Vanoir Knights Fragrances 2022
33
Top Rezension
Die Schöne, das Biest und so‘n Ritter
Hinter der Mauer beginnt der Wald. Einst war er hell und freundlich, aber jetzt ist er dunkel und nebelverhangen. Nicht viele wagen sich hinein, keiner kommt je zurück. Das Böse hat hier seine Heimstatt, heißt es, ein Monster, furchteinflößend und grausam. Sein Name ist Aarp. Die Menschen halten sich fern und so haben sie nichts zu befürchten.
Doch eines Tages geschah das Schreckliche: Bonny, die Tochter des Königs wurde vom Monster entführt. Sie war das anmutigste und schönste Mädchen, das das Königreich je gesehen hatte, voller Güte und Sanftmut. Ihre Lieblingsspeise waren Birnen mit Vanillesauce.
So wurde der mächtigste und prächtigste Ritter des Königreichs ausgesandt, die Prinzessin zu befreien. Seine Rüstung strahlte, er verbrachte täglich viele Stunden damit sie zu polieren, sie betonte seinen muskulösen Körper hervorragend. Ja, er war prächtig anzuschauen. Geistig war er eher schmächtig. Aber er hatte die Haare schön. Sein Name war Sigi.
So schritt Sigi nun tatkräftig durch das Tor in den dunklen Wald und schon bald vernahm er Stimmen von einer Lichtung.
‚Ich kam gegangen zu der Aue, da schon mein Trauter kommen hin.‘
Das war unzweifelhaft die Stimme der Prinzessin, glockenhell wie ein Sonnenstrahl, der durch den Nebel bricht.
‚Da kommt der Mai mit Schalle! Die Vögel singen alle; In farbenreichem Kleide, strahlt zauberisch die Haide.‘
Diese Stimme war dunkel und bedrohlich, sie konnte nur Aarp gehören.
Mutig schritt Sigi auf die Lichtung, zog sein Schwert und forderte das Monster heraus. Das lächelte nur milde, mit sehr vielen und sehr spitzen Zähnen. Es war Bunny, die antwortete: ‚Sehe ich so aus, als müsste ich gerettet werden?‘
‚Aber ich bin der Held, Du musst mitkommen, weil… also wegen… das halt so ist, näh?... und da ändern auch keine Gedichte was dran!‘ stammelte Sigi zurück.
‚Das ist Minne, du Spack! Was ich muss oder nicht, bestimme ab jetzt ich und jetzt nimm Deine Föhnfrisur und verpiss Dich, bevor ich ernsthaft sauer werde!‘
Derart argumentativ unterlegen schlich sich der Held von dannen. Aarp und Bunny aber lebten glücklich und zufrieden bis an ihr..
...ENDE
------------------
Vanoir ist der Duft von Axel Rudi Pell (ARP), der mich am meisten überrascht hat. Als ich mir die Pyramide angeschaut hatte, war mir völlig klar, das kann nichts werden. Vanille, Kunsthölzer, Birne, Iris – alles Sachen, die ich nicht mag. Überraschenderweise kam es anders.
Vanoir startet recht frisch und fruchtig, wie eine Birne, die mit Zitronensaft beträufelt ist. Darüber legt sich recht schnell die Vanille, die durch Benzoe leicht harzig unterlegt ist. Dagegen stehen trocken-holzige Noten, die ihren synthetischen Ursprung nicht verleugnen, zum Glück aber so maßvoll dosiert sind, dass bei mir nicht das Gefühl aufkommt, ich wäre im Zuschnittbereich der Pressspanplatten im Baumarkt. Später kommt auch noch etwas limonige Zeder, die die Synthetik der Holznote weiter abmildert. Für dunklere Facetten im Duft sorgen Osmanthus und Nargamotha und später auch etwas Patch. Das hat in Kombination etwas leicht feuchtes, wurzeliges, erdiges. Die Iris macht sich zur Basis hin leicht pudrig bemerkbar. Das ist der letzte Schock, denn auch das finde ich gelungen.
Gelungen ist Vanoir im meinen Augen aus zwei Gründe. Erstens ist die Vanille bei weitem nicht so süß und überdosiert wie in den unzähligen Vanillekloppern da draußen. Zweitens wird ihr durch die holzigen und dezent dunklen Noten ein Gegenpart zugestanden, der sie zähmt.
Ein Wort noch zur Synthetik: alle drei Düfte von Knights Fragrances verwenden Kunsthölzer und das wird auch durchaus deutlich (am stärksten für mich bei Shine). Ich bin kein Fan von ISO-E-Super und Co., aber so wie hier eingesetzt, kann ich gut damit leben. Hier sollte sich jeder aber selbst ein Urteil bilden.
Obige zitierte Minne ist von Walther von der Vogelweide und Kristan von Hamle.
