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Death & Decay 2014 Perfume

7.2 / 10 50 Bewertungen
Ein Parfum von Lush für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2014. Der Duft ist blumig-animalisch. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „Tod & Verfall”.
Vergleich
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Duftrichtung

Blumig
Animalisch
Pudrig
Süß
Cremig

Duftnoten

Jasmin AbsolueJasmin Absolue Ylang-YlangYlang-Ylang RoseRose Tonkabohne AbsolueTonkabohne Absolue

Parfümeure

Bewertungen
Duft
7.250 Bewertungen
Haltbarkeit
8.231 Bewertungen
Sillage
7.930 Bewertungen
Flakon
5.938 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.915 Bewertungen
Eingetragen von Viola8, letzte Aktualisierung am 07.10.2025.

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Womit der Duft vergleichbar ist

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
HeavyAlice

16 Rezensionen
HeavyAlice
HeavyAlice
16  
Hollywood ist untot
Meine erste Wohnung, in die ich mit zarten 19 Jahren gezogen bin, war im Sommer der höllischste Hochofen, den man sich nur vorstellen konnte. Meine ,,kleine Puppenstube", wie ich sie liebevoll nannte lag in einem alten Wohnhaus (also nicht schön-alt im Sinne von Altbau sondern wirklich nur alt) direkt unter einem alten, knarzigen Holzdach. Die Wände meiner kleinen Küche waren dunkelrot gestrichen und wenn die gleißenden Sonnenstrahlen auf das Fenster der Dachschräge trafen, war es als würde das Glas schmelzen und mich jeden Moment in dicken Rauch aus Feuer und Schwefel hüllen.

Ich wohnte nicht in der besten Gegend (was normal ist, wenn du grade mal aus dem Teenageralter raus, noch keinen Job hast und deiner kränklichen Mutter nicht den letzten Cent aus dem Ärmel leiern willst) aber mir gefiel sie trotzdem. Abgesehen von der Hitze liebte ich es, wenn die Abendsonne durch meine Fenster schien und ihre rot glühenden Muster an die schlecht gestrichenen Tapeten zeichnete. Ich liebte die kleinen Vögel, die morgens oder auch frühabends in der Regenrinne unterm Dach saßen oder badeten. Ich liebte den Netto, der von der Einrichtung her in den 90ern hängen geblieben war, wo das junge Personal immer überlastet war, das Gemüse immer schlecht und wo du abends gegen 18 Uhr blöd angeschaut wurdest, wenn du keine Flasche Korn aufs Band gelegt hast. Ich liebte den kleinen, blühenden Kastanienpark, durch den ich jeden Tag ging und in dem sich Obdachlose, Trinker, Punks und Bewohner des Hospiz gegenseitig die Hand reichten und über das Leben philosophierten. Ich liebte die Erdnusschokolade vom REWE und ich mochte meine türkische Nachbarin, die durch ihren westlichen Lebensstil von der Familie verstoßen wurde und dann in einem Jazzmusiker ihr Glück gefunden hatte. Ich liebte es im Sommer mit meinen ausgelatschten Sneakers durch die Straßen meines Viertels zu ziehen und mir nach einem langen Tag noch eine Pizza oder eine Schale Erdbeeren zu gönnen, die ich zuhause verspeiste.

Ich liebte es, in die Stadt zu gehen, die nur fünf Minuten von mir entfernt war, auch wenn ich immer pleite war und nie große Sprünge machen konnte. Ich liebte den Geruch des Waschsalons, in den ich jede zweite Woche ging und in dem ich auch mal bis spätabends meine Stephen King-Romane las, solange bis die Wäsche endlich durch war. Und ich liebte es, Mittwochabend pünktlich um 20:15 vor Tele5 zu sitzen und mir mit einer eiskalten Dose Coke in der Hand schlechte B-Movie-Horrorfilme anzusehen.

Brennende Mülltonnen, ständig die Polizei vor den Häusern, meine schnarchende und ziemlich nervige Nachbarin von nebenan, die einen mit Vorliebe Sonntagmorgens um 6 Uhr aus dem Schlaf klingelte und fragte, ob man noch sowas wie Schokolade daheim hätte.

