27.07.2016 - 04:43 Uhr

Achilles
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Achilles
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29
Fargo
Eine wahre Geruchsexplosion: von knallig würzig, über tiefenaromatisch bis weihrauchig-mysteriös. Scandinavian Crime hat alles, was ich mir NICHT unter "Scandinavian Crime" vorstelle. Aber vielleicht lese ich zuwenig Schwedenkrimis oder Pendants um mir da ein Bild machen zu können. Aber halt: es gibt da diesen Coen- Film. "Fargo: Blutiger Schnee". Mit einem wieder mal genialen Steve Buscemi, zu dem die exzentrische Kopfnote passt.
Der Duft startet mit einer Salve Pfeffer, glühend heiß, scharf, pikant und grobkörnig, frisch aus der Mühle, die schon brennt vor lauter Umdrehungen. Dazu zerriebener oder gemahlener frischer Koriander und Kardamom, sehr aromatisch, fein abgerundet mit Ingwer. Eine Kopfnote kann auch so frisch sein, es müssen einem nicht immer Zitronen oder Bergamotten um die Ohren fliegen. Der Anfang ist bitterfrisch, kantig, kratzig, unüblich. Verdammt gut. So, dass man neugierig wird. Wenn man denkt, diese bitteren Noten überwiegen, so hat man auch wie im Film Fargo diesen Eindruck, es bliebe ein Neo-Film Noir, bis dann doch ein eigentümlicher schwarzer Humor das ganze Werk erhellt und einen in seinen Bann zieht, eine geniale Mischung.
In der Herznote wird der Duft auch süßer, balsamisch, Hustensafttenor, Waldhonig, Amber, Patchouli, dunkle unendliche Wälder, es wird dann noch wirklich irgendwie anders skandinavisch. Diese dunkle Seite. Eine tolle Mischung, die zwar vielen ähnelt, aber doch anders ist, anders besser, mit Wiedererkennungswert.
Fargo spielt in Minnesota, North - und South Dakota, US-Bundesstaaten mit vielen skandinavischen und auch deutschen Einwanderern. Dann gibt es noch die Serie Fargo, ein Spin-Off des Films, welche mir sogar noch besser gefällt. Die scheint noch mehr zum Duft ab der Herznote zu passen. Der Duft ist dann plötzlich so "charmant- kriminell" wie ein Lorne Malvo und andere tragikomische Figuren wie das Ehepaar Peggy und Ed Blumquist in der Serie Fargo nur sein können: kompromisslos, scharf wie ein Rasiermesser, ungehobelt, urtümlich, männlich, aber auf eine gewisse Art und Weise auch witzig und einnehmend, augenscheinlich naiv aber zum Ende hin doch durchtrieben. Darf man jetzt alles nicht so ernst nehmen. Der Duft ist trotz Weihrauch und viel Labdanum am Ende locker durch viel cremige Vanille und rauchigen Amber, anders als viele andere solche Arrangements.
Das Beste des Duftes kommt also wirklich zum Schluss, wenn viele andere Düfte schon versagt haben und mit ihrer Moschusbasis nerven oder langweilen, klingt dieser mit einer umwerfenden Gewürz-Weihrauch-Vanille aus, fast schon weihnachtlich, eine Spur Nelke mit ein wenig trockenem Rasierwasser, an der man sich nicht sattriechen kann. Ganz zum Schluß Oud wie in Brutus, süß-schmuddelig, aber nicht abstoßend. An Fargo konnte ich mich auch nie sattsehen, und erwarte schon sehnsüchtig die kommende neue Staffel.
Einen Test ist der Duft allemal wert, die Wandelbarkeit und Haltbarkeit sind famos. Im Winter auch sicherlich besser zu tragen als jetzt, wie der Schnee nun wo auch immer beschaffen ist, ist ja egal.
Der Duft startet mit einer Salve Pfeffer, glühend heiß, scharf, pikant und grobkörnig, frisch aus der Mühle, die schon brennt vor lauter Umdrehungen. Dazu zerriebener oder gemahlener frischer Koriander und Kardamom, sehr aromatisch, fein abgerundet mit Ingwer. Eine Kopfnote kann auch so frisch sein, es müssen einem nicht immer Zitronen oder Bergamotten um die Ohren fliegen. Der Anfang ist bitterfrisch, kantig, kratzig, unüblich. Verdammt gut. So, dass man neugierig wird. Wenn man denkt, diese bitteren Noten überwiegen, so hat man auch wie im Film Fargo diesen Eindruck, es bliebe ein Neo-Film Noir, bis dann doch ein eigentümlicher schwarzer Humor das ganze Werk erhellt und einen in seinen Bann zieht, eine geniale Mischung.
In der Herznote wird der Duft auch süßer, balsamisch, Hustensafttenor, Waldhonig, Amber, Patchouli, dunkle unendliche Wälder, es wird dann noch wirklich irgendwie anders skandinavisch. Diese dunkle Seite. Eine tolle Mischung, die zwar vielen ähnelt, aber doch anders ist, anders besser, mit Wiedererkennungswert.
Fargo spielt in Minnesota, North - und South Dakota, US-Bundesstaaten mit vielen skandinavischen und auch deutschen Einwanderern. Dann gibt es noch die Serie Fargo, ein Spin-Off des Films, welche mir sogar noch besser gefällt. Die scheint noch mehr zum Duft ab der Herznote zu passen. Der Duft ist dann plötzlich so "charmant- kriminell" wie ein Lorne Malvo und andere tragikomische Figuren wie das Ehepaar Peggy und Ed Blumquist in der Serie Fargo nur sein können: kompromisslos, scharf wie ein Rasiermesser, ungehobelt, urtümlich, männlich, aber auf eine gewisse Art und Weise auch witzig und einnehmend, augenscheinlich naiv aber zum Ende hin doch durchtrieben. Darf man jetzt alles nicht so ernst nehmen. Der Duft ist trotz Weihrauch und viel Labdanum am Ende locker durch viel cremige Vanille und rauchigen Amber, anders als viele andere solche Arrangements.
Das Beste des Duftes kommt also wirklich zum Schluss, wenn viele andere Düfte schon versagt haben und mit ihrer Moschusbasis nerven oder langweilen, klingt dieser mit einer umwerfenden Gewürz-Weihrauch-Vanille aus, fast schon weihnachtlich, eine Spur Nelke mit ein wenig trockenem Rasierwasser, an der man sich nicht sattriechen kann. Ganz zum Schluß Oud wie in Brutus, süß-schmuddelig, aber nicht abstoßend. An Fargo konnte ich mich auch nie sattsehen, und erwarte schon sehnsüchtig die kommende neue Staffel.
Einen Test ist der Duft allemal wert, die Wandelbarkeit und Haltbarkeit sind famos. Im Winter auch sicherlich besser zu tragen als jetzt, wie der Schnee nun wo auch immer beschaffen ist, ist ja egal.
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