Doch eines Tages geschah das Schreckliche: Bonny, die Tochter des Königs wurde vom Monster entführt. Sie war das anmutigste und schönste Mädchen, das das Königreich je gesehen hatte, voller Güte und Sanftmut. Ihre Lieblingsspeise waren Birnen mit Vanillesauce.
So wurde der mächtigste und prächtigste Ritter des Königreichs ausgesandt, die Prinzessin zu befreien. Seine Rüstung strahlte, er verbrachte täglich viele Stunden damit sie zu polieren, sie betonte seinen muskulösen Körper hervorragend. Ja, er war prächtig anzuschauen. Geistig war er eher schmächtig. Aber er hatte die Haare schön. Sein Name war Sigi.
So schritt Sigi nun tatkräftig durch das Tor in den dunklen Wald und schon bald vernahm er Stimmen von einer Lichtung.
‚Ich kam gegangen zu der Aue, da schon mein Trauter kommen hin.‘
Das war unzweifelhaft die Stimme der Prinzessin, glockenhell wie ein Sonnenstrahl, der durch den Nebel bricht.
‚Da kommt der Mai mit Schalle! Die Vögel singen alle; In farbenreichem Kleide, strahlt zauberisch die Haide.‘
Diese Stimme war dunkel und bedrohlich, sie konnte nur Aarp gehören.
Mutig schritt Sigi auf die Lichtung, zog sein Schwert und forderte das Monster heraus. Das lächelte nur milde, mit sehr vielen und sehr spitzen Zähnen. Es war Bunny, die antwortete: ‚Sehe ich so aus, als müsste ich gerettet werden?‘
‚Aber ich bin der Held, Du musst mitkommen, weil… also wegen… das halt so ist, näh?... und da ändern auch keine Gedichte was dran!‘ stammelte Sigi zurück.
‚Das ist Minne, du Spack! Was ich muss oder nicht, bestimme ab jetzt ich und jetzt nimm Deine Föhnfrisur und verpiss Dich, bevor ich ernsthaft sauer werde!‘
Derart argumentativ unterlegen schlich sich der Held von dannen. Aarp und Bunny aber lebten glücklich und zufrieden bis an ihr..
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Vanoir ist der Duft von Axel Rudi Pell (ARP), der mich am meisten überrascht hat. Als ich mir die Pyramide angeschaut hatte, war mir völlig klar, das kann nichts werden. Vanille, Kunsthölzer, Birne, Iris – alles Sachen, die ich nicht mag. Überraschenderweise kam es anders.
Vanoir startet recht frisch und fruchtig, wie eine Birne, die mit Zitronensaft beträufelt ist. Darüber legt sich recht schnell die Vanille, die durch Benzoe leicht harzig unterlegt ist. Dagegen stehen trocken-holzige Noten, die ihren synthetischen Ursprung nicht verleugnen, zum Glück aber so maßvoll dosiert sind, dass bei mir nicht das Gefühl aufkommt, ich wäre im Zuschnittbereich der Pressspanplatten im Baumarkt. Später kommt auch noch etwas limonige Zeder, die die Synthetik der Holznote weiter abmildert. Für dunklere Facetten im Duft sorgen Osmanthus und Nargamotha und später auch etwas Patch. Das hat in Kombination etwas leicht feuchtes, wurzeliges, erdiges. Die Iris macht sich zur Basis hin leicht pudrig bemerkbar. Das ist der letzte Schock, denn auch das finde ich gelungen.
Gelungen ist Vanoir im meinen Augen aus zwei Gründe. Erstens ist die Vanille bei weitem nicht so süß und überdosiert wie in den unzähligen Vanillekloppern da draußen. Zweitens wird ihr durch die holzigen und dezent dunklen Noten ein Gegenpart zugestanden, der sie zähmt.
Ein Wort noch zur Synthetik: alle drei Düfte von Knights Fragrances verwenden Kunsthölzer und das wird auch durchaus deutlich (am stärksten für mich bei Shine). Ich bin kein Fan von ISO-E-Super und Co., aber so wie hier eingesetzt, kann ich gut damit leben. Hier sollte sich jeder aber selbst ein Urteil bilden.
Obige zitierte Minne ist von Walther von der Vogelweide und Kristan von Hamle.
28 Antworten


Sehr sympathisch die Marke ! Und dieser Duft klingt originell und lecker. Teste ich auf jeden Fall irgendwann.
Das ist Minne, Du Spack ! :-DD.
Mehr davon, am besten gleich, nicht dass deine Heldin sich 'verliegt'...
😂😂
Werde mir demnächst ein Bild der Synthetik und Vanille machen.
Dann kann ich vom entlegenen Turm zurück singen!
Tapferkeitspokal 🏆
Der Minnesang ist Dir sehr gelungen und schön ist doch auch, wenn aus eher weniger geliebten Zutaten etwas anständiges gemixt wird.
Das schreibe ich in mein Tagebuch :-)