Deep Island 2011

Deep Island von Simone Andreoli
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7.5 / 10 31 Bewertungen
Deep Island ist ein beliebtes Parfum von Simone Andreoli für Damen und Herren und erschien im Jahr 2011. Der Duft ist frisch. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Frisch
Würzig
Rauchig
Harzig
Zitrus

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
salzige Notensalzige Noten mineralische Notenmineralische Noten
Herznote Herznote
MyrrheMyrrhe WeihrauchWeihrauch
Basisnote Basisnote
MoschusMoschus VanilleVanille

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.531 Bewertungen
Haltbarkeit
7.325 Bewertungen
Sillage
5.928 Bewertungen
Flakon
7.533 Bewertungen
Eingetragen von Michael, letzte Aktualisierung am 10.07.2020.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Parfümlein

123 Rezensionen
Parfümlein
Parfümlein
Top Rezension 20  
Meditative Stille im Schrein von Itsukushima
...oder: Eine Auseinandersetzung mit einem Duft in mehreren Kapiteln.

Kapitel 1: Unterschiedliche Wahrnehmungen desselben Duftes
Es ist unglaublich interessant, wie verschieden dieser Duft hier beschrieben wird in den Kommentaren und Statements. Mein Dufteindruck ist noch einmal ein wenig anders: Auch ich nehme zarte mineralische Noten und Salz wahr, was mich sofort an das Meer denken lässt; dazu zeigt sich schon im Opening eine würzige, frische Kräuternote sanftester Art, wirklich absolut sanftester Art - das muss wohl Myrrhe sein. Rauch nehme ich nicht wahr und er zeigt sich bei mir auch nicht im Herz. Was sich am Anfang darstellt, sind Assoziationen an wildschäumende Gischt, Dünengras, Wind und Wolken - ein wildes Meer, in der Bretagne, in Schottland wird hier gezeichnet. Dann jedoch, bereits nach etwa 30 Minuten schlägt alles um: Die Noten verschmelzen, harmonieren auf fantastische Weise und ergeben eine Duftnote, wie sie schöner und authentischer nicht sein könnte: Sonnencreme der feinsten, köstlichsten Art. Wer "19 Louanges Profanes" von Pierre Guillaume kennt, weiß, um welche Noten es sich dabei handelt; "Deep Island" ist in seinem Herzen dem PG-Duft sehr ähnlich, der die Sonnencreme eher in der Kopfnote hat. Insofern ist "Deep Island" noch viel mehr als "19 Louanges Profanes" geeignet, um eine echte, authentische Sonnencreme-Note über viele Stunden an sich zu spüren. Ein leichter Vanilleton zeigt sich bei mir erst nach vielen, vielen Stunden, am Abend. Vorher bleibt diese köstliche Sonnencreme.
Aber die Statements und Kommentare zeigen schon, was auch ich deutlich empfinde: Dieser Duft ist unglaublich vielschichtig und macht eine Entwicklung durch, die man nur erleben kann, wenn man diesen Duft wirklich viele Male über viele Stunden lang trägt.

*****

Kapitel 2: Die Sommerduft-Familie von Simone Andreoli
Diese Qualität des Duftes macht ihn für mich zu einem meiner absoluten Sommer-Favoriten des Jahres, und mir ist heute aufgefallen, dass ich im Grunde mit dieser Marke einen ganzen langen Sommer bestreiten kann: Drei wunderbare Sommerdüfte hat Simone Andreoli kreiert (was mag da noch auf mich warten, was ich noch nicht kenne?). "Deep Island" ist der Sonnencreme-Duft, der absolutes Wohlbefinden garantiert. "Malibù - Party in the Bay" ist der zitrische Frischekick am Morgen, so schön wie "Virgin Island Water" und diesem sehr, sehr ähnlich. "Leisure in Paradise", der erst in diesem Jahr lanciert wurde, ist der Sommergourmand par excellence: Mit exotischen Früchten und viel Kokos wiegt er einen in karibischen Träumen. Insgesamt finde ich diese Marke bisher fantastisch. Gerne würde ich Tipps von Euch bekommen, was von denen noch empfehlenswert ist. Gibt es einen exotischen Blütenduft für den Sommer?

****

Kapitel 3: Simone Andreolis "Diario olfattivo"
"Diario olfattivo" nennt Simone Andreoli seine Parfumgeschichte und ich finde dies so nachvollziehbar: Jeder Duft spricht in schönsten Worten zu mir. Lassen wir uns davon inspirieren, was Simone Andreoli selbst zu "Deep Island" sagt, in winziger, fein geschwungener Schreibschrift auf den Flakon geprägt. Ich versuche, den italienischen Text für Euch zu übersetzen:

"Entrückt vom Rauch
befrage ich mein Inneres
um nach der verlorensten Essenz
meiner Person zu suchen:
nach meiner Seele.
Ich finde keine klaren Antworten
aber ich lenke mein Schiff durch das Dunkel
dieses inneren Friedens
der mich zu führen scheint
wie ein Meister
in jedem Fragment meines Herzens.
In dieser unermüdlichen Suche
fühle ich mich beherbergt
in einer Oase
parallel zur Mahnung
wo die Zeit stillsteht
und alles aufhört
schnell und stürmisch zu sein,
um ein Gleichgewicht zu werden
der Ruhe und der Sinne."

