22.03.2019 - 15:28 Uhr
Meggi
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33
M wie Moriander?
Fünfzehn Euro ruft Herr Wuchsa für eine Probe von „M“ auf. Bei Jovoy in Paris wurden mir einfach schätzungsweise rund 2 ml für lau abgefüllt. Und ich hatte nicht einmal initiativ gefragt. Mir war eine Probe eines Hinterbänkler-Kurkdjians (Rêve en Cuir von Indult; siehe dort, auch Näheres zu Jovoy) angeboten worden und dann kam die Frage, ob es sonst noch was sein dürfe. Och, na ja, ehe ich mich schlagen lasse…wie wäre es mit „M“? Kein Thema. Gekauft hatte ich übrigens nichts. Toller Service.
Zum Duft: Ganz milde Zitrusfrucht, kaum spürbar. Ein wenig Gekratze à la Rosenholz, an der Schwelle zum Eugenol. Ein Anflug von Räucherschinken, Patchouli-Rauheit, eine Spur Vanille-Süße. Zimt passt, wenn man’s weiß. Leder aus der Patchouli-, aber vor allem Labdanum-Ecke. Bisschen warmgesessen und von ältlich-gebrauchter Gediegenheit. Inwieweit das tatsächlich mit diesem „Alter-Aston-Martin-Leder“-Geschwafele (für solchen Mist gehören eigentlich Punkte abgezogen) zusammengeht, weiß ich selbstverständlich nicht.
Bald dringt das Zitrushafte wieder stärker durch, dazu was Würziges. Zitronengras? Und Koriander-Grün. Ich denke, ein gutes Stück Frisch-Vetiver ist ebenfalls beteiligt. Ja, vergessen wir zu dessen Gunsten das Zitronengras. Nicht jedoch den Koriander. Alles abgedimmt von einer mildernden, amberigen Süße, die gleichermaßen auf Labdanum zurückgehen dürfte. Insgesamt kommt mir das sehr bekannt vor, mir fällt nur nicht ein, woher.
Koriander (mittlerweile inklusive Samen) und Vetiver werden zum vorherrschenden Eindruck der ersten Stunden. Labdanum ist zwar präsent, allerdings zu still, um einen womöglich gar animalischen Gegenpol zu setzen. Es cremt eher sacht ab. Daneben gibt’s einen kratzigen Akzent, andere Gewürze kommen zum Zuge: Vielleicht Nelke oder Piment; Zimt ist nun deutlicher. Und die Rosenholz-/Rosengeranien-Idee ist keineswegs aus dem Rennen. Das typisch Florale hingegen ist wenig mehr als ein Tupfer.
Um die Mittagszeit speist sich das Leder aus einer Patchouli-Labdanum-Quelle. Das ist recht süß natürlich, gleichwohl unzweifelhaft ledrig. Durchaus sehr gelungen, plätschert bloß irgendwie vor sich hin. Folglich habe ich den Kopf frei, um darüber nachzudenken, ob – den Aston-Martin-Kram weiterspinnend – das „M“ mit dem Chef von Herrn Bond zu tun haben soll. Alternativ kämen Moriander, Metiver, Mabdanum oder Manille in Frage. Oder ziMt. Den Rest des Tages wabern all jene nämlich in veränderlichen Gewichtsanteilen vor sich hin, allmählich weiter gen Süße driftend. Matchouli-Geschabe im Untergrund bilde ich mir noch ein.
Fazit: Edel und unbestreitbar hochgradig kleidsam für Gentlepeople. Leider ist der ganzen Gediegenheit der Fingerschnipp-Effekt zum Opfer gefallen. Aus meiner Sicht hebt sich „M“ nicht hinreichend deutlich von anderen Kandidaten ab, um einen derart ambitionierten Preis zu rechtfertigen.
Zum Duft: Ganz milde Zitrusfrucht, kaum spürbar. Ein wenig Gekratze à la Rosenholz, an der Schwelle zum Eugenol. Ein Anflug von Räucherschinken, Patchouli-Rauheit, eine Spur Vanille-Süße. Zimt passt, wenn man’s weiß. Leder aus der Patchouli-, aber vor allem Labdanum-Ecke. Bisschen warmgesessen und von ältlich-gebrauchter Gediegenheit. Inwieweit das tatsächlich mit diesem „Alter-Aston-Martin-Leder“-Geschwafele (für solchen Mist gehören eigentlich Punkte abgezogen) zusammengeht, weiß ich selbstverständlich nicht.
Bald dringt das Zitrushafte wieder stärker durch, dazu was Würziges. Zitronengras? Und Koriander-Grün. Ich denke, ein gutes Stück Frisch-Vetiver ist ebenfalls beteiligt. Ja, vergessen wir zu dessen Gunsten das Zitronengras. Nicht jedoch den Koriander. Alles abgedimmt von einer mildernden, amberigen Süße, die gleichermaßen auf Labdanum zurückgehen dürfte. Insgesamt kommt mir das sehr bekannt vor, mir fällt nur nicht ein, woher.
Koriander (mittlerweile inklusive Samen) und Vetiver werden zum vorherrschenden Eindruck der ersten Stunden. Labdanum ist zwar präsent, allerdings zu still, um einen womöglich gar animalischen Gegenpol zu setzen. Es cremt eher sacht ab. Daneben gibt’s einen kratzigen Akzent, andere Gewürze kommen zum Zuge: Vielleicht Nelke oder Piment; Zimt ist nun deutlicher. Und die Rosenholz-/Rosengeranien-Idee ist keineswegs aus dem Rennen. Das typisch Florale hingegen ist wenig mehr als ein Tupfer.
Um die Mittagszeit speist sich das Leder aus einer Patchouli-Labdanum-Quelle. Das ist recht süß natürlich, gleichwohl unzweifelhaft ledrig. Durchaus sehr gelungen, plätschert bloß irgendwie vor sich hin. Folglich habe ich den Kopf frei, um darüber nachzudenken, ob – den Aston-Martin-Kram weiterspinnend – das „M“ mit dem Chef von Herrn Bond zu tun haben soll. Alternativ kämen Moriander, Metiver, Mabdanum oder Manille in Frage. Oder ziMt. Den Rest des Tages wabern all jene nämlich in veränderlichen Gewichtsanteilen vor sich hin, allmählich weiter gen Süße driftend. Matchouli-Geschabe im Untergrund bilde ich mir noch ein.
Fazit: Edel und unbestreitbar hochgradig kleidsam für Gentlepeople. Leider ist der ganzen Gediegenheit der Fingerschnipp-Effekt zum Opfer gefallen. Aus meiner Sicht hebt sich „M“ nicht hinreichend deutlich von anderen Kandidaten ab, um einen derart ambitionierten Preis zu rechtfertigen.
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