19.05.2018 - 12:50 Uhr
Chnokfir
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Chnokfir
Top Rezension
13
Grüne Enttäuschung
Ich kann leider nicht aus meiner Haut: Manche Schlüsselreize sprechen mich nun mal einfach an, da bin ich ganz das willige Opfer. So sind es manche Dufthäuser, die mir vor zig Jahren einmal sehr gefallen haben, die können mich nun noch so oft enttäuschen, ich teste ihre Düfte immer wieder, alle, ausnahmslos. Manche Flakons haben eine Formensprache, Proportionen, Rundungen, Kanten, Knöpkes, die muss ich einfach in die Hand nehmen. Auch manche Farben stechen aus dem Meer der üblichen Flakons derart hervor, dass ich sie einfach testen muss. So auch der hier getestete Duft "Eau de Lacoste L.12.12 pour Lui Eau Fraîche."
Abgesehen davon, dass man sich den Namen in der korrekten Reihenfolge kaum merken kann, als Lateiner tue ich mich auch ein wenig schwer mit der Aussprache. Ich sollte es mir aber dennoch von meiner französischen Kollegin einstudieren lassen und testen, ob die geneigten Parfümeriefachverkäuferinnen das auch verstehen und entsprechend zuordnen können, sollte ich nach diesem Duft fragen. Sorry, ich beginne schon wieder bösartig zu werden.
Wie auch immer, ein neuer Lacoste-Duft steht im Regal, da muss ich hin. In der nigelnagelneuen 30 Meter langen Regalwand der ebenfalls nigelnagelneuen Müller-Filiale ist es der einzige Flakon im saftig-frische Grün eines Oma-Schmidt-Apfels - das sogt für Aufmerksamkeit. Der seit Jahren bekannte L.12.12-Flakon hat sich nicht verändert, der Handschmeichler wandert wie von einem Traktor-Strahl angezogen in meine Hand.
Nähern wir uns dem Duft vom Flakon her. Eingepackt in einem geprägten grün-weissen Karton, welcher die Struktur des Pique-Stoffes vom Polo aufnimmt, versehen mit schlichtem, aber doch aussagekräftigem Aufdruck. Der Flakon ist der bekannte abgerundete Vierkant der L.12.12-Serie, an den Seiten auch wieder mit der Pique-Struktur. Undurchsichtig ist er, mit grün-weissem Farbverlauf, solide und schwer. Liegt angenehm und griffig in der Hand, so mag ich das. Einzige Zierde das bekannte Krokodil. Unter dem schlichten Knöppke ein guter Sprühkopf, der präzise und schön dosierbar seine Arbeit verrichtet. So muss ein Flakon sein. Ich weiss, ich wiederhole mich, aber es stimmt noch immer alles. Von diesen äusseren Werten her wurde wieder einmal alles richtig gemacht.
Die Ernüchterung folgt wie schon so oft auf dem Fuss. Der Inhalt hält mal wieder nicht das was der Flakon verspricht. Der Name prophezeit es, es ist ein frischer Duft. Leider von einer Frische, die wir aus dem gesamten Sortiment der Haushaltswarenabteilung kennen, vom Spülmittel über Scheibenreiniger bis hin zu den besonders gründlichen Desinfektionsmittel für Sitzkeramik. Und ich wage zu behaupten, bei einer Blindverkostung würde niemand von Entwicklung, Produktion, Marketing sowie Vertrieb aus den Häusern Lacoste und Coty einen Unterschied erschnüffeln können.
Der hier genannten Duft riecht frisch nach allerlei Zitrusfrüchten und hat auch eine Anmutung, die wir als aquatische Note gleichzeitig lieben wie hassen, doch leider in einer bereits hundertfach gerochenen beliebigen Kombination, die nichts, aber auch gar nichts Neues vermittelt. Weitere Aromen oder Noten finden den Weg leider nicht in meine Nase. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass meine Nase da auch schon derbe überfordert war, denn die Anmutung eines Reinigungsmittels mit seiner synthetischen-alkoholischen Ausprägung tritt stark in den Vordergrund. Es ist penetrant und überlagert alles Schöne, was vielleicht mal für den Duft angedacht war. Das Dufterlebnis ist für mich nicht schön, kein bisschen angenehm, sondern erzeugt den Drang sich zu waschen.
Anfangs ist der Duft stark, streng, doch verfliegt die Putzi-Note schnell. Zurück bleibt ein undefinierbares Zitrus-Aroma, welches aber auch nach etwa zwei Stunden bis zur Unkenntlichkeit verschwunden ist. Das ist für mich kein befriedigender Auftritt, weder von der Haltbarkeit, noch vom Duftverlauf her. Ich bin etwas ratlos, fällt mir doch keine Zielgruppe ein, der ich den Duft empfehlen möchte. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob man sich und seiner Umwelt einen Gefallen tut, wenn man diesen Duft für seine 90 Minuten Workout im Gym tragen möchte.
