Fougère von Parfum-Individual Harry Lehmann
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7.7 / 10 68 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Parfum-Individual Harry Lehmann für Damen und Herren. Das Erscheinungsjahr ist unbekannt. Der Duft ist fougèreartig-grün. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
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Duftrichtung

Fougère
Grün
Würzig
Holzig
Frisch
Bewertungen
Duft
7.768 Bewertungen
Haltbarkeit
8.457 Bewertungen
Sillage
7.248 Bewertungen
Flakon
6.343 Bewertungen
Eingetragen von Apicius, letzte Aktualisierung am 24.01.2023.

Rezensionen

13 ausführliche Duftbeschreibungen
6
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Fittleworth

89 Rezensionen
Fittleworth
Fittleworth
Top Rezension 39  
Kennse den ...?
Nehmse Platz, Herr Jeheimrat! Schön, dit Sie mir ma wieder beehrn.
Wat dürf et denn sein? Wie immer? Fassongk? Rasur jefällig?
Aber bitte jern, aber bitte jleich!

Wie belieben, der Herr?
Jaaa ... dit is mir ooch schon uffjefallen. Allet, wat jut und bewährt is, wird jerne ma als altmodisch verlacht. Kann ick nich verstehn, sowat.
Ick meine, wenn wat jut is, mußmer dit doch nich ersetzen wolln, nur um wat Neuet zu ham, oder?
Stimmse mir da zu, Herr Jeheimrat?

Momang, jetz bitte ma nich antworten, sonst rutscht mir der Pinsel in Ihren werten Mund. So, und nu bitte ma dit edle Haupt nach die andre Seite drehn ...
Wo war ick?

Ach so - dit Neue und dit Alte.
Alt is ja nich dit Jleiche wie schlecht, und neu is ja ooch nich immer dit Jleiche wie jut. Also ick meine jetz nich inne Medizin und so. Da laß ick mir det jefalln, dit da allet immer besser und neuer wird. Aba wennse so kieken, wie dit in andern Bereichen is ... dit hältste nich für gloobste kaum...

Nehmse nur ma die Mode. Ick meine jetz spezjell die für den Herrn. Wo findet man denn noch richtje Herrenmode? Also wirklich für den Herrn?
Is ja nur noch überall son Einheitsbrei.

Wie belieben, der Herr?
Jaaa, jenau meine Meinungk! Früher konntense in dit Kaufhaus spaziern und ham da Klamotten für erwachsne Männer jefunden. Für Männer, die sich kleiden wollten wie Herrn.
Aba mit Verlaub, Herr Jeheimrat, wat da heute anjeboten wird ... nee. Dit Zeuch sieht aus, als ob et keene Männer mehr jibt, sondan nur noch kleene Jungs!
Und wennse denn ein noblet Schackett ham wolln, denn kriejense son Jäckchen, dit ville zu kleen und ville zu engk is und in dem Se aussehn wien Notkonfirmand ...

Momang, ick wisch Ihnen ma den Rasierschaum weg, denn könnse besser atmen.
Wo war ick ...?

Ach so ... altmodisch und dit janze Neue ...
Nehmse doch nur ma den janzen Zinnober mit die Herrendüfte.
Jaaa, sehr richtig, janz meine Meinungk! Dit sind jrößtenteils jar keene Herrendüfte mehr. Dit is nur noch so süßes Zeuch, allet Vanillje und Puderzucker, rejelrecht scheußlich, saach ick immer.
Aba sehnse ma, son richtijen Herrenduft, den kann ebent ooch nur ein Herr tragen. Jaaa, so isset!

Sehnse, und da jehört ebent ooch eine bestimmte Jarderobe dazu. Wennse alle mit abgeschabte Tschiens und Kapuzenpulli rumloofen, denn will ick ja nischt jejen die janzen süßen und uffdringlichen neuen Duftwässerkens jesaacht ham. Da paßt ebent dit Äußere zum Jeruch - mit Verlaub, Herr Jeheimrat, Duft möchte ick dit allet jar nich mehr nennen.
Wennse nu aber so wat richtich Altmodischet nehm, also so richtich wat für den Herrn, der wat uff sich hält ... also ick saach ma, der een passenden Anzuuch trägt oder so ne klassische Kombinatzjon von jut jeschneidertem Schackett und passender Hose un denn dazu richtije jute rahmenjenähte Schuhe ... da könnse über dit Jesamtangksambel nich so ne süße Brühe drüberkippen. Dit schickt sich einfach nich!

