30.03.2017 - 14:06 Uhr
Meggi
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26
Wer sind die grauen Eminenzen?
Gemäß Papierform steht ein Gourmand in Reinkultur vor mir. Ein Übriges taten die begleitenden Hinweise von Angelliese (vielen Dank für die Probe!), der sei für mich „bestimmt das eiskalte, bare, blanke Grausen“. Oha… Sie hat natürlich insoweit völlig recht, als diese Art von Düften wahrscheinlich nie mein Ding werden wird, zumal oft ein durchaus schmackhafter Start nach hinten raus mit Pamps zu sühnen ist. Salt Caramel hat mich allerdings sehr positiv überrascht. Nix Grimasse!
Die gourmandigen Seiten wurden vielleicht bereits zur Genüge beleuchtet, daher nur ganz kurz: Zunächst mehr Popcorn als Toffee, leider auch eine Andeutung süßer H-Sahne. Zum Glück gibt’s die Prise Salz, die tut richtig gut. Ich wittere die Angebrannte-Milch-Note im Untergrund, die wohl typisch für Guajak ist. Meine Umgebung kommentierte Salt Caramel pointiert mit: „Du riechst, als hättest du gerade gebacken“. Passt ebenfalls und ist zudem genau das Aroma, das tags darauf noch im Büro hängt.
Doch am späten Vormittag wird der Duft herber und luftiger. Diese Entwicklung veranlasst mich, im Folgenden schwerpunktmäßig bislang Ungenanntem nachzuspüren – steile These (und Gefahr, mich zum Gespött zu machen) inklusive. Ich freue mich auf regen Zu- oder Widerspruch! Also: Wer sind die grauen Eminenzen, die für Ausgleich sorgen?
Für die Anmutung von Salz scheint mir ein Aspekt von aufgemotztem Vetiver verantwortlich, als diesbezügliche Referenz sei auf ‚Sel de Vetiver‘ oder Goutals Vetiver-Cologne verwiesen. Die Hypothese wird meines Erachtens von einem nussigen Einschlag am Nachmittag gestützt.
Das war der relativ einfache Teil. Die zweite Frage - wer bietet hier das Luftige? - war wesentlich kniffliger. Irgendwann am frühen Nachmittag verfiel ich tatsächlich auf eine staubige Tipp-Ex-Elemi-Note, die bloß von der Guajak-Süße derart verfremdet wird, dass sie kaum erkennbar ist. Just sie könnte indes für den trockenen Popcorn-Dreh des Beginns zuständig sein. Im Laufe des Nachmittags verfestigt sich der Gedanke an weißen Weihrauch. Freilich nicht rauchig-verqualmt, sondern cremig-angeharzt-dicht. Das belüftet die Sahne-Fraktion und hält sie vom Pamps fern – toll.
Die Süße wird gegen Ende zwar wieder stärker, bis hin zur abendlichen Dominanz, aber das vermag den insgesamt vermittelten Eindruck eines über weite Strecken prima austarierten Dufts nicht zu trüben.
Im Stil erinnert mich Salt Caramel an Castaña von Cloon Keen Atelier. Nicht wegen der banalen partiellen Duftnoten-Übereinstimmung, ich will vielmehr darauf hinaus, dass auch Castaña einen verblüffenden „Veti-Weg“ vom Süßen ins Herbe geht, gar um einiges konsequenter und nachhaltiger als der Kollege. Mithin spreche ich heute gleich zwei Test-Tipps für Freundinnen und Freunde solcher Parfüms aus.
Nicht zuletzt sei lobend erwähnt, dass es die parfumo-sammlungs-kompatible 30ml-Größe für 30 Pfund gibt, bummelig 36 Euronen.
Die gourmandigen Seiten wurden vielleicht bereits zur Genüge beleuchtet, daher nur ganz kurz: Zunächst mehr Popcorn als Toffee, leider auch eine Andeutung süßer H-Sahne. Zum Glück gibt’s die Prise Salz, die tut richtig gut. Ich wittere die Angebrannte-Milch-Note im Untergrund, die wohl typisch für Guajak ist. Meine Umgebung kommentierte Salt Caramel pointiert mit: „Du riechst, als hättest du gerade gebacken“. Passt ebenfalls und ist zudem genau das Aroma, das tags darauf noch im Büro hängt.
Doch am späten Vormittag wird der Duft herber und luftiger. Diese Entwicklung veranlasst mich, im Folgenden schwerpunktmäßig bislang Ungenanntem nachzuspüren – steile These (und Gefahr, mich zum Gespött zu machen) inklusive. Ich freue mich auf regen Zu- oder Widerspruch! Also: Wer sind die grauen Eminenzen, die für Ausgleich sorgen?
Für die Anmutung von Salz scheint mir ein Aspekt von aufgemotztem Vetiver verantwortlich, als diesbezügliche Referenz sei auf ‚Sel de Vetiver‘ oder Goutals Vetiver-Cologne verwiesen. Die Hypothese wird meines Erachtens von einem nussigen Einschlag am Nachmittag gestützt.
Das war der relativ einfache Teil. Die zweite Frage - wer bietet hier das Luftige? - war wesentlich kniffliger. Irgendwann am frühen Nachmittag verfiel ich tatsächlich auf eine staubige Tipp-Ex-Elemi-Note, die bloß von der Guajak-Süße derart verfremdet wird, dass sie kaum erkennbar ist. Just sie könnte indes für den trockenen Popcorn-Dreh des Beginns zuständig sein. Im Laufe des Nachmittags verfestigt sich der Gedanke an weißen Weihrauch. Freilich nicht rauchig-verqualmt, sondern cremig-angeharzt-dicht. Das belüftet die Sahne-Fraktion und hält sie vom Pamps fern – toll.
Die Süße wird gegen Ende zwar wieder stärker, bis hin zur abendlichen Dominanz, aber das vermag den insgesamt vermittelten Eindruck eines über weite Strecken prima austarierten Dufts nicht zu trüben.
Im Stil erinnert mich Salt Caramel an Castaña von Cloon Keen Atelier. Nicht wegen der banalen partiellen Duftnoten-Übereinstimmung, ich will vielmehr darauf hinaus, dass auch Castaña einen verblüffenden „Veti-Weg“ vom Süßen ins Herbe geht, gar um einiges konsequenter und nachhaltiger als der Kollege. Mithin spreche ich heute gleich zwei Test-Tipps für Freundinnen und Freunde solcher Parfüms aus.
Nicht zuletzt sei lobend erwähnt, dass es die parfumo-sammlungs-kompatible 30ml-Größe für 30 Pfund gibt, bummelig 36 Euronen.
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