Juste Chic

Rose Poivrée 2000

Rose Poivrée von The Different Company
Flakondesign:
Thierry de Baschmakoff
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5.9 / 10 136 Bewertungen
Ein Parfum von The Different Company für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2000. Der Duft ist würzig-blumig. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „gepfefferte Rose”.
Aussprache
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Duftrichtung

Würzig
Blumig
Animalisch
Erdig
Grün

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
schwarzer Pfefferschwarzer Pfeffer KorianderKoriander rosa Pfefferrosa Pfeffer
Herznote Herznote
Damaszener-RoseDamaszener-Rose ZentifolieZentifolie
Basisnote Basisnote
VetiverVetiver ZibetZibet

Parfümeur

Bewertungen
Duft
5.9136 Bewertungen
Haltbarkeit
6.894 Bewertungen
Sillage
5.988 Bewertungen
Flakon
7.689 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.610 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 04.08.2024.
Wissenswertes
Das Parfum ist Teil der Kollektion „Juste Chic”.

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Rezensionen

10 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Preis
10
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
10
Duft
DasguteLeben

133 Rezensionen
DasguteLeben
DasguteLeben
Top Rezension 23  
Kontext ist alles
Heute nach dem Thermalbad, der ganze Körper dampft, als hätte er die Wärme der Sole in sich aufgesogen wie ein Schwamm. Ein Spritzer Rose Poivrée, erste Generation, aus dem wunderschönen Reise-Atomiseur aus massivem Aluminium auf die Brust gesprüht: wow, noch nie hat die Zibetnote so durchgeschlagen. Die pfeffrige, lorbeer-würzige Rose auf dem Zi-Bett drapiert, das duftet fantastisch und transzendiert fraglos irgendwelche genderbasierten Grenzziehungen. Es riecht einfach nur elegant und brünstig zugleich. Leider geil, in moderner Parlance. Ein Duft, der nach Leib verlangt um zu erblühen, kein "Mouchoir de Monsieur." Schade, dass in der neueren Version die Animalik zugunsten einer melonig-fruchtigen Komponente zurückgefahren wurde, in der Urform ist Rose Poivrée ein Glanzstück behutsam modernisierter, de-ornamentalisierter haute-parfumerie à la francaise, d.h. ein Zelebrieren und ästhetisches Überhöhen der Leib- und Sinnlichkeit, meilenweit vom sterilen Plastikgeruch vieler aktueller Niche-Produkte entfernt. The real thing, la vraie chose, der wahre Jakob. Schon so oft getragen, aber erst heute mit Leib und Seele verstanden.
6 Antworten
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Profumo

286 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 24  
Aufgeräumt und gelüftet - auf dass der Rausch der Sinnlichkeit vergehe...
‚Rose poivrée’ war der erste Duft, den ich mir von der kleinen aber sehr feinen ‚Differnt Company’ zulegte. Andere wie ‚Osmanthus’, ‚Bois d´Iris’ und ‚Sel de Vetiver’ sollten folgen, aber seit einigen Jahren, im Grunde seit Celine Ellena das Erbe ihres zu Hermès gewechselten Vaters Jean-Claude antrat, hat mich keine der neueren Kreationen mehr wirklich überzeugen können. Nicht, dass die von ihr entwickelten Düfte uninspiriert oder schlecht gemacht sind, nein, aber mit ihrem Antritt als Hausparfumeurin von TDC hat sich der Stil des Hauses in einer Weise geändert, die mir nicht liegt. Schon ihr Vater war ja auf dem Weg kräftige (olfaktorische) Farben in Anzahl und Intensität zu verringern, einem selbst verschriebenen Minimalismusgebot folgend, den einzelnen Noten wieder mehr Raum zur Darstellung innewohnenden Facettenreichtums zu eröffnen. Und so bekunden auch die ersten vier von TDC lancierten Düfte geradezu exemplarisch Jean-Claude Ellenas Bemühen um Reduktion: um eine im Mittelpunkt stehende Note (Rose, Osmanthus, Iris und Bergamotte) gruppiert er eine überschaubare Anzahl weiterer Noten, die bestimmte Akzente - beispielsweise der Rose in ‚Rose poivrée’ - herausarbeiten, intensivieren und in eine andere, mitunter überraschende Richtung führen. Auf diese Weise entstehen vermeintlich einfach strukturierte Soliflor-Düfte, doch schon das erste Schnuppern an ihnen lässt erahnen wie selbst erheblich reduzierten Formeln Komplexität und Finesse zu Eigen sein kann. Besonders mit seinen ungefähr zeitgleich entstandenen Werken für Frédéric Malle und ‚The Different Company’, sowie seither mit jenen die er für Hermès komponiert, zeigt Jean-Claude Ellena, dass er es mit dem Bemühen um Minimalisierung, gepaart mit großer Kunstfertigkeit und Sinn für Delikatesse, wie schon sein Lehrer Edmond Roudnitska, zu einiger Meisterschaft gebracht hat – die vier für TDC entstandenen Düfte zähle ich dabei zu seinen besten.

