
Ropanski2020
29 Rezensionen

Ropanski2020
Top Rezension
29
Zwischen Qualitätsauslese und Lokalpatriotismus
"Was hilft eine glorreiche Idee, wenn sie im Werk erstirbt?"
Zwischen Vorstellungsvermögen, Passion und Umsetzungswillen herrscht oftmals viel Spielraum, nur selten lässt sich dieser in Gänze mit Kreativität füllen.
Mit Rohstoffen zu hantieren bedeutet, einen faszinierenden Blick auf die Möglichkeiten des eigenen Schaffens zu lenken, aber es ist beileibe kein Selbstläufer. Die noch junge Marke Nebiru Parfvms unternimmt den Versuch, sich im Windschatten einer neu hervorgetretenen und stetig anwachsenden "Artisanal Oud Community" Gehör zu verschaffen.
Dem einen erscheint schon die Mannigfaltigkeit der Inhaltsstoffe suspekt, dem anderen der Ausblick auf deren Fusion. Überhaupt ist die Duftpyramide ebenso sehr Versuch wie Angebot, um der eigenen Imagination Tür und Tor zu öffnen. Es kommt, wie immer, auf einen Versuch an.
Zum Duftprofil
Reichlich kandiertes Gewürz-Sammelsurium - alles erinnert im Auftakt an eine geröstete Süßholz-Speise, die im Detail ein kaleidoskopisches Schauspiel diverser Noten zeichnet, ohne dass sich etwas besonders in den Vordergrund drängt.
Wirkt in der Gesamtschau wie eine Fusion aus Okzident und Orient, wo der ausladende orientalische Weihnachtsmarkt seine Pforten öffnet. Ein Hauch von Rosen-Safran-Extrakt und süßlichem Magnolien-Schimmer sowie diversen balsamischen Verflüchtigungen diffundiert als verfängliche Melange weitestgehend gemächlich, aber auch durchweg entfaltungsarm, da keinerlei Ausschläge zulassend. Das Duftprofil ist in der Tendenz: süß-würzig, entwickelt im Verlauf eine sämige Konsistenz, überdies etwas trockenholzig zum Ende hin, insgesamt stark raumeinnehmend.
Der ausgebreitete Oud-Teppich weist in seiner Beschaffenheit großzügige Aussparungen auf, bedeckt nur schemenhaft und grundiert kaum, die eingewebten Profile sind ebenso farblos wie kontrastarm, leider. Kritisch lässt sich apostrophieren: divers (in der Theorie) aber ausdrucksschwach (in der Praxis).
Schon die bisherigen Bemerkungen lassen erahnen, dass mich das Ergebnis nicht wirklich überzeugt. Vermute, dass das Konzentrationsniveau zu dünn gewählt wurde, andernfalls wäre wohl auch der fair bemessene Preis nicht haltbar gewesen. Denn die Ressourcen-Auslese wirkt - bei all der Kritik - durchaus wertig, das Ergebnis hingegen denkbar indifferent.
Was bleibt, ist ein dicht verblendeter Korpus, der im Kern viel zu gefällig wirkt. Befreit von jeglichen Konturen ist kein Aufbäumen (in der Basis) zu verzeichnen, das dem Duftprofil etwas charaktervolles, eine Art Korrektiv beizumengen sucht. Denn wer wird schon ableugnen wollen, dass die wohl spannendsten Schöpfungen aus den Artisan-Schmieden unserer Zeit nicht selten auch eine gewisse Unvollkommenheit ausstrahlen, derentwegen sie allseits Wertschätzung erfahren?!
Womöglich ist es vor allem das "ausgewogen Unkernige", was Emerald in der jüngeren Vergangenheit derart viel positives Feedback beschert hat. Verwundert bin ich darüber nicht, da solche Duftrichtungen - ob nun natürlich oder synthetisch verblendet - gewissermaßen den olfaktorischen Zeitgeist einfangen, sich gar wundervoll in dessen Querschnitt einpflegen lassen. Meinen Geschmack trifft es weniger, muss es auch nicht.
Überrascht bin ich hingegen über die vereinzelt hier nachzulesenden Vergleiche zu etablierten Marken aus der "Artisanal Oud"-Szene bzw. mit wie viel Herzblut versucht wird, der noch sehr jungen Marke ein äquivalentes Qualitätsmerkmal zuzuweisen.
So schön und unterstützungswürdig es auch erscheinen mag, in unseren Breitengraden, eine neue, Oud-orientierte Marke zu platzieren (so ganz ohne Webshop), die bekannte Größen aus dem Ausland zum Vorbild nimmt, so sehr wünsche ich mir an dieser Stelle (für die Zukunft) eine besonnenere Herangehensweise. Denn es kann wohl keiner Marke in der Frühphase ihrer Entwicklung gerecht sein, derartige Vergleiche zu bemühen. Vielmehr sollte dieser auch die notwendige Zeit eingeräumt werden, sich im Markt zu positionieren.
Es fällt mir schwer, vorauszusehen, wohin die weitere Entwicklung dieser Marke führt. Dennoch: Der Erfolg sei ihm gegönnt, dem Kopf hinter Nebiru Parfvms aus Nordrhein-Westfalen.
Zwischen Vorstellungsvermögen, Passion und Umsetzungswillen herrscht oftmals viel Spielraum, nur selten lässt sich dieser in Gänze mit Kreativität füllen.
