Wonderoud Comme des Garçons 2014

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7.4 / 10 176 Bewertungen

Ein Parfum von Comme des Garçons für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2014. Der Duft ist holzig-würzig. Es wird von Puig vermarktet.
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Duftrichtung

Holzig

Würzig

Harzig

Rauchig

Erdig

Duftnoten

Australisches Sandelholz

Texaszeder Orpur®

Oud

Pashminol®

Guajakholz

haitianisches Vetiver

indonesisches Patchouli

Parfümeur

Antoine Maisondieu

Bewertungen

Duft

7.4176 Bewertungen

Haltbarkeit

7.4133 Bewertungen

Sillage

6.9138 Bewertungen

Flakon

7.0135 Bewertungen

Preis-Leistungs-Verhältnis

7.137 Bewertungen

Eingetragen von Michael, letzte Aktualisierung am 29.04.2024.

Duftet ähnlich

Womit der Duft vergleichbar ist

Wonderwood

Don

Eidesis

Royal Oud

Santal 33 Eau de Parfum

Encre Noire à L'Extrême

Rezensionen

11 ausführliche Duftbeschreibungen

07.04.2017 - 19:09 Uhr

8
Flakon 7
Sillage 8
Haltbarkeit 7.5
Duft

Leimbacher
2762 Rezensionen

Leimbacher

Sehr hilfreiche Rezension 11

Komm näher, das Oud beißt nicht

Ich persönlich halte "Wonderwood" zwar für ziemlich perfekt, aber es soll ja immer Leuten geben, die es gerne darker, härter, oudiger hätten. Und da CdG noch keinen Duft mit Oud im Namen im Repertoire hatte, kam "Wonderoud" ziemlich gelegen. Wenig innovativ, überraschend oder neu, nicht wirklich kreativ, anders oder CdG. Und trotzdem ein verdammt feiner, toller Oud-Alleskönner. Geht immer, kann immer, will immer. Lassen wir ihn spielen...

Kein pures Oud, dafür hängt er wie seinen Vater noch zu sehr an der Zeder, aber für jeden dunklen Herbsttag ein selbstbewusster Rückhalt. Keiner der Besten der Marke, eher ein Twist auf das bekannte Wonder...-Konzept, aber eines, dass ich nicht missen möchte. Wer Oud mag kommt auf seine Kosten, wer CdG mag ebenfalls. Müsste ich mich entscheiden, würde ich allerdings weiterhin zum woodigen Vorgänger greifen, ist er doch allgemeiner & vielseitiger. "Wonderoud" ist recht aggressiv, auf der dunklen, nassen & fauligen Seite der Macht. Adlerholz halt. Gibt es nicht viel zu ergänzen. Jeder wusste eigentlich schon vorher was ihn erwartet. Eine ungewohnte Situation für Comme Des Garcons...

Flakon: simpel en vogue
Sillage: düster & besser vorsichtig zu dosieren.
Haltbarkeit: legt sich wie die Nacht über den Tag - 8-9 Stunden.

Fazit: Einsteiger-Oud oder das Oud aller Ouds? Die Wahrheit liegt irgendwie dazwischen. Wer "Wonderwood" gerne eine Stufe dunkler & rauer gehabt hätte, ist hier goldrichtig.

23.07.2014 - 14:47 Uhr

5
Sillage 10
Haltbarkeit 9
Duft

Ergoproxy
1123 Rezensionen

Ergoproxy

Top Rezension 1

Gelungene Mogelpackung

Ja, ich gebe es zu, diese Marke hat es in unserem Haushalt leichter als andere. Viele der Düfte sind auf angenehme Art speziell und vielseitig einsetzbar.
Gut, auch bei dieser Marke gibt es Blindgänger, aber mit diesen will ich mich nicht weiter beschäftigen.

Warum man den Duft Wonderoud genannt hat, will sich mir einfach nicht erschließen, denn er duftet kaum bis gar nicht nach dem schimmeligen Holz.

Die ersten Minuten riecht Wonderoud irgendwie nach Schuhcreme oder Politur. Auf eine frische oder zitrische Kopfnote hat man verzichtet und ich denke, dass diese Dufteröffnung nicht jedermanns Sache sein wird.

Die Politurnote schwächt sich dann ab und geht eine Verbindung mit einem Akkord aus Patschuli und (dem offensichtlich künstlichen) Zedernholz ein.

Zur Basis hin wird der Duft dann lediglich etwas süßlicher aber Patch und Holz bleiben Duftbestimmend.

Die Haltbarkeit ist sehr gut und die Projektion ist auch nicht ohne. An warmen Tagen muss man mit der Dosierung sehr umsichtig sein, sonst erntet man böse Blicke in der U-Bahn.

