05.08.2024 - 08:21 Uhr

Colibakterie
6 Rezensionen

Colibakterie
Sehr hilfreiche Rezension
13
Rezept für Gasolin
Man braucht:
- einen Oldtimer ohne Katalysator, fahrbereit mit allen Betriebsflüssigkeiten
- einen robusten Entsafter mit großem Einfüllstutzen
So geht es:
1. Steckt das Auto in den Entsafter (Flakon drunterstellen nicht vergessen)
2. Vapo rein, Deckel drauf, fertig!
Viel Spaß beim Nachmachen und keine falsche Scheu: Das Rezept ist absolut gelingsicher.
Wer darüber hinaus eine genauere Duftbeschreibung haben möchte, möge jetzt weiterlesen.
Gasolin beginnt extrem, schon fast abstoßend aber gerade dadurch zieht er die Aufmerksamkeit auf sich. Besonders sticht in der äußerst chemischen Kopfnote das Benzin hervor, Asphalt und verbranntes Streichholz gesellen sich aber merklich hinzu und eröffnen gemeinsam mit einem Inferno auf einer leeren Straße. Ein Duft für Menschen, die lieber negativ auffallen, als gar nicht, dachte ich mir beim Erstkontakt mit diesem Autosaft, doch die Herz- und Basisnoten ließen mich nicht zu unrecht hoffen.
Ist das Inferno erstmal abgeklungen, schlägt Gasolin in eine mollig warme Richtung um, allerdings ohne dabei seinen wirklich krassen Charakter zu verändern. Genau deshalb hat die Kopfnote auch ihre unbestreitbare Daseinsberechtigung, denn nachdem der Paukenschlag erfolgt und der Haufen gesetzt wurde, verteidigt Gasolin sein Territorium, das sich deutlich um seinen Träger herum erstreckt, beherzt und selbstbewusst, aber eben viel sozialverträglicher. Trotzdem sind auch Herz und Basis nichts für die breite Masse, die mit Parfum ausschließlich Wohlgeruch in Verbindung bringt.
Man fällt auf jeden Fall auf. Noch nichtmal unbedingt negativ, sondern eher per Verwirrung. Das Umfeld wird zunächst nicht verstehen, dass es sich um ein Parfum handelt, sondern verwundert nach der Quelle dieses Geruchs suchen. Und weil es so ungewöhnlich ist, dass ein Mensch entsprechend riecht, könnte man schon fast behaupten, sich in der Aufmerksamkeit, die Gasolin erzeugt, verstecken zu können, was den ersten Satz dieses Absatzes schon wieder ad absurdum führt. Der ganze Zauber hält darüber hinaus erstaunlich lang an, ich würde behaupten, dass der Tarnumhang erst nach sechs bis sieben Stunden anfängt, löchrig zu werden - oder natürlich, nachdem man sich als Quelle offenbart hat. In diesem Fall rümpfen schlimmstenfalls einige Leute die Nase während die anderen erstaunt und angefixt von diesem Erlebnis sind.
Wo man sich das Tragen von Gasolin sparen kann? Auf der Rennstrecke, in der Werkstatt oder an der Tankstelle. „Man würde in der Masse untergehen“ kann man hier jedoch nicht sagen, sondern man würde vielmehr mit der Umgebung verschmilzen. Man sollte ihn auch nicht bei einem Date oder in der Gastronomie tragen, da er hier vielleicht doch zu sehr aneckt bzw. doch eher der Anteil der Menschen überwiegen wird, die die Nase rümpfen. Ehrlich gesagt fällt mir gar keine realistische Gelegenheit ein, für die dieser Duft prädestiniert wäre, außer vielleicht bei Sitzungen des Lobbyverbands der Erdölindustrie - aber solche Gelegenheiten werden wohl die wenigsten von uns haben. Es ist damit wohl eher ein „Go-for-it!-Duft“, ein „Chaka-Du-schaffst-es-Duft“ oder einfach eine Mutprobe für Selbstbewusste. Man muss spontan zu ihm greifen, wenn man eine Herausforderung für den Tag sucht und ihn in der Gewissheit aufsprühen, für jenen Tag die Büchse der Pandora zu öffnen, denn eines ist absolut klar: Dieser Tag wird anders verlaufen, wenn man viel unter Menschen ist - und mit der einen oder anderen Ablehnung muss man dann eben auch umgehen können.
Damit bleibt als Fazit eigentlich nur eines (anzu-)erkennen: Man hat es hier offenbar wirklich mit einem Duft zu tun, der so unglaublich extrem und außergewöhnlich ist, dass man auf keinen Fall erwarten würde, ihn im Drogeriemarkt anzutreffen - ihn aber tatsächlich ausschließlich dort bekommt. Das nenne ich mal mutig von den Verantwortlichen und es ist doch mal erfrischend so etwas im Preisbereich bis 50€ geboten zu bekommen. Ich trage ihn nicht oft, aber trotzdem hoffe ich auf mehr dieser Richtung.
