Eleganter Abschied vs. penetrante "Duftsohle"

76 - 100 von 167
1
BeatriceA

Ja und ja.

Bis jetzt hat mir jede getestete Forte-Variante genervt.
Auch bei Chance Eau Fraîche Eau de Parfum (auch beim EDT) hat mich schon immer die Basis gestört.
Ich habe es nur nicht als allgemeine Erscheinung betrachtet sondern als eine Eigenschaft des besagten Duftes.

Ich könnte mir vorstellen, dass Chanel und Guerlain durchaus mit diesen Fixativen experimentieren. Gerade weil Haltbarkeit ja nunmal sehr im Trend liegt.

Edit: Hab jetzt nach deiner Antwort verstanden, wie du es meintest.

Zuletzt bearbeitet von Cardea am 02.03.2025 - 11:54 Uhr, insgesamt einmal bearbeitet
1

@Cardea : Ich habe einfach nicht darüber nachgedacht. Getestet, nicht gemocht, abgehakt.  
Jetzt könnte ich den Grund für meine Abneigung gefunden haben.

1

Ich bin momentan wohl wieder empfindlicher. Heute Armani Privé - Pivoine Suzhou aufgespürt und da nehme ich die Störnote auch wahr. Letzten Sommer war ich noch begeistert von dem Duft😑

Den Chance Eau Fraîche Eau de Toilette werde ich auch bald aus dem Winterschlaf holen. Da ist mir bis jetzt noch nix negativ aufgefallen. Ich hoffe das bleibt so

7
SebastianM
(...)

Woody Ambers sind ja auch nützlich: Sie können florale Herznoten sowie Zitrus- und aldehydische Noten verstärken, einem Parfüm insgesamt mehr Kraft geben und die Haltbarkeit verbessern. Holzig-pudrige Noten finde ich auch nicht per se abscheulich. Ich glaube, dass man diese Stoffe unterhalb meiner Wahrnehmungsschwelle einsetzen kann und sie dann einen positiven Einfluss auf den Gesamteindruck eines Parfüms haben können.

(...)

Unbedingt! Die Dosis macht das Gift und die Dosierung bestimmt, ob auch Mitmenschen mit vergiftet werden.

Positive Beispiele (für mich zumindest) für gelungenen Woody-Amber-Einsatz wären Rose Tonnerre und Papyrus Oud/71. Beide Male Karanal, bei letzterem trägt es den Verlauf von dunklem Harz nach hellem Rauch und unterstützt die Diffusivität. Bei ersterem sorgt es für die lange Haltbarkeit der Rose und unterstützt diesen Twist Richtung Trüffel und Barrique-Rotwein. So eingesetzt sind Woody Amber eine tolle Bereicherung.

Oft sind sie sehr potent und wenn der Zeitgeist à la Herren-Parfum-Parfumoforum gerade nach "Hauptsache Performance, egal wie es riecht!" verlangt, ist das ohne großen Aufwand zu geringen Kosten mit einer ordentlichen Dosis solcher Verbindungen zu bewerkstelligen. Dafür können die Verbindungen nichts. Den Herstellern ist das eigentlich auch nicht vorzuwerfen - sie machen ja nur, was die Kundschaft verlangt. Und es gibt zum Glück genügend, auch neue Parfums, die nicht auf den Zug aufspringen.

Morgens im Bus um halb 8 mit den Kids, die bis zur Schule mitfahren, hilft mir das Wissen nicht unbedingt. Da muss ich dann die Nase in den Schal pressen oder nach simuliertem Husten die FFP2-Maske rausnesteln.

