15.04.2011 - 16:43 Uhr
Apicius
1106 Rezensionen
Apicius
Top Rezension
11
Eine Legende!
Unglaublich, welche Schätze einige parfumo-User horten: Flaconetti schenkte mir eine Miniatur Sir Canada Ceder After Shave! Und die ist sogar noch gut! Gerade im Briefkasten gefunden, doch bei dieser Duftlegende kann der Test nicht warten.
Das Canada Ceder After Shave hat nichts zu tun mit Zedernholz, wie der Name nahelegt. Der erste Dufteindruck ist der eines Aromatic Fougères – maskulin, komplex und mit animalischen Noten. Die Botschaft: Ich bin ein Siebziger-Jahre-Duft! Her mit den Koteletten, dem Brusttoupet und den Schlaghosen!
Doch schnell verfliegt dieses erste Statement. Was dann folgt, ist pure Qualität. Canada Ceder After Shave präsentiert eine Leder-Chypre-Basis wie aus einem Guss! Hier dürften also gute Dinge wie Eichenmoos, Labdanum und Patchouli drin sein, sowie Ledernoten. Vielleicht sorgt auch ein wenig Moschus für ein gewisses Volumen.
Das ist ja überaus geradlinig. Sowohl auf die ausgeprägt zitrischen Kopfnoten, als auch auf die floralen Herznoten des klassischen Chypre-Konzepts wurde weitgehend verzichtet. Für mich geht das in Ordnung – ich bin in Sachen Chypre kein Anhänger einer reinen Lehre. Die Basis ist bei diesen Düften eh das Beste, und Canada Ceder After Shave kommt gleich zur Sache! Für mich wäre Canada Ceder einfach ideal, und ich würde manch anderes voll ausgebildtetes Chypre dafür stehen lassen.
Was sich hier hinter der 70er Kopfnote verbirgt, ist deutlich älter. Und ich denke, in den 70ern hat Canada Ceder wohl eher nicht die jugendlichen Käufer angesprochen, sondern die damalige Vätergeneration. Aus heutiger Sicht betrachtet ist es verblüffend, welche Qualität in dem damaligen Billig-Duft liegt. Leder-Chypres bekommt man zwar heutzutage auch – etwa Derby von Guerlain aus der teuren Les Parisiènnes-Reihe - aber erstens selten und zweitens eher bei den hochpreisigen Marken.
Ich denke, eine Neuauflage von Sir Canada Ceder würde frühere Kunden begeistern und viele neue auch. Doch auf ein Comeback in dieser Form ist wohl nicht zu hoffen. Erstens müsste Muelhens wohl aus rechtlichen Gründen etwas an der Formel tun, zum Beispiel Eichenmoos ersetzen, und dann wären ihnen vermutlich die Einstandskosten zu hoch.
Auf ein Remake im Stil von SIR Irish Moos möchte ich aber lieber verzichten. Denn was da für 12,95 € in den Drogerien steht, ist ziemlich scheußlich.
Das Canada Ceder After Shave hat nichts zu tun mit Zedernholz, wie der Name nahelegt. Der erste Dufteindruck ist der eines Aromatic Fougères – maskulin, komplex und mit animalischen Noten. Die Botschaft: Ich bin ein Siebziger-Jahre-Duft! Her mit den Koteletten, dem Brusttoupet und den Schlaghosen!
Doch schnell verfliegt dieses erste Statement. Was dann folgt, ist pure Qualität. Canada Ceder After Shave präsentiert eine Leder-Chypre-Basis wie aus einem Guss! Hier dürften also gute Dinge wie Eichenmoos, Labdanum und Patchouli drin sein, sowie Ledernoten. Vielleicht sorgt auch ein wenig Moschus für ein gewisses Volumen.
Das ist ja überaus geradlinig. Sowohl auf die ausgeprägt zitrischen Kopfnoten, als auch auf die floralen Herznoten des klassischen Chypre-Konzepts wurde weitgehend verzichtet. Für mich geht das in Ordnung – ich bin in Sachen Chypre kein Anhänger einer reinen Lehre. Die Basis ist bei diesen Düften eh das Beste, und Canada Ceder After Shave kommt gleich zur Sache! Für mich wäre Canada Ceder einfach ideal, und ich würde manch anderes voll ausgebildtetes Chypre dafür stehen lassen.
Was sich hier hinter der 70er Kopfnote verbirgt, ist deutlich älter. Und ich denke, in den 70ern hat Canada Ceder wohl eher nicht die jugendlichen Käufer angesprochen, sondern die damalige Vätergeneration. Aus heutiger Sicht betrachtet ist es verblüffend, welche Qualität in dem damaligen Billig-Duft liegt. Leder-Chypres bekommt man zwar heutzutage auch – etwa Derby von Guerlain aus der teuren Les Parisiènnes-Reihe - aber erstens selten und zweitens eher bei den hochpreisigen Marken.
Ich denke, eine Neuauflage von Sir Canada Ceder würde frühere Kunden begeistern und viele neue auch. Doch auf ein Comeback in dieser Form ist wohl nicht zu hoffen. Erstens müsste Muelhens wohl aus rechtlichen Gründen etwas an der Formel tun, zum Beispiel Eichenmoos ersetzen, und dann wären ihnen vermutlich die Einstandskosten zu hoch.
Auf ein Remake im Stil von SIR Irish Moos möchte ich aber lieber verzichten. Denn was da für 12,95 € in den Drogerien steht, ist ziemlich scheußlich.
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