12.07.2023 - 11:16 Uhr
Kreisquadrat
37 Rezensionen
Kreisquadrat
Hilfreiche Rezension
8
Samtiger Schmeichler mit aromatischen Akzent.
Ein Meisterwerk [auf seinem Niveau], welches Erinnerungen an vergangene Parfums weckt, ohne sich dabei an die Vergangenheit zu klammern. Enthusiasten klassischer Parfums dürften Anklang an Boisé Vibrant Leather finden.
Eine Stimmung verströmt dieses Parfum, wie die eines aromatischen Fougère ohne vordergründig vintage sein zu wollen und ohne einen langen Weg zum Klassiker gehabt zu haben, sondern lediglich mit dem Charm eines Klassikers versehen. Etwas dass mein Geruchsgedächtnis vollumfänglich aktiviert.
Wieso auch immer, mir kommen die späten 1920er und frühen 1930er Jahre in den Sinn. Ich bilde mir ein das so die Parfums dieser Zeit geduftet haben müssen. Fritz Langs futuristisches Metropolis wird in den Filmpalästen der Republik ur-aufgeführt, ich lege Boisé Vibrant Leather auf und gehe hin.
Dabei ist es versatil genug als das adrett légere, aber auch etwas gehobene Anlässe sein natürlichen Spielraum darstellen. So kann nach dem Filmpalastbesuch, auch direkt die abendliche Oper angesteuert werden, falls man etwas davon in einen Taschenzersäuber umgefüllt haben sollte. Gesetzt und diskret genug ist die Projektion und die Sillage allemal.
Roter Samt bei gesetzten Licht kommt mir in den Sinn, auchwenn es dem bordeauxroten Flakon geschuldet sein mag. Feine Stoffe, stilvolle Kleidung, schwere Vorhänge. Anschmiegsam ist der Boisé Vibrant Leather.
Zugleich dennoch modern, mit seiner minimalistischer und ästhetisch einfachen Formgebung. Tiefdunkles, beinahe schwarzes Trockenholz auf weißer Keramik. Dunkelblau-Weinrot meliert.
Herb aromatisch bettet man sich samtig weich auf Hesperiden, um alsbald die Orientalik zu zitieren, fruchtig-süßliches Holz mit safranartigen Akkorden. Stetig wird es harzig-rauchig. Labnanum mein bester Freund! Aromatisches Leder schließt dezent pudrig ab.
Alles geschmackvoll akzentuiert, schön!
Der weinrote Flakon trifft das Thema gut. Ein rubinesquer Handschmeichler.
Und hey, zum ersten mal sehe ich bei Zara einen Magnetdeckel. Der Zerstäuber sifft unschön, verströmt jedoch dennoch gekonnt feinen Nebel. Die aufgebrachten Buchstaben erkennt man je nach Lichtverhältnis nicht so gut, doch das passt. Understatement.
Jérôme Epinette wandert immer wieder zwischen Niche und Cheapie. Beinahe die gesamte Vibrant Leather Reihe hat er für Zara gemacht, Guess Klassiker auch. Für Beyredo hat er viele kreiert und für Nichenmarken die ich noch garnicht kenne. Das es einem Parfum gut tut, wenn ein Parfümeur weiß wie er die ihm gegebenen Mittel gekonnt einsetzt und dazu zwischen hochwertigen und wenniger hochwertigen Ölen zu vermitteln weiß, merkt man beim Boisé Vibrant Leather. Gelungene Arbeit Monsieur Epinette! Ein Cheapie der garnicht danach riecht.
Eine Stimmung verströmt dieses Parfum, wie die eines aromatischen Fougère ohne vordergründig vintage sein zu wollen und ohne einen langen Weg zum Klassiker gehabt zu haben, sondern lediglich mit dem Charm eines Klassikers versehen. Etwas dass mein Geruchsgedächtnis vollumfänglich aktiviert.
Wieso auch immer, mir kommen die späten 1920er und frühen 1930er Jahre in den Sinn. Ich bilde mir ein das so die Parfums dieser Zeit geduftet haben müssen. Fritz Langs futuristisches Metropolis wird in den Filmpalästen der Republik ur-aufgeführt, ich lege Boisé Vibrant Leather auf und gehe hin.
Dabei ist es versatil genug als das adrett légere, aber auch etwas gehobene Anlässe sein natürlichen Spielraum darstellen. So kann nach dem Filmpalastbesuch, auch direkt die abendliche Oper angesteuert werden, falls man etwas davon in einen Taschenzersäuber umgefüllt haben sollte. Gesetzt und diskret genug ist die Projektion und die Sillage allemal.
Roter Samt bei gesetzten Licht kommt mir in den Sinn, auchwenn es dem bordeauxroten Flakon geschuldet sein mag. Feine Stoffe, stilvolle Kleidung, schwere Vorhänge. Anschmiegsam ist der Boisé Vibrant Leather.
Zugleich dennoch modern, mit seiner minimalistischer und ästhetisch einfachen Formgebung. Tiefdunkles, beinahe schwarzes Trockenholz auf weißer Keramik. Dunkelblau-Weinrot meliert.
Herb aromatisch bettet man sich samtig weich auf Hesperiden, um alsbald die Orientalik zu zitieren, fruchtig-süßliches Holz mit safranartigen Akkorden. Stetig wird es harzig-rauchig. Labnanum mein bester Freund! Aromatisches Leder schließt dezent pudrig ab.
Alles geschmackvoll akzentuiert, schön!
Der weinrote Flakon trifft das Thema gut. Ein rubinesquer Handschmeichler.
Und hey, zum ersten mal sehe ich bei Zara einen Magnetdeckel. Der Zerstäuber sifft unschön, verströmt jedoch dennoch gekonnt feinen Nebel. Die aufgebrachten Buchstaben erkennt man je nach Lichtverhältnis nicht so gut, doch das passt. Understatement.
Jérôme Epinette wandert immer wieder zwischen Niche und Cheapie. Beinahe die gesamte Vibrant Leather Reihe hat er für Zara gemacht, Guess Klassiker auch. Für Beyredo hat er viele kreiert und für Nichenmarken die ich noch garnicht kenne. Das es einem Parfum gut tut, wenn ein Parfümeur weiß wie er die ihm gegebenen Mittel gekonnt einsetzt und dazu zwischen hochwertigen und wenniger hochwertigen Ölen zu vermitteln weiß, merkt man beim Boisé Vibrant Leather. Gelungene Arbeit Monsieur Epinette! Ein Cheapie der garnicht danach riecht.
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