Body Paint von Vilhelm Parfumerie
Flakondesign Pierre Dinand
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7.6 / 10 21 Bewertungen
Body Paint ist ein beliebtes Parfum von Vilhelm Parfumerie für Damen und Herren und erschien im Jahr 2020. Der Duft ist fruchtig-zitrisch. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Fruchtig
Zitrus
Grün
Würzig
Frisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BirnensaftBirnensaft ZitroneZitrone roter Chiliroter Chili grüner Pfeffergrüner Pfeffer
Herznote Herznote
GewürznelkeGewürznelke ISO-E-SuperISO-E-Super MuskatMuskat
Basisnote Basisnote
EichenmoosEichenmoos ZederZeder AmbroxanAmbroxan

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.621 Bewertungen
Haltbarkeit
7.717 Bewertungen
Sillage
7.316 Bewertungen
Flakon
8.023 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
5.813 Bewertungen
Eingetragen von OPomone, letzte Aktualisierung am 26.03.2024.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
Intersport

90 Rezensionen
Intersport
Intersport
Top Rezension 20  
Modern Clove
Body Paint war lange ein Phantom; als ich vor gut drei Jahren hörte dass Marc-Antoine Corticchiato ausgerechnet für eine Marke, die mich bis dato (und auch seitdem) nicht sonderlich begeistern konnte etwas Neues entworfen hat, wollte ich diesen natürlich testen: leichter gesagt als getan, so klapperte ich etwa ein Jahr lang einen 'Vilhelm Parfum' point-of-sale nach dem anderen ab, meine Frage nach Body Paint stiess durchwegs auf Verwunderung: nein, noch nie davon gehört, nein, ich meine sicherlich Chicago High aus dem selben Jahr (von dem auch spekuliert wurde es sei ggf. auch von Corticchiato), nein so ein Parfum gäbe es nicht. In einem Geschäft in Wien wurde sogar eine ausgedruckte 'Vilhelm-Bestands & Veröffentlichungs' Liste als quasi offizieller Beweis gezückt: Body Paint gibt es nicht… Was war da los? Ein Duft, obgleich auf der Webseite der Firma gelistet, gänzlich unbekannt in den dedicated Verkaufsstellen!?

Ich weiss es nicht, nur soviel, damit war ich wohl nicht allein, Gentilhomme, ging es anscheinend ähnlich, merci beaucoup für Deine Abfüllung damals, äußerst hilfreich, ich hätte wohl noch weit länger suchen können. Als ich Body Paint schliesslich vor mir hatte, war schnell klar, der Duft ist ein Alien, ein Fremdkörper im Vilhelm'schen Spektrum.

Der Auftakt, eine Mischung aus Lösungsmittel, Wandfarbe und Birne, gemischt mit etwas pflanzlich-gemüse-artigen (angeschnittene grüne und rote Paprika hier), leicht Chlor-artig obendrein. Im Pressetext wurde das Jahr 1988 erwähnt, hier denke ich an die ersten Fassungen Maître Parfumeur et Gantier's Garrigue und dessen leichte Chlor Note, bzw. an die zeitgenössische Interpretation davon, Pluie Noire (2017). Das ganze wirkt wie eine rituell-szenische Reinigung, die sukzessive Platz für eine weit klassischere, aseptische Note macht, hier in Hauptrolle - die Gewürznelke: sehr klar, fast schon monolithisch, dabei ohne die gerne mal mitschwingende orientalistische Wärme, die immer noch präsenten Kopfnoten scheinen der Gewürznelke hier Grenzen zu setzten. Unterstützt wird das von weiteren Gewürzen, für mich eher getrocknete Macis Blüten, als Muskat per se; und doch, eine Art Muskatnote wie sie in den 80'er Jahren das trockene Cacharel pour Homme (1981) ausgiebig zelebrierte, ist nicht ganz abwegig. Weitere Referenzen, die Deutlichste davon vielleicht Comme des Garçons' Guerilla 1 (2008) wo die Kombination von Nelke & Frucht (Birne) plus Champaca und ingesamt dunkleren Gewürzen brillieren konnte. Body Paint bleibt durchgehend transparenter, feiner, ja moderner auf ganzer Linie, eine leicht durchschimmernde Eichenmoss Note verleiht dem Duft im Ausklang eine Seriosität die der initialen Spritzigkeit entgegen spielt, nur auf Stoff bemerke ich am nächsten Tag leichte Kunstholz Rückstände, auf die ich auch hätte verzichten können.

