10.04.2022 - 08:10 Uhr
Floyd
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Floyd
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Der Gesang der Unterirdischen
Der Nebel umschloss uns dicht von allen Seiten und wir gingen schweigend. War eben unser Verstand noch scharf gewesen, der Wald so würzig wie Rosmarin, fiel nun ein Schleier zwischen den Bäumen, wie erdige Weben aus den Kronen, dunkelbraune Kräuterperlen begannen die Luft zu bewohnen. Jetzt durfte man nicht vom Pfad abkommen.
Da drang aus dem Nebel ein leiser Gesang, zart klagende Töne, so wundersam, betäubende Blüten, ganz weich und rein über warmen lockenden Fährten. Sie flüsterten von süßen Narzissen, vom frischen Fleisch der Tuberosen und dem Lotusduft der Schuldlosen. Wir gingen ein paar Schritte ab vom Pfad, wie rätselhaft bot sich uns hier der Wald, wie hell und bitter von Kampfer und Kräuter schwirrten über der Erde die Lichter im feuchtbraunen Rauch, dem Atem der Geister, wir tasteten uns an morschen Rinden weiter, der Himmel war wachsbraune Tabakblätter und der Mond war Vanilleschleier. Lange ertönte ihr Gesang, lockte der Duft mich wieder und wieder, doch hieltest Du mich an meinem Riemen fest, der roch nach weichem Leder.
**
"Notes from Underground" ist ein ungewöhnlich braun-würziger Ensar, der mit scharf-grünen Noten beginnt (Pfeffer, Rosmarin), der Rosmarin weckt dabei leichte Waldassoziationen und verbindet sich schnell mit dem vietnamesischen Oud, welches ebenfalls mit würzig-kampferigen Noten zu eröffnen scheint, um sich im Duftverlauf rauchiger, kräuteriger, erdiger und ledriger zu entfalten. Im Herzen treten dahinter klare, reine Lotusblüten, süße Narzissen und fleischig, leicht kaugummiartige Tuberosen zu Tage, welche zunehmend hinter einem warmen Schleier aus weichem, leicht animalischem Moschus, hellem Tabak, Bienenwachs und dunkler Vanille verschwinden, wobei das Oud zunehmend dominanter wird. Der Gesang der Unterirdischen verführt in moderaten Tönen über gute acht Stunden.
(Mit Dank an Eberlin und frei nach Lindgren)
Da drang aus dem Nebel ein leiser Gesang, zart klagende Töne, so wundersam, betäubende Blüten, ganz weich und rein über warmen lockenden Fährten. Sie flüsterten von süßen Narzissen, vom frischen Fleisch der Tuberosen und dem Lotusduft der Schuldlosen. Wir gingen ein paar Schritte ab vom Pfad, wie rätselhaft bot sich uns hier der Wald, wie hell und bitter von Kampfer und Kräuter schwirrten über der Erde die Lichter im feuchtbraunen Rauch, dem Atem der Geister, wir tasteten uns an morschen Rinden weiter, der Himmel war wachsbraune Tabakblätter und der Mond war Vanilleschleier. Lange ertönte ihr Gesang, lockte der Duft mich wieder und wieder, doch hieltest Du mich an meinem Riemen fest, der roch nach weichem Leder.
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"Notes from Underground" ist ein ungewöhnlich braun-würziger Ensar, der mit scharf-grünen Noten beginnt (Pfeffer, Rosmarin), der Rosmarin weckt dabei leichte Waldassoziationen und verbindet sich schnell mit dem vietnamesischen Oud, welches ebenfalls mit würzig-kampferigen Noten zu eröffnen scheint, um sich im Duftverlauf rauchiger, kräuteriger, erdiger und ledriger zu entfalten. Im Herzen treten dahinter klare, reine Lotusblüten, süße Narzissen und fleischig, leicht kaugummiartige Tuberosen zu Tage, welche zunehmend hinter einem warmen Schleier aus weichem, leicht animalischem Moschus, hellem Tabak, Bienenwachs und dunkler Vanille verschwinden, wobei das Oud zunehmend dominanter wird. Der Gesang der Unterirdischen verführt in moderaten Tönen über gute acht Stunden.
(Mit Dank an Eberlin und frei nach Lindgren)
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