01.04.2017 - 04:50 Uhr
Sisyphos
143 Rezensionen
Sisyphos
Sehr hilfreiche Rezension
7
Morbider Grenzgänger
Sécret Melange ist ein ausgesprochen schwieriges Parfum; (heraus-)fordernd, sehr würzig und spröde. Die Gewürznelke ist unmittelbar nach dem Aufsprühen dominant ohne Ende. Anis präsentiert sich herb und nahezu abweisend. Das Ganze wirkt bierernst auf mich. Die Rose ist hinüber. Es müffelt. Hier sollte mal jemand tunlichst die Fenster aufreißen.
Maitre Parfumeur et Gantier macht für meinen Geschmack sehr beachtliche Oldschool-Düfte in Flakons (die Roten), die einem 80er-Retro-Porno entsprungen sein könnten. Und gegen die 80er lässt sich ja unter Style-Gesichtspunkten nun mal wirklich nichts sagen ... Grain de Plaisier von MPG zum Beispiel. Kennt kein Mensch. Die wärmste Zitrone weit und breit. Stilvoll und dezent. Oftmals sind die Düfte aus diesem Haus keine Powerhouse-Vertreter im eigentlichen Sinne, sondern wahren Contenance (und Distance). Aber sie verfügen auch über einen gewissen Wiedererkennungswert und eignen sich nicht als Einsteiger-Parfums. Man schaue sich nur Centaure an, der im Vergleich zu Grain de Plaisier recht forsch auftritt.
Zwei weitere Duft-Bezugspunkte möchte ich konkret aufzeigen und kurz mit SM (sic!) vergleichen bzw. als Alternativen empfehlen, weil sie sich mir beim Test einfach aufdrängen: Für (Stern-)Anis-Freunde sei das konsequente Fraiche Badiane (ebenfalls von MPG) empfohlen. Auch unsüß, aber beschwingt und kraftvoll, kein bisschen überladen. Ein würziger Rosenakkord manifestiert sich in Touaregh von Il Profvmo. Luftig und transparent, dabei sehr markant und angenehm seifig. Das sind mal Blumen für den Herrn! SM von MPG kann hier zu keinem Zeitpunkt mitziehen. Das Zitrische vermag auch kaum abzufedern. Die Nelke nivelliert alles. Auch der Duftverlauf bleibt überschaubar. Ich traue es mich kaum zu sagen, aber mitunter fühle mich ein wenig an einen (Fischerei-)hafen erinnert.
Über ein gewisses Alleinstellungsmerkmal verfügt dieses Parfum aus meiner Sicht zweifellos. Es passt in kaum eine Schublade. Überzeugen kann mich das allerdings nicht. Der Start ist äußerst problematisch. Duftentwicklung? Hält sich schwer in Grenzen. Eine gewisse Milde stellt sich zwar ein, aber das kann dann auch kaum noch etwas ausrichten. Überhaupt, was ist mit der Basis los? Sandelholz? Kratzt. Patchouli? Macht alles noch schlimmer, angestaubter, morbider. 30 % für diesen einsamen Grenzgänger.
Maitre Parfumeur et Gantier macht für meinen Geschmack sehr beachtliche Oldschool-Düfte in Flakons (die Roten), die einem 80er-Retro-Porno entsprungen sein könnten. Und gegen die 80er lässt sich ja unter Style-Gesichtspunkten nun mal wirklich nichts sagen ... Grain de Plaisier von MPG zum Beispiel. Kennt kein Mensch. Die wärmste Zitrone weit und breit. Stilvoll und dezent. Oftmals sind die Düfte aus diesem Haus keine Powerhouse-Vertreter im eigentlichen Sinne, sondern wahren Contenance (und Distance). Aber sie verfügen auch über einen gewissen Wiedererkennungswert und eignen sich nicht als Einsteiger-Parfums. Man schaue sich nur Centaure an, der im Vergleich zu Grain de Plaisier recht forsch auftritt.
Zwei weitere Duft-Bezugspunkte möchte ich konkret aufzeigen und kurz mit SM (sic!) vergleichen bzw. als Alternativen empfehlen, weil sie sich mir beim Test einfach aufdrängen: Für (Stern-)Anis-Freunde sei das konsequente Fraiche Badiane (ebenfalls von MPG) empfohlen. Auch unsüß, aber beschwingt und kraftvoll, kein bisschen überladen. Ein würziger Rosenakkord manifestiert sich in Touaregh von Il Profvmo. Luftig und transparent, dabei sehr markant und angenehm seifig. Das sind mal Blumen für den Herrn! SM von MPG kann hier zu keinem Zeitpunkt mitziehen. Das Zitrische vermag auch kaum abzufedern. Die Nelke nivelliert alles. Auch der Duftverlauf bleibt überschaubar. Ich traue es mich kaum zu sagen, aber mitunter fühle mich ein wenig an einen (Fischerei-)hafen erinnert.
Über ein gewisses Alleinstellungsmerkmal verfügt dieses Parfum aus meiner Sicht zweifellos. Es passt in kaum eine Schublade. Überzeugen kann mich das allerdings nicht. Der Start ist äußerst problematisch. Duftentwicklung? Hält sich schwer in Grenzen. Eine gewisse Milde stellt sich zwar ein, aber das kann dann auch kaum noch etwas ausrichten. Überhaupt, was ist mit der Basis los? Sandelholz? Kratzt. Patchouli? Macht alles noch schlimmer, angestaubter, morbider. 30 % für diesen einsamen Grenzgänger.
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