Le participe passé 2018

Le participe passé von Serge Lutens
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6.5 / 10 126 Bewertungen
Ein Parfum von Serge Lutens für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2018. Der Duft ist würzig-harzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird von Shiseido Group / Beauté Prestige International vermarktet. Der Name bedeutet „Das Partizip Perfekt”.
Aussprache
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Duftrichtung

Würzig
Harzig
Holzig
Süß
Orientalisch

Duftnoten

BalsamBalsam fruchtige Notenfruchtige Noten HarzeHarze
Bewertungen
Duft
6.5126 Bewertungen
Haltbarkeit
8.699 Bewertungen
Sillage
7.999 Bewertungen
Flakon
7.694 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.424 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 16.03.2024.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
Intersport

90 Rezensionen
Intersport
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Top Rezension 20  
Détour V • L P P • R I P • ? !
Nach nur fünf Jahren wurde Le participe passé in der letztjährigen Umstrukturierung bei Lutens neben meinen Favoriten wie El Attarine (2008) aus dem Programm genommen. Nun, fünf Jahre sind bei vielen Herstellern nichts besonderes mehr, doch bei Lutens, die eine Vielzahl ähnlicher ‘special interest' Parfums schon mal seit zwei oder drei Dekaden im Programm hat, schon. Sign 'O' the Times. Aus diesem Anlass drösele ich meinen alten Text dazu nochmal auf, zu schräg, eigenwillig aber vor allem sympathisch war mir Le participe passé.

*

Durch die wiederholte, konsequente Verwendung von 'bois' seit Beginn der 90'er Jahre ist Lutens sicher - historische Bespiele à la Bois des Iles (1926) mal ausgenommen - mitschuldig an unzähligen 'bois' Titel bei anderen Herstellern, bzw. ganzer Marken Namen. Allein in der Datenbank hier über 400 Einträge. Als ich das erste Mal von Le participe passé gehört habe, war mir klar dass grammatikalische Formen als Titel wohl nie ähnliche Popularität erreichen werden, aber allemal ein einprägsamer Name.

Le participe passé war Resultat einer interessanten Entwicklung, der mehrere eng-verwandte Veröffentlichungen folgen sollten. 2014 begann Lutens Düfte als Parfum Konzentration zu veröffentlichen, in den gleichen, klassischen rechteckigen Flakons die die Marke für ihre, zeitweise als ‘Export Linie’, um den Unterscheid der lange nur im Palais Royale erhältlichen Schüttflakons zu betonen - diese, als Section d’Or kategorisiert, lagen bei rund 500 EUR, und stellten, gerade bei den damals noch halbwegs moderaten Preisen bei Lutens einen deutlichen price-jump dar, obendrein wurden von Lutens hier ganz und gar keine Noten in den spekulativen Raum geworfen. Die Verpackung war exquisit, vielleicht eines der besten Beispiele, was für eine lange Tradition Geschenkverpackungen in Japan haben: ein aus scheinbar strukturierten Krepppapier gestalteter Innenkarton, eine in Verlauf von dunkel zu durchsichtig eingefärbte Außenhülle aus Kunststoff, die Mechanismen zum rausnehmen des eigentlichen Flakons derart durchdacht, dass Sie einfach funktionieren und zu keinem Moment Verwunderung oder Kopfzerbrechen über Produktdesign aufkommen lassen. Ein Experiment? Es war abzuwarten wie lange das in dieser Konstellation von Kontextualisierung & Preis, zu diesem Zeitpunkt gut gehen wird - obendrein waren einige dieser Düfte auch keine leichte Kost. Bourreau des Fleurs (2017) war der letzte dieser Serie, ich empfehle Gold’s Rezension dazu, ein trotz Titel abstrakt floraler Duft mit einer tragenden Immortelle Note.

Abgesehen von dessen geruchlichen Profil: Bourreau des Fleurs war quasi der Anstoss für drei bzw. vier weitere Veröffentlichungen: Le participe passé, L'Innommable (ebenfalls 2018), L'Eau Armoise (2019) und La proie pour l'ombre (2021) - der grüne Faden ist bei allen eine stark modulierte, aber dennoch zentrale Immortelle-artige Note, obwohl diese im Marketing konsequent unterschlagen wird, nur bei L'Eau Armoise wurde Anfangs kurzzeitig darauf verwiesen, bald aber zurückgerudert.

Das war nicht immer so: sogar bei Chergui (2001), für lang Zeit sicher Zugpferd der Marke, wurde in Print-Anzeigen Anfang der 2000'er Jahre - die als Untertitel vom ‘le Parfum du desert’, also dem Duft der Wüste sprachen - Immortelle als ganz direkt als Mitwirkende erwähnt: Aber auch Santal de Mysore (1991), Arabie (2000), Chêne (2004), Chypre Rouge (2006), El Attarine (2008), Jeux de Peaux (2011) setzten auf die Immortellen, mal deutlicher, mal abstrahierter, der komplexe, gerne schon mal dominierende Charakter der Note wird vielseitigst ausgeleuchtet, Christopher Sheldrake scheint sich lange damit beschäftigt zu haben. Vielleicht war das Trio bzw. Quartett ausgehend von Bourreau des Fleurs auch nochmal eine interne Ansage zu dieser langjährigen Beschäftigung?

