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vor 8 Monaten - 08.09.2023
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Die abenteuerliche Duftreise des Piraten Eggi auf der Insel Grandenia

Die abenteuerliche Duftreise des Piraten Eggi auf der Insel Grandenia

Es war einmal eine Zeit zu Beginn meiner Parfumo Weltreise. Gelangweilt von Drogerien trat ich die Reise an, um neue Duftwelten zu erobern, wie mein Piratenidol Ruffy.

Abenteulich schwamm ich blind auf einer XJ Yacht über süße Nischengewässer und übernachtete bei Ausflügen in beliebten Ferien(nischen)häusern. Bei den Tagesausflügen durfte ich Marly Pferde reiten. Im Buffet gab es süße Gourmands mit Vanille-/Moschuscreme.
Fords Vanille Tabak inbegriffen. Diese Reise dauerte Monate, wenn nicht sogar gefühlt Jahre an.
Doch etwas fehlte mir bei dieser Reise. Versteht mich nicht falsch. Ich fühlte mich wohl und man hat sich gut um mich gekümmert. Ich wollte mich aber noch nicht zufrieden zur Ruhe legen und suchte zur Abendstund noch nachdenklich nach der Lösung meines unruhigen Bauchgefühls. Etwas in mir sagte: "Dort draußen auf den wilden Gewässern muss es doch eine andere Duftwelt geben."
So spazierte ich orientierungslos am Bord. Am Gang hörte ich einen bekannten Influencer, wie er von seinem Werbepartner zurechtgewiesen wurde: "Pass auf was du über mein Haus sagst, sonst gibt es finanzielle Abstriche!". Influencer: "Aber das Publikum möchte doch die Wahrheit hören". Werbepartner: "Noch ein Aber und ich ersetze dich mit einem anderen!".
Dieses Gespräch schockierte mich zutiefst und ich fing an zu hinterfragen. Ist das Parfumgame alles nur eine Show? 

Viele Jugendliche rannten an mir vorbei: "Hey mach Platz da! Die Influencer sind angekommen. Das Abendprogramm im Theatrium beginnt gleich, willst du es etwa verpassen?". Unwissend, was mich erwartet, folgte ich diesem begeisterten Publikum. Massenweise junger Menschen stürmten den Saal. Nur ein Platz ganz vorne war frei, neben einer mysteriösen Person. Eine Stimme sagte mir, dass ich dorthin muss, also nahm ich Platz. Influencer aller Welt stellten beliebte Düfte vor. Ich hörte Sie debattieren über Batchcodes, Performance Monsters und Top Summer Fragrances. Doch sie alle sprachen über dieselben Häuser und ich fing an mich zu langweilen. Dann kam der Star des Abends: Jeremy himself. Ich sah wie Schlüppis und BH's von Louis Vuitton zu ihm geworfen wurden und hörte Sätze wie: "Bitte heirate mich!" oder "Ich möchte Kinder von dir, dafür kaufe ich auch alle deine empfohlenen Düfte!". Sie vergötterten ihn. Aber warte mal, war es nicht der Influencer, den ich eben im Gang belauschte? Alle schienen glücklich und begeistert, während ich es hinterfragte. Da ich in der ersten Reihe saß, musste ich seinen Ambroxanatem aus nächster Nähe ertragen. Sein peinliches Verhalten war ebenso unprofessionell. Ich schaute nach rechts und neben mir saß ein erwachsener Gentleman mit Sonnenbrille. Marke Artisan. Er sah anders aus als alle aus dem Publikum. Hatte keine Röhrenjeans und hatte keine Dauerwellen. Trug einen maßgeschneiderten Anzug. An seiner Halskette hang ein Stück Holz, welches verdammt gut roch. "Muss ihn sicherlich viel bedeuten?", fragte ich mich. "Seltsamer Kerl, du hast dich hier verirrt", hörte ich die Reihe hinter mir zu ihm rufen. Plötzlich nahm der Captain das Mikrofon und rief: "Mayday Error540, Error540, Error540". Das Schiff begann zu sinken. Calonewasser überflutete Gänge. Der Mann neben mir rief:" Hey Eggi keine Panik. Ich bin dein Engel. Nenn mich Adam. Nimm diese Brille und schaue durch!". Ich war überfordert: "Woher kennt er meinen Namen, was soll ich mit seiner Brille, was verdammt ist Artisan und wer ist dieser Adam?". Ich war in Not, also tat ich was er mir sagte. Als ich sie aufsetzte, sah ich eine andere Welt vor mir. Eine Natur mit prachtvoller Flora und Fauna. Diese natürlichen Farben überforderten mein Auge. Es war wie im Rauschzustand. Meine Sinne waren stimuliert und Dopamin wurde ausgeschüttet. Ich nahm sie verschwitzt ab. Er sagte mir: "Das hier ist nicht die wahre Welt. Das ist die Matrix. Komm auf mein Boot aus Adlerholz. Ich hole dich hier raus. Sie warten auf dich!".

