Kopfnote 
Herznote 
Basisnote 
02.03.2023 - 07:52 Uhr
Serenissima
1053 Rezensionen
Serenissima
Sehr hilfreiche Rezension
7
erneut mit Roja Dove in der Oper (mit den gewohnten drei Akten)
„Lakmé“ – ein neuer Roja-Duft für meine neugierige Nase; natürlich musste ich ihn ganz schnell testen.
Und wieder ist es ein Auftrag für das Royal Opera House Muscat in Oman, für den Roja Dove die Musik aus einer klassischen Oper in Duft verwandelte.
Diesmal handelte es sich um Léo Delibes „Lakmé“; wer hat hier nicht sofort den schwebenden Klang des „Blumenduetts“ im Ohr?
Die Idee, zu Beginn dieses zauberhaften Musikstücks den gesamten Zuschauerbereich mit diesem Duft zu erfüllen, so dass Rosen- und Irisaromen diese Töne begleiteten, ist schon faszinierend.
„Sous le dôme épais
Où le blanc jasmin
À la rose s’assemble
Sur la riev en fleurs.“
Nicht ganz genau zum Text passend, aber ich will nicht allzu genau sein.
Auf wessen Mist ist das wohl gewachsen? War es wieder einmal „der Meister“ selbst?
(Allerdings auch die Frage, wie sich dieses Roja-Dufterlebnis mit den Duftgewändern des Publikums vertrug: Diese Vorstellung verwirrt mich etwas.
Oder wurde das Publikum gebeten, „sans parfum“ oder „fragrance free“ zu erscheinen, um ein Duftchaos zu vermeiden?)
Es soll sich um die Duftkonzentration Eau de Parfum gehandelt haben, die dort in blumiger Pracht diesen „Ohrwurm“ von Delibes begleitete.
Diese befindet sich in dem mir überlassenen kleinen Zerstäuber: Also los nach Oman in die Oper!
Zuerst muss ich mich zurechtfinden: Bin ich doch bei den Roja-Düften an Parfums oder Extraits gewöhnt, so erscheint diese Konzentration erst einmal etwas leicht!
Denke ich aber an die Musik, an die schwebenden Töne des „Blumenduetts“, dann merke ich:
Alles hat seine Richtigkeit!
Zu viel dieses Dufts würde diesen zauberhaften, schwebenden Klang erdrücken.
Es ist eine echte Roja-Komposition, so echt wie das schon mehrfach erwähnte Duett die Handschrift Léo Delibes trägt.
Ein wenig weicht sie in der Herznote von der erwarteten „Roja-Nade“ (oder wie wir das der Guerlinade-ähnelnde Duftgerüst auch nennen wollen); die Iris wird erfolgreich in die Basis verschoben und trägt von dort aus zu einem besonderen Dufterlebnis bei; Jasmin gibt es diesmal gar nicht.
Aber erst einmal erstrahlen Hesperidentöne in der gewohnten Begleitung von Aldehyden:
Ein zitrisch-frisches Feuerwerk begrüßt, weckt Interesse und lässt bereits das erste Mal lächeln.
Diese Duftnoten umhüllen und stimmen auf ein doch recht erstaunliches Duftherz ein.
Aber die im Kontext genannten Iris und auch Jasmin fehlen mir hier!
Also kommt die weißblütige Kraft allein aus den kleinen, mutigen Maiglöckchen: süß und herb zugleich, duftintensiv und immer leicht an der Grenze, „stinkig“ zu werden.
Das hat das kleine Glöckchen mit dem Partner Jasmin gemein: Werden sie so richtig reif, stößt dieser dann entstehende Duft viele Nasen ab: Beide laufen eben Gefahr, zu „kleinen Stinkern“ zu werden!
Nun, ich liebe sie in diesem Zustand – das aber nur am Rande.
Maiglöckchen enttäuschen nicht, summen eher, als laut zu singen, zeigt aber deutlich Präsenz und harmoniert ausgesprochen gut mit den noblen Edelrosen-Nuancen und so finden sich die reifen, samthäutigen süßen und saftigen Pfirsiche auch in der besten Blüten-Gesellschaft!
Eine harzig-holzige Basis breitet sich aus; nun schwimmt der Meister wieder im vertrauten Duftgewässer.
Vom Feinsten ist die Mischung, bestehend aus den üblichen Verdächtigen:
Labdanum und Benzoe, Weihrauch und Amber stellen sich Moschus zur Seite, sorgen für aromatische Raucheindrücke, die Animalik des Sandelholzes vereint sich wie so oft mit der satten, warmen Sinnlichkeit der Vanille, wird aber noch – nicht vergessen: Wir sind im Orient! – von reifem, dunklen Oud getoppt!
Ist Oud nicht ganz so unerwartet in der Basiszusammenstellung eines Roja-Schmuckstücks, so überrascht nun (wie bereits erwähnt) die stolze Iris als pudernde Abschlussduftnote!
Die Wendung von der bisherigen blumigen, holzig-harzigen Duftkreation zum reichhaltigen Puderduft ist gelungen!
„Lakmé“ ist eine interessante Duftkomposition und das im Hintergrund immer wieder aufklingende „Blumenduett“ unterstreicht diese Wirkung noch.
Aber wir beide werden uns künftig nicht mehr treffen; eine wohlduftende Aufführung mitzuerleben war eindrucksvoll, hinterlässt aber nicht den von mir gewohnten Eindruck.
Liegt es nur an der Konzentration; ist mir das Eau de Parfum zu leicht?
