Eau de Patou 1976

Eau de Patou von Jean Patou
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8.3 / 10 65 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Jean Patou für Damen, erschienen im Jahr 1976. Der Duft ist zitrisch-würzig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
Aussprache
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Duftrichtung

Zitrus
Würzig
Blumig
Frisch
Grün

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
ZitrusfrüchteZitrusfrüchte OrangeOrange
Herznote Herznote
OrangenblüteOrangenblüte GeißblattGeißblatt PfefferPfeffer große Kapuzinerkresse Ylang-YlangYlang-Ylang
Basisnote Basisnote
EichenmoosEichenmoos MoschusMoschus ZibetZibet AmberAmber

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.365 Bewertungen
Haltbarkeit
7.146 Bewertungen
Sillage
6.949 Bewertungen
Flakon
7.145 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 07.03.2024.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Torfdoen

40 Rezensionen
Torfdoen
Torfdoen
Top Rezension 15  
Gute Freunde
Einer äußerst charmanten Parfuma habe ich es zu verdanken, diesen ebenso charmanten Klassiker aus den 70ern bewundern zu dürfen. Stößt man als Vintagefreund zwangsläufig irgendwann auf das sagenumwobene Patou pour Homme und stöbert ein bißchen in der Datenbank, stellt man schnell fest, dass erstaunlich viele Damendüfte im Portfolio der Traditionsmarke um Modeschöpfer und Bohemien Jean Patou zu finden sind. Somit verwundert es nicht, dass Eau de Patou sich eher zufällig und als Ausnahmeerscheinung in meiner Sammlung kernig-männlicher Testosteronkandidaten wiedergefunden hat. Aber für Überraschungen ist das Leben gut. Eau de Patou hat eine Aura, der man sich schwer entziehen kann und auch gar nicht möchte.

Es beginnt mit geschnittenen Grashalmen, denen eine fruchtigherbe Zitrone und eine dezente Orange beigefügt sind, welches untereinander ein prickelndes, sommerliches Aromenspiel entfaltet. Auch dunklere Akzente von Eichenmoos geben sich schon zu erkennen, bleiben aber verhalten und lassen der Eröffnung, die ganz im Zeichen von spritziger Frische und Natürlichkeit steht, Raum.
Nach diesem fulminantem Auftakt schiebt sich nach und nach eine klassische Lederanmutung nach vorne, immer noch zitrisch-grasig angehaucht, aber herber, erdiger, leicht säuerlich und auch ein bißchen lieblich verblümt. Ein Leder, welches nicht so eindeutig daher kommt und daher ganz nach meinem Geschmack. Etwas verruchter geht es nun zu auf der Wiese. Kuscheliges wird nur gestreift, es bleibt frisch, leicht fruchtig und würzig.
Eichenmoos tauscht die piksigen Grashalme gegen eine Decke vertrauter Gemütlichkeit und die Orange kommt allmählich zu voller Blüte und überstrahlt im weiteren Verlauf merkbar ihre Mitspieler. Es bleibt ein Beisammensein feinster Zutaten, das lebensfroh anmutet, prachtvoll ob seiner Klarheit und Unaufgeregtheit. Kontraste von hell und dunkel sind da, werden aber nicht überstrapaziert.
Gute Freunde, die sich gegenseitig Raum lassen und auch nach außen einladend zu sich auf die Decke bitten. Ein faszinierend schönes Dufterlebnis. Absolut zeitlos, klassisch, immer noch wegweisend. Und ganz sicher auch von Sonnenkönigen tragbar.
5 Antworten
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Yatagan

396 Rezensionen
Yatagan
Yatagan
Top Rezension 28  
Bye Bye Blackbird
In die Riege der Patou-Düfte, deren Ableben ein unendlich großer Verlust ist, reiht sich auch und besonders Eau de Patou ein. Auf den ersten Blick ein scheinbar belangloser Sommerduft, der jedoch bei genauerem Hinsehen zu den besten Zitronendüften gehört, die jemals auf dem Markt erhältlich waren.

Die Kopfnote changiert zwischen zitrischen und orangigen Tönen, saftig, kräftig und doch weich. Ein frischer, zunächst heller Duft, der mit seiner Fröhlichkeit und Offenheit betört. Schon zu Anfang wird klar, dass der Duft auch von Herren getragen werden kann, nicht nur Liebhaber femininer Düfte anspricht, nicht nur Frauen anspricht.

In der Herznote wandelt sich das Bild: Der Duft wird weicher und weiblicher, das honigsüße, liebliche Geißblatt tritt hervor, natürlich auch Ylang-Ylang; gleichzeitig enthält Eau de Patou aber auch etwas Grünes, etwas Kratziges. Die Duftpyramide nennt Kapuzinerkresse (die die meisten wohl eher als essbare Blütendekoration im Sommersalat kennen) und Pfeffer, den ich hier aber nicht bewusst wahrnehmen kann, der aber vielleicht für den Ausgleich zu den lieblichen Blütendüften sorgt.