7

Ja eh, die Hersteller machen nur, was die Zielgruppe vorgibt - verübeln kann mans ihnen kaum. Ich find nur schon seit langem, dass die ganz starken Fixatixe, grad Ambrocenide, tatsächlich deklarationspflichtig sein sollten. Ich denke, jeder hat da seine persönliche Wahrnehmungsschwelle und Empfindsamkeit (die man btw auch erlernen kann - durch mein Gejammere tagtäglich in der Stadt hat mein Freund mittlerweile ebenfalls ein Ambrocenidenäschen entwickelt 😅), aber da einige Menschen tatsächlich mit physischem Schmerz drauf reagieren wäre es doch an der Zeit, diverse Stoffe deklarieren zu müssen. Mit Schwellenwert oder ohne - kann ich nicht beurteilen, ich bin weder aus der Branche, noch aus der Materie. Aber zwischen 'mag ich nicht' und 'tut mir weh' ist für mich eben ein gewisser Unterschied, und 'mag ich nicht' ist voll OK für mich, kann passieren, auch Ekel kann passieren - aber ich hab absolut keinen Bock mehr auf Momente in Parfumerien wos mir den Hals zuschnürt, auf Schwindel, auf pulsierendes Hirnsausen und Augenmigräne. Diverse Stoffe grenzen bei empfindlichen Personen tatsächlich an Körperverletzung, mir wird da wirklich schwummrig von ab ner gewissen Dosierung (gsd nur sehr sehr selten Migräne), und ich krieg wirklich schon nenhohen Puls wenn ichs riech (was natürlich mittlerweile auch ne gewisse psychische Komponente hat - ein Bienenallergiker wird auch nicht mit nem 60er Puls mit Honigbrot am Bienenstock stehen können. Für mich ist ne UBahn morgens aber der Bienenstock... ). 

10

@Wisivc Schwindel und Migräne? Bin ich froh, dass es für mich nur unter die Kategorie "irgendwie ätzend" fällt, zusammen mit Schweiß, Muff, Döner, Burger, Bier und Fritten - ÖPNV kann schon scheußlich sein!

Hast Du mal ausprobiert, ob Dir eine FFP2-Maske helfen würde? Ich war überrascht, als @Ronin die Masken erwähnte, denn diese Moleküle sind doch noch erheblich kleiner als ein Virus, und das Wirkprinzip von FFP2-Masken ist die elektrostatische Anziehung von Aerosolen. Daher hätte ich nie gedacht, dass FFP2-Masken gegen Amberketal helfen würden. Das Übertünchen der fiesen Übeltäter durch Schnuppern am eigenen Schal oder Taschentuch erschiene mir da vielversprechender. (So mache ich das zur Not auch.)

Interessant fände ich, von den mitlesenden Parfümeuren zu erfahren, was es denn so an Alternativen zu Woody Ambers gäbe. Ich habe bisher nur ein einziges Parfüm selbst gemacht. (Das war eine tolle Erfahrung! hier zum Nachlesen). Dabei brauchte ich eine Komponente, um es haltbarer und lebendiger zu machen. Der Parfümeur hatte zunächst Cedramber vorgeschlagen, was ich nicht wollte. Dann haben wir uns für PDC entschieden, was seinen Zweck voll erfüllt hat. PDC (Phenylethyl Dimethyl Carbinol) hat saubere, frische, grün-blumige (Lilie, Veilchen) Nuancen. Es hat nur einen schwachen Geruch. Das Parfüm bekam dadurch Haltbarkeit, Schwung und Frische. Aber schon interessant, dass der erste Gedanke und Griff des Parfümeurs zum Amberholz ging, gepaart mit der Erwartung, ich wollte unbedingt eine stärkere, wärmere Basis. Wie Ihr schon sagtet, die Hersteller machen nur, was die Zielgruppe vorgibt.

7

*offtopicstart* Du hast natürlich vollkommen Recht, dass FFP2-Masken Duftmoleküle durchlassen. Ich meinte eher den leichten Eigengeruch der Maske, meine Gesichtscreme ist ganz leicht parfümiert, ... Schal ist komfortabler, habe ich aber nicht immer dabei. Einen Witz wie "Von der Hautoberfläche des Oversprayers lösen sich bei gelinden Luftbewegungen Parfumaerosole." erspare ich Euch (und mir) trotz Fastnacht. Würde hier morgen ja auch noch stehen. *offtopicend*

Spannend Deine Erfahrung vom Parfum Selbstmachen. Zum Thema Fixative und Enhancer ohne Amberholzkollateralschäden will ich hier keiner Parfumeurin oder keinem Parfumeur vorgreifen. Eine Beobachtung dann doch: Bei Deiner Erfahrung mit Dimethylphenylcarbinol musste ich an einen alten Thread denken, in dem die Wirkung eines anderen Muguetduftstoffs beschrieben wurde. Der Effekt auf den Duftverlauf scheint ganz ähnlich zu sein - beim guten alten Lyral:

https://www.parfumo.de/forums/...

2

Du hast einen 11 Jahre alten Thread parat - alle Achtung! Recht lustig, dass auch damals schon die Klagen dieselben waren (diese bösen Konzerne mit ihrem Marketing, die gemeine EU mit ihren Regulierungen, und der Untergang der Parfümkultur im Allgemeinen).

