14.04.2019 - 14:02 Uhr
FvSpee
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FvSpee
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22
Men's Zippers
Es gibt tausende Parfüms, die nach Gold, Platin und Silber benannt sind und sicher auch ein paar, welche die weniger edlen Metalle wie Kupfer und Eisen im Namen tragen. Auch Legierungen wie Messing und Bronze werden vertreten sein. Ich gehe jedoch eine Wette darauf ein, dass dieser Duft hier der einzige in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist, der stolz den Namen der Industriemetalllegierung Zamak, bestehend aus Zink, Aluminium, Magnesium und Kupfer im Titel führt.
Das gibt schon mal einen Originalitätspreis; würdig einer Firma, die ein Parfüm entwickelt hat, das nach schwarzer Tinte nicht nur benannt ist, sondern auch so riechen soll (neben Breath of God von Lush war Encre Noir eine meiner beiden Horrorerlebnisse beim Duft-Testen). Aber ich schweife ab, Zamak also. Warum, weiß man nicht, muss man vielleicht auch nicht wissen. Metallisch riecht der Duft jedenfalls nicht, aber One Million riecht ja auch nicht nach Gold. Zamak ist eine technische Legierung, sie wird für den Druckguss verwendet, man stellt daraus u.a. Modelleisenbahnen und Reißverschlüsse her. Mag sein, dass da etwas an "Spielzeug für Männer" anklingen soll - ich finde den Duft tatsächlich recht maskulin, dazu gleich noch. Vielleicht noch eher könnte man bei der Namensgebung daran denken, dass hier eine innovative Entwicklung vorliegt, eine Legierung eben - hier kam ein Tüftler auf die Idee, Dinge zusammenzurühren, die bisher niemand zusammenzurühren gewagt hat.
Und da wäre tatsächlich einiges dran, denn ich finde diesen Duft ausgesprochen originell. Seine Zentralnote ist die Orangenblüte, ein Weißblüher, und in meinem kleinen Parfümuniversum gehen Orangenblütendüfte immer in eine von zwei Richtungen. Entweder (blumig oder moschussig unterlegt) ins sauber-weiß-weich-blumig-blütig-cremig-süßlich-fluffige wie "APOM" oder "Jil Sander Sun" (jaja, steinigt mich für den Vergleich, ihr APOM-Fans). Oder, was mir meist besser gefällt, zitrisch aufgepimpt ins strahlend-fröhlich-spritzig-sonnig-colognige wie (um erneut ein Beispiel vom oberen und unteren Ende der Preisskala zu nehmen) "Yves Rocher Fleurs d'Oranger/Petitgrain/Lavande" oder "Le Labo Fleurs d'Oranger 27".
Hier hat man beides gemacht, Vanille in der Basis und allerlei (noch dazu aufgepfefferte) Zitrik oben. Vor allem aber, und das ist jetzt (wie mir scheint) wirklich neu, hat man die Orangenblüte quasi mit einem rasierwässrig-barbershopartigen, warm-würzig-kernigen Herrenduft amalgamiert. Holz, Leder, Muskat (für mich riecht es auch ziemlich nach knackiger Gewürznelke), das ist nun schon fast krachledern, da kommen geradezu Gedanken an "Old Spice" und Konsorten auf. Das finde ich wirklich (jedenfalls in Kopf- und Herznote) ebenso spannend wie gelungen. Die Spätphase ist meines Erachtens die am wenigsten überzeugende des Duftes, sie ist mir zu süß und eindimensional, streckenweise fast klebrig, aber das klingt härter als es gemeint ist.
Unser Zamak hat Saft und Kraft, bei sparsamer Dosierung hält er sieben Stunden ordentlich durch und klingt danach noch skinny nach und ab.
Wunschliste knapp verfehlt, aber alles in allem doch ein schöner Duft, und vor allem fast so originell wie der Name.
Das gibt schon mal einen Originalitätspreis; würdig einer Firma, die ein Parfüm entwickelt hat, das nach schwarzer Tinte nicht nur benannt ist, sondern auch so riechen soll (neben Breath of God von Lush war Encre Noir eine meiner beiden Horrorerlebnisse beim Duft-Testen). Aber ich schweife ab, Zamak also. Warum, weiß man nicht, muss man vielleicht auch nicht wissen. Metallisch riecht der Duft jedenfalls nicht, aber One Million riecht ja auch nicht nach Gold. Zamak ist eine technische Legierung, sie wird für den Druckguss verwendet, man stellt daraus u.a. Modelleisenbahnen und Reißverschlüsse her. Mag sein, dass da etwas an "Spielzeug für Männer" anklingen soll - ich finde den Duft tatsächlich recht maskulin, dazu gleich noch. Vielleicht noch eher könnte man bei der Namensgebung daran denken, dass hier eine innovative Entwicklung vorliegt, eine Legierung eben - hier kam ein Tüftler auf die Idee, Dinge zusammenzurühren, die bisher niemand zusammenzurühren gewagt hat.
Und da wäre tatsächlich einiges dran, denn ich finde diesen Duft ausgesprochen originell. Seine Zentralnote ist die Orangenblüte, ein Weißblüher, und in meinem kleinen Parfümuniversum gehen Orangenblütendüfte immer in eine von zwei Richtungen. Entweder (blumig oder moschussig unterlegt) ins sauber-weiß-weich-blumig-blütig-cremig-süßlich-fluffige wie "APOM" oder "Jil Sander Sun" (jaja, steinigt mich für den Vergleich, ihr APOM-Fans). Oder, was mir meist besser gefällt, zitrisch aufgepimpt ins strahlend-fröhlich-spritzig-sonnig-colognige wie (um erneut ein Beispiel vom oberen und unteren Ende der Preisskala zu nehmen) "Yves Rocher Fleurs d'Oranger/Petitgrain/Lavande" oder "Le Labo Fleurs d'Oranger 27".
Hier hat man beides gemacht, Vanille in der Basis und allerlei (noch dazu aufgepfefferte) Zitrik oben. Vor allem aber, und das ist jetzt (wie mir scheint) wirklich neu, hat man die Orangenblüte quasi mit einem rasierwässrig-barbershopartigen, warm-würzig-kernigen Herrenduft amalgamiert. Holz, Leder, Muskat (für mich riecht es auch ziemlich nach knackiger Gewürznelke), das ist nun schon fast krachledern, da kommen geradezu Gedanken an "Old Spice" und Konsorten auf. Das finde ich wirklich (jedenfalls in Kopf- und Herznote) ebenso spannend wie gelungen. Die Spätphase ist meines Erachtens die am wenigsten überzeugende des Duftes, sie ist mir zu süß und eindimensional, streckenweise fast klebrig, aber das klingt härter als es gemeint ist.
Unser Zamak hat Saft und Kraft, bei sparsamer Dosierung hält er sieben Stunden ordentlich durch und klingt danach noch skinny nach und ab.
Wunschliste knapp verfehlt, aber alles in allem doch ein schöner Duft, und vor allem fast so originell wie der Name.
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