07.11.2015 - 15:27 Uhr
Palonera
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Palonera
Top Rezension
37
fünfunddreißig plus
"Da ist er ja wieder!" war mein erster Gedanke – vielleicht auch der zweite, mag sein.
Er.
Jener dunkelholzigwürzige Willenskiller, der mir den Atem nahm und die Worte in "Testostérone", damals, als er mir zum ersten Mal unter die Nase kam.
Der mir seither auf Schritt und Tritt begegnet, fast, an jeder Ecke, jedem Mann.
Wer heutzutage auf sich hält, trägt Birkenteer, so scheint es, jenes hochsensible Zauberzeug, dessen Wirkung steht und fällt mit dem Geschick von Parfümeur und Träger.
Birkenteer, das, perfekt dosiert, unweigerlich erotisiert – doch schon ein Hauch zuviel bewirkt das Gegenteil, flutet die Abteilung wie den Aldi an der Ecke und löst in mir als Frau nur eines aus: den Fluchtreflex.
Oft.
Schnell.
Und ohne Wiederkehr.
Und nun begegnet Birkenteer meiner Haut, meiner Nase, meiner Phantasie in "Framboise Noire".
Nicht im ersten Augenblick, im ersten Atemzug, der noch tausend dunkle Früchte trägt und einen bitterherben Hauch.
Himbeeren – mag sein.
Doch auch Cranberries, Erdbeeren, rote Grütze kämen hin – rot sind die Früchte, das scheint sicher, doch mehr kann ich nicht definieren, läßt sich nicht konturieren.
Ich denke an die kleinen roten Lollies meiner Kindheit, die nach Kirschen schmecken sollten und doch nur süß waren, grünstieligklebrigfruchtig und sicher "große Kunst".
So verhält es sich auch mit den Himbeeren in "Framboise Noire", zumindest für meine Nase, auf meiner Haut.
Vermutlich hat sie das gekränkt, denn bald schon tritt die Frucht zurück, ohne gänzlich zu verschwinden, und überläßt das Feld dem Birkenteer, der von Moment zu Augenblick an Dominanz gewinnt.
Doch es ist kein Ichhaudraufundschlagdichtot, nicht einmal am ersten Tag, als ich bei der Dosis noch zu sorglos war.
Ein Sprüher oder zwei, hierhin, dorthin gut verteilt, doch bitteschön nicht mehr!
"Framboise Noire" ist kein Leichtgewicht, nicht olfaktorisch und auch nicht im Stil.
Die kräftig-vollmundigen Fruchtaromen vom Beginn verblassen zugunsten der sie flankierenden herbbitteren Akzente, die gut als medizinisch-bitteres Oud durchgehen können, aber nicht müssen – im Zusammenspiel mit dem hier wahlweise als "weißes Oud" oder "dunkle Hölzer" getarnten, für meine Nase jedoch eindeutig identifizierbaren Birkenteer changieren die diversen Komponenten mal mehr in die würzig-holzige, mal mehr in die trocken-herbrauchige Richtung und würden mich selbst dann zustimmend nicken lassen, tauchte auch noch Weihrauch in der Pyramide auf.
Sehr dunkel, sehr dicht und sehr männlich ist das, allen vermeintlich unschuldigen Beeren zum Trotz, und eine gewisse Reife und Persönlichkeit scheint mir unabdingbar zu sein, um den Duft zu tragen und nicht von ihm getragen zu werden.
Denn dies – das muß gesagt werden – geschieht leicht, sehr leicht.
Sechs Tage lang haben "Framboise Noire" und ich einander begleitet, sechs Tage habe ich gebraucht, um diesen Duft kennen und schätzen zu lernen.
Ganz leicht hat er es mir nicht gemacht und einiges gefordert an Fingerspitze und Geduld.
"Framboise Noire" ist – an mir, auf meiner Haut – nicht der harm- und belanglose Fruchtduft, den kennenzulernen ich erwartet hatte.
"Framboise Noire" ist ein Birkenteer-Vollblut, das mit Obacht dosiert und getragen werden will – nicht an jedem Tag und nicht zu jeder Zeit, auf allzu warmer Haut am besten gar nicht.
An einem Mann von fünfunddreißig plus, entspannt und kraftvoll, dunkelhaarig, ruhig und direkt würde ich "Framboise Noire" gern erleben – er wäre, so scheint mir, der ideale Träger.