Lyral ist seit dem August 2021 übrigens verboten, weil es ein Kontaktallergen ist und Hautentzündungen hervorrufen kann.

6

Genau darum ging es ja in dem 11 Jahre alten Thread ... Lyral wurde verboten aufgrund einer Allergierate von 2-3 %, die in Studien an Probanden ermittelt wurde, die bereits andere Kontaktallergien haben. Dass am Ende Linalool, Geraniol, Linalyylacetat & Co. nicht auch verboten wurden, ist vermutlich auch auf die damalige Petitionsarbeit zurückzuführen.

2
#offtopic
Ronin

Genau darum ging es ja in dem 11 Jahre alten Thread ... Lyral wurde verboten aufgrund einer Allergierate von 2-3 %, die in Studien an Probanden ermittelt wurde, die bereits andere Kontaktallergien haben. Dass am Ende Linalool, Geraniol, Linalyylacetat & Co. nicht auch verboten wurden, ist vermutlich auch auf die damalige Petitionsarbeit zurückzuführen.

Ich hab mir das EU-Dokument mal angesehen. Tatsächlich war es, wie Du schreibst, und noch dazu war die Stichprobe lächerlich klein! Ob auf Parfumo heute so eine Petition noch zu initiieren wäre, wenn es ernst würde? Kann man nur hoffen. Ich verstehe sowieso nicht, warum es nicht mit Warnhinweisen getan ist, wie bei Erdnüssen, an denen man ja als Allergiker sogar sterben kann, die aber trotzdem weiterhin verkäuflich sind.

#ontopic

Carbole sind nicht wirklich eine Alternative zu Woody Ambers. Das PDC hat in meinem Fall gut funktioniert, aber ich wollte ja auch eine andere Wirkung erzielen.

Ich fände es gut, wenn es Alternativen gäbe, denn Ambrocenide niedrig genug zu dosieren und trotzdem noch eine positive Wirkung zu erzielen, ist anscheinend schwierig. Ein Beispiel: Ceylongrau. Der ist eigentlich nahezu frei von Amber-Hölzern denn bei Grauton benutzt man echtes Zedernholz. Ein minimaler Hauch Ambrocenide ist aber tatsächlich enthalten, wir reden hier von nur ungefähr 0,05% der gesamten Formel, und schon diese geringe Menge hat mich gestört. Bin ich froh, dass ich mich bei "meinem" Parfum zu keinem einzigen Tropfen habe überreden lassen!

10

Overview of High-Impact Woody Amber Molecules in Modern Perfumery and Critique of Their Trigeminal Effect on Sensitive Consumers

(Vorsicht, der Artikel ist handwerklich nicht besonders gut (experimentelles Setup, Fragrantica als Quelle, zu allgemeingültig formulierte Deutung), aber lehrreich fand ich es trotzdem.)

0

Vielen Dank fürs Hochladen!

5
Ronin

(Vorsicht, der Artikel ist handwerklich nicht besonders gut (experimentelles Setup, Fragrantica als Quelle, zu allgemeingültig formulierte Deutung), aber lehrreich fand ich es trotzdem.)

Den Artikel kannte ich bereits und habe ihn hier absichtlich nicht erwähnt. Abgesehen von seinen schon erwähnten Schwächen ist es auch bloß ein Preprint, der nie veröffentlicht oder zitiert wurde. Er ist in meinen Augen wirklich gar nichts wert. 

Damit meine ich, nicht mehr wert als die Anekdoten, die wir uns hier im Forum erzählen. Insofern mag er hier vielleicht einen Platz unter den ganzen anderen Posts finden. Mehr aber auch nicht. Bitte denke niemand, dass dies ein wissenschaftlich brauchbarer Artikel sei! Das ist er ganz sicher nicht. 

6
SebastianM.

Ich hab mir das EU-Dokument mal angesehen. Tatsächlich war es, wie Du schreibst, und noch dazu war die Stichprobe lächerlich klein! Ob auf Parfumo heute so eine Petition noch zu initiieren wäre, wenn es ernst würde? Kann man nur hoffen. Ich verstehe sowieso nicht, warum es nicht mit Warnhinweisen getan ist, wie bei Erdnüssen, an denen man ja als Allergiker sogar sterben kann, die aber trotzdem weiterhin verkäuflich sind

Genau, Warnhinweise wären gut. Verbieten is auch keine Lösung. Erstens kommt dann was Neues, zweitens haben diese Stoffe Fans, drittens find ich es generell ein bisserl lästig, alles zu verbieten, nur weil ein paar Menschen (mich inkludiert) damit nicht gut zurechtkommen. 