War es immer einfach?

Oh nein. Es waren ziemlich harte Jahre, aus Gründen die ich genannt und die ich nicht genannt hab und auch nicht nennen werde. Ich sage nur soviel; ich strauchelte sehr stark auf meinem Weg zum Erwachsenwerden und wenn ich ehrlich bin, bin ich es immer noch nicht wirklich. Und ich werde es vermutlich niemals sein.

Aber diese Jahre bergen gleichzeitig soviele schöne Erinnerungen, das ich mich weigere sie zu verteufeln. Denn für mich besteht einer der vielen Sinne des Lebens darin, alles Schlechte was mir passiert ist in etwas Gutes zu verwandeln und als Herausforderung des Wachstums zu sehen.

Eine meiner schönsten Erinnerungen lässt mich zurück in das Jahr 2015 reisen; der Sommer des ,,God Of Thunder", den ich nach dem gleichnamigen Lied von KISS benannte.

Ich und meine beste Freundin bereiten uns in meiner Wohnung auf unser erstes, größeres Konzert in Dresden vor; sechs Bands, eine Nacht im billigsten Motel das wir als frischgebackene Abiturientin und Freizeit-Autorin bekommen konnten, eine dreistündige Fahrt mit dem Flixbus, damals als das Leben noch bezahlbar war.

Wir waren aufgeregt wie ein frisch benusstes Eichhörnchen; machten uns in meinem engen Badezimmer mit den pissgelben Kacheln, in dem man sich grade mal umdrehen konnte, zurecht. Ich trug ein geblümtes Kleid unter meiner schwarzen Lederjacke, ein Kontrast der mir nicht gefiel, doch alles andere war in der Wäsche. Meine Haare flogen wie ein ungezähmter, roter Wattebausch um meinen Schädel, während die meiner besten Freundin in perfekten Locken den Rücken hinabfielen (ach ja wir kennen das alle...:D). Sie und ich, wir waren an diesem Abend kurz vor unserer großen Tour nicht mehr die kleine Abiturientin und die erfolglose Autorin.

Wir waren Thelma & Louise, hungrig nach Freiheit, hungrig nach flutenden Stadtlichtern und hungrig nach dem großen Abenteuer, auf das wir hinfieberten.

Ich stand ein wenig ratlos vor meinem Billigspiegel; ich war geschminkt, frisiert...frustriert, denn ich besaß anders als heute kein Parfumregal. Und ich wollte zu meinem ersten richtig großen Konzert mit meiner besten Hälfte noch toll riechen! Es sollte ein Duft sein, der mich an genau diesen Abend, genau diese Stimmung erinnerte und einfing...

In diesem Moment sagte meine beste Freundin ,,Boah, wir beide fahren nur nach Dresden, aber ich fühl mich fast als wären wir auf einem Trip nach Hollywood..."

Und da traf es mich aus dem Nichts. Ich grapschte an ihr vorbei in mein Krimskrams-Körbchen und fand sie; die Parfumprobe von LUSH die mir die nette Verkäuferin damals mitgegeben hatte!

Ich gab mich nicht damit zufrieden mir ein Tröpfchen an die Kehle zu tun und es sanft mit dem Zeigefinger dort zu verteilen wo ich geküsst werden wollte; denn erstens wollte ich nicht geküsst werden und zweitens...Goth Girls müssen duften (so dachte ich damals) unzwar meilenweit!

Meine beste Freundin, die eher Typ ,,Frisch-cremig-Nivea" ist hustete damals und rettete sich in die Küche. Als ich sie fragend ansah, zuckte sie mit den Schultern und grinste.

,,Zur Band passt es allemal, hast schon Recht!"

Death & Decay.

Denn dieser Abend sollte zum Sterben schön werden.

In dieser Nacht sollten die Dämonen in uns tanzen.

In dieser Nacht wollten wir ewig leben.