Auch wenn Body Paint bei all diesen Referenzen erst mal recht solitär klingt, musste ich es nach und nach doch in die Nähe einer Spielart Corticchiato'scher Werke setzten: die von mir als Birne/Lösungsmittel bezeichneten Noten, könnten ohne weiteres auch als Eau de Vie, also Hochprozentiges, Gebranntes durchgehen, wie es der Parfumeur erstmals bei dem entzückenden Dreifach-Mastix-Kleinod Corsica Furiosa (2014) vorgestellt hat, später bei dem Ambrette-lastigen Cri de la Lumiere (2017) aufgriff [das wiederum den Ambrette/Schnaps Note von Jacque Polge's großartigen Chanel No 18 (EDT Version !) (2007) weiterspinnt], und die zuletzt in dem lieblicheren, weniger hochprozentigen, aber durch und durch potenten Salute! (2019) zum Einsatz kam. Die Spirituosen Note von Corsica Furiosa könnte als 'organic' Gegenpol zu Body Paint's Lösungsmittel Facette herhalten. Naturgemäss ist so eine Note eher flüchtig, auch insgesamt würde ich das Volumen von der Komposition hier als schmal umschreiben; schnell hautnah, aber ich spüre über Stunden immer wieder Aufleben …

Alles in allem oszilliert Body Paint zwischen der langen Tradition Gewürznelke-lastiger Düfte, früher Comme des Garçons Künstlichkeit und Corticchiato's eigenen Spirituosen Destillaten. Ein modernes, ohne jegliche Zitrik, frisches und irgendwie frühlingshaftes Parfum, sowohl für Nicht-Kostverachter*Innen denen gut umgesetzte Eau de Vie / Lösungsmittel Noten schmecken, wie auch für Neo-Gewürznelke Fetischist*Innen die den Caron'schen Zauber vergangener Dekaden entsagen wollen.
15 Antworten
8
Sillage
9
Haltbarkeit
7
Duft
DarkWinterCS

276 Rezensionen
DarkWinterCS
DarkWinterCS
3  
Duftkunst vs. Kunstduft
Body Paint ist der erste Vilhelm aus meinem Probenpaket, der eine ausführliche Rezension erhält und wahrscheinlich auch derjenige aus den ganzen Proben, der auf meiner Haut am künstlerischsten erscheint. So oft ist es mir noch nicht passiert, dass ich direkt ab der ersten Sekunde merkte, wie untragbar er für mich ist, trotzdem eine sehr kreative DNA aufweist.
Mir fällt keine Situation ein wo ich diesen Duft tragen könnte, da er sich irgendwo zwischen gourmandiger Würze und ritueller Einstellung bewegt. Der Ersteindruck war sogar etwas „weird“, da ich an Etat Libre d´Oranges Fat Electrician dachte. Angebrannte Kabel, Schärfe und irgendetwas wie weicher Kunststoff. Absolut abgefahren. Glücklicherweise erkannte ich dann doch recht zügig, welche Noten mir dieser Duft offenbaren möchte und konnte ihn dadurch besser interpretieren.