Mir wär mal wichtig, dass ich zumindest niemals wieder unabsichtlich sowas auf die Haut/aufs Gewand krieg und dann 20 Mal waschen muss, um den grauenhaften Geruch rauszubekommen. Die UBahn Dröhnung, die überleb ich schon 😅 Schal vor die Nase, am eigenen Parfum riechen, sich umplatzieren im Waggon, whatever. 

3
Sigune

Ich kenne das leider auch. Als Negativbeispiele habe ich mir notiert:

Salam

Moonlight

"Macaron Bourbon | Nicolaï / Parfums de Nicolaï"

Crystal Saffron Eau de Parfum

Ich bin froh, dass ich nicht die einzige bin.

Heute kam eine Probe vom Salam bei mir an. Ich habe nur ein großes Fragezeichen im Kopf 🤔. Da ist genau dieser unangenehme Inhaltsstoff drin, den ich seit einer Weile oft an anderen (hauptsächlich an Männern) rieche. In Düften die ich teste auch hier und da und vor allem in den Shops, die Dupes verkaufen. Da riecht der ganze Laden so 😵‍💫.
Ich bin deswegen so verwundert, weil die Rezensionen und Statements so gut klingen. Da wird für mich ein komplett anderer Duft beschrieben. Mich haut der Salam auf übelste Art aus den Schuhen, mir wird übel und ich bekomme Kopfschmerzen davon.
Weiß jemand, was genau das ist? Ambrocenide? Woody Ambers?
Nehmen das wirklich so wenige wahr? Ich kann das überhaupt nicht glauben…

9

Ich kenne Salam nicht, aber einige andere Düfte Christian Carbonnels. Ich formuliere es mal so: er scheint mir besonders wenig Skrupel zu haben, mit absurden (woody-)amber-Dosierungen eher braven Düften beast mode Performance zu verleihen. Ist nicht so ganz meine Richtung, deswegen senkt die Angabe seines Namens eher mein Testinteresse ...

2

Jupp, in Salam ist das Zeug definitiv drin. Ich habe hier auch eine Abfüllung (im Giftschrank) aus meinen Parfumo-Anfängen als ich noch nicht wusste, was Woody Ambers sind und mich noch von begeisterten Duftbeschreibungen habe leiten lassen.

Doch, es gibt eine ganze Menge Menschen, die das Zeug riechen können aber eben auch sehr viele gar nicht. Ich würde ja sagen: willkommen im Club! Aber in dem Club möchte man eigentlich lieber nicht sein.

3

Meint ihr, riechen die jeweiligen ParfumeurInnen das Zeug, oder sind sie selbst diesbezüglich duftblind bzw unempfindlich? Weil, auch ganz objektiv betrachtet, muss den Parfumeuren einleuchten, wie krass sich diese Substanzen durchsetzen, und wie wenig vom restlichen Duft neben der Ultrapotenz der Woodyambers übrigbleibt. Sie werden vermutlich ab und zu mal an den eigenen Kreationen riechen - wobei, wenn man wie ein Chris Carbonnel hubderte ähnliche Düfte am laufenden Band produziert, bin ich mir garnicht so sicher, obs da nicht nur ein Rezept gibt und fertig. 

Ich mein, wenns Kundenwunsch ist und gut bezahlt - verübeln kann ichs ihnen ned. Aber es gibt ja um einige Parfumeure Gerüchte, dass sie duftblind gegenüber einigen Substanzen seien (ich hab leider kein Beispiel im Kopf, aber bin mir sicher, schon öfter diesbezüglich gelesen zu haben). Es gab ja in der Musikgeschichte auch schon taube Komponisten, insofern 😅

3
Wanderbilch

Jupp, in Salam ist das Zeug definitiv drin. Ich habe hier auch eine Abfüllung (im Giftschrank) aus meinen Parfumo-Anfängen als ich noch nicht wusste, was Woody Ambers sind und mich noch von begeisterten Duftbeschreibungen habe leiten lassen.