Und in dieser einen Nacht war Hollywood für mich untot, statt unerreichbar.
6 Antworten
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
4
Duft
Pluto

353 Rezensionen
Pluto
Pluto
Top Rezension 21  
Gott sei Dank hab ich DEN nicht gekauft....
Mein erster Gedanke beim Schnuppern an dem Pröbchen ist: Gott sei Dank hast du DEN nicht gekauft. Schwülstig und schwer schlägt mir die Creme aus dem Probetiegelchen entgegen. Parfümnamen beeindrucken mich mittlerweile nicht mehr, wie oft schon lag man dadurch mit seinen Erwartung daneben. Aber in diesem Fall denk ich Nomen est Omen. Soll ich das Zeug wirklich auflegen? Der Test wird auf den nächsten Tag verschoben, in einigen Stunden geht es ins Theater, ich befürchte mit Death & Decay wäre ich eine Zumutung für die Sitznachbarn und nicht zuletzt für mich.

Nächster Tag, ich streiche ein wenig Parfümcreme auf den Handrücken, nicht zu viel, kann ja später noch was nachlegen. Der Auftakt lässt mich zurückweichen, blumig und süß ist er, auch ein wenig wie das Brackwasser von Blumenvasen, deren Wasser bei schwülen Temperaturen nicht gewechselt wurde. Jasmin und Ylang-Ylang scheinen mir zu viel zuzumuten. Auch hier, wie schon bei All good things, kann ich die Rose nicht wahrnehmen. Hinzu kommt eine, freundlich ausgedrückt, schwitzige Note auf meiner Haut heraus. Die mandelige, süße Tonkabohnennote unterstützt in diesem Duft die schwülstige, schwere Sinnlichkeit leider nicht im positiven Sinne. Und Death & Decay hält und hält, diese Haltbarkeit wünschte ich mir bei einigen anderen Düften sehr. Nach ungefähr 5 Stunden riecht der Duft fast annehmbar, pudrig und blumig, die „animalisch-aasige“ Note ist verblasst. Der Test wird einen Tag später wiederholt, das Resultat ist gleich, wir können uns nicht leiden. Meine Nichte kommt samt Hund zum Essen, sieht das kleine Tiegelchen auf dem Tisch, öffnet es, schnuppert: „Oh, das sticht und macht die Nase frei, wie niedlich, Erkältungsbalsam in so einem Minipöttchen.“ „Nein, das ist Cremeparfüm!“ „Was? Parfüm? Das ist doch kein Parfüm, das riecht wie Eukalytus mit Honig“. Tja, so unterschiedlich sind die Wahrnehmungen, testen mag meine Nichte ihn eigentlich nicht, sie ist hochschwanger und recht empfindlich mit Düften zurzeit. Aber sie streicht trotzdem eine winzige Menge auf das Handgelenk und bleibt auch einige Zeit später dabei: Das ist kein Parfüm, aus!

Haltbarkeit und Sillage von Death & Decay sind überdurchschnittlich, deklariert ist der Duft als unisex – ich kann ihn mir schwer auf Männerhaut vorstellen, aber auf Frauenhaut mag ich ihn auch nicht. Kurzum, in diesem Fall finde ich den Namen gut gewählt. Gut bewertet ist der Duft ja hier, vielleicht liegt es an der viel diskutierten „Hautchemie“. Obschon, das ist es nicht allein, denn beim ersten Schnuppern war Death & Decay mir schon unsympathisch.

Drei Düfte von Lush warten noch auf Testung, u. a. Dirty. Zu dem kann ich schon sagen, dass er das ganz genaue Gegenteil von „schmutzig“ ist und ich ihn nach einem Kurztest ausgesprochen schön finde.
20 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
7.5
Duft
Viola8

35 Rezensionen
Viola8
Viola8
Sehr hilfreiche Rezension 13  
Bitte nicht vom Namen abschrecken lassen!
Was erwartet man von einem Duft, der Death & Decay heißt? Das möchte man sich lieber nicht ausmalen. Diese mutige Namensgebung relativiert sich, wenn man das komplette Motto der diesjährigen Veröffentlichung Volume 3 von Gorilla Perfume kennt, heißt es hier doch Death, Decay & Renewal. Neben Tod und Verfall wird also auch die tröstende Erneuerung angeboten, der ewige Kreislauf der Natur.