Und was ist nun mit den namensgebenden Oud?

Ich denke, da hat man wohl zu wenig davon in die Rezeptur gemischt, es einfach weg gelassen oder es hat sich auf mysteriöse Weise in Patschuli verwandelt, was dann vielleicht das Wunder erklären würde.

Ich habe beschlossen, den Namen außer Acht zu lassen und mich an der gelungen Mogelpackung zu erfreuen, ob nun mit Oud oder ohne.

05.02.2015 - 16:45 Uhr

10
Flakon 10
Sillage 10
Haltbarkeit 10
Duft

Bibogat
15 Rezensionen

Bibogat

Hilfreiche Rezension 12

Das ist ja wohl der Knaller!

Endlich habe ich diesen in Deutschland noch relativ selten zu habenden Duft zu einem zivilisierten Preis blind gekauft. Ich gebe zu, dass ich einige Düfte von CdG besitze und allen konstatieren muss, dass sie alle etwas besonderes sind und sicherlich kein schnell verwehtes Mainstream - Gebräu sind.

WONDEROUD soll ein sogenannter Nachfolgeduft von Wonderwood sein. Der Auftakt des Neulings lässt eine Parallele durchaus zu.... aber nur im ersten Moment. Sofort ist eine tiefe und holzige Wärme wahrzunehmen, ein ausgesprochenes angenehmes Aroma; man möchte laut "mmmmmmmhhhhhh" rufen :-) es ist ein herbes Zusammenspiel verschiedener Hölzer, sicherlich Patchouli, ein kleines bisschen Vetiver. Das Ganze wird auf eine ganz phantastische Weise rauchig abgerundet! Hammer! Gott sei Dank wird auf zitrische Noten ganz verzichtet ( wie bei fast allen Düften von CdG)...

Ob nun das wundersame und zur Zeit mega aktuelle OUD hier enthalten ist, kann ich ehrlich gesagt nicht feststellen. Der Vergleich mit Schuhpolitur, wie in einem Vorgängerkommentar angegeben, kann allerdings absolut nicht nachvollzogen werden.

Kurz gesagt, ein toller, ausgefallener und spezieller Duft, dessen Inhalte fortwährend miteinander "spielen". Man fühlt sich irgendwie warm und angenehm "umarmt"!

Der Flakon ist chic, dunkelbraun metallic, typisch CdG! Angenehme Sillage, das Parfüm wird garantiert wahrgenommen!

Es wäre wünschenswert, wenn dieser Duft in naher Zukunft fast überall zu haben wäre!

12.09.2014 - 01:21 Uhr

7.5
Flakon 7.5
Sillage 7.5
Haltbarkeit 8
Duft

Gentilhomme
119 Rezensionen

Gentilhomme

Top Rezension 11

Gehen Frau K. die Ideen aus?

Als bekennender CdG-Jünger habe ich mich nach diversen Tests im Vorbeigehen nun doch etwas intensiver diesem Werk gewidmet, mit dem Ergebnis das meine Sammlung wiederum 100ml gewachsen ist.

Ergoproxy hat es bereits sehr treffend formuliert, ja WONDEROUD ist eine Mogelpackung, aber fürwahr, eine gute.

Für mich ist es eine gelungene Kopie, oder sagen wir weniger kritisch, eine Weiterentwicklung von Wonderwood mit etwas mehr Düsternis und Tiefe. Angenehm zu tragen ohne das man erschlagen wird, entwickelt sich bei mir ein sehr harmonisches Zusammenspiel von Patchouli, Vetiver und Sandelholz, nur eines fehlt oder kommt nur in Mikrogramm kleinen Nuancen zum Vorschein - der eigentliche Namensgeber das Adlerholz…

Dennoch wird der Duft sicherlich einer meiner Favoriten für die jetzt doch mit Riesenschritten sich abzeichnende Herbsteszeit werden, da ich gerne in Hölzer, Harzen und rauchigen Sequenzen schwelge.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass CdG bei den nächsten Kreationen ruhig wieder einmal ein wenig mehr Extravaganz zeigen sollte. Mit Serpentine hat man, ähnlich wie hier, auch nichts wirklich Neues geschaffen, sondern eine leicht schmutzige Version von Comme 3 unters Volk gebracht…

Bitte liebe Frau Kawakubo, geben Sie uns doch wieder das was wir von Ihrem Label erwarten: mehr Einzigartigkeit, mehr Chemie, mehr Avantgarde, mehr WONDER…

Vielen Dank!