Dieser sehr poetische Text - was Andreoli mit der Mahnung meint, weiß ich leider auch nicht - wird ergänzt durch einen weiteren poetischen Text seines Dufttagebuches. Er befindet sich auf der Innenwand des Deckels und handelt von einem Besuch des berühmten Itsukushima-Schreins auf der japanischen Insel Miyajima:

"Ich werfe einen Blick über meine Schultern,
während ich mich entferne von Hiroshima
auf dieser Fähre, die Gewässer durchfurcht,
Zuschauer einer Zeit, unversehrt in ihrer Tiefe.

Ich beginne, von Weitem das eindrucksvolle Torii wahrzunehmen,
das Tor in das Heiligtum von Itsukushima,
wo Heilige und Menschen zusammenleben im Respekt
vor der antiken japanischen Kultur.

Mitsuko geht mit uns, mit Eleganz und Haltung,
seidigem Haar und einem tiefen braunen Horizont in den Augen.
Die Pagode empfängt uns und lädt uns ein,
die schweren Kleider abzulegen, um
nur das Wesentliche zu tragen.
Die Pagode kleidet sich mit uns und flüstert unsere Ängste,
sie im Exil unserer Gegenwart hauchend.

Ich werde mir bewusst darüber, dass ich nicht mehr
hinaufsteige zwischen diesen diffusen Korridoren;
ich steige langsam hinab,
ohne mich noch zu sehen.
Ich unterscheide nicht mehr die Grenzen
zwischen Schatten und Licht.
Ich werde zu einer fratzenhaften Figur,
unscharf skizziert zwischen
Myrrhe und Moschus.

Ich erinnere mich an ein Gefühl von Verwirrung
und Ordnung
in einem Geist, der aufgewühlt von Zweifel und Unsicherheit ist,
dann auch an eine Spur von Klarheit und Mäßigung
im Gleichgewicht der Suche.
Hier ist sie, die Stille in meinem Herzen,
das sich hinausgelehnt hat, um dieser Insel zuzuhören,
die sich selbst erzählt, mit müden Worten,
dass Gegenwarten das Kommen ihres Inneren
bewahren."

*****

Kapitel 4: Die authentische Inspiration: der Itsukushima-Schrein
Ein schwieriger und unglaublich poetischer Text; wenn jemand Übersetzungsverbesserungen hat, bitte schreibt es mir. Es hat mir doch einige Mühe bereitet, diese lyrischen Worte ins Deutsche zu übersetzen, doch denke ich, dass die Worte, mit denen der Parfumeur seinen Duft präsentiert, viel über seine Intention und Inspiration verraten. Nun wissen wir, dass er mit "Deep Island" die japanische Insel Miyajima meint, die er als tief meditativ empfunden hat. Miyajima mit ihrem berühmten Schrein, der im 6. Jahrhundert entstand und in seiner heutigen Form seit 1168 besteht, gehört zu den drei schönsten Landschaften Japans, so der 1583 in Kyoto geborene konfuzianische Gelehrte Hayashi Razan. Es ist also ein Duft, der von jahrhundertealter japanischer Meditation inspiriert wurde, und insofern hat Marquise27 den Duft intuitiv perfekt beschrieben. Meine Bretagne-Assoziationen sind da eher ein individuelles Duftgefühl... In jedem Fall ist "Deep Island" ein wunderschöner Sommerduft, der von Stille und innerem Frieden am Meer erzählt.
Diesen Duft möchte ich nie mehr missen. Seine wunderbare Wandlungsfähigkeit, seine Zartheit und Ausgewogenheit, seine lyrische Inspiration sind für mich ein Meisterwerk.
11 Antworten
Marquise27