Nun hat Celine Ellena diesen Ansatz ihres Vaters übernommen – was sicher kein Fehler ist - , doch benutzt sie keine Ölfarben mehr, auch nicht für eine wie auch immer geartete Hauptnote, sondern nur noch Aquarellfarben (nimmt man mal ihr ‚Sel de Vetiver’ und ‚Jasmin de Nuit’ beiseite, die sie vermutlich von ihrem Vater als mehr oder weniger fertige Duftkonzepte übernommen hat). So malt sie zarte Gebilde und gibt ihnen altbackene Namen wie ‚Charmes et Feuilles’, oder trutschige wie ‚Sublime Balkiss’. Das ist alles recht schön, aber in erster Linie harmlos und nicht wirklich aufregend.
Gerade der Vergleich mit ‚Rose poivrée’ (ich spreche von der alten Fassung) zeigt deutlich diese Diskrepanz: hier eine kräftig aufblühende Rose in satten Farben, mit leichten grünen und würzigen Akzenten, umfangen von einer den Mund wässrig machenden animalischen Aura (auf die ich an anderer Stelle noch einmal zurückkomme), und dort eine feingliedrige, eher farbarme Skizze verschiedener, uninspiriert zusammen gefügter Einzelteile, die so recht keinen Bezug zueinander nehmen wollen.
Oder, um einen anderen Vergleich zu wählen: den kammermusikalischen Werken des Herrn Ellena sen., ob man sie nun schmalbrüstig findet oder nicht (ich bin eher ein Freund größer dimensionierter Symphonien), liegt zumeist eine nachvollziehbare Idee zugrunde, in eine schöne und einprägsame Melodie mündend. Sie strahlen große Konzentriertheit aus und die einzelnen Stimmen sind perfekt austariert. Die Werke der Frau Ellena jun. dagegen sind alles andere als konzentriert, eher holprig und diffus, mal hierhin mal dorthin springend, ohne klare Richtung.
‚Rose poivrée’ jedenfalls ist so ein wirklich schönes kammermusikalisches Werk, genauer gesagt - ein Streichquintett: die Rose als erste Geige, Pfeffer als zweite, Koriander und Vetiver spielen die Bratschen, und schließlich Zibet das Cello.

Als der Duft vor einigen Jahren auf den Markt kam war die Gemeinde derer die sich mit vermeintlichem Kennerblick bzw. -nase über die neuesten Werke beugten, seltsam uneinig. Die Einen glaubten ein großes, sehr delikates und unsüßes Rosenparfum mit verführerisch animalischer Aura zu erkennen, andere wiederum, sich in Abscheu windend, fühlten sich an den Geruch getragener Herren-Unterwäsche erinnert.
Verwundern wird es sicher nicht, dass ich zu Ersteren gehörte. Ja, es erstaunte mich jedes Mal wie man diesen wunderbaren Duft mit etwas Unangenehmem, gar Stinkendem in Zusammenhang bringen konnte – beim besten Willen nahm ich nichts davon wahr. Ganz im Gegenteil: ich vermute, dass exakt das, was andere als üble Stinkerei empfinden, meine Geruchsrezeptoren viel eher schmeichelt als verstört – ich liebe es wenn Düfte ein gewisses ‚Geschmäckle’ haben, eine Aura von Anrüchigkeit. Das macht sie für mich interessant und häufig – nicht immer – begehrenswert. ‚Rose poivrée’ hatte nun genau so eine Aura: eine würzige Rose, mitsamt ihrem grünen Blattwerk, umhüllt von einem Mantel frivol lockendem Zibets.
Andere mag diese Aura abstoßen, mich zieht sie magisch an. Doch scheinbar gehöre ich damit zu einer Minderheit, denn nachdem Jean-Claude Ellena das Unternehmen verließ und den Stab an seine Tochter weitergab, wurde der Duft in Sachen animalisch-erotisierender Vibes entscheidend verändert: man führte sie auf ein Minimum zurück, auf dass der Duft massentauglicher werde und die Nase des Konsumenten nicht über Gebühr strapaziert.

