18.08.2017 - 19:41 Uhr
PureNeugier
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PureNeugier
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Wie alles begann...
"Quel Amour", meine große Liebe und quasi der Beginn einer einigermaßen teuren Sucht.
Vor knapp 2 Jahren fing es an, dass sich irgendetwas an meiner olfaktorischen Wahrnehmung geändert hat. Ob es daran lag, dass ich so viele (Wind)Hunde habe und und mir über die Jahre hinweg angewöhnt habe bei jedem Gassigang nicht nur die Augen, sondern auch die Nase auf zu halten, um eventuell umstehendes oder auch vom Dickicht verborgenes Wild möglichst vor den Hunden mitzubekommen..., ich weiß es nicht.
Zumindest hat es nicht nur dazu geführt, dass ich jetzt Wildschweine, Rehe und Füchse meist riechen kann ehe ich sie erspähe, sondern auch dazu, dass mich plötzlich eine Art unermessliche Sehnsucht nach Düften umtrieb und überhaupt nicht mehr zur Ruhe kommen ließ. Ich konnte es mir selbst nicht erklären. Die Jahre zuvor hatten die meisten Parfüms meiner kleinen Sammlung nur eine sehr sporadische Nutzung erfahren und waren teils schon recht eingestaubt, was wohl auch größten Teils daran lag, dass ich sie mit der Zeit einfach nicht mehr als befriedigend empfand.
Nun jedoch hatte mich eine geradezu gierige Besessenheit nach Düften gepackt.
Es war Sommer und ich erinnerte mich an einen Duft, den ich vor gut 20 Jahren mal hatte und damals sehr mochte, sehr fruchtig und sommerlich. Es war "Eau Jeune Boheme" von Jade, den ich (damals noch ein Teenager) seiner Zeit als überaus angenehm melonig empfunden hatte. (Obwohl, wie ich jetzt weiß, überhaupt gar keine Melone drin steckt!)
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich stürmte in die erstbeste Parfümerie, um einen ähnlich lecker fruchtigen Duft zu finden, hangelte mich von "Sync Woman" von Puma, über "Maracuja" von Barony Brazil zu "Born in Paradies" von Escada. Jeder einzelne Duft war auf seine Weise gut, aber die Sehnsucht wurde durch keinen von ihnen vertrieben, im Gegenteil, sie wuchs noch stärker heran! Nachdem diese Besessenheit beinahe in Wahnsinn gipfelte (es drehte sich plötzlich wirklich ausnahmslos alles in meinem Leben nur noch um Düfte!), vertraute ich mich einer guten Freundin an, leicht beschämt, dass meine anfängliche Lust auf Duft zu so einem Irrsinn geworden war.
Diese Freundin brachte mich in einem Gespräch indirekt auf die Lösung.
Sie selbst hatte mit zunehmendem Alter eine Abneigung gegen allzu synthetische und plumpe Düfte entwickelt. Selbst die meisten ihrer Lieblingsdüfte empfand sie nun als viel zu dominant an sich und hatte deshalb schon einen Großteil ihrer beliebten Klassiker wie Calvin Klein's "Eternity", einige Bulgari-Düfte und vieles mehr aus ihrem Sammelsorium aussortiert und ihren Töchtern vermacht. Ihre Suche nach etwas Passenderem hatte sie schnurstracks in die Hamburger-Hof-Parfümerie geführt und dort war sie fündig geworden.
Während sie mir ihre "Duftgeschichte" erzählte, hörte ich Namen fallen wie "Creed", "Acqua di Parma" und "Annick Goutal"... Noch nie zuvor gehört, klangen aber teuer und im Gegensatz zu meiner Freundin bin ich leider bei weitem weniger gut betucht, weshalb die gerade gehörten Namen recht schnell bei mir ins Unterbewusstsein abtauchten. Also noch immer keine Lösung für mein Problem. Und hier kamt Ihr ins Spiel, liebe Parfumos!
Denn bei nächtelangen Recherchen im Internet zu diversen Düften und dem, wonach sie eigentlich duften, landete ich zum ersten Mal bei Parfumo. Ich war so glücklich, als hätte ich eine perfekte Wegbeschreibung zum heiligen Gral erhalten! Ich wuselte mich durch tausende Parfüms und als irgendwann der Name "Annick Goutal" auftauchte klingelte es im geistigen Hinterstübchen. Ich las mir die verschiedenen Kommentare zu den unterschiedlichen Düften durch, manche ausgesprochen fantasievoll und bildgewaltig, andere sehr analytisch und sachlich und blieb bei "Quel Amour" hängen. Hier klangen alle Duftnoten durchweg stimmig. Ich mag fruchtig, ich liebe Rose! Hier gab es einfach nichts falsch zu machen.