In der temporären Gorilla Gallery im Juli 2014 in London wurde Death & Decay auch gleich eindrucksvoll zu Beginn der Ausstellung dargestellt. Man betrag einen langen dunklen, ganz in rotes Licht (Rotlicht?) getauchten Gang, der Blick fiel auf weiße brennende Kerzen, weiße Blumen, die die Worte Death und Decay formten und auf eine große klassizistische Amphore auf einem Sockel mit einem Gesteck aus Lilien. Unterlegt wurde diese Szene mit schöner sakraler Musik und dem betörenden Duft von Lilien. Olfaktorisch wurden hier also zum Glück nicht Tod und Verfall umgesetzt, sondern die klassischen Blumen, die mit Kirchen und Beerdigungen assoziiert werden. Die Intention von Lush, mit falschen Erwartungen zu spielen und statt dessen etwas schönes und tröstendes zu bieten, ist hier gelungen und lässt einen erleichtert aufatmen.

So ganz unschuldig ist dieser Lilienduft dann aber doch nicht. Neben nicht genannten Zutaten werden Ylang Ylang, Damaszener Rose, Jasmin und Tonka aufgeführt, also alles durchaus "sinnliche" Zutaten. Laut einer Mitarbeiterin der Gorilla Gallery soll hier der Eindruck von üppigen Lilien entstehen, die kurz davor sind, zu kippen, aber eben nur kurz davor. Diesen etwas negativen Aspekt kann ich aber nicht bestätigen, es bleibt für mich ein schöner Blumenduft mit leichter Cremigkeit.

Ein reiner "Soliflore"-Lilienduft ist Death & Decay aber doch nicht. Gerade anfangs stellt sich bei mir eine Ähnlichkeit zu Maiglöckchen ein, dann eindeutig zu Jasmin. Dies ist wohl neben dem verwendeten Jasminöl auch dadurch erklärbar, dass hier in nicht unerheblicher Menge den chemischen Duftstoff Indol verwendet wurde, der in geringer Menge auch in natürlichem Jasminöl vorkommen. Ein polarisierender Duftstoff, der u.a. auch im menschlichen Schweiß vorkommt und bei dem es sehr genau auf die Dosierung ankommt, um noch als positiv wahrgenommen zu werden. Dies ist zum Glück für mich gelungen. Wer schon den enbenfalls indollastigen Jasminduft "Lust" von Lush mochte, sollte Death & Decay unbedingt probieren.

Dass Death & Decay nur in einer Pipettenflasche angeboten wird, empfinde ich -als Fan von Sprühflaschen- hier ausnahmsweise nicht als Nachteil. Der Duft ist sehr langanhaltend und so konzentriert, dass man sich auch auf diese Weise üppig parfümieren kann. Alltagstauglich ist er allerdings nur bei sparsamer Dosierung.

Also Tod und Verfall duften hier bei Gorilla Perfume blumig-sinnlich-opulent und sehr lebendig.
5 Antworten

Statements

11 kurze Meinungen zum Parfum
CharlAmbreCharlAmbre vor 2 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Dickfleischige, gleißend helle Weißblüher genau auf der Verfallsgrenze: Lilie, Ylang, Jasmin, erinnert tatsächl. an Friedhofsblumen. Geil!
12 Antworten
PlutoPluto vor 4 Jahren
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
4
Duft
Düfte, die die Welt (äh Frau Pluto) nicht braucht... Mehr gibt's nicht zu sagen, wieso hab ich das Pröbchen noch? Und zack..
11 Antworten
KaylizKayliz vor 10 Jahren
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Gibt tatsächlich den Duft von Lilien kurz vor dem Verwelken wieder. Nicht sommertauglich. Sparsam dosiert an manchem Wintertag genau richtig.
1 Antwort
HaraKeeraHaraKeera vor 3 Jahren
7
Flakon
9
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Beerdigungsinstitutsblumentsunami (oder cremiger Staub auf Lilie)
6 Antworten
BanelingBaneling vor 2 Jahren
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Sex at a funeral.
"Wir kennen uns aber nicht..."
"Egal!"
Es wird nicht gesprochen und nicht bedauert.
Animalisch-indolisch.
1 Antwort
Weitere Statements

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Torten Radar

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