Auf dem Schiff sah ich sie verzweifelt rufen: "Jeremy rette uns!". Doch er nahm die Einnahmen der Show mit und flog mit dem roten Privatjet, Marke Ferrari, davon. Das synthetische Gerät hatte wirklich Power und Kraft und so flog er von meinen Erinnerungen davon Richtung Office. Ich sah ihn nie wieder mehr!

Ich folgte Adam und stieg auf das seltsame Boot. Es roch wie altes Holz und etwas modrig, aber ich konnte nicht aufhören dran zu schnuppern. Ein Duft mit wahnsinnig vielen Facetten und so tiefgründig. Nicht so flach, wie das, was ich davor kannte wie z.B. Cashmeran. Das Boot muss doch sicherlich viele Jahrzehnte überlebt haben und viele Meere bereist haben. Adam: "Das ist aus dem Holz geschnitzt, aus dem mein Anhänger ist. Wahres Agarwood. Dort, wo wir hinreisen, gibt es mehr davon!".

"Aber Adam wohin bringst du mich?". Adam: "Du gehörst nicht auf diesem süßen Schiff, für dich ist eine andere Welt bestimmt worden". Und so trieben wir auf dem salzigen Meer.
Schwarze Ambra Wale gaben mineralische Klänge von sich. Sie begrüßten uns und sprachen: "Ihr seit nicht weit entfernt, da entlang zur Naturinsel Grandenia". "Grandenia?", fragte ich mich. Adam: "In Geschichtsbüchern nennen sie es Pandora oder Atlantis, aber sie heisst Grandenia. Merk dir diesen Namen, mein Jüngling". Ich sollte diesen Namen nie wieder mehr vergessen.
Über dieser Insel lag ein seifig-balsamischer Nebel. Adam: "Keine Sorge, das ist nur der Weihrauch, welcher aus dem nach Zitrone duftenden Harz des Frankincense dieser Insel gewonnen wird." Alles Fremdbegriffe für mich und ich nickte nur. Fremde Aromen strömten von der Insel. Mein Geruchssinn war irritiert, aber ich kriegte nicht genug. 

Da war die Insel also, von der ich träumte und ich durch die Artisan Brille kurz sah. Sympathische Ureinwohner bzw. Artisan Enthusiasten empfingen mich herzlichst. Später sollte ich mit diesen tollen Menschen so einige Dufterfahrungen sammeln. Danke an dieser Stelle :-)