Schade, sehr schade!

‚Rose poivrée’ war ein mutiger Duft, der auf Dauer eine, wenn auch kleine, so doch sicher loyale Fangemeinde gefunden hätte, wäre er nicht viel zu früh, und meines Erachtens unnötigerweise, gezähmt worden. Den Hersteller verließ jedoch offenkundig der Mut, denn einen solchen Duft im Portfolio zu haben bedeutet: allen Anfeindungen zum Trotz zu ihm zu stehen - vorausgesetzt natürlich, man ist von seiner Güte überzeugt.
Und mutlos präsentiert sich uns ‚Rose poivrée’ heute: eine schöne, fein gewürzte Rose in schicklich aufgeräumter und sterilisierte Umgebung: weit und breit kein vor Begehren und Leidenschaft zerwühltes Bett mehr, nur der letzte Knopf des noch nicht ganz zugeknöpften Hemdes, oder der Bluse, läßt einen Schimmer der vor sinnlichem Verlangen noch glühenden Haut erkennen – mehr nicht.

Wie gesagt: schade.

Der neue Duft ist schön, aber harmlos.
Der alte war schön und aufregend!
5 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 21  
Hail to thee, rose of Glamis!
An RP habe ich mich ziemlich abgearbeitet. Zu Anfang fand ich ihn reichlich verwirrend. Erst nach diversen Tagen des Testens hat sich für mich eine Linie herausgeschält.

Der Auftakt ist noch was für Freunde eindeutiger Ansagen oder für Hakelmacher: Was steht drin? Schwarzer Pfeffer, Rosa Pfeffer, Koriander (bei TDC in dieser Reihenfolge genannt). Aufsprühen, Schnuppern: Jawoll! Schwarzer Pfeffer, Rosa Pfeffer, Koriander. Reihenfolge? Passt. Kopfnote abgehakt. Zügig weiter mit der Herznote: Damaszener Rose, Zentifolie. Bereits an dieser Stelle zögert die Hand, einen Haken zu machen. Rose, so viel ist eindeutig. Aber die? Wir werden sehen: RP hat eine Überraschung parat.

Mit Rosen-Düften ist das so eine Sache. Mir ist bislang kein Parfüm untergekommen, das dem echten Rosenduft das Aroma auf Nasenhöhe hätte polieren dürfen. Geschweige denn dem Duft Alter Rosen. Der hat wenig gemein mit den schwächlichen Gerüchlein, die beispielsweise in Rosensträußen üblicherweise zu finden sind.

Auch RP zeigt in der ersten halben Stunde eher die gängige Anmutung duftschwächerer moderner Zuchtformen, obwohl es erfreulicherweise weniger seifig-synthetisch wird als sonst oft. Hier hat der Rosenduft sogar eine gewisse Wässrigkeit. Keine schlabberige wie abgestandene Fruchtschorle, sondern eine frische und durchaus elegante. Es riecht tatsächlich ein wenig wie Wassermelone, wie meine stets zum Test gebetene Kollegin gleichermaßen befand.

Die Alten Rosen um ihre betörende Fülle zu erleichtern, bietet zunächst keinen Anlass für ein Qualitätsurteil. Man mag es vielmehr für verständlich halten, auch – wenngleich nicht nur – im Hinblick auf den Unisex-Gedanken. So sehr ich den klassisch-opulenten Duft Alter Rosen mag, an mir möchte ich ihn nicht riechen, schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Und selbst für Damen wäre ein "echter" Alte-Rosen-Duft sicherlich nur für handverlesene, schlechthin pompöse Anlässe geeignet – Kategorie Hochzeit des Papstes und aufwärts.

