11.04.2019 - 15:26 Uhr
Meggi
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Meggi
Top Rezension
20
Ein Zufall?
Selbst ein nicht vorsehungsgläubiger Mensch kann gelegentliche Koinzidenz nicht ignorieren: Zwei Tage nach Lektüre des Kommentars von DasguteLeben stand nämlich ein kleiner Karton auf dem Grabbeltisch der Hamburger Hof Parfümerie: 50ml ‚Contre Pouvoir‘ zum gedreifünftelten Preis. Kurz getestet, für gut befunden und mitgenommen. Er hatte leichtes Spiel, Süßholz läuft bei mir offene Türen ein.
Und selbiges ist dann auch lange Zeit Herz und Kern des Duftes. Viel Verlauf kann ich ohnehin nicht erkennen, eher ein behutsames Verschieben, allmähliches Beiseite-Rücken. Den ganzen Tag hindurch sind etwa die säuernden Bestandteile der vermeintlichen Kopfnote mehr oder weniger deutlich spürbar – bis mir irgendwann auffällt, dass sie, so meine Vermutung, längst per Vetiveryl-Acetat à la ‚Molecule 03‘ allermindestens gestützt werden, wenn nicht unmerklich substituiert wurden.
Andererseits ist von Beginn an der schmeichelnde, glättende Beitrag des Ambroxan untrennbar beteiligt. Gemeinhin bin ich kein Freund von Synthetik, die eigene Ambitionen entwickelt, statt dienstbarer Geist zu bleiben. Hier kann ich meinem Vorredner mithin nur zustimmen: Des Ambroxans „helfende Hand“ verleiht dem Duft eine umhüllende Aura, schleift potentielle Kanten eben hinreichend ab, um universelle Tragbarkeit zu gewährleisten.
Erst gegen Mittag sickern dunklere und kräftigere Nuancen hinzu. Wiederum lässt sich eine Angabe gut nachvollziehen, und zwar Tabak. Später scheinen mir noch rauchige Aspekte plausibel, darüber gerätselt hatte ich bereits über Tag. Sie alle scharen sich zunächst um das Süßholz als Spiritus rector, bevor der Duft abends schließlich primär zum Vetiver(yl-Acetat)-Duft wird.
Auf die sehr geringe Abstrahlung wurde zu Recht schon mehrfach hingewiesen. Ich nehme sie hingegen vorliegend zur Abwechslung nicht als Mangel wahr – der Grund dafür ist ein strikt pragmatischer. Es gibt Tage, an denen ein notenmäßig ganz grob in diese Richtung gehender Kracher – ‚20Mars2022‘ von Rundholz, einer meiner Lieblinge! – nicht angezeigt ist. An solchen (und allen übrigen) bin ich mit ‚Contre Pouvoir‘ bestens bedient, denn ein Immergeher mit Süßholz fehlte mir schlichtweg noch.
Fazit: Kein „Großer“. Aber ein Guter.
Und selbiges ist dann auch lange Zeit Herz und Kern des Duftes. Viel Verlauf kann ich ohnehin nicht erkennen, eher ein behutsames Verschieben, allmähliches Beiseite-Rücken. Den ganzen Tag hindurch sind etwa die säuernden Bestandteile der vermeintlichen Kopfnote mehr oder weniger deutlich spürbar – bis mir irgendwann auffällt, dass sie, so meine Vermutung, längst per Vetiveryl-Acetat à la ‚Molecule 03‘ allermindestens gestützt werden, wenn nicht unmerklich substituiert wurden.
Andererseits ist von Beginn an der schmeichelnde, glättende Beitrag des Ambroxan untrennbar beteiligt. Gemeinhin bin ich kein Freund von Synthetik, die eigene Ambitionen entwickelt, statt dienstbarer Geist zu bleiben. Hier kann ich meinem Vorredner mithin nur zustimmen: Des Ambroxans „helfende Hand“ verleiht dem Duft eine umhüllende Aura, schleift potentielle Kanten eben hinreichend ab, um universelle Tragbarkeit zu gewährleisten.
Erst gegen Mittag sickern dunklere und kräftigere Nuancen hinzu. Wiederum lässt sich eine Angabe gut nachvollziehen, und zwar Tabak. Später scheinen mir noch rauchige Aspekte plausibel, darüber gerätselt hatte ich bereits über Tag. Sie alle scharen sich zunächst um das Süßholz als Spiritus rector, bevor der Duft abends schließlich primär zum Vetiver(yl-Acetat)-Duft wird.
Auf die sehr geringe Abstrahlung wurde zu Recht schon mehrfach hingewiesen. Ich nehme sie hingegen vorliegend zur Abwechslung nicht als Mangel wahr – der Grund dafür ist ein strikt pragmatischer. Es gibt Tage, an denen ein notenmäßig ganz grob in diese Richtung gehender Kracher – ‚20Mars2022‘ von Rundholz, einer meiner Lieblinge! – nicht angezeigt ist. An solchen (und allen übrigen) bin ich mit ‚Contre Pouvoir‘ bestens bedient, denn ein Immergeher mit Süßholz fehlte mir schlichtweg noch.
Fazit: Kein „Großer“. Aber ein Guter.
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