Le participe passé startet mit grünen Beifuß, weit deutlicher als in L'Eau Armoise, doch herbal-erfrischend ist Le participe passé nur für Momente, schnell verschiebt sich das Spektrum: hier wurde zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ‘Egyptian balsam' erwähnt, Bezeichnung einer essbaren, dattel-artigen Frucht, Balanites aegyptiaca, dt. Wüstendattel, was auch gut ins Bild passt, auf deren Nennung wurde wiederum auch bald verzichtet. Abstrakt trockenfruchtig, herber als etwa in Arabie, unkonkreter als in El Attarine, weniger Waldbeeren-artig als Chypre Rouge, gepaart mit einer viskosen, mehr summierte Textur denn konkrete Koniferen Spezies Pinien(?) Harz Note, überlagert von Menthol-artigen Schlieren, meterhoch einbalsamiert, fast mumifiziert, massiv, aber schwer zu greifen. Darunter schlummert besagt Immortellen-artiges. Im Jahr es Erscheinens konnte ich in IFF/LMR's 'Immortelle extrait' einsehen, dieses extrem dichte Produkt, das auch in seiner Farbigkeit Le participe passé ähnelt, startet mit einer malzigen, bitteren fast schon Kaffee-artigen Note, die erst mal nur wenig mit dem typischen Geruch gemein hat, den die Pflanze in vivo abgibt; Le participe passé greift diesen quasi savory-gourmanden Aspekt auf, leicht sirupös, angebrannter Zucker, dabei aber nicht explizit süß, mit Sellerie-artigen Würz-Nuancen (à la L'Être Aimé Homme (2008)) - und zieht das alles in Länge, eine art molekularer time-stretch. Diese Facette ähnelt den, wenn auch von mir imaginär-isolierten, ‘Soya Akkord' aus Comme des Garçons Series Luxe: Patchouli (2007).

Dass dieses nicht-florale, nicht-hesperidische, nicht-klassisch-ambrierte, nicht-westlich-orientalistische, aber ja im besten Sinne durch und durch gewürzige Parfum mit derartigen Titel kein Hit sein sollte und sich Beschreibung bei einem 'Verkaufs Gespräch' möglicherweise entzieht, kann ich mir vorstellen – Unaussprechbarkeit wurde letztlich Thema bei L'Innommable aus dem gleichen Jahr – vielleicht blieb auch deshalb Le participe passé ein unterbelichteter Duft, der, bei all den erwähnten interneren Referenzen, sehr eigen war.
14 Antworten
4
Preis
7
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
4.5
Duft
Medusa00

802 Rezensionen
Medusa00
Medusa00
Top Rezension 21  
Sogar meinem Hundi wurde übel!
Ich mache es ganz kurz, Leute. Was trage ich dieses Zeug auch auf der Haut auf!
Meine Akemi (mein Akita Mädchen) hat an meiner Hand geschnuppert und bekam einen Niesanfall, guckte mich erbost an und floh in´s Schlafzimmer.
Die Katzen haben mit dem Kratzbaum nach mir geworfen.
Ich selber kam mir vor, als hätte mich jemand mit Maggi übergossen und unter einen harzenden Baum gestellt. Wenn sich dann noch ein paar Insekten darauf gesetzt hätten, wäre ich in ein paar Millionen Jahren ein Klumpen Bernstein mit Einschlüssen geworden.
Schon vor 10 Jahren haben einige User versucht mir Lutens nahe zu bringen. Er war ja damals der Nischenhype schlechthin. Aber nee, Lutens und ich werden keine Freunde und ich habe etliche getestet.
Sorry an die rechte Front.
16 Antworten
Macbeth

3 Rezensionen
Macbeth
Macbeth
13  
No Mainstream Whatsoever
Meine Empfehlung: abends in kleinsten Mengen (eine benetzte Fingerspitze) auftragen, nach ein paar Stunden wird dieser Duft nicht nur erträglich sondern geradezu faszinierend. Soll heißen jedem der zuviel aufträgt, stehen einige Stunden Nasenqual bevor..... aber dann, zumindest für mich, kommt die Belohnung. Definitiv kein Mainstream Duft, möglicherweise soweit davon entfernt wie ein Duft nur sein kann.
3 Antworten

Statements

47 kurze Meinungen zum Parfum
ChizzaChizza vor 3 Jahren
7
Flakon
6.5
Duft
In der Theorie gut, in der Praxis nicht durchdacht umgesetzt; die fruchtigen Noten beißen sich mit dem Harz, wirkt streng Richtung Gemüse.
19 Antworten
YataganYatagan vor 5 Jahren
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Mutig, eigenwillig, vielleicht mehr Geruch als Duft, aber mir sehr angenehm: harzig, balsamisch, dezent fruchtig. Steht ja oben. Verstanden?
7 Antworten
Medusa00Medusa00 vor 3 Jahren
7
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
4.5
Duft
Stehe unter einem geritzten Baum. Das Harz tropft auf mich. Wenn stehen bleibe bin ich in ein paar Mill. Jahren Bernstein. Welcher Balsam?
4 Antworten
SchatzSucherSchatzSucher vor 4 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
5
Duft
Die Idee mag ja originell sein, aber dieser wirre Harz-Gewürz-Mix ist mir zu sehr Maggi-Fix für alles mögliche und eher nicht wohlduftend.
10 Antworten
VerbenaVerbena vor 5 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
6
Duft
Das Fest ist im Monsun ertrunken. Verquollene Früchte. Stickig süße Harze. Feuchtdumpfe Würze. Die Sonne leckt die schwülen Regenreste auf.
2 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
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