04.05.2022 - 08:38 Uhr
DarkWinterCS
276 Rezensionen
DarkWinterCS
3
Benjamin Button - Effekt: Der animalische Oud, der sich in cremiges Sandelholz verwandelt
Oud Cambodian traf mich unerwartet, nicht geplant und hat mich dann doch überrascht. Denn die Probe habe ich nicht bestellt, sondern diese wurde angenehmerweise bei einer anderen Souk-Bestellung dazugelegt. Ich dachte mir am Anfang nicht viel dabei, denn innerlich haben sich bestimmte Vorurteile festgesetzt, die man im Laufe deiner Duftreise aufnimmt. Dazu gehört sicherlich auch die - nennen wir es mal „Inspiration“ - überaus interessante Auslegung eigener Duft-DNAs. Viele Duftschmieden des mittleren Ostens nehmen sich den Kassenschlagern an und bringen diese als eigene Interpretation zu günstigeren Preisen raus. Dies kann man durchaus verwerflich finden, allerdings scheinen einige Häuser, die auch schon gefühlt ewig bestehen, dadurch eine Querfinanzierung für die deutlichen exotischeren Düfte aufzubauen. Aktuelles Beispiel, weil ich mich damit momentan beschäftige, ist die T-Serie von Taif Al-Emarat. Da gerade die Düfte dieser Serie bei den Europäern sehr beliebt ist, wollen sie mit deutlich angenehmeren Preisen die Kunden überzeugen und dann eventuell auch die GCC-Serie damit finanzieren.
Al-Haramain hat sich einen ähnlichen Ruf aufgebaut. Gerade mit L'Aventure und den Amber Oud Düften hat man sich in Gespräch gebracht und versucht nebenbei auch eigene Kreationen zu vermarkten.
Ob dieser Oud Cambodi nun ein inspirierter Duft ist, kann ich nicht sagen, da mir selbst kein Duft einfällt, der Ähnlichkeiten in dieser Form hat, auch wenn der Start mich an einen bestimmten Duft erinnert.
Hier ist zumindest wieder ein Duft vorhanden, der eine extremen Duftverlauf hat, der gar nicht zusammenpassen mag, wenn man es jemanden erzählen würde. Er geht vom sehr orientalischen ins frisch, ja fast aquatische über, was man so einem Duft nicht zutraut.
Der Beginn erinnert mich direkt nach dem aufsprühen an Leather Oud , allerdings in einer stark abgeschwächten Version. Leichte Animalik ist klar vorhanden, denn die Kombination aus Leder und Oud hat vermittelt nun mal diese leichte Stalligkeit und das Pferdesattel-Aroma. Zumindest ist der Ersteindruck so, wenn man direkt an der Haut riecht. In der Luft ist er noch etwas schwächer von diesen Noten, aber man kommt nicht um den animalischen Start herum.
Nach und nach wird er holziger mit Zeder, cremiger mit Sandelholz und bekommt durch Patchouli und Ambra wärmere Noten, die alles weiter abmildern. Nach einer halben Stunde vernimmt man nur noch direkt auf der Haut die leichte Animalik, während die Sillage schon deutlich angenehmer ist.
Nach gut zwei Stunden ist die komplette Animalik verschwunden und man vernimmt nur noch weiche und aromatische Noten von Würze und Holz. Damit ist die Entwicklung aber noch nicht beendet, denn die Wolken um die aufgesprühte Stelle bekommen langsam frische Züge, sodass er noch massentauglicher wird. Die Frische wird von Mal zu Mal mehr und entwickelt sich zu einem Duft für Frühlings- und Herbsttage. Frischer Ingwer, cremiges Sandelholz und Vanille machen ihn zu einem echten Überraschungshit.
Auch die Sillage ist in den ersten drei Stunden ziemlich vernünftig. Bis auf eine Armlänge vernimmt man die gesamte Duftentwicklung und erst nachdem der Duft das frisch-cremige Stadium erreicht hat, beginnt der langsame Rückzug auf die Haut.
Definitiv ein äußerst interessanter und unkonventioneller Duft, der durch seine extreme Entwicklung für Entdeckungen einlädt. Man muss aber sagen, dass man schon einige Zeit die Nase dafür bereithalten muss, dass es animalische Züge gibt.
Außerdem scheint der Duft sich nicht an die Duftpyramide zu halten. Da wird einfach jede Note irgendwann mal erschnüffelbar und nicht direkt linear abgespult.
Al-Haramain hat sich einen ähnlichen Ruf aufgebaut. Gerade mit L'Aventure und den Amber Oud Düften hat man sich in Gespräch gebracht und versucht nebenbei auch eigene Kreationen zu vermarkten.
Ob dieser Oud Cambodi nun ein inspirierter Duft ist, kann ich nicht sagen, da mir selbst kein Duft einfällt, der Ähnlichkeiten in dieser Form hat, auch wenn der Start mich an einen bestimmten Duft erinnert.
Hier ist zumindest wieder ein Duft vorhanden, der eine extremen Duftverlauf hat, der gar nicht zusammenpassen mag, wenn man es jemanden erzählen würde. Er geht vom sehr orientalischen ins frisch, ja fast aquatische über, was man so einem Duft nicht zutraut.
Der Beginn erinnert mich direkt nach dem aufsprühen an Leather Oud , allerdings in einer stark abgeschwächten Version. Leichte Animalik ist klar vorhanden, denn die Kombination aus Leder und Oud hat vermittelt nun mal diese leichte Stalligkeit und das Pferdesattel-Aroma. Zumindest ist der Ersteindruck so, wenn man direkt an der Haut riecht. In der Luft ist er noch etwas schwächer von diesen Noten, aber man kommt nicht um den animalischen Start herum.
Nach und nach wird er holziger mit Zeder, cremiger mit Sandelholz und bekommt durch Patchouli und Ambra wärmere Noten, die alles weiter abmildern. Nach einer halben Stunde vernimmt man nur noch direkt auf der Haut die leichte Animalik, während die Sillage schon deutlich angenehmer ist.
Nach gut zwei Stunden ist die komplette Animalik verschwunden und man vernimmt nur noch weiche und aromatische Noten von Würze und Holz. Damit ist die Entwicklung aber noch nicht beendet, denn die Wolken um die aufgesprühte Stelle bekommen langsam frische Züge, sodass er noch massentauglicher wird. Die Frische wird von Mal zu Mal mehr und entwickelt sich zu einem Duft für Frühlings- und Herbsttage. Frischer Ingwer, cremiges Sandelholz und Vanille machen ihn zu einem echten Überraschungshit.
Auch die Sillage ist in den ersten drei Stunden ziemlich vernünftig. Bis auf eine Armlänge vernimmt man die gesamte Duftentwicklung und erst nachdem der Duft das frisch-cremige Stadium erreicht hat, beginnt der langsame Rückzug auf die Haut.
Definitiv ein äußerst interessanter und unkonventioneller Duft, der durch seine extreme Entwicklung für Entdeckungen einlädt. Man muss aber sagen, dass man schon einige Zeit die Nase dafür bereithalten muss, dass es animalische Züge gibt.
Außerdem scheint der Duft sich nicht an die Duftpyramide zu halten. Da wird einfach jede Note irgendwann mal erschnüffelbar und nicht direkt linear abgespult.