30.07.2012 - 18:53 Uhr
Aava
50 Rezensionen
Aava
Sehr hilfreiche Rezension
24
Von Lolitas und Ufos
Erdbeerbowle, Fruchtpunsch, Kirschkaugummi, rosa Lolli, Schmollmund, frisch gewaschene Locken, feines Sonntagskleidchen.
Lolita reckt und streckt sich. Stupst ihr Näschen in die Welt, wickelt doofe Jungs um den kleinen Finger und die großen Jungs um ihren Lolli. Ihr Lieblingssatz ist: "Nö, lass ma!" und ihre Lieblingsbeschäftigung ist lästern und sich schminken. Hach, wie wunderbar ist doch die Pubertät. Und wie ganz wunderbar kann sie sein mit Cherry Musk. Cherry Musk ist ein linear-pubertierender Duft für die linear-pubertierende Göre, die viel zu süß, viel zu aufreizend, viel zu fruchtig und viel zu viel nach frisch gewaschener Wäsche duftet. Von allem zu viel. Viel zu viel. Und das sofort!
Schon der Auftakt von Cherry Musk haut mir die Duftmoleküle durch die Nase, dass sich mir die feinen Nasenhäarchen sträuben und sich meine Ohrläppchen kräuseln. Süüüß. Ich bekommen Zahnschmerzen. Erdbeere und Kirsche und Rose. Fruchtig frische Frischewäscherose mit Zucker. Hinterhergeballert kommt eine volle Ladung Ozon für´s Saubergörenimage. Da wird das Sonntagskleidchen minutenlang mit Kirsch-Stärke einsprüht und dann solange durch die Mangel gedreht, bis es heiß dampfend, sauber steif und frisch gestärkt wieder heraus kommt. Dampf und heiß und Frucht und süß. Dafür brauch ich ein Asthmaspray. Eine seltsame Mischung ist das. Synthetisch fruchtig süß, heiß dampfend, rosig und so frisch wie die Weißer-Riese-Wäsche auf einer kilometerlangen Wäscheleine. Irgendwie Science Fiction...
Cherry Musk verwirrt mich und ich finde keinen Zugang. Seltsam seelenlos tappt die Lolita da durch die Welt. Irritierend halt- und konzeptlos. Mir geht nicht in den Kopf, wer so einen Duft tragen könnte, außer einem 14jährigen Mädchen mit Lolli im Mund und unschuldigem Blick aber roten Schmollmund. Eine denkbar engmaschige Zielgruppe. Genauso wie mich die Unausgewogenheit von Cherry Musk verwirrt, erstaunt mich die Tatsache, dass Ramon Monegal einen solch "jungen", sehr süßen, fruchtigen und absolut blitzeblank polierten Sauberduft überhaupt in seinem Sortiment hat. Es erscheint mir neben solch grandiosen und tiefsinnigen Kompositionen wie Entre Naranjos oder Umbra fast wie eine Spielerei, über die er vielleicht selbst schmunzeln muss. So gleißend hell ozonig und fruchtig frisch, wie Cherry Musk mir von meiner Haut entgegen lächelt, kann das nur so sein.
Vielleicht ist Cherry Musk aber auch wirklich Science-Fiction und ich lebe einfach in der falschen Zeit. Ich würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn ich mit Cherry Musk auf dem Handgelenk gleich schlafen gehe und irgendwann heute Nacht ein Ufo neben mir landet...
Lolita reckt und streckt sich. Stupst ihr Näschen in die Welt, wickelt doofe Jungs um den kleinen Finger und die großen Jungs um ihren Lolli. Ihr Lieblingssatz ist: "Nö, lass ma!" und ihre Lieblingsbeschäftigung ist lästern und sich schminken. Hach, wie wunderbar ist doch die Pubertät. Und wie ganz wunderbar kann sie sein mit Cherry Musk. Cherry Musk ist ein linear-pubertierender Duft für die linear-pubertierende Göre, die viel zu süß, viel zu aufreizend, viel zu fruchtig und viel zu viel nach frisch gewaschener Wäsche duftet. Von allem zu viel. Viel zu viel. Und das sofort!
Schon der Auftakt von Cherry Musk haut mir die Duftmoleküle durch die Nase, dass sich mir die feinen Nasenhäarchen sträuben und sich meine Ohrläppchen kräuseln. Süüüß. Ich bekommen Zahnschmerzen. Erdbeere und Kirsche und Rose. Fruchtig frische Frischewäscherose mit Zucker. Hinterhergeballert kommt eine volle Ladung Ozon für´s Saubergörenimage. Da wird das Sonntagskleidchen minutenlang mit Kirsch-Stärke einsprüht und dann solange durch die Mangel gedreht, bis es heiß dampfend, sauber steif und frisch gestärkt wieder heraus kommt. Dampf und heiß und Frucht und süß. Dafür brauch ich ein Asthmaspray. Eine seltsame Mischung ist das. Synthetisch fruchtig süß, heiß dampfend, rosig und so frisch wie die Weißer-Riese-Wäsche auf einer kilometerlangen Wäscheleine. Irgendwie Science Fiction...
Cherry Musk verwirrt mich und ich finde keinen Zugang. Seltsam seelenlos tappt die Lolita da durch die Welt. Irritierend halt- und konzeptlos. Mir geht nicht in den Kopf, wer so einen Duft tragen könnte, außer einem 14jährigen Mädchen mit Lolli im Mund und unschuldigem Blick aber roten Schmollmund. Eine denkbar engmaschige Zielgruppe. Genauso wie mich die Unausgewogenheit von Cherry Musk verwirrt, erstaunt mich die Tatsache, dass Ramon Monegal einen solch "jungen", sehr süßen, fruchtigen und absolut blitzeblank polierten Sauberduft überhaupt in seinem Sortiment hat. Es erscheint mir neben solch grandiosen und tiefsinnigen Kompositionen wie Entre Naranjos oder Umbra fast wie eine Spielerei, über die er vielleicht selbst schmunzeln muss. So gleißend hell ozonig und fruchtig frisch, wie Cherry Musk mir von meiner Haut entgegen lächelt, kann das nur so sein.
Vielleicht ist Cherry Musk aber auch wirklich Science-Fiction und ich lebe einfach in der falschen Zeit. Ich würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn ich mit Cherry Musk auf dem Handgelenk gleich schlafen gehe und irgendwann heute Nacht ein Ufo neben mir landet...
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