Doch, es gibt eine ganze Menge Menschen, die das Zeug riechen können aber eben auch sehr viele gar nicht. Ich würde ja sagen: willkommen im Club! Aber in dem Club möchte man eigentlich lieber nicht sein.

Ja, dass ich in dem Club bin, weiß ich leider schon eine Weile…😵‍💫. Ich wundere mich nur sehr, dass diese für mich schlimmen Duftstoffe so überhand nehmen. Es kommt mir jedenfalls so vor.

Und ich hatte mich in die Statements und Rezensionen vom Salam eingelesen und dachte, der Duft muss ja ein Traum sein, so wie er beschrieben wird. Und die wenigen kritischen Stimmen werden in den Kommentaren zum Teil noch recht unfreundlich kommentiert. So nach dem Motto: den Duft kann man gar nicht schlecht finden.

Und dann sprühte ich gestern und bin fast hinten rüber gekippt. Weil diese eine Note, von der ich ja leider nicht weiß, was genau es ist, zum einen für mich unerträglich riecht und zum anderen alles überlagert. Und das sollte er dann sein, dieser hochgelobte Duft…🫣.
Ich frage mich da auch, was mit den Parfumeuren los ist.
Aber wenn wir wirklich wenige sind, die das so empfinden und ein Großteil das ganz wunderbar finden…🤷🏼‍♀️.
Ich habe aber in meinem Bekannten-und Freundeskreis, die mit Parfüm gar nichts am Hut haben schon in dieser Giftwolke gestanden (letztens zB auf der Kirmes) und die sagen auch, dass das richtig übel riecht und dass sie das in letzter Zeit häufig riechen.

Ich hätte gerne für mich ein Giftzeichen am Flakon 😅, dann wäre ich vorgewarnt und würde nicht ständig Geld für Abfüllungen verschwenden, in denen diese Stoffe enthalten sind.

6

Ja, solch ein Warnhinweis wäre gut. Man wird ja noch träumen dürfen ^^

Ich lese mittlerweile bei den Statements zuerst die negativen Beiträge. Da kann man schon einiges raus finden. Ideal wäre natürlich, wenn jemand geschrieben hat, dessen Duftgeschmack dem eigenen ähnelt. Gibt's beizeiten und ist dann hilfreich.

6

Also ich halt mich definitiv nicht zuruck, Woodyamber im Statement zu erwähnen. 😅 Warum auch. Für mich ists selbst beim geringsten für mich wahrnehmbaren Hauch als Störnote merkbar - manchmal natürlich garnicht bewusst. Gelegentlich kann ich nur mutmaßen und 'Störnote' schreiben, oft ists aber sonnenklar, was mich stört. Und dann schreib ich das auch. 

Aah da fällt mir ein Duft ein zu dem ich schon lange was schreiben wollte - ein ganz harmloser. Aber der ist leider auch verseucht. Nur minimal. Aber mich hats gestört. 

Ein guter Tipp ist : bei Abfüllungen einmal in die Luft sprühen, und dann nen Tag stehen lassen. Dann am Sprühkopf riechen. Damit findet man die Woodyambers recht gut. So klappts auch in der Parfumerie. Da diese Stoffe wie Klebstoff tagelang am Sprühkopf anpappen und ewig halten, kann man sie so gut ausfindig machen! 

4
Wisivc

Meint ihr, riechen die jeweiligen ParfumeurInnen das Zeug, oder sind sie selbst diesbezüglich duftblind bzw unempfindlich? Weil, auch ganz objektiv betrachtet, muss den Parfumeuren einleuchten, wie krass sich diese Substanzen durchsetzen

Diese Frage stelle ich mir auch immer wieder. Das müsste für einen Parfumeur ja absolut die Hölle sein, bei einem von ihm/ihr kreierten Duft zu riechen, was wir da riechen. Wir stellten ja schon fest, dass die meisten von uns bei einer bestimmten Menge an Ambrocenide z.B. keine einzige Duftnote daneben noch riechen können. Einfach nur noch Chemiekeule, voll auf die 12. Ich geh davon aus, dass sie es nicht riechen können. Ich gucke ab und an bei YouTube bei Leni's Scents rein und sie empfiehlt oft auch mit voller Begeisterung Düfte, bei denen ich das Würgen kriege. Manchmal hat sie Gäste aus dem Parfumbusiness, wie z.B. Herbert Stricker. Auch die kommen regelmäßig mit Düften um die Ecke, die ich nie im Leben ertragen könnte. Also nein, sie scheinen es nicht zu riechen.