Also suchte ich nach Angeboten für diesen scheinbar doch nicht soooo bekannten Duft und hatte das Glück, einen neuen ungeöffneten 50ml Flakon aus einer Retoure für knapp 35 Euro zu finden. Das war finanzierbar, also fackelte ich nicht lange und schlug sofort zu.
Als das heiß ersehnte Päckchen dann 2 Tage später ankam, war ich richtig nervös. Noch nie zuvor hatte ich Geld für ein Parfüm ausgegeben, dass ich nicht kannte. Was, wenn es eine Enttäuschung werden würde? Wenn es mir nicht gefallen sollte?! Nein!!! Es MUSSTE mir einfach gefallen!
Ich öffnete das Päckchen und zum Vorschein kam eine edel anmutende cremeweiße Verpackung mit goldenem Emblem. Nicht wie die üblichen Parfumkartons zu öffnen, sondern mit einem Sockel der von einem Deckel umschlossen wird den man abheben muss. Und darunter verbarg sich, in den Sockel eingebettet, ein zeitlos klassischer Flakon, der vornehm und doch zugleich angenehm schlicht wirkte. Ich öffnete ihn vorsichtig, sprühte einen Tuff auf mein Handgelenk und war sofort verliebt! Ich war im Himmel! Ich war trunken vor Glück!
Tief sog ich den Duft ein, einmal..., zweimal... Ruhe durchströmte mich. Seligkeit! Die Sehnsucht, die mich monatelang umgetrieben hatte, hatte sich mit einmal in Wohlgefallen aufgelöst. Ich war angekommen. Ich hielt den heiligen Gral in meinen Händen :-)
"Quel Amour" hält genau die richtige Waage zwischen fruchtigen Akkorden und einem sehr oppulenten und dennoch natürlichen Rosenduft. Dieser Duft strahlt! Er ist durchweg präsent ohne aufdringlich zu sein. Er ist verspielt ohne dabei seine Seriosität oder Eleganz einzubüßen. Er ist lebendig und doch in sich ruhend. Für mich vereint er ganz widersprüchliche Anwandlungen zu einer tiefen Harmonie.
"Quel Amour" war das Ende meiner verzweifelten Suche und der Beginn einer wundervollen Liebe, meiner wahren Liebe zu den Düften, die ich nun ganz neu für mich entdeckt habe.
Vor knapp 2 Jahren fing es an, dass sich irgendetwas an meiner olfaktorischen Wahrnehmung geändert hat. Ob es daran lag, dass ich so viele (Wind)Hunde habe und und mir über die Jahre hinweg angewöhnt habe bei jedem Gassigang nicht nur die Augen, sondern auch die Nase auf zu halten, um eventuell umstehendes oder auch vom Dickicht verborgenes Wild möglichst vor den Hunden mitzubekommen..., ich weiß es nicht.
Zumindest hat es nicht nur dazu geführt, dass ich jetzt Wildschweine, Rehe und Füchse meist riechen kann ehe ich sie erspähe, sondern auch dazu, dass mich plötzlich eine Art unermessliche Sehnsucht nach Düften umtrieb und überhaupt nicht mehr zur Ruhe kommen ließ. Ich konnte es mir selbst nicht erklären. Die Jahre zuvor hatten die meisten Parfüms meiner kleinen Sammlung nur eine sehr sporadische Nutzung erfahren und waren teils schon recht eingestaubt, was wohl auch größten Teils daran lag, dass ich sie mit der Zeit einfach nicht mehr als befriedigend empfand.
Nun jedoch hatte mich eine geradezu gierige Besessenheit nach Düften gepackt.
Es war Sommer und ich erinnerte mich an einen Duft, den ich vor gut 20 Jahren mal hatte und damals sehr mochte, sehr fruchtig und sommerlich. Es war "Eau Jeune Boheme" von Jade, den ich (damals noch ein Teenager) seiner Zeit als überaus angenehm melonig empfunden hatte. (Obwohl, wie ich jetzt weiß, überhaupt gar keine Melone drin steckt!)
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich stürmte in die erstbeste Parfümerie, um einen ähnlich lecker fruchtigen Duft zu finden, hangelte mich von "Sync Woman" von Puma, über "Maracuja" von Barony Brazil zu "Born in Paradies" von Escada. Jeder einzelne Duft war auf seine Weise gut, aber die Sehnsucht wurde durch keinen von ihnen vertrieben, im Gegenteil, sie wuchs noch stärker heran! Nachdem diese Besessenheit beinahe in Wahnsinn gipfelte (es drehte sich plötzlich wirklich ausnahmslos alles in meinem Leben nur noch um Düfte!), vertraute ich mich einer guten Freundin an, leicht beschämt, dass meine anfängliche Lust auf Duft zu so einem Irrsinn geworden war.