Mit Rohstoffen zu hantieren bedeutet, einen faszinierenden Blick auf die Möglichkeiten des eigenen Schaffens zu lenken, aber es ist beileibe kein Selbstläufer. Die noch junge Marke Nebiru Parfvms unternimmt den Versuch, sich im Windschatten einer neu hervorgetretenen und stetig anwachsenden "Artisanal Oud Community" Gehör zu verschaffen.
Dem einen erscheint schon die Mannigfaltigkeit der Inhaltsstoffe suspekt, dem anderen der Ausblick auf deren Fusion. Überhaupt ist die Duftpyramide ebenso sehr Versuch wie Angebot, um der eigenen Imagination Tür und Tor zu öffnen. Es kommt, wie immer, auf einen Versuch an.
Zum Duftprofil
Reichlich kandiertes Gewürz-Sammelsurium - alles erinnert im Auftakt an eine geröstete Süßholz-Speise, die im Detail ein kaleidoskopisches Schauspiel diverser Noten zeichnet, ohne dass sich etwas besonders in den Vordergrund drängt.
Wirkt in der Gesamtschau wie eine Fusion aus Okzident und Orient, wo der ausladende orientalische Weihnachtsmarkt seine Pforten öffnet. Ein Hauch von Rosen-Safran-Extrakt und süßlichem Magnolien-Schimmer sowie diversen balsamischen Verflüchtigungen diffundiert als verfängliche Melange weitestgehend gemächlich, aber auch durchweg entfaltungsarm, da keinerlei Ausschläge zulassend. Das Duftprofil ist in der Tendenz: süß-würzig, entwickelt im Verlauf eine sämige Konsistenz, überdies etwas trockenholzig zum Ende hin, insgesamt stark raumeinnehmend.
Der ausgebreitete Oud-Teppich weist in seiner Beschaffenheit großzügige Aussparungen auf, bedeckt nur schemenhaft und grundiert kaum, die eingewebten Profile sind ebenso farblos wie kontrastarm, leider. Kritisch lässt sich apostrophieren: divers (in der Theorie) aber ausdrucksschwach (in der Praxis).
Schon die bisherigen Bemerkungen lassen erahnen, dass mich das Ergebnis nicht wirklich überzeugt. Vermute, dass das Konzentrationsniveau zu dünn gewählt wurde, andernfalls wäre wohl auch der fair bemessene Preis nicht haltbar gewesen. Denn die Ressourcen-Auslese wirkt - bei all der Kritik - durchaus wertig, das Ergebnis hingegen denkbar indifferent.
Was bleibt, ist ein dicht verblendeter Korpus, der im Kern viel zu gefällig wirkt. Befreit von jeglichen Konturen ist kein Aufbäumen (in der Basis) zu verzeichnen, das dem Duftprofil etwas charaktervolles, eine Art Korrektiv beizumengen sucht. Denn wer wird schon ableugnen wollen, dass die wohl spannendsten Schöpfungen aus den Artisan-Schmieden unserer Zeit nicht selten auch eine gewisse Unvollkommenheit ausstrahlen, derentwegen sie allseits Wertschätzung erfahren?!
Womöglich ist es vor allem das "ausgewogen Unkernige", was Emerald in der jüngeren Vergangenheit derart viel positives Feedback beschert hat. Verwundert bin ich darüber nicht, da solche Duftrichtungen - ob nun natürlich oder synthetisch verblendet - gewissermaßen den olfaktorischen Zeitgeist einfangen, sich gar wundervoll in dessen Querschnitt einpflegen lassen. Meinen Geschmack trifft es weniger, muss es auch nicht.
Überrascht bin ich hingegen über die vereinzelt hier nachzulesenden Vergleiche zu etablierten Marken aus der "Artisanal Oud"-Szene bzw. mit wie viel Herzblut versucht wird, der noch sehr jungen Marke ein äquivalentes Qualitätsmerkmal zuzuweisen.
So schön und unterstützungswürdig es auch erscheinen mag, in unseren Breitengraden, eine neue, Oud-orientierte Marke zu platzieren (so ganz ohne Webshop), die bekannte Größen aus dem Ausland zum Vorbild nimmt, so sehr wünsche ich mir an dieser Stelle (für die Zukunft) eine besonnenere Herangehensweise. Denn es kann wohl keiner Marke in der Frühphase ihrer Entwicklung gerecht sein, derartige Vergleiche zu bemühen. Vielmehr sollte dieser auch die notwendige Zeit eingeräumt werden, sich im Markt zu positionieren.
Es fällt mir schwer, vorauszusehen, wohin die weitere Entwicklung dieser Marke führt. Dennoch: Der Erfolg sei ihm gegönnt, dem Kopf hinter Nebiru Parfvms aus Nordrhein-Westfalen.
35 Antworten



Kopfnote
Szechuanpfeffer
Gewürznelke
schwarzer Pfeffer
Bergamotte
rosa Pfeffer
Bittermandel
Safran
Zimt
Herznote
Bienenwachs Absolue
bulgarische Rose
Gurjunbalsam
Lavendel
Perubalsam
schwarzer Tee
Tolubalsam
Frangipani
französische Iris
Irisbutter
Magnolie
Rosengeranie
Vanille
Moschus
Basisnote
Heu Absolue
Assam-Oud
Java-Vetiver
bengalisches Nagarmotha
Eichenmoos
indisches Labdanum
indisches Sandelholz
Kakao
Stech-Wacholder
Bibergeil
Zibet





Eggi37
Danny264
Floyd
JonasP1
Theris





