Die Basis entfaltet sich dann wieder männlicher, etwas markanter, wofür das Eichenmoos sorgen dürfte, natürlich auch das Animalische des Zibet, nie wird der Duft jedoch streng, behält bis zum Schluss eine Ambrasüße in der Basis, die dieses Eau de Toilette zu einem besonders charmanten Vertreter in der Reihe der Hesperidendüfte macht.

Dabei hält sich der Duft über all die Jahre perfekt; trotzdem meine Flasche vor mehr als 10 Jahre gekauft wurde, ist kein Alterungsprozess erkennbar, wirkt der Duft so jung und frisch wie ehemals. An manchen ganz besonderen Dingen nagt der Zahn der Zeit nicht...

Sicherlich ist Eau de Patou einerseits ein Kind der 70er (als Erscheinungsjahr wird 1976 angegeben: viele Düfte, die Zitrusnoten und Blüten kombinieren, stammen aus den 70ern), andererseits hätte der Duft, der schon vor vielen Jahren eingestellt wurde, eine Neuauflage verdient, mehr als viele andere Düfte dieser Zeit, die immer noch erhältlich sind oder reformuliert neu aufgelegt wurden: Ich prophezeie ihm einen neuerlichen Erfolg.

Nur selten verliere ich Worte über einen Flakon, aber auch dieser ist Teil des Gesamtkunstwerkes ,Eau de Patou‘ und verdient deshalb eine gesonderte Erwähnung: Der kegelförmig nach oben zulaufende Flakon, dessen Kappe in einer abgeflachten Spitze endet, die von oben betrachtet konzentrisch angeordneten Rillen und die klare Farbsprache (gelbe Flüssigkeit in lichtem Flakon mit blauem Band) unterstreichen den außerordentlich edlen Charakter des Duftes: voller Optimismus, klar, wenig verspielt, androgyn, ein zeitgenössisches Kunstwerk, das den Geschmack der 70er nicht verleugnen will und doch zeitlos geblieben ist, zeitlos wie ein Stuhl oder eine Lampe von Verner Panton oder Eero Aarnio aus dieser Epoche. Der Flakon war es auch, der mich vor Jahren ohne Kenntnis des Duftcharakters auf einem Wühltisch einer Parfümerie anzog und zu einem Kauf bewog. Heute ist der Duft selten, teuer und in einschlägigen Internetforen hoch gefragt. Noch sind die Preise aber so moderat, dass man über eine Investition nachdenken kann, immer unter Berücksichtigung des Risikos, dass die Qualität vielleicht bereits gelitten haben könnte. Möglicherweise erreichen die Preise aber bald ein ähnliches Niveau wie bei Patou pour homme: derzeit bereits 1000,00 Euro für eine gut erhaltene Flasche.

Von allen anderen mir bekannten Zitronendüften unterscheidet sich Eau de Patou durch eine stärkere Sillage und eine bessere Haltbarkeit: die Flüchtigkeit der hesperidischen Noten wird durch die dezent animalische Basis und die Blütenakzente gebannt. Eine weitere Qualität dieses Solitärs.

All das hat leider nicht verhindern können, dass Eau de Patou eingestellt wude:
Bye Bye Blackbird.
18 Antworten

Statements

14 kurze Meinungen zum Parfum
FrauKirscheFrauKirsche vor 12 Monaten
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Zitrusfrisches
herbes Strahlen
Weiche Blüten
mit Moos vereint
grünwürzig und
liebevoll streng
sanft animalisch
Warme Haut
vertraut...
28 Antworten
AzuraAzura vor 2 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Herb senkt grüne Nacht sich nieder,
der geißblattsüße Sommertag verklingt.
In stillen Hesperidenträumen
vergehen alle Last und Unruh'.
23 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 3 Jahren
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Nach wie vor ein toller Klassiker. Herbe Zitrusnoten, herbe Blüten, Moos und ein Hauch Zibet in der Basis. Strenge Eleganz.
11 Antworten
GoldGold vor 2 Monaten
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
10
Duft
Kann ich dich bitte wiederhaben, dich Chypre-Frischewunder mit Tiefgang von einer meiner Lieblingsmarken? Du warst wunderbar!
10 Antworten
YataganYatagan vor 5 Jahren
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Orange, Zitrus, Weißblüher und Moos sowie eine gute Prise Moschus machen diesen gehaucht animalischen Duft zur Queen of Summer!
5 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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