14.10.2023 - 07:25 Uhr

Aspasia0
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Aspasia0
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5
Die orientalische Pistazie
Hallo meine Lieben, weiter gehts bei meiner Pistazien-Duftreise. Bei Pistaziendüfte denken die meisten wohl zuerst an Gourmandparfums, doch dass es auch anders geht, zeigt mein heutiger Duft.
Faces of Francis, ein eigentümlicher Name für ein Parfum. "Wer zum Teufel ist Francis?", dachte ich mir zuerst, "und wie riecht der Typ?". Eine kurze Recherche hat ergeben, dass mit Francis der Maler Francis Bacon gemeint ist, keine Ahnung, wie der roch, aber, das hat die Recherche auch ergeben, das Parfum soll nicht von ihm direkt, sondern von seinen Triptychen (für alle, die in Kunst gepennt haben: Ein Triptychon ist ein dreigeteiltes Gemälde bez. Relief) bez. von deren Schaffungsprozess inspiriert sein. Dabei konzentrierten sich Vilhelm Parfumerie vor allem auf die Phase in Francis Bacons Leben, als dieser in einer leidenschaftlich-vertrackten Affäre mit dem Piloten Peter Lacy verstrickt war und diesen regelmäßig in Tanger, Marokko besuchte. In dieser Zeit entstanden Francis aufwühlendste und emotionalsten Werke. Das Parfum soll laut Vilhelm Parfumerie olfaktorisch widerspiegeln, wie der Künstler an Tanger und seine Liebe zurückdenkt und dies dann in ein Gemälde bannt.
So viel also zum Kunstexkurs (sorry, not sorry). Ich war noch nie in Marokko, geschweige denn Tanger, daher kann ich nicht sagen, wie gut das Parfum diesen Ort, der für Francis Bacon mit so viel Leidenschaft, aber auch Qual verknüpft war, widerspiegelt. Was ich sagen kann ist, dass Faces of Francis für mich tatsächlich die Pistazie nicht in ein Gourmand, sondern orientalisches Gewand hüllt.
Beim ersten Schnuppern begrüßt einen zuerst der Safran, würzig, aber etwas aufgehellt durch die Aldehyde, nicht so erschlagend, wie er sein kann. Dann kommt auch schon die Pistazie und verbindet sich mit dem Safran zu einem trocken-würzigem Mix, der mich an Gewürzbasare in der prallen Mittagssonne denken lässt.
Im weiteren Verlauf kommen dann die Hölzer dazu, in einer sanften hellen Ausprägung. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon echt angetan von dem Duft. Es ist kein lauter Orientale, der mit Fanfaren und Tänzerinnen vor einem her schreitet, sondern eine sanfte Umarmung von Delikatessen und Seidenschleier, die einen wohlig einhüllen.
In der Basis wird es durch Oud und Styrax dann nochmal etwas harzig, aber auch hier bleibt es eine sanfte, helle Ausprägung und nicht so kratzig.
Alles in allem eine tolle Interpretation der Pistazie, mal weg vom reinen Gourmandduft, der einen spürbaren und schönen Verlauf hat. Ob ich einen Flakon beid em Preis brauche, weiß ich nicht, aber als Abfüllung darf er definitiv gerne einziehen.
Faces of Francis, ein eigentümlicher Name für ein Parfum. "Wer zum Teufel ist Francis?", dachte ich mir zuerst, "und wie riecht der Typ?". Eine kurze Recherche hat ergeben, dass mit Francis der Maler Francis Bacon gemeint ist, keine Ahnung, wie der roch, aber, das hat die Recherche auch ergeben, das Parfum soll nicht von ihm direkt, sondern von seinen Triptychen (für alle, die in Kunst gepennt haben: Ein Triptychon ist ein dreigeteiltes Gemälde bez. Relief) bez. von deren Schaffungsprozess inspiriert sein. Dabei konzentrierten sich Vilhelm Parfumerie vor allem auf die Phase in Francis Bacons Leben, als dieser in einer leidenschaftlich-vertrackten Affäre mit dem Piloten Peter Lacy verstrickt war und diesen regelmäßig in Tanger, Marokko besuchte. In dieser Zeit entstanden Francis aufwühlendste und emotionalsten Werke. Das Parfum soll laut Vilhelm Parfumerie olfaktorisch widerspiegeln, wie der Künstler an Tanger und seine Liebe zurückdenkt und dies dann in ein Gemälde bannt.
So viel also zum Kunstexkurs (sorry, not sorry). Ich war noch nie in Marokko, geschweige denn Tanger, daher kann ich nicht sagen, wie gut das Parfum diesen Ort, der für Francis Bacon mit so viel Leidenschaft, aber auch Qual verknüpft war, widerspiegelt. Was ich sagen kann ist, dass Faces of Francis für mich tatsächlich die Pistazie nicht in ein Gourmand, sondern orientalisches Gewand hüllt.
Beim ersten Schnuppern begrüßt einen zuerst der Safran, würzig, aber etwas aufgehellt durch die Aldehyde, nicht so erschlagend, wie er sein kann. Dann kommt auch schon die Pistazie und verbindet sich mit dem Safran zu einem trocken-würzigem Mix, der mich an Gewürzbasare in der prallen Mittagssonne denken lässt.
Im weiteren Verlauf kommen dann die Hölzer dazu, in einer sanften hellen Ausprägung. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon echt angetan von dem Duft. Es ist kein lauter Orientale, der mit Fanfaren und Tänzerinnen vor einem her schreitet, sondern eine sanfte Umarmung von Delikatessen und Seidenschleier, die einen wohlig einhüllen.
In der Basis wird es durch Oud und Styrax dann nochmal etwas harzig, aber auch hier bleibt es eine sanfte, helle Ausprägung und nicht so kratzig.
Alles in allem eine tolle Interpretation der Pistazie, mal weg vom reinen Gourmandduft, der einen spürbaren und schönen Verlauf hat. Ob ich einen Flakon beid em Preis brauche, weiß ich nicht, aber als Abfüllung darf er definitiv gerne einziehen.
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