03.01.2021 - 05:15 Uhr
Pollita
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Pollita
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Das kann doch kein Kurkdjian sein – oder doch?
Eigentlich dachte ich ja, dass ein Statement für diesen Duft ausreichen würde, aber dann sah ich beim Listen und Bewerten den Parfümeur und dachte mir, ne, Polly, zu dem ist noch nicht alles gesagt. Da musst Du nochmal ran. Er wird in den Kommentaren sehr oft als Empfehlung für Vetiver-Hasser ausgesprochen. Doch ich sehe hier noch eine ganz andere Empfehlung. Nämlich eine, für diejenigen Parfumfans, die Francis Kurkdjian bislang nicht allzu viel abgewinnen konnten. Essence No. 6: Vetiver duftet nämlich nicht nur untypisch für einen Duft aus dem Hause Elie Saab, sondern auch ganz anders als alles, was ich von Francis Kurkdjian bislang so kennenlernen durfte. Und – tadaaa – er hat mich positiv überrascht.
Dieser Vetiver ist für mich erstmal ein Klassiker. Er ist grün, gar tiefgrün, erfrischend, holzig, hat Kante durch Rosengeranie und Veilchen und ich hätte ihn, hätte ich es nicht besser gewusst, eher in die Ecke der ganz klassischen Vetiverdüfte eingeordnet. Essence No. 6: Vetiver ist ein zeitloser Duft, den der über 80-jährige Partner meiner Freundin genauso gut tragen könnte, wie die jüngsten Vertriebsmitarbeiter aus meinem Kundenkreis im Business-Setting. Ich empfinde ihn als recht elegant und empfehle eine etwas schickere Garderobe. An Frauen kann ich ihn mir auf den ersten Schnüff nicht so wirklich vorstellen, womit ich natürlich keine Frau davon abhalten möchte, diesen schönen Duft zu tragen. Für meine Nase ist er einfach klassisch, maskulin mit einer feinen, grünen Würze.
Ich war überrascht, dass Kurkdjian auch Klassiker kann. Gewohnt ist man von ihm doch eher eine andere Handschrift. OK, ich persönlich mag auch mal einen Le Male oder einen Baccarat Rouge 540, vorausgesetzt, dezent dosiert, ganz gerne schnuppern, aber so geht es nicht jedem Duftfreund. Gefallen tut mir bei Kurkdjian außerdem der Amyris Homme ganz gut und auch APOM Femme kann sich sehen lassen. Rennen tu ich erst bei dem doch sehr schwülstigen APOM Homme. Der ist einfach zu viel des Guten für meine Nase. Aber eines haben die alle gemeinsam. Da ist fast immerzu so eine unterschwellige Süße und die Düfte sind meistens extrem potent und können einen fast erdrücken. Auch bei den Gentle-Fluidity-Düften habe ich diesen Eindruck, auch wenn Silver ja wirklich durch und durch frisch gehalten wurde. Den von Meggi genannten Masculin Pluriel kenne ich leider noch nicht. Vielleicht ist der ja wirklich die Ausnahme schlechthin.
Essence No. 6 hat mit all dem nichts aber auch gar nichts zu tun. Der Duft ist nicht nur klassisch und fast vollkommen unsüß, er überzeugt auch noch durch eine recht zurückhaltende Sillage, zumindest für Kurkdjiansche Verhältnisse. Für APOM-Fans ist er vermutlich nichts und auch Liebhaber von Baccarat Rouge werden hier vermutlich enttäuscht davonschleichen. Wer allerdings aufgrund der durchgängigen Schwere, die den Düften dieses Schöpfers gewöhnlich innewohnt, die sich gar bis hin zu unerträglicher Schwülstigkeit entwickeln kann, Monsieur Kurkdjian bislang konsequent den Rücken gekehrt hat: Hier ist einer, dem ihr auf alle Fälle eine Chance geben solltet. This is different!
Ganz lieben Dank an Medianus1976 für die Testmöglichkeit.
Dieser Vetiver ist für mich erstmal ein Klassiker. Er ist grün, gar tiefgrün, erfrischend, holzig, hat Kante durch Rosengeranie und Veilchen und ich hätte ihn, hätte ich es nicht besser gewusst, eher in die Ecke der ganz klassischen Vetiverdüfte eingeordnet. Essence No. 6: Vetiver ist ein zeitloser Duft, den der über 80-jährige Partner meiner Freundin genauso gut tragen könnte, wie die jüngsten Vertriebsmitarbeiter aus meinem Kundenkreis im Business-Setting. Ich empfinde ihn als recht elegant und empfehle eine etwas schickere Garderobe. An Frauen kann ich ihn mir auf den ersten Schnüff nicht so wirklich vorstellen, womit ich natürlich keine Frau davon abhalten möchte, diesen schönen Duft zu tragen. Für meine Nase ist er einfach klassisch, maskulin mit einer feinen, grünen Würze.
Ich war überrascht, dass Kurkdjian auch Klassiker kann. Gewohnt ist man von ihm doch eher eine andere Handschrift. OK, ich persönlich mag auch mal einen Le Male oder einen Baccarat Rouge 540, vorausgesetzt, dezent dosiert, ganz gerne schnuppern, aber so geht es nicht jedem Duftfreund. Gefallen tut mir bei Kurkdjian außerdem der Amyris Homme ganz gut und auch APOM Femme kann sich sehen lassen. Rennen tu ich erst bei dem doch sehr schwülstigen APOM Homme. Der ist einfach zu viel des Guten für meine Nase. Aber eines haben die alle gemeinsam. Da ist fast immerzu so eine unterschwellige Süße und die Düfte sind meistens extrem potent und können einen fast erdrücken. Auch bei den Gentle-Fluidity-Düften habe ich diesen Eindruck, auch wenn Silver ja wirklich durch und durch frisch gehalten wurde. Den von Meggi genannten Masculin Pluriel kenne ich leider noch nicht. Vielleicht ist der ja wirklich die Ausnahme schlechthin.
Essence No. 6 hat mit all dem nichts aber auch gar nichts zu tun. Der Duft ist nicht nur klassisch und fast vollkommen unsüß, er überzeugt auch noch durch eine recht zurückhaltende Sillage, zumindest für Kurkdjiansche Verhältnisse. Für APOM-Fans ist er vermutlich nichts und auch Liebhaber von Baccarat Rouge werden hier vermutlich enttäuscht davonschleichen. Wer allerdings aufgrund der durchgängigen Schwere, die den Düften dieses Schöpfers gewöhnlich innewohnt, die sich gar bis hin zu unerträglicher Schwülstigkeit entwickeln kann, Monsieur Kurkdjian bislang konsequent den Rücken gekehrt hat: Hier ist einer, dem ihr auf alle Fälle eine Chance geben solltet. This is different!
Ganz lieben Dank an Medianus1976 für die Testmöglichkeit.
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