Diese Freundin brachte mich in einem Gespräch indirekt auf die Lösung.
Sie selbst hatte mit zunehmendem Alter eine Abneigung gegen allzu synthetische und plumpe Düfte entwickelt. Selbst die meisten ihrer Lieblingsdüfte empfand sie nun als viel zu dominant an sich und hatte deshalb schon einen Großteil ihrer beliebten Klassiker wie Calvin Klein's "Eternity", einige Bulgari-Düfte und vieles mehr aus ihrem Sammelsorium aussortiert und ihren Töchtern vermacht. Ihre Suche nach etwas Passenderem hatte sie schnurstracks in die Hamburger-Hof-Parfümerie geführt und dort war sie fündig geworden.
Während sie mir ihre "Duftgeschichte" erzählte, hörte ich Namen fallen wie "Creed", "Acqua di Parma" und "Annick Goutal"... Noch nie zuvor gehört, klangen aber teuer und im Gegensatz zu meiner Freundin bin ich leider bei weitem weniger gut betucht, weshalb die gerade gehörten Namen recht schnell bei mir ins Unterbewusstsein abtauchten. Also noch immer keine Lösung für mein Problem. Und hier kamt Ihr ins Spiel, liebe Parfumos!
Denn bei nächtelangen Recherchen im Internet zu diversen Düften und dem, wonach sie eigentlich duften, landete ich zum ersten Mal bei Parfumo. Ich war so glücklich, als hätte ich eine perfekte Wegbeschreibung zum heiligen Gral erhalten! Ich wuselte mich durch tausende Parfüms und als irgendwann der Name "Annick Goutal" auftauchte klingelte es im geistigen Hinterstübchen. Ich las mir die verschiedenen Kommentare zu den unterschiedlichen Düften durch, manche ausgesprochen fantasievoll und bildgewaltig, andere sehr analytisch und sachlich und blieb bei "Quel Amour" hängen. Hier klangen alle Duftnoten durchweg stimmig. Ich mag fruchtig, ich liebe Rose! Hier gab es einfach nichts falsch zu machen.
Also suchte ich nach Angeboten für diesen scheinbar doch nicht soooo bekannten Duft und hatte das Glück, einen neuen ungeöffneten 50ml Flakon aus einer Retoure für knapp 35 Euro zu finden. Das war finanzierbar, also fackelte ich nicht lange und schlug sofort zu.
Als das heiß ersehnte Päckchen dann 2 Tage später ankam, war ich richtig nervös. Noch nie zuvor hatte ich Geld für ein Parfüm ausgegeben, dass ich nicht kannte. Was, wenn es eine Enttäuschung werden würde? Wenn es mir nicht gefallen sollte?! Nein!!! Es MUSSTE mir einfach gefallen!
Ich öffnete das Päckchen und zum Vorschein kam eine edel anmutende cremeweiße Verpackung mit goldenem Emblem. Nicht wie die üblichen Parfumkartons zu öffnen, sondern mit einem Sockel der von einem Deckel umschlossen wird den man abheben muss. Und darunter verbarg sich, in den Sockel eingebettet, ein zeitlos klassischer Flakon, der vornehm und doch zugleich angenehm schlicht wirkte. Ich öffnete ihn vorsichtig, sprühte einen Tuff auf mein Handgelenk und war sofort verliebt! Ich war im Himmel! Ich war trunken vor Glück!
Tief sog ich den Duft ein, einmal..., zweimal... Ruhe durchströmte mich. Seligkeit! Die Sehnsucht, die mich monatelang umgetrieben hatte, hatte sich mit einmal in Wohlgefallen aufgelöst. Ich war angekommen. Ich hielt den heiligen Gral in meinen Händen :-)
"Quel Amour" hält genau die richtige Waage zwischen fruchtigen Akkorden und einem sehr oppulenten und dennoch natürlichen Rosenduft. Dieser Duft strahlt! Er ist durchweg präsent ohne aufdringlich zu sein. Er ist verspielt ohne dabei seine Seriosität oder Eleganz einzubüßen. Er ist lebendig und doch in sich ruhend. Für mich vereint er ganz widersprüchliche Anwandlungen zu einer tiefen Harmonie.
"Quel Amour" war das Ende meiner verzweifelten Suche und der Beginn einer wundervollen Liebe, meiner wahren Liebe zu den Düften, die ich nun ganz neu für mich entdeckt habe.
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