16.06.2023 - 06:46 Uhr

Chnokfir
203 Rezensionen

Chnokfir
Sehr hilfreiche Rezension
10
Vom Hinzufügen eines Kommas
Auch beim Besuch einer Parfumerie verhält es sich bei mir manchmal wie bei einem Verkehrsunfall - da muss man einfach hingucken! Nur dass es in einer Parfumerie meistens nicht beim Schauen bleibt, da wird gerne auch mal angefasst, gesprüht und geschnüffelt. Beim Verkehrsunfall verbietet sich das eher, ausser man leistet Erste Hilfe, aber das ist dann doch wieder ein ganz anderes Thema. Bei den aktuellen Flakons von Carolina Herrera denke ich mir oft: "Das ist so hässlich im Design, das sollte ich mal riechen!"
Da liegt er nun im Regal, dieser stilisierte Blitz. Liegen deshalb, weil jemand bereits das Standfuss-Blech runtergerupft hat. Dafür sieht man jetzt an der Rückseite ein interessantes Muster der Kleberückstände. Um den Zerstäuber herum ist ist der Kunststoff schon geborsten, einige Splitter fehlen bereits von dem dünnen Material. Das Ganze sieht nicht nur äusserst billig aus, nein, es ist es auch! Warum die Parfumeriefachverkäuferinnen beim Douglas dieses abschreckende Beispiel eines Testers im Regal stehen, pardon, liegen lassen, erschliesst sich mir nicht, sowas schreckt doch eher ab.
Stark blutende Schnittverletzungen billigend in Kauf nehmend, wird der Duft selbst aufgesprüht. Maskuliner Lavendel und etwas pfeffriges bilden den frischen Auftakt, der durchaus gefällt, würde da nicht binnen Sekunden etwas sehr Süsses nachschieben. Es sind süsse, rosige Blüten mit einer leider sehr künstlichen Konnotation. Rettung naht in Form einer roten Fruchtnote, die sich irgendwann als eine leider etwas wässrige Pflaume herauskristallisiert. Viel Freude hat man mit diesem Fruchtakkord leider nicht, denn schon wird alles von einer wiederum süsslich-herben Schoko-Karamell-Glasur überzogen.
All diese künstlich anmutenden Duftnoten habe ich in den letzten Jahren so oder in ähnlicher Zusammenstellung bereits oft gerochen, es spiegelt viele der aktuellen Designer-Zeitgeist-Düfte wieder. Kandierte Früchte vom Jahrmarkt.
Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich ein Männerduft sein soll. Diese übersüsse Zuckerfrucht mit Roseblättern hat viel feminine Züge an sich. Vielleicht soll es aber auch nur ein Unisex-Duft sein. Aber muss man das in der heutigen Zeit wirklich so genau zuordnen? Soll es sich jeder definieren wie man gerade lustig ist. Ich bin aus dieser Nummer raus.
Nach knappen drei Stunden an der frischen Luft war an meinem Arm nur mehr ein süsses, leicht rosiges, schwach fruchtiges Düftchen zu vernehmen. Nichts, was einen irgendwie interessieren könnte. Am nächsten Stadtbrunnen habe ich es mir abgewaschen und es ging erstaunlich schnell und gut ab. Daumen hoch dafür!
Sollte ich mal von einem Mann nach meiner kurz und bündigen Meinung zu diesem Duft gefragt werden, wird meine Antwort lauten: "Bad, Boy!" Der Zusatz Cobalt bezieht sich allein auf die kobaltblaue Färbung dieses Flakon des Grauens.
Da liegt er nun im Regal, dieser stilisierte Blitz. Liegen deshalb, weil jemand bereits das Standfuss-Blech runtergerupft hat. Dafür sieht man jetzt an der Rückseite ein interessantes Muster der Kleberückstände. Um den Zerstäuber herum ist ist der Kunststoff schon geborsten, einige Splitter fehlen bereits von dem dünnen Material. Das Ganze sieht nicht nur äusserst billig aus, nein, es ist es auch! Warum die Parfumeriefachverkäuferinnen beim Douglas dieses abschreckende Beispiel eines Testers im Regal stehen, pardon, liegen lassen, erschliesst sich mir nicht, sowas schreckt doch eher ab.
Stark blutende Schnittverletzungen billigend in Kauf nehmend, wird der Duft selbst aufgesprüht. Maskuliner Lavendel und etwas pfeffriges bilden den frischen Auftakt, der durchaus gefällt, würde da nicht binnen Sekunden etwas sehr Süsses nachschieben. Es sind süsse, rosige Blüten mit einer leider sehr künstlichen Konnotation. Rettung naht in Form einer roten Fruchtnote, die sich irgendwann als eine leider etwas wässrige Pflaume herauskristallisiert. Viel Freude hat man mit diesem Fruchtakkord leider nicht, denn schon wird alles von einer wiederum süsslich-herben Schoko-Karamell-Glasur überzogen.
All diese künstlich anmutenden Duftnoten habe ich in den letzten Jahren so oder in ähnlicher Zusammenstellung bereits oft gerochen, es spiegelt viele der aktuellen Designer-Zeitgeist-Düfte wieder. Kandierte Früchte vom Jahrmarkt.
Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich ein Männerduft sein soll. Diese übersüsse Zuckerfrucht mit Roseblättern hat viel feminine Züge an sich. Vielleicht soll es aber auch nur ein Unisex-Duft sein. Aber muss man das in der heutigen Zeit wirklich so genau zuordnen? Soll es sich jeder definieren wie man gerade lustig ist. Ich bin aus dieser Nummer raus.
Nach knappen drei Stunden an der frischen Luft war an meinem Arm nur mehr ein süsses, leicht rosiges, schwach fruchtiges Düftchen zu vernehmen. Nichts, was einen irgendwie interessieren könnte. Am nächsten Stadtbrunnen habe ich es mir abgewaschen und es ging erstaunlich schnell und gut ab. Daumen hoch dafür!
Sollte ich mal von einem Mann nach meiner kurz und bündigen Meinung zu diesem Duft gefragt werden, wird meine Antwort lauten: "Bad, Boy!" Der Zusatz Cobalt bezieht sich allein auf die kobaltblaue Färbung dieses Flakon des Grauens.
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