Insgesamt ist "Eau de Lacoste L.12.12 pour Lui Eau Fraîche" für mich eine einzige derbe Enttäuschung. Ausser dem schönen, bunten Flakon kann ich nichts Tolles an dem Duft finden. Verabschiede ich mich mit der Frage, ob mir nicht irgendwann jemand seinen geleerten Flakon vermachen möchte, denn ich glaube schon, dass sich der Flakon gut machen würde, so als Farbtupfer zwischen all meinen anderen Flakons.
Abgesehen davon, dass man sich den Namen in der korrekten Reihenfolge kaum merken kann, als Lateiner tue ich mich auch ein wenig schwer mit der Aussprache. Ich sollte es mir aber dennoch von meiner französischen Kollegin einstudieren lassen und testen, ob die geneigten Parfümeriefachverkäuferinnen das auch verstehen und entsprechend zuordnen können, sollte ich nach diesem Duft fragen. Sorry, ich beginne schon wieder bösartig zu werden.
Wie auch immer, ein neuer Lacoste-Duft steht im Regal, da muss ich hin. In der nigelnagelneuen 30 Meter langen Regalwand der ebenfalls nigelnagelneuen Müller-Filiale ist es der einzige Flakon im saftig-frische Grün eines Oma-Schmidt-Apfels - das sogt für Aufmerksamkeit. Der seit Jahren bekannte L.12.12-Flakon hat sich nicht verändert, der Handschmeichler wandert wie von einem Traktor-Strahl angezogen in meine Hand.
Nähern wir uns dem Duft vom Flakon her. Eingepackt in einem geprägten grün-weissen Karton, welcher die Struktur des Pique-Stoffes vom Polo aufnimmt, versehen mit schlichtem, aber doch aussagekräftigem Aufdruck. Der Flakon ist der bekannte abgerundete Vierkant der L.12.12-Serie, an den Seiten auch wieder mit der Pique-Struktur. Undurchsichtig ist er, mit grün-weissem Farbverlauf, solide und schwer. Liegt angenehm und griffig in der Hand, so mag ich das. Einzige Zierde das bekannte Krokodil. Unter dem schlichten Knöppke ein guter Sprühkopf, der präzise und schön dosierbar seine Arbeit verrichtet. So muss ein Flakon sein. Ich weiss, ich wiederhole mich, aber es stimmt noch immer alles. Von diesen äusseren Werten her wurde wieder einmal alles richtig gemacht.
Die Ernüchterung folgt wie schon so oft auf dem Fuss. Der Inhalt hält mal wieder nicht das was der Flakon verspricht. Der Name prophezeit es, es ist ein frischer Duft. Leider von einer Frische, die wir aus dem gesamten Sortiment der Haushaltswarenabteilung kennen, vom Spülmittel über Scheibenreiniger bis hin zu den besonders gründlichen Desinfektionsmittel für Sitzkeramik. Und ich wage zu behaupten, bei einer Blindverkostung würde niemand von Entwicklung, Produktion, Marketing sowie Vertrieb aus den Häusern Lacoste und Coty einen Unterschied erschnüffeln können.
Der hier genannten Duft riecht frisch nach allerlei Zitrusfrüchten und hat auch eine Anmutung, die wir als aquatische Note gleichzeitig lieben wie hassen, doch leider in einer bereits hundertfach gerochenen beliebigen Kombination, die nichts, aber auch gar nichts Neues vermittelt. Weitere Aromen oder Noten finden den Weg leider nicht in meine Nase. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass meine Nase da auch schon derbe überfordert war, denn die Anmutung eines Reinigungsmittels mit seiner synthetischen-alkoholischen Ausprägung tritt stark in den Vordergrund. Es ist penetrant und überlagert alles Schöne, was vielleicht mal für den Duft angedacht war. Das Dufterlebnis ist für mich nicht schön, kein bisschen angenehm, sondern erzeugt den Drang sich zu waschen.
Anfangs ist der Duft stark, streng, doch verfliegt die Putzi-Note schnell. Zurück bleibt ein undefinierbares Zitrus-Aroma, welches aber auch nach etwa zwei Stunden bis zur Unkenntlichkeit verschwunden ist. Das ist für mich kein befriedigender Auftritt, weder von der Haltbarkeit, noch vom Duftverlauf her. Ich bin etwas ratlos, fällt mir doch keine Zielgruppe ein, der ich den Duft empfehlen möchte. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob man sich und seiner Umwelt einen Gefallen tut, wenn man diesen Duft für seine 90 Minuten Workout im Gym tragen möchte.
Insgesamt ist "Eau de Lacoste L.12.12 pour Lui Eau Fraîche" für mich eine einzige derbe Enttäuschung. Ausser dem schönen, bunten Flakon kann ich nichts Tolles an dem Duft finden. Verabschiede ich mich mit der Frage, ob mir nicht irgendwann jemand seinen geleerten Flakon vermachen möchte, denn ich glaube schon, dass sich der Flakon gut machen würde, so als Farbtupfer zwischen all meinen anderen Flakons.
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