Doped Tuberose" um ein Parfüm zwischen "Tosca" Extrait, die moderne neu formulierte Version, von Anais Anais und von Dia Woman von Amouage handelt.
Oder anders ausgedrückt: "Doped Tuberose" ist ein Parfümtyp dieser Floralchypres.
Leider konnte ich es dann nicht mehr ertragen und habe es abgewaschen, was problemlos möglich war. Was wiederum auf gute Ingredienzen schließen lässt.
Allerdings waren und sind die von mir erwähnten Referenzdüfte raffinierter, sorgfältiger komponiert. "Doped Tuberose" erscheint mir dagegen eine gewissermaßen gröber gestrickte Parodie auf jene Düfte zu sein.
Alle, die den üppigen und für mich schweren oft floralen Parfüms aus dem letzten Quartal des 20. Jahrhunderts zugetan sind, ihnen nachtrauern, sollten "Doped Tuberose" testen.
Gerne hätte ich als erste Rezension eine enthusiastische positivere geschrieben.
Tuberose in Düften war für mich bis vor Kurzen problematisch. Bis ich eine echte Tuberose unter die Nase bekam.
Nicht wissend, dass ich in meinem bestellten Bouquet auch eine Tuberose erhielt, war ich von dem Duft richtig entzückt. Die Rispe hielt den Duft ca. eine Woche um dann hauchdünne Blütenblätter zu bekommen, die einen seltsamen fad-verdorbenen Geruch ausströmten, den ich so ungefähr auch manchen Düften wahrgenommen habe, die Tuberose gelistet hatten.
Der Duft einer Rispe erfüllte sofort unsere gesamte Wohnung. Und jetzt erkannte ich, dass das, was ich bisher sowohl positiv als auch negativ als Tuberose meinte wahrgenommen zu haben, meistens mehr oder weniger indolische Mischungen weißer Blüten und anderer Ingredienzen waren. Aus diesem Gemisch konnte ich aus Unkenntnis daher keine Tuberose wirklich identifizieren.
Nun, das kann ich dank der Wahrnehmung einer echten Tuberosenrispe mittlerweile.
Vielleicht kann man reinen Tuberosenduft, natürlich oder auch aus synthetischen Riechstoffen nicht allein in Parfüms verwenden und muss daher mischen.
Ich kann sehr wohl verstehen, dass Tuberosen, auch als echte Blüten mit vielen Rispen, sehr betäubend-bedrängend sein könnten.
Als Antagonisten in Tuberosendüften stelle ich mir aufhellende Ingredienzen vor, helle Blüten, eine gewisse Süße, dezente Gewürze zur Unterstützung und leichte zart-aromatische Holznoten.
Aber Patchouli und Weihrauch (ich roch sie in "Doped Tuberose" nicht einzeln heraus) sind nach meiner Vorstellung zu stark und unharmonisch in Bezug auf Tuberosen.
Denn was ich in "Doped Tuberose" wahrnahm hat mit Tuberose als Protagonistin in diesem Duft meines Erachtens nichts zu tun.
"Doped Tuberose" war beim Testen für mich sofort ein indifferentes, fast unharmonisches Floralchypre. Sehr traditionell, ja, altmodisch. "Doped Tuberose" ist sehr stark in der Sillage, eine Mischung süßer "atemberaubender weißer Blüten mit anderen nicht einzeln erkennbaren Ingredienzen. Es scheinen mir sehr viele Zutaten verwendet worden zu sein, die hier in der Pyramide nicht erwähnt sind.
Zudem roch ich während des Verlaufs seifige Aldehyde ebenso wie Anklänge an so etwas wie Zibetanimalik. Das könnte vom reichlich verwendeten Indol in der Dufmischung der weißen Blüten verursacht sein.
Die Sillage und Haltbarkeit sind nicht von schlechten Eltern. "Doped Tuberose" verstärkt sich noch in der Abstrahlung während des Verlaufs.
Nach einigen Stunden kam ich zu dem Ergebnis, dass es sich bei "Doped Tuberose" um ein Parfüm zwischen "Tosca" Extrait, die moderne neu formulierte Version, von Anais Anais und von Dia Woman von Amouage handelt.
Oder anders ausgedrückt: "Doped Tuberose" ist ein Parfümtyp dieser Floralchypres.
Leider konnte ich es dann nicht mehr ertragen und habe es abgewaschen, was problemlos möglich war. Was wiederum auf gute Ingredienzen schließen lässt.
Allerdings waren und sind die von mir erwähnten Referenzdüfte raffinierter, sorgfältiger komponiert. "Doped Tuberose" erscheint mir dagegen eine gewissermaßen gröber gestrickte Parodie auf jene Düfte zu sein.
Alle, die den üppigen und für mich schweren oft floralen Parfüms aus dem letzten Quartal des 20. Jahrhunderts zugetan sind, ihnen nachtrauern, sollten "Doped Tuberose" testen.
Gerne hätte ich als erste Rezension eine enthusiastische positivere geschrieben.
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