10.08.2012 - 04:30 Uhr
Rivegauche
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Rivegauche
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21
Die Collage
Auf die Frage, was Sie am Silvesterabend machen wird, antwortete Catherine Deneuve einmal: "Das was ich immer mache, mit guten Freunden und einem Glas Champagner auf das neue Jahr anstoßen." Damit trifft sie nicht nur genau meine Vorstellung eines gelungenen Silvesterabends, sondern sie war auch als Stammkundin und Muse eine der wenigen Personen, die eine persönliche Neujahrskarte von Yves Saint Laurent selbst bekamen. YSL hatte wohl in 1970 begonnen, selbst gestaltete Zeichnungen und Collagen, die immer den Titel "LOVE" trugen, in kleiner Menge als Neujahrskarten drucken zu lassen. Diese wurden bis zu seinem Tod zum neuen Jahr eben "with love" an Freunde, Musen und evtl. gute Geschäftskunden versandt. Diese Collagen wurden so populär, das davon ein kleines Buch in zwei verschiedenen Auflagen erschienen war und die Collagen als Drucke in Paris in der "Fondation Pierre Bergé-Yves Saint Laurent" zum Kauf angeboten werden. Die Collage von 1982 hängt nun über meinem Sofa neben einer Lithographie des Malers Bernard Buffet, den Pierre Bergé einst für YSL verlassen hatte.
Wir erinnern uns, Kouros kam 1981 auf den Markt. Den Sommer - vor allem die Nächte - auf den Kykladen zu verbringen, allen voran die total angesagte Insel Mykonos war damals genauso schick wie die Nächte von New Yorks Studio 54. Die griechischen Inseln mit Ihrer unberührten Natur, das Inselhopping über Paros, Naxos bis hin zu Santorin, der trockene Duft von in der Hitze verbrannten Gräsern und die kühlende Erfrischung der Ägäis waren wie gemacht für die hippsten dieser Welt. Einer von Ihnen war YSL. Seine Liebe für dieses Land und die reiche Vergangenheit der "Wiege Europas" gipfelten in der Idee zum Duft Kouros und der Collage für das folgende Jahr 1982. Diese Collage schaftte es, als Idee für die Sommerversion 2005 von Kouros verwendet zu werden. Nicht als einzige, denn Auszüge aus anderen Collagen wurden für die alten Versionen von "In Love again" benutzt. Und ich finde das ganz großartig. Für mich ist diese Kouros Packung eine der schönsten, die jemals bei YSL entstanden sind. Die reiche Vergangenheit dieses Künstlers in einem Duft in 2005 zu entdecken, finde ich wunderbar. Das es limitiert war und in Deutschland nicht verkauft wurde, leider nicht.
Und wie riecht ein Duft, der ohne viel Beachtung in 2005 unter vielen erschienen war ...den im Zweifel niemand brauchte... und der der Duftgeschichte nichts neues hinzugefügt hat, anders als es das Original tat? Er riecht hervorragend, einen großen Unterschied zum Kouros Cologne Sport gibt es aber nicht. Bei beiden handelt es sich um leicht tragbare, zeitgemäße Düfte für den Alltag, die im Sommer, am Strand und im Büro ungehindert versprüht werden können, die sich nur in Nuancen in der Wahrnehmung unterscheiden. Für die kälteren Jahreszeiten empfehle ich sie nicht. Während das KCS gleich etwas floraler mit einem Hauch Jasmin und Veilchen beginnt, startet das Été mit den Geruch der Mittelmeerländer: Rosmarin, Grapefruit, Zitrone und Minze. Das wirkt sehr natürlich. Beide Düfte zeichnet die leichte Note ätherischem Öls aus, die beim KCS durch Menthol erreicht wird und einen heiß-kalt Franzbranntweineffekt erzeugt. Beim Été wird das durch Rosmarin und Minze erreicht, der heiß-kalt Effekt bleibt aber aus. Das Été würde ich als klassischer (eine Spur näher an Kouros), kraftvoller und weniger floral bezeichnen. Im Gegenzug ist das KCS moderner und holziger (Zedernholz), minimalistischer, matter und sachlicher. In der Basis sind beide sehr nah beisammen und werden durch einen hautigen Moschus - und Amberakkord haltbar gemacht, obwohl mir das beim Été nicht so präsent erscheint.