PS: Nizza - danke für Ver- und Zutrauen!
Er.
Jener dunkelholzigwürzige Willenskiller, der mir den Atem nahm und die Worte in "Testostérone", damals, als er mir zum ersten Mal unter die Nase kam.
Der mir seither auf Schritt und Tritt begegnet, fast, an jeder Ecke, jedem Mann.
Wer heutzutage auf sich hält, trägt Birkenteer, so scheint es, jenes hochsensible Zauberzeug, dessen Wirkung steht und fällt mit dem Geschick von Parfümeur und Träger.
Birkenteer, das, perfekt dosiert, unweigerlich erotisiert – doch schon ein Hauch zuviel bewirkt das Gegenteil, flutet die Abteilung wie den Aldi an der Ecke und löst in mir als Frau nur eines aus: den Fluchtreflex.
Oft.
Schnell.
Und ohne Wiederkehr.
Und nun begegnet Birkenteer meiner Haut, meiner Nase, meiner Phantasie in "Framboise Noire".
Nicht im ersten Augenblick, im ersten Atemzug, der noch tausend dunkle Früchte trägt und einen bitterherben Hauch.
Himbeeren – mag sein.
Doch auch Cranberries, Erdbeeren, rote Grütze kämen hin – rot sind die Früchte, das scheint sicher, doch mehr kann ich nicht definieren, läßt sich nicht konturieren.
Ich denke an die kleinen roten Lollies meiner Kindheit, die nach Kirschen schmecken sollten und doch nur süß waren, grünstieligklebrigfruchtig und sicher "große Kunst".
So verhält es sich auch mit den Himbeeren in "Framboise Noire", zumindest für meine Nase, auf meiner Haut.
Vermutlich hat sie das gekränkt, denn bald schon tritt die Frucht zurück, ohne gänzlich zu verschwinden, und überläßt das Feld dem Birkenteer, der von Moment zu Augenblick an Dominanz gewinnt.
Doch es ist kein Ichhaudraufundschlagdichtot, nicht einmal am ersten Tag, als ich bei der Dosis noch zu sorglos war.
Ein Sprüher oder zwei, hierhin, dorthin gut verteilt, doch bitteschön nicht mehr!
"Framboise Noire" ist kein Leichtgewicht, nicht olfaktorisch und auch nicht im Stil.
Die kräftig-vollmundigen Fruchtaromen vom Beginn verblassen zugunsten der sie flankierenden herbbitteren Akzente, die gut als medizinisch-bitteres Oud durchgehen können, aber nicht müssen – im Zusammenspiel mit dem hier wahlweise als "weißes Oud" oder "dunkle Hölzer" getarnten, für meine Nase jedoch eindeutig identifizierbaren Birkenteer changieren die diversen Komponenten mal mehr in die würzig-holzige, mal mehr in die trocken-herbrauchige Richtung und würden mich selbst dann zustimmend nicken lassen, tauchte auch noch Weihrauch in der Pyramide auf.
Sehr dunkel, sehr dicht und sehr männlich ist das, allen vermeintlich unschuldigen Beeren zum Trotz, und eine gewisse Reife und Persönlichkeit scheint mir unabdingbar zu sein, um den Duft zu tragen und nicht von ihm getragen zu werden.
Denn dies – das muß gesagt werden – geschieht leicht, sehr leicht.
Sechs Tage lang haben "Framboise Noire" und ich einander begleitet, sechs Tage habe ich gebraucht, um diesen Duft kennen und schätzen zu lernen.
Ganz leicht hat er es mir nicht gemacht und einiges gefordert an Fingerspitze und Geduld.
"Framboise Noire" ist – an mir, auf meiner Haut – nicht der harm- und belanglose Fruchtduft, den kennenzulernen ich erwartet hatte.
"Framboise Noire" ist ein Birkenteer-Vollblut, das mit Obacht dosiert und getragen werden will – nicht an jedem Tag und nicht zu jeder Zeit, auf allzu warmer Haut am besten gar nicht.
An einem Mann von fünfunddreißig plus, entspannt und kraftvoll, dunkelhaarig, ruhig und direkt würde ich "Framboise Noire" gern erleben – er wäre, so scheint mir, der ideale Träger.
PS: Nizza - danke für Ver- und Zutrauen!
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