Vielleicht muss ich auch begreifen lernen, dass sich die schwebende Leichtigkeit von Delibes "Blumenduetts" auch in dieser Roja-Duftkomposition zeigt und mir deshalb die gewohnte opulente Tiefe fehlt.
Und wieder ist es ein Auftrag für das Royal Opera House Muscat in Oman, für den Roja Dove die Musik aus einer klassischen Oper in Duft verwandelte.
Diesmal handelte es sich um Léo Delibes „Lakmé“; wer hat hier nicht sofort den schwebenden Klang des „Blumenduetts“ im Ohr?
Die Idee, zu Beginn dieses zauberhaften Musikstücks den gesamten Zuschauerbereich mit diesem Duft zu erfüllen, so dass Rosen- und Irisaromen diese Töne begleiteten, ist schon faszinierend.
„Sous le dôme épais
Où le blanc jasmin
À la rose s’assemble
Sur la riev en fleurs.“
Nicht ganz genau zum Text passend, aber ich will nicht allzu genau sein.
Auf wessen Mist ist das wohl gewachsen? War es wieder einmal „der Meister“ selbst?
(Allerdings auch die Frage, wie sich dieses Roja-Dufterlebnis mit den Duftgewändern des Publikums vertrug: Diese Vorstellung verwirrt mich etwas.
Oder wurde das Publikum gebeten, „sans parfum“ oder „fragrance free“ zu erscheinen, um ein Duftchaos zu vermeiden?)
Es soll sich um die Duftkonzentration Eau de Parfum gehandelt haben, die dort in blumiger Pracht diesen „Ohrwurm“ von Delibes begleitete.
Diese befindet sich in dem mir überlassenen kleinen Zerstäuber: Also los nach Oman in die Oper!
Zuerst muss ich mich zurechtfinden: Bin ich doch bei den Roja-Düften an Parfums oder Extraits gewöhnt, so erscheint diese Konzentration erst einmal etwas leicht!
Denke ich aber an die Musik, an die schwebenden Töne des „Blumenduetts“, dann merke ich:
Alles hat seine Richtigkeit!
Zu viel dieses Dufts würde diesen zauberhaften, schwebenden Klang erdrücken.
Es ist eine echte Roja-Komposition, so echt wie das schon mehrfach erwähnte Duett die Handschrift Léo Delibes trägt.
Ein wenig weicht sie in der Herznote von der erwarteten „Roja-Nade“ (oder wie wir das der Guerlinade-ähnelnde Duftgerüst auch nennen wollen); die Iris wird erfolgreich in die Basis verschoben und trägt von dort aus zu einem besonderen Dufterlebnis bei; Jasmin gibt es diesmal gar nicht.
Aber erst einmal erstrahlen Hesperidentöne in der gewohnten Begleitung von Aldehyden:
Ein zitrisch-frisches Feuerwerk begrüßt, weckt Interesse und lässt bereits das erste Mal lächeln.
Diese Duftnoten umhüllen und stimmen auf ein doch recht erstaunliches Duftherz ein.
Aber die im Kontext genannten Iris und auch Jasmin fehlen mir hier!
Also kommt die weißblütige Kraft allein aus den kleinen, mutigen Maiglöckchen: süß und herb zugleich, duftintensiv und immer leicht an der Grenze, „stinkig“ zu werden.
Das hat das kleine Glöckchen mit dem Partner Jasmin gemein: Werden sie so richtig reif, stößt dieser dann entstehende Duft viele Nasen ab: Beide laufen eben Gefahr, zu „kleinen Stinkern“ zu werden!
Nun, ich liebe sie in diesem Zustand – das aber nur am Rande.
Maiglöckchen enttäuschen nicht, summen eher, als laut zu singen, zeigt aber deutlich Präsenz und harmoniert ausgesprochen gut mit den noblen Edelrosen-Nuancen und so finden sich die reifen, samthäutigen süßen und saftigen Pfirsiche auch in der besten Blüten-Gesellschaft!
Eine harzig-holzige Basis breitet sich aus; nun schwimmt der Meister wieder im vertrauten Duftgewässer.
Vom Feinsten ist die Mischung, bestehend aus den üblichen Verdächtigen:
Labdanum und Benzoe, Weihrauch und Amber stellen sich Moschus zur Seite, sorgen für aromatische Raucheindrücke, die Animalik des Sandelholzes vereint sich wie so oft mit der satten, warmen Sinnlichkeit der Vanille, wird aber noch – nicht vergessen: Wir sind im Orient! – von reifem, dunklen Oud getoppt!
Ist Oud nicht ganz so unerwartet in der Basiszusammenstellung eines Roja-Schmuckstücks, so überrascht nun (wie bereits erwähnt) die stolze Iris als pudernde Abschlussduftnote!
Die Wendung von der bisherigen blumigen, holzig-harzigen Duftkreation zum reichhaltigen Puderduft ist gelungen!
„Lakmé“ ist eine interessante Duftkomposition und das im Hintergrund immer wieder aufklingende „Blumenduett“ unterstreicht diese Wirkung noch.
Aber wir beide werden uns künftig nicht mehr treffen; eine wohlduftende Aufführung mitzuerleben war eindrucksvoll, hinterlässt aber nicht den von mir gewohnten Eindruck.
Liegt es nur an der Konzentration; ist mir das Eau de Parfum zu leicht?
Vielleicht muss ich auch begreifen lernen, dass sich die schwebende Leichtigkeit von Delibes "Blumenduetts" auch in dieser Roja-Duftkomposition zeigt und mir deshalb die gewohnte opulente Tiefe fehlt.
7 Antworten
Can777
Ergoproxy
Sweetsmell75
Susan
GuidoSch
Seraphima