Um sich ohne Erregung öffentlichen Ärgernisses den Alten Rosen zu nähern, greift Monsieur Ellena zu einem Trick. Denn in den zunächst seifig-wässrigen Rosenduft schleicht sich langsam eine stichige, regelrecht strenge, pflanzliche Note, die den Geruch deutlich intensiver werden lässt. Ich habe mich bereits einmal beim stinkenden Storchschnabel in "Whitehall" gefragt, was das Pflanzen-Äquivalent zu animalisch sein mag. Mich wenigstens erinnert das hier an Narzisse oder besser Hyazinthe. Und Letztere ist nun wirklich ein Stinker! Doch wozu das Ganze?

Man geht in die Irre, wenn man zu dicht an der Haut schnuppert (oder zu offensiv dosiert hat...). Dann wird diese Hyazinthe (durchaus lebensecht!) nahezu unerträglich. Mit ein wenig Abstand zur Haut jedoch mischt sich der Stinker mit dem wässrigen Rosenduft zu einer Gemeinschafts-Note, die Ähnlichkeit bekommt mit dem, was gelegentlich als "Myrrhe-Duft" im Zusammenhang mit einigen Rosen-Sorten bezeichnet wird. Das ist nicht wörtlich zu verstehen, sondern stellt einen der vielen im Grunde hilflosen Versuche dar, sich ohne Tautologien dem Wunder Rosenduft begrifflich zu nähern. "Echte" Alte Rosen dieser so bezeichneten Duftrichtung wird es geben, ich besitze keine solche. Mir ist der Ausdruck vielmehr bekannt im Zusammenhang mit Züchtungen David Austins, also mit Englischen Rosen und zwar einigen seiner Hybriden Alter Rosen.

Bestes Beispiel aus meiner Sammlung ist "Glamis Castle" – als Ort literarisch von Shakespeare in "Macbeth" verewigt. Austin hat den Namen allerdings gewählt, weil Queen Mum dort ihre Kindheit verbrachte. Diese Rose ist selbst für Austin-Maßstäbe empfindlich und ich sehe sie (vermutlich deshalb) im Handel nur selten. Bei mir im norddeutschen Klima mickert sie seit Jahren mehr schlecht als recht vor sich hin. Ich müsste sie wahrscheinlich gelegentlich mit Gin gießen…

"Mary Rose" oder ihr Sport "Winchester Cathedral" gehen geruchlich zumindest in die gleiche Richtung, obschon sie weniger streng daherkommen. Sie sind häufiger zu finden – für den Fall, dass jemand während der Rosen-Saison nachriechen will. Wer nicht (warten) möchte und zudem gerade keine Hyazinthe in Reichweite hat, kann sich eine geöffnete Nivea-Dose unter die Nase halten. Das verschafft immerhin eine grobe Ahnung vom speziellen Dreh des Geruchs. Spätestens nach diesem Vorschlag ist klar, dass wir es in RP mit der wohl abseitigsten und meines Erachtens am wenigsten femininen Variante unter den Rosendüften zu tun haben. Das ist zweifellos etwas Besonderes.

Die Rose bleibt lange von der pfeffrigen Note unterlegt, stellenweise wird das Gewürz wieder geradezu intensiv. Als reine Kopfnote lässt es sich am Ende dann doch nicht so einfach abhaken. Das Vetiver, das nach rund vier bis fünf Stunden an den Start geht, wird ebenfalls schlüssig im Hinblick auf die Englische-Rosen-Camouflage, denn es schiebt sich schleichend statt der Hyazinthe in den Duft und übernimmt deren Aufgaben, bis schlussendlich dem Rosen-Eindruck die Puste ausgeht. Insgesamt finde ich das gelungen und originell.

Der Zibet hält sich tatsächlich zurück. Mit tierisch-wilden Assoziationen, wie manche Kommentatoren sie nostalgisch beschreiben, wartet dieser Duft nicht auf. Das macht ihn in meiner Nase nicht zwingend schlechter. Kann ich ohnehin nicht fundiert beurteilen, da ich die Variante nicht kenne, die vor der mehrfach diagnostizierten Reformulierung in Umlauf war. Für mich persönlich stelle ich lediglich fest, dass ich für solche Contenance eher dankbar bin, denn animalische Noten in den vorderen Reihen sind nicht so meins und Zibet am allerwenigsten.