Für mich ist es die beste Sommerversion, die neben KSC erschienen war. Empfehlen kann ich die Jahrgänge 2002, 2005 und 2006, die sich alle sehr ähnlich sind. Weniger gute Jahrgänge *Prost* sind 2007 und 2008. 2010 und 2011 sind zwar "leider" unglaublich haltbar, aber seltsam synthetisch, hart und unangenehm. Da Kouros die Reformulierung zwar recht gut überstanden hat, aber jetzt ohne Silberkanten daherkommt und die Pflegeserie komplett gestrichen wurde, verliert es leider an Wertigkeit, die es jahrzehntelang für das Unternehmen hatte, schade.
Wir erinnern uns, Kouros kam 1981 auf den Markt. Den Sommer - vor allem die Nächte - auf den Kykladen zu verbringen, allen voran die total angesagte Insel Mykonos war damals genauso schick wie die Nächte von New Yorks Studio 54. Die griechischen Inseln mit Ihrer unberührten Natur, das Inselhopping über Paros, Naxos bis hin zu Santorin, der trockene Duft von in der Hitze verbrannten Gräsern und die kühlende Erfrischung der Ägäis waren wie gemacht für die hippsten dieser Welt. Einer von Ihnen war YSL. Seine Liebe für dieses Land und die reiche Vergangenheit der "Wiege Europas" gipfelten in der Idee zum Duft Kouros und der Collage für das folgende Jahr 1982. Diese Collage schaftte es, als Idee für die Sommerversion 2005 von Kouros verwendet zu werden. Nicht als einzige, denn Auszüge aus anderen Collagen wurden für die alten Versionen von "In Love again" benutzt. Und ich finde das ganz großartig. Für mich ist diese Kouros Packung eine der schönsten, die jemals bei YSL entstanden sind. Die reiche Vergangenheit dieses Künstlers in einem Duft in 2005 zu entdecken, finde ich wunderbar. Das es limitiert war und in Deutschland nicht verkauft wurde, leider nicht.
Und wie riecht ein Duft, der ohne viel Beachtung in 2005 unter vielen erschienen war ...den im Zweifel niemand brauchte... und der der Duftgeschichte nichts neues hinzugefügt hat, anders als es das Original tat? Er riecht hervorragend, einen großen Unterschied zum Kouros Cologne Sport gibt es aber nicht. Bei beiden handelt es sich um leicht tragbare, zeitgemäße Düfte für den Alltag, die im Sommer, am Strand und im Büro ungehindert versprüht werden können, die sich nur in Nuancen in der Wahrnehmung unterscheiden. Für die kälteren Jahreszeiten empfehle ich sie nicht. Während das KCS gleich etwas floraler mit einem Hauch Jasmin und Veilchen beginnt, startet das Été mit den Geruch der Mittelmeerländer: Rosmarin, Grapefruit, Zitrone und Minze. Das wirkt sehr natürlich. Beide Düfte zeichnet die leichte Note ätherischem Öls aus, die beim KCS durch Menthol erreicht wird und einen heiß-kalt Franzbranntweineffekt erzeugt. Beim Été wird das durch Rosmarin und Minze erreicht, der heiß-kalt Effekt bleibt aber aus. Das Été würde ich als klassischer (eine Spur näher an Kouros), kraftvoller und weniger floral bezeichnen. Im Gegenzug ist das KCS moderner und holziger (Zedernholz), minimalistischer, matter und sachlicher. In der Basis sind beide sehr nah beisammen und werden durch einen hautigen Moschus - und Amberakkord haltbar gemacht, obwohl mir das beim Été nicht so präsent erscheint.
Für mich ist es die beste Sommerversion, die neben KSC erschienen war. Empfehlen kann ich die Jahrgänge 2002, 2005 und 2006, die sich alle sehr ähnlich sind. Weniger gute Jahrgänge *Prost* sind 2007 und 2008. 2010 und 2011 sind zwar "leider" unglaublich haltbar, aber seltsam synthetisch, hart und unangenehm. Da Kouros die Reformulierung zwar recht gut überstanden hat, aber jetzt ohne Silberkanten daherkommt und die Pflegeserie komplett gestrichen wurde, verliert es leider an Wertigkeit, die es jahrzehntelang für das Unternehmen hatte, schade.
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