19.06.2015 - 15:52 Uhr

2.5
Flakon 5
Sillage 5
Haltbarkeit 6
Duft

loewenherz
882 Rezensionen

loewenherz

Sehr hilfreiche Rezension 8

Von schwarzen Perlen, Königen und Königinnen

Perlen gelten seit Jahrtausenden in allen Kulturen als Symbole der Schönheit, Reinheit und der Unbeflecktheit und werden als Schmuck verwendet, seit man ihrer habhaft werden kann. Dies galt (und gilt noch immer) besonders für die schwarzen Perlen - gefunden im Indischen Ozean und der Südsee im Inneren der Pinctada margaritifera, der schwarzlippigen Perlmuschel oder auch -auster. Kleopatras berühmte Perlohrringe waren mutmaßlich solche schwarzen Perlen. Perlen - sollten sie denn ebenmäßig geformt, einigermaßen groß und von ansprechendem Lüster sein - waren seltene und daher kostbare Fundstücke der Natur, die oftmals unter großen Mühen und Risiken geborgen wurden. Perlen - die schwarzen ganz besonders - waren für Könige und Königinnen.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts werden - ursprünglich in Japan, von dort stammt die berühmte Akoya-Perle, die allerdings weiß ist und nicht schwarz - Perlen in beinahe perfekter Schmuckqualität gezüchtet - und man muss sie entsprechend nicht mehr mühsam finden. Seit Mitte des letzten Jahrhunderts gelingt dies nun auch mit schwarzen Perlen, und seit etwa zwanzig Jahren findet man sie in großer Menge und wechselhafter Qualität - teilweise echt, teilweise mehr oder weniger gut aus Muschelmaterial imitiert oder gefärbt - in Kaufhäusern und Katalogen, bei Kaffeeröstern und im Teleshopping. Verkauft werden sie noch immer als sehr exklusiv, doch Perlen - auch und gerade die schwarzen aus Tahiti - sind heute Schmuck für Jedermann und Jedefrau. An Königen und Königinnen sieht man sie gar nicht mehr.

Ganz ähnlich verhält es sich mit Oud. Oud basiert auf einem ätherischen Öl, das im Inneren des in Südostasien beheimateten (und auch dort nicht häufigen) Adlerholzbaums entsteht, wenn dieser verletzt oder von einem bestimmten Pilz befallen wird. Als Abwehrreaktion auf eben diesen Pilz bildet der Baum ein seltenes, spezielles Harz, aus dem dann das legendäre Oud gewonnen werden kann - ein Parfumöl, das in seinem Wesen unverwechselbar und seiner Schönheit ohnegleichen ist. Jahrhundertlang musste man diese Bäume aufwändig suchen - und dann noch darauf hoffen, dass sie von eben jenem Pilz befallen waren, und die Ausbeute des gewonnen Harzes war gering. Arabische Prinzessinnen parfümierten ihre Kleider damit, und ein Teil des japanischen Kaiserschatzes ist ein Stück Oud. Oud war der Duft für Könige und Königinnen.

Heute werden - auch um die stark dezimierten Wildbestände zu retten - Adlerholzbäume gezüchtet und künstlich infiziert. Oud wird - durchaus erfolgreich - synthetisiert und überschwemmt seit über einem Jahrzehnt in wechselhafter Qualität den Markt. Es sind sehr schöne Ouddüfte dabei - manche traditionell orientalisch arrangiert, andere bis zur Unkenntlichkeit verblendet (und teilweise dennoch schön). Es darf lebhaft bezweifelt werden, ob Könige und Königinnen sich heute noch für Oud begeistern.

Comme des Garçons Wonderoud ist einer der besonders synthetischen, die den Namen des einst so kostbaren Öls im Namen tragen - und einer derjenigen, die mit dessen künstlicher Interpretation zumindest erfrischend ehrlich sind. Er imitiert, dekonstruiert (und simplifiziert bzw. reduziert), was Holzdüfte ausmacht - das warm Balsamische, das Vibrierende, das sinnlich Flimmernde. Das vielleicht charakteristischste Merkmal des Oud - etwas metallisch Leuchtendes, fast Gellendes, dem Schrei eines Raubvogels gleich - versucht er nicht einmal zu imitieren, sondern fokussiert sich stattdessen auf das Hölzerne des Duftakkords, nicht dessen metallische Komponente, die meistens gewählt wird, da unverwechselbarer, typischer. Wonderoud ist in seiner Wesensart beinahe kein Oudduft - und mithin zumindest auch kein schlechter.

Fazit: ein Duft, der das Wesen des Adlerholzöls so authentisch transportiert wie eine gefärbte Muschelkern- oder höchstens Süßwasserperle das Wesen der Tahitiperle wiedergibt. Es missfällt im Grunde nichts an ihm - doch bleibt er blass und matt - und in seiner Botschaft seltsam stumm.

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