29.06.2017 - 03:44 Uhr

FvSpee
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FvSpee
Top Rezension
16
Raus mit dir aus der Parfumo-Hölle!
"Lacoste Essential" schmort in der Parfumo-Dufthölle vor sich hin, und ich finde, es ist Zeit, ihm da unten durch einen wohlwollenden Kommentar etwas Kühlung zuzufächeln und Hoffnung einzuflößen.
Seine Lage ist aber auch bedauernswert. "Lacoste" ist keine Marke, mit der man als Duftconnaisseur allzu viel zu tun haben möchte, was schon mal schlechte Startbedingungen schafft. Sehen wir uns dann die mitleiderregenden Einzelheiten an. Bei Parfumo sind 52 Besitzer dieses Dufts erfasst, aber NULL haben den Duft auf der Wunschliste und gerade mal drei (darunter einer mit dem bezeichnenden Nickname "Inferno") haben ihn auf der Merkliste. Will heißen: Anscheinend haben viele "Essential" geschenkt bekommen, aber niemand empfiehlt ihn weiter. Sodann: Trotz der 52 Besitzer und einer Existenz des Duftes seit 2005 haben sich bisher nur 2 Parfumos die Mühe gemacht, einen Kommentar zu verfassen (und das sind beides grausame Verrisse; und der letzte ist von 2013). Will heißen: Der Duft ist so unterirdisch schlecht, dass es sich nicht mal lohnt, darüber zu schreiben.
Das alles finde ich aber ein gutes Stück ungerecht. Sicherlich handelt es sich nicht um ein "großes" Parfüm, aber mir präsentiert es sich als kühlender und belebend-stimulierender, sehr sommerlicher Duft, durchweg gefällig und entgegen der Deklaration als Herrenduft absolut unisex.
Die Kopfnote ist recht markant: vorherrschend zitrisch-frisch, wobei ich eher Grapefruit als Bergamotte&Co wahrzunehmen vermeine. Fast ebenso deutlich wie die zitrischen Aromen sind synthetisch-aquatische Noten, was zu einem sehr frischen, fast prickelnden, Gesamteindruck führt, der jedoch sehr unaggressiv in einen leicht pudrig-cremigen Rahmen eingebunden wird. Im Duftverlauf ergeben sich keine plötzlichen Twists, eher sanfte Verschiebungen. Der Duft wird mit der Zeit deutlich süßer, jedoch ohne aufdringlich zu werden. Die in der Duftpyramide angegebene Rose spüre ich nicht, jedenfalls nimmt sie nie eine dominante Rolle ein. Eher dreht der Duft in Richtung fruchtig-grün. Enorm haltbar ist das Ganze nicht. Nach etwa 4 Stunden ist der Duft schon recht hautnah geworden (wenngleich noch absolut klar wahrnehmbar) und läuft dann nach 6-8 Stunden aus.
Abschließend muss ich zugeben, dass der ganze Kommentar (und auch meine "Habe-Ich"-Notierung in der Sammlung) sich strenggenommen nicht auf den Originalduft, sondern auf das Dupe "Jassmin Nr. 6L" bezieht. Allerdings hatte ich Gelegenheit, in einer Parfümerie den Originalduft (auch auf der Haut) zu testen und kann bestätigen, dass das Dupe dem Original sehr, sehr nahe kommt - das Dupe ist eventuell etwas "trockener", das Original etwas runder und voller im Aroma.
Das war's an sich mit dem Kommentar: Wer sich für die Dupe-Thematik interessiert, kann noch weiterlesen. An sich hatte ich mich mit Dupes bisher nie beschäftigt. Neulich war ich allerdings in Kiew, wo z.B. in Shopping-Malls und dergleichen die Produkte großer Dupe-Anbieter viel aggressiver beworben werden als hierzulande. Mit "Dupe-Anbieter" meine ich Firmen wie die in Deutschland im Internet sehr präsenten "Eclat" und "L'Arise", die ausschließlich No-Name-Parfüms anbieten, die mit Zahlen oder Zahlen-Buchstaben-Kombinationen durchnummeriert sind. Irgendwo (nicht allzu deutlich vom Anbieter selbst herrührend, sonst gäbe es wahrscheinlich Probleme mit dem Markengesetz) sind dann immer irgendwelche Tabellen verfügbar, wo man abgleichen kann, welchem Markenprodukt z.B. die Nummer 623 entspricht. In der Ukraine nun funktioniert es anscheinend genauso, nur dass die großen Anbieter dort andere Namen haben (mir sind insbesondere "Jassmin" und "Aggressive Perfume" aufgefallen, beide anscheinend türkischer Provenienz) und dass diese Produkte auch "offline" viel massiver vermarktet werden. Jedenfalls hielt mir in einem Einkaufszentrum eine Anbieterin solcher Dupes einen Papierstreifen quasi direkt vor die Nase, und der Duft gefiel sowohl mir als auch meiner Frau auf Anhieb sehr gut. So kam ich zu diesem Duft. Auf dem Heimflug stolperte ich dann in einem Duty-Free-Shop auf dem Flughafen zufällig auch über das Original, sodass ich auch die Vergleichsmöglichkeit hatte.
Wenn jemand über diese Art von "nummerierten namenlosen Dupes" mehr weiß, mir insbesondere vielleicht verraten kann, ob es dazu bereits Diskussionsthreads hier im Forum gibt, oder Richtlinien dazu, unter welchen Bedingungen Dupes als eigenständige Düfte hier bei Parfumo registriert werden und wann nicht: Für Tipps per Pinnwand oder persönlicher Nachicht oder mit der Antwort-Funktion bin ich dankbar.