Die Haltbarkeit ist sehr ordentlich. Vor allem im Hinblick darauf, dass die Rose schön lange bleibt. Die Sillage fällt - dem Mischungskonzept angemessen - erträglich aus.

Bei meiner Bewertung ging es zu wie bei Aale-Dieter auf dem Hamburger Fischmarkt ("...und noch'n Aal!"): Zunächst habe ich den Duft im Mittelmaß gesehen, im Laufe der Beschäftigung damit hat er mir jedoch immer besser gefallen und ich habe diverse Aale in Form zusätzlicher Prozente drauf gelegt. Einziges Manko für mich: Er kommt mir bislang schwer tragbar vor, schließlich könnte er meine Umgebung genauso irritieren wie mich zu Beginn. Vielleicht sollte mir das aber auch egal sein. Ich werde unverdrossen den einen oder anderen weiteren Feldversuch im Büro durchführen.

Fazit: RP ist ein spezieller Rosenduft, der es einem nicht allzu leicht macht. Einigermaßen frisch über Stunden, zwar streng, gleichwohl rein und nie muffig. Lohnt definitiv einen Test, gerade für Herren, die an anderen Rosendüften das Duftig-Schwebende für sich zu feminin finden.
11 Antworten
10
Duft
Phalaris

15 Rezensionen
Phalaris
Phalaris
Sehr hilfreiche Rezension 17  
Rose in der Hose
Er musste sein Verhältnis zu Frauen neu überdenken. Bisher war er für einzelne Exemplare entweder sofort in wildem, körperlichem Begehren entbrannt oder er hatte sie unbeachtet links liegen lassen. Gegenüber den bulgarischen Frauen empfand er sogar eine starke Abneigung, denn diese hatten von allem zu viel, alles war üppig bis barock überladen; schwülstig traf es auch ganz gut. Wo sie sich einmal aufgehalten hatten, spürte man noch über Stunden ihre Anwesenheit. Wie anders waren da die Damen mit ihren großen Hunden! An kurzen oder langen Leinen, teilweise von Stachelhalsbändern gebändigt, wurden sie nie aufdringlich, wenn man gebührenden Abstand hielt. So eine hatte ihn angesprochen, im Straßencafe, ob er mal kurz auf Zerberus aufpassen könne, sie müsse mal, er würde schon verstehen was. Dann tranken sie noch eine Latte zusammen (mit dieser neumodischen Ausdrucksweise hatte er sie zu beeindrucken versucht) und unterhielten sich über alles Mögliche. Als sie auf seine Katze zu sprechen kamen war er wiederum freudig überrascht, den Zerberus` Leitwölfin mochte Katzen, vor allem ihren Geruch, den sie als trocken beschrieb. Er hatte natürlich eine eigene Vorstellung davon; ihm war ihr Geruch immer als cremig mit unergründbarer Tiefe erschienen. Nassen Hund mochten beide dagegen gar nicht. Nach der zweiten Latte musste Zerberus dann aber unbedingt weiter und er bleib allein zurück. Und erst da fiel es ihm auf: tote Rose in der Hose; er hatte ihr wirklich hauptsächlich nur in die Augen oder in der Gegend herum geschaut. Aber: diese Frau hatte etwas; er wollte sie unbedingt wiedersehen.

Sie trafen sich am folgenden Tag, nachdem er fast zwei Stunden allein in dem Cafe verbracht hatte, immer in der Hoffnung, sie würde im nächsten Moment auftauchen. Dann sah er sie – ohne Hund. „Scheiße“ - dachte er – „ da wird wohl ihr Macker mit Zerberus `draußen sein! Naja, wäre wohl auch zu schön gewesen.“

Da er keinen Kaffee mehr mochte und sie andeutete Zeit für ihn zu haben, schlenderten sie aus dem Cafe und begannen, gemeinsam lange Straßen zu durchschreiten; anfänglich noch etwas befangen, aber im Laufe der dahinplätschernden Gespräche und mit zunehmendem Abstand zum Stadtkern wurden sie sich immer vertrauter. Dann nahm sie plötzlich seine Hand, schaute ihn direkt an und fragte: „Darf ich mal an dir riechen, du duftest so wunderbar nach Miez?“ Was daran liegen musste, dass seine Katze heute früh auf seinem T-Shirt – er wollte ihr schon zürnen, aber die paar Haare ließen sich leicht abbürsten – ein Vormittagsschläfchen gehalten hatte.“ Ach ja, und zeigst du mir bitte deine Katze? Meinen Vater habe ich extra überredet, Zerberus heute selbst auszuführen.“

Ja, und so traf eine tiefcremige Katze auf Canina - denn so hieß die Dame – und alsbald erblühten Rosen…:)

.

