18.05.2017 - 14:48 Uhr
Meggi
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Meggi
Top Rezension
29
Waaaaaahnsinnig gepflegt
Ein sanfter zitrisch-floraler Auftakt, gleich mit einer zarten (Moschus)-Creme dahinter. Die Tuberose plinkert mich unschuldig an, während sich im Untergrund ihre wächserne Wucht zusammenzubrauen scheint. Aber sie lässt mich zappeln, bleibt, wo sie ist. Cremiger, weißer Moschus übernimmt die Regie und ordnet das Florale unter; fruchtbetupft von eher Zitrone als Bergamotte, strahlender jedenfalls.
Vielleicht ist der Moschus etwas übergewichtet, wenigstens verleiht er dem Duft ein meines Erachtens damenhaftes Flair. Boshafterweise ließe sich sogar von mädchenhaftem Flair sprechen, denn auch im Fortgang benimmt sich die Tuberose allzu zahm. Nicht banal oder eindimensional, bloß: zahm. Daneben rumoren alsbald ein paar diffuse, grünere bis angeholzte Aspekte unscharfer Floralität, fügen sich jedoch vollständig ins cremige Gesamtbild. Ein Beitrag von Zimt ist plausibel, er erklärt die dezente Süße.
Zunehmend schleicht sich das „Ganz-nett-Teufelchen“ in die Gedanken. Wozu ein Duft mit Tuberose, wenn die kaum mehr „darf“, als eine Andeutung ihrer selbst in sacht bewachstem und ansatz-nussigem Gewand innerhalb eines sanften, floral behauchten Moschus-Dufts zu verkörpern? Dessen relative Originalität mag darin liegen, dass nicht Jasmin sondern Tuberose zum Einsatz kommt. Um das zu beurteilen, fehlt es mir freilich an Breite der Erfahrung mit derlei.
Im Laufe des Vormittags winkt eine Spur Neroli-Seifigkeit, die sich mit der Moschus-Creme zu einer Sauber-Note verbindet, der es indes wiederum nicht gelingt, ein Fingerschnippen zu erzwingen.
Das war’s im Wesentlichen. Eine – ich fasse zusammen - florale Hautcreme-Anmutung aus Moschus, einer milden Zitrusfrucht-Note und einem Schleier sacht-nussig-wächserner Tuberose begleitet mich durch den Rest des Tages. Das ist waaaaaahnsinnig gepflegt und edel und pampst sich niemals zu; allerdings ist es nicht besonders spannend. Eine Ähnlichkeit zu Puredistance White hat Lilienfeld bereits diagnostiziert. Besagten White kenne ich nicht, macht aber nix, von einer Nähe zum mir bekannten Puredistance I lässt sich nämlich ebenfalls reden. Will heißen: Nach hinten raus ein Creme-Schmeichler der Nobel-Klasse; und Letzteres ist absolut sachlich gemeint.
Obwohl sich die Essence N°9 nach drei Stunden schon auf dem Rückzug zu befinden vorgibt, ist der Duft in der Projektion den ganzen Tag gut bemerkbar, die nussig-cremige Tuberosen-Aura hängt deutlich vernehmbar im Büro.
Tja. Bei „Kurkdjian goes Tuberose“ wird das Titel-Thema wahrlich nicht gerade strapaziert. Wenn ich je einen leichten, sommerlichen, rundgeschliffenen Tuberosenduft gerochen habe, dann diesen. Womöglich ist die haarzähnige Stinkerin einfach nicht das Leib-und-Magen-Gemüse für ihn.
Ich sehe diesen Duft ausschließlich als Tipp für Freundinnen gehobener Creme-Düfte. Die dürften ihn lieben.
Vielen Dank an Gerdi für die Probe!
Vielleicht ist der Moschus etwas übergewichtet, wenigstens verleiht er dem Duft ein meines Erachtens damenhaftes Flair. Boshafterweise ließe sich sogar von mädchenhaftem Flair sprechen, denn auch im Fortgang benimmt sich die Tuberose allzu zahm. Nicht banal oder eindimensional, bloß: zahm. Daneben rumoren alsbald ein paar diffuse, grünere bis angeholzte Aspekte unscharfer Floralität, fügen sich jedoch vollständig ins cremige Gesamtbild. Ein Beitrag von Zimt ist plausibel, er erklärt die dezente Süße.
Zunehmend schleicht sich das „Ganz-nett-Teufelchen“ in die Gedanken. Wozu ein Duft mit Tuberose, wenn die kaum mehr „darf“, als eine Andeutung ihrer selbst in sacht bewachstem und ansatz-nussigem Gewand innerhalb eines sanften, floral behauchten Moschus-Dufts zu verkörpern? Dessen relative Originalität mag darin liegen, dass nicht Jasmin sondern Tuberose zum Einsatz kommt. Um das zu beurteilen, fehlt es mir freilich an Breite der Erfahrung mit derlei.
Im Laufe des Vormittags winkt eine Spur Neroli-Seifigkeit, die sich mit der Moschus-Creme zu einer Sauber-Note verbindet, der es indes wiederum nicht gelingt, ein Fingerschnippen zu erzwingen.
Das war’s im Wesentlichen. Eine – ich fasse zusammen - florale Hautcreme-Anmutung aus Moschus, einer milden Zitrusfrucht-Note und einem Schleier sacht-nussig-wächserner Tuberose begleitet mich durch den Rest des Tages. Das ist waaaaaahnsinnig gepflegt und edel und pampst sich niemals zu; allerdings ist es nicht besonders spannend. Eine Ähnlichkeit zu Puredistance White hat Lilienfeld bereits diagnostiziert. Besagten White kenne ich nicht, macht aber nix, von einer Nähe zum mir bekannten Puredistance I lässt sich nämlich ebenfalls reden. Will heißen: Nach hinten raus ein Creme-Schmeichler der Nobel-Klasse; und Letzteres ist absolut sachlich gemeint.
Obwohl sich die Essence N°9 nach drei Stunden schon auf dem Rückzug zu befinden vorgibt, ist der Duft in der Projektion den ganzen Tag gut bemerkbar, die nussig-cremige Tuberosen-Aura hängt deutlich vernehmbar im Büro.
Tja. Bei „Kurkdjian goes Tuberose“ wird das Titel-Thema wahrlich nicht gerade strapaziert. Wenn ich je einen leichten, sommerlichen, rundgeschliffenen Tuberosenduft gerochen habe, dann diesen. Womöglich ist die haarzähnige Stinkerin einfach nicht das Leib-und-Magen-Gemüse für ihn.
Ich sehe diesen Duft ausschließlich als Tipp für Freundinnen gehobener Creme-Düfte. Die dürften ihn lieben.
Vielen Dank an Gerdi für die Probe!
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