Seine Lage ist aber auch bedauernswert. "Lacoste" ist keine Marke, mit der man als Duftconnaisseur allzu viel zu tun haben möchte, was schon mal schlechte Startbedingungen schafft. Sehen wir uns dann die mitleiderregenden Einzelheiten an. Bei Parfumo sind 52 Besitzer dieses Dufts erfasst, aber NULL haben den Duft auf der Wunschliste und gerade mal drei (darunter einer mit dem bezeichnenden Nickname "Inferno") haben ihn auf der Merkliste. Will heißen: Anscheinend haben viele "Essential" geschenkt bekommen, aber niemand empfiehlt ihn weiter. Sodann: Trotz der 52 Besitzer und einer Existenz des Duftes seit 2005 haben sich bisher nur 2 Parfumos die Mühe gemacht, einen Kommentar zu verfassen (und das sind beides grausame Verrisse; und der letzte ist von 2013). Will heißen: Der Duft ist so unterirdisch schlecht, dass es sich nicht mal lohnt, darüber zu schreiben.
Das alles finde ich aber ein gutes Stück ungerecht. Sicherlich handelt es sich nicht um ein "großes" Parfüm, aber mir präsentiert es sich als kühlender und belebend-stimulierender, sehr sommerlicher Duft, durchweg gefällig und entgegen der Deklaration als Herrenduft absolut unisex.
Die Kopfnote ist recht markant: vorherrschend zitrisch-frisch, wobei ich eher Grapefruit als Bergamotte&Co wahrzunehmen vermeine. Fast ebenso deutlich wie die zitrischen Aromen sind synthetisch-aquatische Noten, was zu einem sehr frischen, fast prickelnden, Gesamteindruck führt, der jedoch sehr unaggressiv in einen leicht pudrig-cremigen Rahmen eingebunden wird. Im Duftverlauf ergeben sich keine plötzlichen Twists, eher sanfte Verschiebungen. Der Duft wird mit der Zeit deutlich süßer, jedoch ohne aufdringlich zu werden. Die in der Duftpyramide angegebene Rose spüre ich nicht, jedenfalls nimmt sie nie eine dominante Rolle ein. Eher dreht der Duft in Richtung fruchtig-grün. Enorm haltbar ist das Ganze nicht. Nach etwa 4 Stunden ist der Duft schon recht hautnah geworden (wenngleich noch absolut klar wahrnehmbar) und läuft dann nach 6-8 Stunden aus.
Abschließend muss ich zugeben, dass der ganze Kommentar (und auch meine "Habe-Ich"-Notierung in der Sammlung) sich strenggenommen nicht auf den Originalduft, sondern auf das Dupe "Jassmin Nr. 6L" bezieht. Allerdings hatte ich Gelegenheit, in einer Parfümerie den Originalduft (auch auf der Haut) zu testen und kann bestätigen, dass das Dupe dem Original sehr, sehr nahe kommt - das Dupe ist eventuell etwas "trockener", das Original etwas runder und voller im Aroma.
Das war's an sich mit dem Kommentar: Wer sich für die Dupe-Thematik interessiert, kann noch weiterlesen. An sich hatte ich mich mit Dupes bisher nie beschäftigt. Neulich war ich allerdings in Kiew, wo z.B. in Shopping-Malls und dergleichen die Produkte großer Dupe-Anbieter viel aggressiver beworben werden als hierzulande. Mit "Dupe-Anbieter" meine ich Firmen wie die in Deutschland im Internet sehr präsenten "Eclat" und "L'Arise", die ausschließlich No-Name-Parfüms anbieten, die mit Zahlen oder Zahlen-Buchstaben-Kombinationen durchnummeriert sind. Irgendwo (nicht allzu deutlich vom Anbieter selbst herrührend, sonst gäbe es wahrscheinlich Probleme mit dem Markengesetz) sind dann immer irgendwelche Tabellen verfügbar, wo man abgleichen kann, welchem Markenprodukt z.B. die Nummer 623 entspricht. In der Ukraine nun funktioniert es anscheinend genauso, nur dass die großen Anbieter dort andere Namen haben (mir sind insbesondere "Jassmin" und "Aggressive Perfume" aufgefallen, beide anscheinend türkischer Provenienz) und dass diese Produkte auch "offline" viel massiver vermarktet werden. Jedenfalls hielt mir in einem Einkaufszentrum eine Anbieterin solcher Dupes einen Papierstreifen quasi direkt vor die Nase, und der Duft gefiel sowohl mir als auch meiner Frau auf Anhieb sehr gut. So kam ich zu diesem Duft. Auf dem Heimflug stolperte ich dann in einem Duty-Free-Shop auf dem Flughafen zufällig auch über das Original, sodass ich auch die Vergleichsmöglichkeit hatte.
Wenn jemand über diese Art von "nummerierten namenlosen Dupes" mehr weiß, mir insbesondere vielleicht verraten kann, ob es dazu bereits Diskussionsthreads hier im Forum gibt, oder Richtlinien dazu, unter welchen Bedingungen Dupes als eigenständige Düfte hier bei Parfumo registriert werden und wann nicht: Für Tipps per Pinnwand oder persönlicher Nachicht oder mit der Antwort-Funktion bin ich dankbar.
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