Am Chypre Ufer gestrandet waren sie die Zitrusbäume. Es war tropisch-warm auf dieser Regenwald Insel und roch anders als der Duft des Zypressenwaldes aus der Heimat. Also kamen sie genau zur richtigen Situation. Sie schmeckten so anders als aus dem Supermarkt. So natürlich und nicht nach WC Ente oder Klostein! Adam: "Das ist eine vergessene Insel aus der Vergangenheit. Hier erblüht die prachtvolle Natur. Unberührte Landschaften. Von der IFRA Regierung vertuscht!" Wer ist die IFRA? Adam: "Die Weltelite, welche uns Bürger die natürlichen Ressourcen vorenthält und uns mit Synthetik vergiftet!". Ich war geschockt, aber Politik lasse ich besser andere machen. Stattdessen war mein Fokus vollkommen auf die komplexen Gerüche der Insel gerichtet. Der Weg worauf ich ging, war grün und roch nach Erde und Moos. Adam: "Diese Pflanze heißt Patchouli. Sie ist aphrodisierend, depressionsmildernd, erdend und hat eine nervenstärkende Wirkung. Du wirst eins mit der Erde!". Auch diese Info überraschte mich, denn ich kannte nur Clearwood als Patchouli Ersatz.

Doch das war nicht alles. Ich stieß auf prachtvoll betörende Blüten namens Gardenie. Diese Weißblüher hatten einen grün-erdigen Charakter und waren leicht süßlich wie eine Tuberose. Adam: "Eggi füge diese Gerüche zusammen. Riechst du das seifig-zitrische aus dem Weihrauch und der Zitrusnoten, sowie die Weißblüher und den grün-erdigen Patchouligeruch? Zusammen erinnern sie an einen Chypreakkord! Durch diese natürlichen und hochwertigen Rohstoffe riecht es wie eine vergangene Vintageepoche!". "Vintagechypre", nannte er es. Diesen Geruch prägte ich mir ein und sollte mein Duftlebenslauf nachhaltig prägen. Adam: "Früher hatten Designerdüfte noch Eier und rochen nach Chypre". "Unglaublich", dachte ich mir. Kannte doch nur süße und flache Designer mit kaum Tiefe.
Die Reise sollte nicht zu Ende sein. Er brachte mich in eine Bernsteinhöhle mit echten und fossilen Amberbernsteinen. Sie funkelten balsamisch-süßlich, aber nicht sirupartig süß. Er beschrieb diesen Geruch als erotisierend, besänftigend und stresslindernd. Es war vanille-warm und zugleich fühlte es sich balsam-weich an. Das echte Weihrauch Absolute, das echte schwarze Ambra, fossiler Amber und indonesisches Patchouli sollten nicht alles sein. Abschließend brachte er mich zum hochgepriesenen Adlerholz. Ich spürte seine mächtige Aura und seine Seele. Ich verneigte mich ehrfürchtig vor diesen. Dieses Holz war nicht nur flaches Holz. Es erzählte mir lange Geschichten über sein Jahrhunderte langes Dasein. Das, was diese Insel Grandenia mir bat, war was mein Duftherz gesucht hat. Ich wusste, dass dies nur der Anfang werden sollte und meine Reise nicht zu Ende geht. Chypre und Artisan ist meine Duftwelt. Erwachsen und naturverbunden. Ich habe dem Adam und dieser Insel Grandenia viel zu verdanken. Sie prägten mich und formten mich zum Eggi der ich heute bin.
Adam: "Mein Jüngling nimm diese Rohstoffe und diese Artisanbrille, sammel mehr Erfahrung und kehre irgendwann als großer Grenouille zurück!"

Ich: "Aye aye Captain! Ehrenwort." Und so setzte ich die Segel aus Adlerholz und hisste meine Piratenflagge.

Vielen Dank fürs Mitlesen und hoffe ihr konntet diese Geschichte genießen. Herzlichen Dank auch an all die Menschen, die mich auf dieser Duftreise begleiten mit Statementantworten, Pinnwandeinträgen, Sammlungskommentaren, Bildauszeichnungen. Ohne euch tolle Parfumofamilie wäre ich hier nichts.
DANKE
Euer Eggi :-)
Aktualisiert am 05.10.2023 - 10:04 Uhr
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