Legende weschens der political correctness und so:
Bulgarische Frauen – bulgarisches Rosenöl
Dame(n) mit großen Hunden – die Hundsrose (Rosa canina)

Anmerkung: der Kommentar bezieht sich auf die nicht reformulierte Variante; die neue kenne ich nicht.
8 Antworten
7.5
Haltbarkeit
1
Duft
Florblanca

1143 Rezensionen
Florblanca
Florblanca
9  
Pfefferrose ist der falsche Name!
Dieses "Düftchen" müsste eher Pfefferpuder heissen!

Ok, direkt beim Aufsprühen duftet es nach einer schönen Rose, aber sobald die Flüssigkeit auf der Haut einigermassen getrocknet ist, ist die Rose weg.

An ihre Stelle tritt eine extrem unangenehme und sehr pudrige Pfeffernote - ich bin geneigt zu niessen - von nicht mehr frischem Pfeffer, irgendwo leicht verfaulendem Dill und alten Kräutern. Dieser Geruch - Duft kann ich es beim besten Willen nicht nennen - ist extrem abstossend und am liebsten würde ich es abwaschen. Doch auf meinem linken Handgelenk habe ich einen anderen Rosenduft (Michelangela's Roswitha) aufgetragen, dessen Sillage mich diese Pfefferfontäne aushalten lässt.

Tatsächlich wird dieser Geruch auch schwächer und schwächer, um der Herznote den Raum zu überlassen. Und diese ist wieder Rose, die Rose, die mich schon einmal ganz kurz beim Aufsprühen angelächelt hat - sie ist wieder da. Eine süßlich weich duftende, zarte, lachsfsarbene Rose. Die sehr leichte Pfeffrigkeit, die immer wieder kurz durchblitzt läßt den Duft nicht ins Süße abdriften, was ich als sehr angenehm empfinde. Denn zuviel Süße auf diesen ekligen Auftakt würde mir schlicht den Magen umdrehen.

Bedauerlicherweise hält diese Rose nicht lange genug, um den Duft zu mögen oder ihn gar zu kaufen. Denn schon stellt sich eine nicht sehr angenehme Duftbasis ein. Vetiver allein wäre schon ok, aber durch Zibet wird das ganze wieder recht unangenehm.

Ein positives hat dieses "Gebräu" - die Sillage ist miserabel und die Halbarkeit ebenfalls. Nach einer Stunde ist (GsD) alles vorbei!

Diese Pfefferrose kann "Jasmin de Nuit" oder "Osmanthus" der gleichen Marke nicht das Wasser reichen, da kann 1000mal Rose drin sein!
5 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

16 kurze Meinungen zum Parfum
YataganYatagan vor 8 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Die gepfefferte Rose wagt neue Wege und ist ein einsamer Wanderer: rosa-floral, pfeffrig, matt-würzig, fast rauchig, wenig Süße: anders!
3 Antworten
LovisLovis vor 7 Jahren
6
Sillage
8
Duft
Sehr erwachsene Rose mit ordentlich Pfeffer im Hintern, die Basis ist warm würzig.
1 Antwort
ParmaParma vor 2 Jahren
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Intensiv nelkig-pfeffrige Rose, die eine zart menschelnde Kante hat. Sehr elegant, erwachsen und etwas der Vergangenheit verhaftet.
12 Antworten
BirkenteerBirkenteer vor 2 Jahren
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Rosenumrankte eingepieselte Katze in Pfeffer-Gewürzschachtel.
Eine der wenigen quasi gourmandigen Formulierungen v. Ellena die mir zusagt.
12 Antworten
SchallhoererSchallhoerer vor 4 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Wenn ich ein Hund wäre, würde ich gnadenlos in diese Rosenbüsche markieren. Danach kommt Jemand mit dem Pfefferstreuer vorbei und fertig.
0 Antworten
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So ordnet die Community den Duft ein.
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