Wie meinen?
Ja, aba sicher! Man möchte sich ja denn ooch son bißken abheben von die janzen orijinellen Individualisten, die alle dit jleiche orijinelle Kostüm anhaben und alle in Tschiens und Kapuzenpulli rumloofen ... die könn sich ooch alle keene richtijen Schuhe mehr leisten. Oder sin alle dauernt unterwechs zum Sport, weilse Turnschuhe an die Füße ham.
Nee, Herr Jeheimrat, von die kommt keener hier in mein Etablissmang. So ne richtije Frisur, jekonnt jeschnitten - dit wolln die nich.
Sehnse, meine Kundschaft, dit sint allet honorige Leute wie Sie.
Ebent altmodisch. Sieht man ja ooch jleich.
Und dazu bedürf et denn ooch einet almodischen Duftwässerkens. Wissense, sowat richtich Jediegenet.
Sowat von früher, als dit noch üblich war, dit man als Mann ein Herr sein wollte, weil man wat uff sich hielt.
Sehnse, und da hab ick hier wa, dit kennse janz bestimmt noch nich.

Wie belieben, der Herr?
Also dit jefällt mir, dit Sie meine Empfehlungen so jern hörn. Vabindlichsten Dank! Ick saach ja immer, der Jeschmack bildet sich mit die Jahre, aba er muß ooch Jelejenheit dazu ham.
Wo war ick?

Ach so - dit altmodische Duftwässerken.
Sehnse, einer von die ältesten Herrendüfte is doch dit Fuuschäär.
Also wat Jrünet, aba ebent solide und haltbar und vor allem distinguiert!
Nee, also uffdringlich isser jrade nich. Nur ebent sehr viel länger haltbar als so manchet teure Zeuch, welchet als modern gilt. Klassisch is dit Wort, wat hier zutrifft.
So, ick halt Ihnen den Flakongk ma unter die werte Neese.
Und ...?

Na bitte, hab ick mir doch jedacht. Jaaaaa, dit is noch janz, janz alte Schule! Sowat kann man nur als Herr ufflejen.

Also jrün ... aba son zurückhaltendet Jrün. So krautich, so natürlich ...
Ick jehe davon aus, dit dis vom Eichenmoos kommt.
Und da - schnuppernse ma. Erkennse dit? Anis!
Raffiniert, finde ick, wie sich dit mit dem Lavendel vabindet. Also dazu könnse einfach keene Tschiens anziehn und unrasiert und mit wirre Haare rumloofen.

Aba bitte sehr, noch een Tröpfken hinter dit Ohr? Aba jern!
Jewiß, dit is intensiv, dieserhalben ooch bitte nur wenich nehm.
Jaa, Kräuter sin drin, is nur schwer zu sagen welche. Jrün halt, krautich, vor allem aber nich süß. Stattdessen hamse da so ne jewisse Frische, die aba nie überhand nimmt. Ick finde dit rejelrecht vornehm. Bißken Minze, vermute ick ma.
Wie belieben, der Herr? Jaaaa, Eukalüptus könnte et ooch sint.

Elegant, stimmse mir da zu, Herr Jeheimrat?
Harzig und holzig, so wie ein Duftwässerken für den richtijen Herrn ebent sein soll. Is nich lieblich, sondern männlich.
Von sowas sint ja ville heutzutage janz überrascht ...

Doch, doch, Sandelholz und Zeder sint janz sicher drin, dit jehört einfach rein.
Sehnse, der Duft is nich etwa dunkel, ooch wenn er son bißken streng is, harzich und knarzich villeicht, aba nich so wien Opa, sondern ebent männlich.
Jrün, ick saachte et ja schon, aba ooch vornehm distanziert. Macht een besseren Eindruck als ville von die neumodischen Flüssichkeiten ...

Lehmann, so heißt die Firma. Sitzt übrijens hier in Berlin.
Kann ick nur empfehln!
Na, dit war mir doch klar, dit ick Sie nich lange übazeujen muß. Ick jeb Sie ma den kleenen Flakong mit, für zum Ausprobiern.