- einen Oldtimer ohne Katalysator, fahrbereit mit allen Betriebsflüssigkeiten
- einen robusten Entsafter mit großem Einfüllstutzen
So geht es:
1. Steckt das Auto in den Entsafter (Flakon drunterstellen nicht vergessen)
2. Vapo rein, Deckel drauf, fertig!
Viel Spaß beim Nachmachen und keine falsche Scheu: Das Rezept ist absolut gelingsicher.
Wer darüber hinaus eine genauere Duftbeschreibung haben möchte, möge jetzt weiterlesen.
Gasolin beginnt extrem, schon fast abstoßend aber gerade dadurch zieht er die Aufmerksamkeit auf sich. Besonders sticht in der äußerst chemischen Kopfnote das Benzin hervor, Asphalt und verbranntes Streichholz gesellen sich aber merklich hinzu und eröffnen gemeinsam mit einem Inferno auf einer leeren Straße. Ein Duft für Menschen, die lieber negativ auffallen, als gar nicht, dachte ich mir beim Erstkontakt mit diesem Autosaft, doch die Herz- und Basisnoten ließen mich nicht zu unrecht hoffen.
Ist das Inferno erstmal abgeklungen, schlägt Gasolin in eine mollig warme Richtung um, allerdings ohne dabei seinen wirklich krassen Charakter zu verändern. Genau deshalb hat die Kopfnote auch ihre unbestreitbare Daseinsberechtigung, denn nachdem der Paukenschlag erfolgt und der Haufen gesetzt wurde, verteidigt Gasolin sein Territorium, das sich deutlich um seinen Träger herum erstreckt, beherzt und selbstbewusst, aber eben viel sozialverträglicher. Trotzdem sind auch Herz und Basis nichts für die breite Masse, die mit Parfum ausschließlich Wohlgeruch in Verbindung bringt.
Man fällt auf jeden Fall auf. Noch nichtmal unbedingt negativ, sondern eher per Verwirrung. Das Umfeld wird zunächst nicht verstehen, dass es sich um ein Parfum handelt, sondern verwundert nach der Quelle dieses Geruchs suchen. Und weil es so ungewöhnlich ist, dass ein Mensch entsprechend riecht, könnte man schon fast behaupten, sich in der Aufmerksamkeit, die Gasolin erzeugt, verstecken zu können, was den ersten Satz dieses Absatzes schon wieder ad absurdum führt. Der ganze Zauber hält darüber hinaus erstaunlich lang an, ich würde behaupten, dass der Tarnumhang erst nach sechs bis sieben Stunden anfängt, löchrig zu werden - oder natürlich, nachdem man sich als Quelle offenbart hat. In diesem Fall rümpfen schlimmstenfalls einige Leute die Nase während die anderen erstaunt und angefixt von diesem Erlebnis sind.
Wo man sich das Tragen von Gasolin sparen kann? Auf der Rennstrecke, in der Werkstatt oder an der Tankstelle. „Man würde in der Masse untergehen“ kann man hier jedoch nicht sagen, sondern man würde vielmehr mit der Umgebung verschmilzen. Man sollte ihn auch nicht bei einem Date oder in der Gastronomie tragen, da er hier vielleicht doch zu sehr aneckt bzw. doch eher der Anteil der Menschen überwiegen wird, die die Nase rümpfen. Ehrlich gesagt fällt mir gar keine realistische Gelegenheit ein, für die dieser Duft prädestiniert wäre, außer vielleicht bei Sitzungen des Lobbyverbands der Erdölindustrie - aber solche Gelegenheiten werden wohl die wenigsten von uns haben. Es ist damit wohl eher ein „Go-for-it!-Duft“, ein „Chaka-Du-schaffst-es-Duft“ oder einfach eine Mutprobe für Selbstbewusste. Man muss spontan zu ihm greifen, wenn man eine Herausforderung für den Tag sucht und ihn in der Gewissheit aufsprühen, für jenen Tag die Büchse der Pandora zu öffnen, denn eines ist absolut klar: Dieser Tag wird anders verlaufen, wenn man viel unter Menschen ist - und mit der einen oder anderen Ablehnung muss man dann eben auch umgehen können.
Damit bleibt als Fazit eigentlich nur eines (anzu-)erkennen: Man hat es hier offenbar wirklich mit einem Duft zu tun, der so unglaublich extrem und außergewöhnlich ist, dass man auf keinen Fall erwarten würde, ihn im Drogeriemarkt anzutreffen - ihn aber tatsächlich ausschließlich dort bekommt. Das nenne ich mal mutig von den Verantwortlichen und es ist doch mal erfrischend so etwas im Preisbereich bis 50€ geboten zu bekommen. Ich trage ihn nicht oft, aber trotzdem hoffe ich auf mehr dieser Richtung.
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