Orris von Tauer Perfumes
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6.7 / 10 6 Bewertungen
Ein Parfum von Tauer Perfumes für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2006. Der Duft ist blumig-frisch. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
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Duftrichtung

Blumig
Frisch
Fruchtig
Holzig
Würzig

Duftnoten

AmbraAmbra IrisIris OudOud PfefferPfeffer RoseRose SandelholzSandelholz VetiverVetiver WeihrauchWeihrauch ZimtZimt zitrische Notenzitrische Noten

Parfümeur

Bewertungen
Duft
6.76 Bewertungen
Haltbarkeit
8.82 Bewertungen
Sillage
6.52 Bewertungen
Flakon
4.314 Bewertungen
Eingetragen von Profumo, letzte Aktualisierung am 01.02.2016.

Rezensionen

1 ausführliche Duftbeschreibung
10
Haltbarkeit
8.5
Duft
Profumo

284 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 17  
Frau Iris lädt zum Fest
‚Orris’ war ein Duft, den Andy Tauer ursprünglich gar nicht vermarkten wollte. Er hatte ihn für sich selbst komponiert und war so angetan von seinem Werk, dass er auch andere daran teilhaben lassen wollte. So versendete er eine überschaubare Anzahl von Proben an Freunde, Bekannte, sowie an die treueste Gefolgschaft seines Blogs, mit dem Ergebnis, dass die Adressaten ihn schließlich inständig baten, den Duft so bald als möglich in seine damals noch kleinen Reihe exzellenter wie eigenwilliger Parfumkunstwerke einzufügen.

Die Resonanz war so positiv und die Bitten derart drängend, dass Andy Tauer den Duft tatsächlich für kurze Zeit und in sehr limitierter Auflage ( zweihundert 30ml Fläschchen) unter die Leute brachte. Seither ist Orris wieder verschwunden, was schade ist, sehr schade. Denn der Duft ist, meiner Ansicht nach, einer seiner besten. Und wie bei seinen anderen wirklich guten, beispielsweise ‚L´air du désert marocain’, ‚Lonestar Memories’ oder ‚Insense rosé’, ist auch bei ‚Orris’ der für ihn so typische Tauer-Sound (in Anlehnung an die berühmte ‚Guerlinade’ könnte man ihn auch ‚Taueriade’ nennen), eine Melange aus Rose, Zimt und (Birken-)Teer, die er häufig mit einem Touch grauer Ambra kombiniert, zu entdecken.
Diesen olfaktorischen Fingerabdruck finden wir nun allerdings weniger in einem orientalischen Umfeld, als vielmehr in einem floralen, wenngleich einige orientalische Elemente, wie z.B. Zimt, Weihrauch und Oud gut erkennbar vorhanden sind.

So könnte man ‚Orris’ einen floralen Orientalen nennen, der zudem von einem fruchtigen Akzent begleitet wird – einer delikaten, äußerst haltbaren Grapefruit-Note, die selbst den Fond noch in leisen Spuren durchzieht.

Mit spühend-zitrischen Noten und besagtem Grapefruit Aroma beginnt der Auftakt der Duftreise. Eine kräftige Rose gesellt sich hinzu, Arm in Arm mit dem trockenen Blütenaroma eines ganzen Straußes blau blühender Iris. Auch leichte Würze weht heran: etwas Pfeffer und eine Spur Zimt.
Wenig später schon dringen aus den Tiefen des Duftes die Noten hervor, die den Tauer-Düften den üblichen, spannungsgeladenen Kontrastreichtum bescheren: rauchige, ölige und teerige Nuancen von Weihrauch und Birkenteer. Gemeinsam mit den fruchtig-blumig-würzigen Kopfnoten prägen sie das Herz dieses Duftes – ein seltsam raues Herz, denn die sich widerstreitenden Akzente stehen ziemlich schroff und ungehobelt einander gegenüber. Man könnte auch sagen, dass Andy Tauer es nicht vermocht hat sie ordentlich zu schleifen und nahtlos zusammenzufügen, denn die Noten sind alles andere als sorgsam verblendet. Aber ich vermute Absicht dahinter, denn mit Düften wie z.B. ‚Rêverie au jardin’ oder ‚Insense extrême’ hat er ja bewiesen, dass er seine Kunst auch in handwerklicher Hinsicht durchaus beherrscht.

Die Absicht könnte nun darin bestehen, die Eigenständigkeit der einzelnen Noten wahren zu wollen, statt sie ineinander verfließen zu lassen, um die Besonderheiten der verschiedenen Charaktere hervorzuheben. ‚Orris’ ist wie die Party eines recht heterogenen Freundeskreises: der Umgang ist herzlich und vom Respekt gegenüber dem Anderen und dessen Anderssein geprägt. Eine Homogenisierung ist nicht erwünscht, würde doch alles erheblich langweiliger werden. Nicht immer ist eine solchen Uneinheitlichkeit erwünscht – manchmal sehnt man sich ja geradezu nach Einheit, Ineinanderaufgehen und ungetrübter Harmonie. Nur wer das sucht, der wird bei ‚Orris’ nicht fündig, denn der Duft behält seinen rauen Charakter und seine zerklüftete Oberflächenstruktur – sie machen einen Gutteil seines Reizes aus.

Allein die tragenden Noten der Basis stehen etwas näher beieinander: weiches, facettenreiches Sandelholz, grün-erdiges Vetiver, der scharfzüngig, leicht medizinische Ton des Adlerholzes und die warme Aura des Ambregris. Sie bilden den ruhigeren, den gelasseneren Teil der Party, jener, der die Übermütigkeiten und drohenden Dissonanzen der anderen zu beschwichtigen und auszugleichen vermag.

Wie man erkennen kann, ist ‚Orris’ alles andere als ein fein polierter Soliflor-Duft à la ‚Hiris’ von Hermès. Ebensowenig arbeitet er sich an den einzelnen Facetten dieser komplexen Blütennote ab und betont daher weder dessen pudrige, noch dessen wurzelig-erdige, oder dessen buttrige Seite.
Nein, die Iris ist einfach die gut gelaunte Gastgeberin dieser überaus interessanten Party, und in der Verschiedenartigkeit ihrer Freunde spiegelt sich ihr eigenes, vielschichtiges Wesen.

Ich hoffe, Andy Tauer wird diesen Duft eines Tages doch noch in seine mittlerweile recht stattliche Duftreihe aufnehmen. Den angeblich so hohen Kosten für dessen Rohmaterialien könnte er ja durch eine andere Preisgestaltung, oder auch einen kleineren Flakon begegnen, vergleichbar seiner wunderbaren ‚Rose chyprée’.
Verdient hätte der Duft es allemal, was man auch daran erkennen kann, wie schwärmerisch häufig jene, die damals ein Fläschchen erstanden, von ihm berichten. Man hütet ihn wie einen kleinen Schatz, trägt ihn nur zu besonderen Anlässen, und verwahrt ihn ansonsten sicher und dunkel, auf dass er noch lange nicht zur Neige gehe.
Mit meinem kleinen Fläschchen, das noch immer in goldfarbenem Krepp-Papier gehüllt in seinem schlichten Karton liegt, halte ich es ebenso.

Bitte, Herr Tauer, vielleicht könnten Sie sich doch noch einmal dazu durchringen ‚Orris’ einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen - ein so guter Duft, und die Welt würde gleich ein wenig besser riechen!
Wäre doch schön, oder?!
2 Antworten

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So ordnet die Community den Duft ein.
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