Wie meinen?
Jefällt, jefällt sehr, ahnte ick doch.
Also dit freut mir! Is wirklich wie für Sie jemacht!
Verbindlichsten Dank für Ihre werte Kundschaft, Herr Jeheimrat.
Beehrnse mir bald wieder!
16 Antworten
6
Flakon
8
Sillage
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Haltbarkeit
10
Duft
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
Top Rezension 33  
Abschied
Harry Lehmanns Fougère ist ein wunderbarer Duft. Es macht wirklich traurig, von ihm Abschied nehmen zu müssen.

Dieser Duft ist schrecklich altmodisch, aber nicht in der Weise wie ein Handy von vor vier Jahren, sondern so wie ein perfekt gearbeitetes Bakelit-Telefon mit einem von Hand mit Stoff umwickelten Stromkabel und einer Mechanik, die so belastbar ist wie eine Flugzeugtragfläche. Und es hängt dran, jedenfalls als Gedanke, das Fräulein vom Amt und die ganze wundersam-geheimnisvolle, geräuschlos-effiziente Organisation des preußischen Fernmeldewesens mit seinen Beamtenscharen.

Fougère ist so trocken, dass es staubt, und so holzig, dass man im Sommer einen Feuerlöscher in der Nähe haben muss. Seine Akkorde sind so hart, als ob sie gespielt wären auf bis zum Zerreißen gespannten Saiten. Grün ist er auf eigentümliche Weise. Und Lavendel hat er sicher, Eukalyptus wahrscheinlich, aber beides so besonders, dass es bestimmt anders riecht, als ihr jetzt denkt.

Wenn ich nur zwei Düfte haben dürfte, dann wären es vielleicht dieser hier und sein Chypre-Bruder "Russisch Juchten" aus demselben Hause. Beide wunderbar komplex, beide wunderbar männlich. Einer so markant wie der andere. Beide halten sie durch von Freitagabend bis Montagmorgen, gleich, womit man diese Zeit verbringt, und beide halten sie dich in dieser ganzen Zeitspanne auch ohne Koks und Energy-Drinks wach, wie Riechsalz vielleicht, weil sie vor Energie vibrieren. Beide sind wohl noch aus der Vorkriegszeit, und beide gibt - oder gab - es zu Vorkriegspreisen. Und beide sind - oder waren -, weil regional und nachhaltig zum Wiederbefüllen, wieder ganz modern.

Wenn ihr genauer wissen wollt, was das für ein Duft ist, dann lest zuerst den Kommentar von Apicius aus der Frühzeit von Parfumo, und dann den 10-Punkte-Kommentar des Friseursalons Korianke a.k.a. Fittleworth (der anscheinend auch Abschied von Parfumo genommen hat, was mich ebenfalls traurig macht), denn schöner als er kann ich das auch nicht sagen: Das ist kein Duft für Notkonfirmanden, sondern für gestandene, selbstsichere Männer mit gutem Schuhwerk. Harzig und knarzig, aber nicht opahaft.

Es heißt, dass Fougère schon mal reformuliert werden musste und dass in der letzten Version nur noch ein Bruchteil des ursprünglichen Eichenmoos-Anteils gewesen ist. Wenn das stimmt, dann hat man sicher bei der Ur-Version sofort nach dem Aufsprühen einen Moosbesatz am Hals bekommen. Jedenfalls ist nun auch diese wahrlich noch immer imposante Fassung in Ungnade gefallen. Eichenmoos soll in Düften nicht mal mehr in Spuren enthalten sein dürfen, und die schönen Fixative, die für den Wochenend-Effekt sorgten, gelten auch nicht mehr als koscher. Eichenmoos & Co scheinen die schlimmsten Umweltprobleme zu sein, die diesen Planeten plagen. Eine weitere Reformulierung war nicht mehr möglich, sodass der Duft eingestellt wurde und ausverkauft ist. Und ich habe nur noch 7 ml.

Also bist du jetzt ein Auslaufmodell, altes Haus, bald bist du vergessen. Da geht's dir ja nicht anders als uns allen hier. Wir müssen ja alle irgendwann mal Platz machen für Neues. Mach's gut, Fougère, da im Parfümhimmel!
21 Antworten
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Pluto

347 Rezensionen
Pluto
Pluto
Top Rezension 31  
.. ich bin ein Kätzchen am Kamin..
Nach längerer Pause hab ich kurz entschlossen bei Harry Lehmann wieder zugeschlagen, 4 Düfte letzte Woche und heute noch einmal 4. Bei der letzten Bestellung lag außer der liebevollen, handschriftlichen Rechnung nämlich noch eine Preisliste dabei, auf der 2 Düfte waren, die ich nicht auf der Homepage im Internet gesehen habe, also wurde ich schon wieder schwach…und nur 2 lohnen sich ja nicht.