Zur Ehrenrettung von Chris Carbonnel: ich habe grade einen Duft von ihm entdeckt, in dem weit und breit nix Ekliges verbaut ist: MEΘEXIS Dann wird es wahrscheinlich noch andere geben.

Zuletzt bearbeitet von Wanderbilch am 13.03.2025 - 03:29 Uhr, insgesamt einmal bearbeitet
0

Das ist ja spannend, in Salam habe ich es, glaube ich, kaum oder nicht gerochen. Ich bin mir aber nicht mehr sicher. In Moonlight dachte ich immer, dass es vor allem zu viel Ethylmaltol sei, das es mir so schwer macht, dem Duft etwas abzugewinnen. Ich muss die beiden nochmal testen, denn das interessiert mich jetzt (z.B. wo meine Grenze liegt, ab wann ich die woody amber Riechstoffe als zu schlimm empfinde und bis wohin es für mich vielleicht doch noch erträglich ist).

11
Wisivc

Meint ihr, riechen die jeweiligen ParfumeurInnen das Zeug, oder sind sie selbst diesbezüglich duftblind bzw unempfindlich?

(...)

Aber es gibt ja um einige Parfumeure Gerüchte, dass sie duftblind gegenüber einigen Substanzen seien (ich hab leider kein Beispiel im Kopf, aber bin mir sicher, schon öfter diesbezüglich gelesen zu haben). Es gab ja in der Musikgeschichte auch schon taube Komponisten, insofern 😅

Lies Dir mal die "Wissenswertes"-Einträge bei Ma Griffe (1946) Eau de Toilette und Candy Eau de Parfum durch und ersetze das "soll" durch "ist". Die "Wissenswertes"-Rubrik war mal eine Quelle für genau solche Informationen und nicht, welcher Promi sein Gesicht für die Werbekampagne hinhält.

Irgendeine partielle Anosmie haben ja fast alle von uns. Ist beim Berufswunsch Parfumeurin oder Parfumeur wahrscheinlich nicht gerade hilfreich, aber die meiste Arbeit entsteht eh am Schreibtisch und nicht am Blotter schnüffelnd.

12
Chocolococo

(...)
Ich frage mich da auch, was mit den Parfumeuren los ist.
(...)

Ich glaube, die Nasen haben am wenigsten Einfluss: viele Verbraucherinnen und Verbraucher wollen das halt so. Schaue ich mich hier im Forum um, v. a. im Herren-, Unisex- und Beratungsbereich, stehen Performance, Haltbarkeit, Sillage, Beastmode im Vordergrund - als Beschwerde "... hält nicht!" oder Empfehlungswunsch "... egal, wie es riecht, Hauptsache es ballert!". Parfumo mag eine Echokammer sein, dennoch scheint dieser Wunsch nach "Performance whatever it takes" ein sehr marktrelevanter Trend zu sein.

Diesen Trend bedienen die Markeninhaber (Coty, LVMH, Estee Lauder & Co.). Erst einer und, wenn erfolgreich, springen die anderen auch auf den Zug. Diese Markeninhaber beauftragen die Parfumhersteller (Givaudan, IFF, Firmenich, Symrise, ...) damit, genau solche "easy-going-Düfte mit ausgeprägter Haltbarkeit und Sillage, bitte nicht zu teuer in den Rohstoffen"-Parfums zu entwickeln. Und dort sind die Parfumeurinnen und Parfumeure angestellt. Was sollen die denn machen? Ihren parfumistischen Stolz hochhalten und ein originelles, zartes Parfum einreichen, trotz des Briefings? Dann bekommt halt die Konkurrenz den Zuschlag - für einen Invictus Eau de Toilette-Eros Eau de Toilette-Mix mit aufgedrehter woody-amber/Moschus/Cashmeran-Basis. Dass das Parfum dann nach irgendeinem kleinen Adelsgeschlecht benannt wird und für über 200 € pro Flakon angeboten wird, bekommt die Parfumeurin / der Parfumeur vielleicht erst mit, wenn der Verkauf bereits gestartet wurde ...

76 - 100 von 167
Bei Antworten benachrichtigen
Übersicht Neulinge Eleganter Abschied vs. penetrante "Duftsohle"
Gehe zu