15.05.2012 - 07:08 Uhr
Palonera
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Palonera
Sehr hilfreiche Rezension
19
auf der Veranda
Er hatte sie auf die Veranda geführt, zu dem alten Schaukelstuhl, in dem schon ihre Großmutter gesessen hatte.
Dort saß sie nun, die kleine Katze auf dem Schoß, das große Kissen im Rücken, das sie selbst bestickt hatte – vor so langer Zeit, daß sie sich kaum noch daran zu erinnern vermochte.
Der Tag war warm, sehr warm sogar. Sie spürte die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut tanzen, gefiltert vom Blattwerk der Bäume, die das Haus umstanden. Als Mädchen war sie auf ihnen herumgeklettert, höher hinauf als der größte Junge vom Nachbarhof. Wie hoch mochten sie inzwischen geworden sein? Und der Junge? Sie lächelte in der Erinnerung an jenen Tag im Heuschober – der erste Kuß war unbeholfen gewesen, ein wenig zu feucht und doch aufregender als jeder, der später kam.
Ein leichter Windhauch strich über ihr Gesicht und brachte den Duft der Felder mit – in der Sonne trocknendes Gras vermischt mit all den Kräutern, deren Namen sie noch immer wußte, auch wenn ihr Bild langsam aus dem Kopf schwand. Weiter weg die Zitronenbäume, die nun reif waren für die Ernte. Bald würden die Saisonarbeiter kommen und lärmendes Leben mitbringen. Sie freute sich darauf – es war zu still geworden im Haus, Musik und Lachen erklangen nur noch gedämpft.
Die Katze räkelte sich, streckte sich – sie spürte die feinen nadelspitzen Krallen durch den Stoff in der Haut ihres Oberschenkels. Wie warm das kleine Tier war! Ob sie so schwarz war wie ihre Mutter? Oder war sie nach ihrem Vater gekommen, den niemand zu Gesicht bekommen hatte?
Etwas klirrte leise – er war zurückgekommen mit einem Glas Kräuterlimonade. Zwei Eiswürfel, ein wenig Zitrone. Und Mandelgebäck. Sie lächelte – er war schon immer so fürsorglich gewesen, damals schon. Seine rauhe warme Hand lag noch einen Augenblick lang auf ihrer Schulter, bevor sich seine Schritte entfernten. Am Abend würde er wiederkommen, duftend nach Heu und Erde, nach sonnengewärmter Haut und ein wenig Schweiß. Sie lächelte.
Dort saß sie nun, die kleine Katze auf dem Schoß, das große Kissen im Rücken, das sie selbst bestickt hatte – vor so langer Zeit, daß sie sich kaum noch daran zu erinnern vermochte.
Der Tag war warm, sehr warm sogar. Sie spürte die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut tanzen, gefiltert vom Blattwerk der Bäume, die das Haus umstanden. Als Mädchen war sie auf ihnen herumgeklettert, höher hinauf als der größte Junge vom Nachbarhof. Wie hoch mochten sie inzwischen geworden sein? Und der Junge? Sie lächelte in der Erinnerung an jenen Tag im Heuschober – der erste Kuß war unbeholfen gewesen, ein wenig zu feucht und doch aufregender als jeder, der später kam.
Ein leichter Windhauch strich über ihr Gesicht und brachte den Duft der Felder mit – in der Sonne trocknendes Gras vermischt mit all den Kräutern, deren Namen sie noch immer wußte, auch wenn ihr Bild langsam aus dem Kopf schwand. Weiter weg die Zitronenbäume, die nun reif waren für die Ernte. Bald würden die Saisonarbeiter kommen und lärmendes Leben mitbringen. Sie freute sich darauf – es war zu still geworden im Haus, Musik und Lachen erklangen nur noch gedämpft.
Die Katze räkelte sich, streckte sich – sie spürte die feinen nadelspitzen Krallen durch den Stoff in der Haut ihres Oberschenkels. Wie warm das kleine Tier war! Ob sie so schwarz war wie ihre Mutter? Oder war sie nach ihrem Vater gekommen, den niemand zu Gesicht bekommen hatte?
Etwas klirrte leise – er war zurückgekommen mit einem Glas Kräuterlimonade. Zwei Eiswürfel, ein wenig Zitrone. Und Mandelgebäck. Sie lächelte – er war schon immer so fürsorglich gewesen, damals schon. Seine rauhe warme Hand lag noch einen Augenblick lang auf ihrer Schulter, bevor sich seine Schritte entfernten. Am Abend würde er wiederkommen, duftend nach Heu und Erde, nach sonnengewärmter Haut und ein wenig Schweiß. Sie lächelte.
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