Fougère, lt. Einordnung hier eher für die Herren. Ja, das würde ich unterschreiben, aber mir steht er auch ganz gut. Sagt Herr Pluto, der übrigens Rauch riecht, ich aber nicht. Fougère startet wie feuchter Pfeifentabak, Marke Sungold, grünwürzigkrautig und entwickelt sich nach einer Weile auf meiner Haut nicht so herb, wie die anderen Kommis und Statements es vermuten lassen. Ich behaupte, da ist eine Prise Vanille oder Tonkabohne drin, ganz leicht nur, nicht zum Süßen, nur zum Wärmen. Das Ganze ist fein ausbalanciert, wirkt erdend auf mich. Ich fühl mich wie ein Kätzchen, das wohlig und satt auf einer kuschligen Decke in der Küche am Kaminfeuer ein Nickerchen macht, während Herrchen sich im Ohrensessel eine Pfeife stopft, sie aber nicht anzündet, nur trocken daran zieht. Von der Decke hängen kopfüber Kräutersträuße zum Trocknen, es dämmert und der Regen klopft ans Fenster. Das sind so meine Assoziationen beim Tragen von Fougère. Überhaupt finde ich den Duft recht heimelig, ich kenne Damendüfte, die ich weitaus kühler und herber empfinde, Cabochard, One Love oder Beyond Rose zum Beispiel, die schätze ich aber auch.

Haltbarkeit und Sillage sind sehr gut, der Duft ist vernehmbar, aber bei moderater Dosierung nicht schwer. Durch die verhaltene Frische ist Fougère nicht nur den kalten Monaten vorbehalten, allerdings nur so bis 25 Grad (höhere Temperaturen haben wir ja meist nicht – GsD für mich.) Und natürlich ist der auch für Mädels.
27 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Minigolf

2209 Rezensionen
Minigolf
Minigolf
Top Rezension 13  
Der grüne Harry, oder wie Lavendel seine moosige Eleganz findet
Ganz ehrlich.. mir als "erfahrene" Parfuma war Harry Lehmann bisher kein Begriff, tja, bin nicht "Doktor Allwissend". Doch seit dem Tausch mit einem anderen "Parfumo-Mitglied" werde ich mir die Marke mit Leuchtfarbe "hinter die Ohren schreiben!!"
So kann ich den "Harry" nur weiterempfehlen.
Kein aufwändiger Schnickschnack, ein elegant einfacher Vierkant-Flakon mit dem Aufkleber des jeweiligen Duftes, schlicht, schön... wie früher in Apotheken für Medizin...
Und "Medizin" ist dieser Fougerè. Grüne Medizin, Gemüts-Labsal.
Wunderbare, blaue Lavendelfelder in der ersten Morgensonne, die Stängel noch mit Tau bedeckt...lichtdurchflutete Kiefernwälder ringsum. Düfte tanzen einen Reigen und vereinen sich zu einer türkisgrünen Melange, lavendelig, koniferig,würzig.
"weitergehen, weitergehen...." flüstert es in mir. "Das ist bisher nur der halbe Weg... die Duftlandschaft hat noch mehr zu bieten....!"
Bauernjasmin am Wegesrand, herbsüss der Duft der Blüten, wilde Nelken mit ihrem "königlich" herben Duft....."einen Moment verweilen, die Bank lockt...."
Ich raste eine Weile, und genieße die olfaktorischen Grüße.....
Bald schon ziehe ich weiter, lasse das Lavendelfeld und die kiefern hinter mir, doch die duften zusammen mit den Blüten noch lange hinter mir her, obwohl ich schon ein Waldstück mit knorrigen alten , moosbewachsenen Eichen erreicht habe.
Diese strahlen in ihrer Urigkeit eine fast erhabene Eleganz aus. Haben viel "gehört" und "gesehen"........ und.... "gerochen"..... " doch "Gentleman"/ "Gentlewoman" Lavandula vom Feld dort bereitet ihnen samt ihrem Moos eine besondere Freude.....
6 Antworten
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
Top Rezension 11  
Wunderbar traditionell
Bei Parfum-Individual bekommt man ganz traditionelle Dinge, wie zum Beispiel ein „Fougère“. Wie viel es aber mit dem ursprünglichen Fougère gemein hat, muss dahingestellt bleiben, denn das wird längst nicht mehr hergestellt und schlummert verborgen in Archiven. Nehmen wir also das Beste an. Leider macht uns die Firma Harry Lehmann nicht mit der Duftpyramide bekannt und „grüne Note, elegant“ ist alles, was über diesen Duft preisgegeben wird.