223 Rezensionen
Marquise27
Marquise27
Hilfreiche Rezension 4  
Die Reise zum ICH
Ich finde auch das dieser Duft im ersten Moment wie eine ganz edle sehr lange gekochte gute Seife duftet, wie gesagt im ersten Moment. Diese Klarheit hat auch ein wenig sakrales, sehr gut zum abtauchen in den inneren Kreis geeignet. Die Myrrhe in der Kombination mit Moschus und Vanille hat fast schon etwas pudrig-cleanes. Er hält sehr gut, verändert sich nicht mehr groß, wird irgendwie sehr fein, leise, ruft zur inneren Einkehr auf. Wo trage ich ihn? Wenn ich Ruhe und Besonnenheit ausstrahlen will, wenn ich mich vorsichtig meinen Mitmenschen nähern will und die vielen anderen Seelen sanft berühren möchte. Ich finde ihn ungewohnt und anders- sehr sehr schön . Nichts eckt an oder verschreckt, ein gelungenes körpernahes sehr fein duftendes Parfum das man fast sauer nennen kann. Ich konnte nicht Wiedersehen ....
1 Antwort
8
Flakon
4
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 23  
Mehr Creme als Rauch
Das Andreoli’sche Eiland mag meinetwegen tief sein, ich weiß es nicht, in erster Linie jedoch ist es sauber. Der Auftakt von Deep Island riecht nach einer Seife der Sorte Meeresfrische, wie sie eine Werbe-Abteilung nicht vollendeter ersinnen könnte. Gab es nicht mal von Fa eine Seife mit Wellenmuster? Wie auch immer die gerochen haben mag, sie hätte allemal die hierzu passende Optik gehabt. Binnen weniger Sekunden gesellt sich eine sachte Zitrus-Note hinzu, per Limette ver-ernsthaftete Zitrone vielleicht. Ich habe keine konkrete Ahnung, da ist einfach zu viel Seife vor. An Mineralien oder an Salz denke ich aber jedenfalls nicht.

Allmählich und behutsam dringt milder Rauch durch. Er stammt nicht einmal aus der besonders hellen Ecke und zeigt untergründig sogar eine gewisse Süße; allerdings ist die Seife noch stark und die Rest-Zitrone noch präsent, so dass das Gesamtbild mehr wie eine der hell-zitrischen Ausprägungen wirkt, freilich sanft im Auftreten. Am späteren Vormittag haben wir es mit einer Art sauber-cremigem Nivea-Ableger zu tun, mild-maritim-seifig umweht und mit einer hellen Rauch-Anmutung betupft.

Ich erinnere mich in puncto Nivea an den stillen Schönling Caldo Encens von Officina delle Essenze. Die Erwähnung besagter Salbe ergibt nämlich im Zusammenhang mit Myrrhe durchaus Sinn. Wer (ich wiederhole mich) einen Eindruck vom sogenannten „Myrrhe-Duft“ mancher Rosen bekommen will und zufällig gerade keine davon zur Hand hat, schnuppere an Nivea; es gibt unleugbare Parallelen im herben, unfloralen Anteil des Blumenduftes. Bloß zur Klarstellung: Deep Island riecht nullkommanull nach Rose, ich wollte nur meinen Nivea-Gedanken rechtfertigen – und den unkonventionellen Gartengeruchs-Ersatz-Tipp nochmal verbraten. Derart leise wie Caldo Encens, der sich genau genommen an der Grenze zum Unvorhandensein bewegt, ist Deep Island übrigens nun nicht.

Nach vier, fünf Stunden macht sich eine kühl-klare Moschus-Note bemerkbar, die sich vorzüglich in den Kontext fügt und die Aura von nobler Frische bestätigt. Vanille liefert lediglich eine Spur von Süße, die den insgesamt luftigen Auftritt keineswegs beeinträchtigt. Bis zum Ende bleibt der Duft charakterlich mithin nahezu unverändert. Erfreulicherweise kippt er auch nie ins Brackige, wie es Düfte mit maritimer Beigabe gelegentlich tun. Prima.

Fazit: Ein definitiv eher cremig-frischer als rauchiger Duft; die Angaben sind insofern aus meiner Sicht irreführend. Deep Island ist von einer stilvoll-frischen Eleganz, von der sich manch labberiger Aquat gerne ein Löffelchen abschöpfen dürfte.
16 Antworten

Statements

15 kurze Meinungen zum Parfum
YataganYatagan vor 8 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Ein Opferstein, Weihrauch steigt auf, der Druide hebt das Messer. Haha! Klischee! Riecht aber wirklich nach heißem Stein und Weihrauch.
3 Antworten
ParfümleinParfümlein vor 4 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Am Meer. Der Strudel vor der Pointe du Raz. Aufspritzende Gischt, graue, meterhohe Wellen. Salz. Wind. Eine Kirche auf den Klippen. Glück.
3 Antworten
StanzeStanze vor 5 Jahren
5
Sillage
5
Haltbarkeit
6
Duft
Putzmittel mit schlechtem Atem. Das ist ganz ungut und seeeehr synthetisch.
6 Antworten
HeikesoHeikeso vor 4 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Hellharzige mineralische Frische, leicht salzig-bitter. Sehr moschuslastig. Für mich eindeutig männlich.
3 Antworten
SeejungfrauSeejungfrau vor 6 Jahren
7
Flakon
4
Sillage
7
Duft
Seifig/grüne Wellen ~~~[vetiverig?]
feuchtweißer Rauch[mag ich]
Sanfter Aquate/gleichmäßiger Wellengang
Inseldunst + Seifenblasenglitzer
7 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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