Body Pain ist ein Duft, der durch seine sehr intensiven Gewürze lebt und diese recht monothematisch auf der Haut platziert. Vor allem drei Sachen kommen hier nach dem merkwürdigen Eindruck heraus: Muskat, Nelke und Chili.
Während die ersten beiden dem Duft das unverkennbare Aroma verleihen, dient sie Chili dazu Schärfe und eine wärmende Komponente zu integrieren. Aus diesem Trio sticht die Nelke besonders hervor, denn vermittelt wird der Geruch, als ob man an einem frisch geöffneten Tütchen gemahlener Gewürznelke schnuppert. Stechend in der Nase, intensiv und mit purem Aroma. Das Ganze wird mit der Muskatnuss etwas aufgefangen, welche lieblicher wirkt und eine dumpfere Note im Hintergrund platziert. Dazu gesellt sich auch das Aroma eines frisch aufgeschnittenen Chilis, wenn man am Kerngehäuse schnuppert plus die Schärfe der Schote. Hier allerdings nicht die volle Ladung Schärfe, sondern nur den Eindruck, den man hat, wenn man ein Stück auf der Zunge tanzen lässt ohne darauf zu beißen.
Die Wärme schafft es trotzdem auf der Haut präsent zu sein und ein mir unbekanntes Gefühl beim Testen eines Duftes zu verspüren.

Eine Note habe ich bis jetzt allerdings unterschlagen, welche den Eindruck des weichen Kunststoffes aus der erstgenannten Assoziation vermittelt: Birne.
Keine richtig saftige Birne, denn die Süße fehlt hier komplett, eher eine unreif aufgeschnittene, die noch leicht grüne Züge in der Frucht vereint. Kombiniert mit dem Chili wird dies der Katalysator für die Assoziation gewesen sein.

Wie oben bereits erwähnt ist der Duft recht monothematisch und damit existiert kein wirklicher Duftverlauf. Alles bewegt sich in dem scharf-gewürzten Zustand mit der Birne im Hintergrund und bleibt auch in diesem Zustand über die gesamte Haltbarkeit. Durch die sehr intensiven Aromen ist die Sillage auch sehr ordentlich und projiziert gut einen Meter in den ersten zwei Stunden. Ob man mit diesem „Kunstwerk“ auch mehr auffallen möchte ist fraglich.

Der Name des Duftes passt meiner Meinung nach sehr gut zum Aroma, die er ausstrahlt, denn es ist schon wie ein Gemälde, sehr künstlerisch, sehr experimentell. Ob der Duft dann den Körper aus dem Namen widerspiegeln soll ?
Der Chili steht für die Wärme des Körpers, die Nelke für die Gerüche im angestrengten Zustand und die Birne für einen frisch gewaschenen Körper.

Man weiß es nicht. Allerdings lohnt sich rein für die Erfahrung schon mal ein Test dieses besonderen Duftes.
1 Antwort

Statements

6 kurze Meinungen zum Parfum
CaligariCaligari vor 2 Jahren
4
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Hat mich Anfangs an Banane erinnert. Geriert sich dann aber im weiteren Verlauf zu einem schrägen Kunstwerk, das man der Marke gar nicht ...
1 Antwort
Dj2904Dj2904 vor 1 Jahr
7.5
Duft
Niche at it's best! Total ausgefallen, schräg aber trotzdem tragbar. So eine Art würzige Wandfarbe als Parfüm.
1 Antwort
VanillleVanillle vor 2 Jahren
3
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
3
Duft
Sehr stechend, fast schon brennend synthetischer Duft. Speziell, muss man mögen. Ich mag ihn nicht.
0 Antworten
DarkWinterCSDarkWinterCS vor 2 Jahren
8
Sillage
9
Haltbarkeit
7
Duft
Absolute Kunst - erste Assoziation nach angebrannten Kabeln, aber es stellte sich als Mischung von Muskat, Chili und Nelke heraus.
1 Antwort
RedBullRedBull vor 2 Jahren
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Unfassbar interessante Konstellation. Für mich nicht ganz tragbar, da ich nicht so auf klassisch stehe, aber dennoch hat der Duft Charakter!
1 Antwort
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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