Also versuche ich mal, zu beschreiben, was ich hier rieche. Es fehlt Zitrisches. Stattdessen gibt es eher eine ätherische Frische, wie man sie von Minze oder Eukalyptus kennt. Diese ist ausgesprochen scharf, und diese fast beißende Schärfe würde ich als die hervorstechende Eigenschaft dieses Duftes sehen. Damit steht Fougère außerhalb heutiger Duftgewohnheiten und fordert die entsprechende Offenheit vom Träger. Das Etikett „Grün“ ist nachvollziehbar. Könnte hier etwas Vetiver drin sein? Salbei? Moose? Außerdem gibt es Holziges; ich vermute eher Sandel- als Zedernholz. Auch Gewürze müssen drin sein, ich vermute eine Prise Muskat, vielleicht auch Zimt. Evtl. auch Harziges. Und im Kopf gibt es einen unbestimmten floralen Akkord, der aber nach einer gewissen Zeit abklingt.

Ob ich damit wohl annähernd richtig liege? Es ist ein „heller“ Duft; ich vermute hellen Moschus in der Basis, allerdings fehlen moschustypische Attribute wie Cremigkeit oder Seifigkeit.

Dieses Fougère ist sehr gut! Es wirkt irgendwie durchdringend medizinisch, dabei trocken, scharf und in einer wunderbaren Weise knarzig, rauh wie ein Reibeisen und dann doch durch irgendwas gemildert. Mal was ganz anderes. Wenn das ein Duft von früher ist, dann in einer sehr guten Interpretation.

Bei so angenehm preiswerten Düften, wie sie von Parfum-Individual angeboten werden, denkt man an billigen Jahrmarktsdiesel. Doch das Motto „Was nichts kostet, das ist auch nichts“ gilt hier keinesfalls. Wenn ich mich erinnere, dass jüngst Pierre Guillaume bei seinem neuen Papyrus de Ciane mit Verwendung von Mousse de Saxe an ganz früher angeknüpft hat, muss ich sagen – damit hält dieses Parfum qualitativ locker mit. Eine weitere Verwandschaft würde ich mit einigen englischen Gentlemen-Düften sehen, wie sie zum Beispiel von Castle Forbes angeboten werden. Aber direkt Barber-Shop-Style ist dieses Fougère nicht.

Ich werde Fougère gelegentlich tragen und bin gespannt, ob es Reaktionen geben wird. Ich glaube, wer das Gefühl brennenden After-Shaves nach der Rasur mag, wird es lieben. Womit ich es dann doch eher als Herrenduft sehe.
1 Antwort
Weitere Rezensionen

Statements

15 kurze Meinungen zum Parfum
FvSpeeFvSpee vor 3 Jahren
6
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Ein Trumm von Fougère. Trocken, knarzig, kompromisslos. Vor lauter Robustheit schon wieder elegant. Aus der Zeit gefallen. R.I.P.
8 Antworten
PlutoPluto vor 6 Jahren
6
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8
Haltbarkeit
8
Duft
Feuchtwarmer Tabak mit Erde und grünen Tupfern. Herb, trotzdem wohlig. Männlich, trag ich auch, bin keine Püppi. :o)
3 Antworten
YataganYatagan vor 8 Jahren
8
Flakon
7
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Haltbarkeit
8.5
Duft
Tonnenschwerer Fougère-Lastwagen biegt auf Waldweg um die Ecke und nimmt die Luft zum Atmen, wirbelt dir Kraut und Gras um die Ohren: gut!
2 Antworten
AzaharAzahar vor 7 Jahren
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Das kl. Brüll-Fougère ist 'n Haltbarkeitsmonster
Tobt erfrischend durch'n Garten, minzt d. alles voll
schläft n. 16 Std. auf Babypuder ein
7 Antworten
HektorHektor vor 2 Jahren
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Prima Fougère, würzig und warm. Hat sehr viel Kraft, ist aber stets distinguierter Gentleman. Wer den verpasst hat, findet Ersatz bei Rogue.
3 Antworten
Weitere Statements

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So ordnet die Community den Duft ein.
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