Sables 1985

Sables von Goutal
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7.7 / 10 276 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Goutal für Herren, erschienen im Jahr 1985. Der Duft ist würzig-holzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird von Amore Pacific / 아모레퍼시픽 vermarktet. Der Name bedeutet „Sande”.
Aussprache
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Duftrichtung

Würzig
Holzig
Erdig
Harzig
Orientalisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte MandarineMandarine
Herznote Herznote
madagassischer Pfeffermadagassischer Pfeffer EichenmoosEichenmoos JasminJasmin
Basisnote Basisnote
korsische Immortellekorsische Immortelle AmberAmber indisches Sandelholzindisches Sandelholz VanilleVanille

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.7276 Bewertungen
Haltbarkeit
8.5210 Bewertungen
Sillage
7.1200 Bewertungen
Flakon
7.4191 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.344 Bewertungen
Eingetragen von Chemist, letzte Aktualisierung am 19.04.2025.
Wissenswertes
Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Cellisten Alain Meunier, soll Annick Goutal auf Korsika mehrere Urlaube verbracht haben. Ihre Erinnerungen daran soll sie genutzt haben, als sie "Sables" kreierte.
Zentrales Thema des Parfums soll die Macchia-Landschaft sein. Die Macchie (oder korsisch Macchia) ist eine Gelände- und Gebüschformation, die im Mittelmeerraum zu finden ist und als typisch für Korsika gilt. Sie ging aus übermäßig genutzten Wäldern hervor, die durch Rodung, Holzfällearbeiten und Beweidung als Ökosystem zerstört wurden, wodurch ein drei bis fünf Meter hoher Buschwald entstand. Die Macchie ist oft sehr reich an Kräutern und hat eine eigene Schönheit als Landschaft, der man aber die Spuren der Degradation noch deutlich anmerkt.

Duftet ähnlich

Womit der Duft vergleichbar ist
L'Eau des Immortels von Voyages Imaginaires
L'Eau des Immortels
Immortelle Corse von Parfum d'Empire
Immortelle Corse
1740 von Histoires de Parfums
1740
Eau Noire von Dior
Eau Noire
Fleur Cachée von Anatole Lebreton
Fleur Cachée
Fougère Bengale von Parfum d'Empire
Fougère Bengale

Rezensionen

24 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 46  
Reiches Bukett
Napoleon soll während seiner Jahre auf St Helena gesagt haben, er würde Korsika mit verbundenen Augen am Duft erkennen. Für diesen typischen Korsika-Geruch, auf den sich Sables beruft, sind offenbar diverse Pflanzen zuständig. Ein reiner Korbblütler-Duft war mithin nicht zu erwarten – gleichwohl hat mich Sables mit seiner Vielfalt schlichtweg hinweggefegt:

Kräuterlikörig, würzig-floral, grün-kartoffelig, strohig, sacht zitrisch, wächsern, karamell-mäßig, curryhaft, süßlich-harzig, honigesk. All das ist Sables binnen kürzester Zeit und bleibt es stundenlang. Üppig und voluminös wölbt sich ein überreiches, doch verblüffenderweise keineswegs überfordernd reiches Bukett an wabernden Aromen empor. Wenig Verlauf, viel Abwechslung.

Im Laufe des Vormittags wird der Duft lediglich etwas ruhiger. Als setzte allmählich jene Form von Altersmilde ein, die zwar an Aufgeregtheit, freilich nicht an Profil und Charakter verliert. Alle erwähnten Komponenten lassen sich nämlich weiterhin wahrnehmen, sie sind nur abgedimmt und behutsam gesüßt. Das verwundert nicht, es soll zum Ende hin ja süß werden! Angeblich…

Aber stets aufs Neue überraschen zwischendurch andere Eindrücke, die sich aus Bestehendem erklären lassen mögen, trotzdem eigenständig wirken: Eine Ladung ätherischer Öle von einer süßen Frische, die mich an aromatischen Lavendel und Anis erinnert. Oder mir scheinen gegen Mittag plötzlich Aspekte von Fenchel und Sellerie vorstellbar. Bald darauf gedenkt die Immortelle ihres Klarnamens ‚Strohblume‘ und es schwingt nicht mehr allein (siehe oben) profanes Stroh mit, sondern willig lässt sich ein Hauch von getrocknetem Sommerblumenstrauß heranwinken bzw. heranwähnen.

Dass sich Sables am Nachmittag ein bisschen in Richtung Curry gedreht hat, passt gut, schließlich wird die Immortelle auch Currykraut genannt. Hm. Sollte es nicht irgendwann süß werden? Das Beharrungsvermögen des Duftes ist wirklich enorm. Die angegebenen Basisnoten bleiben nach hinten raus, bis weit in den Abend hinein, bloßes Beiwerk.

Schon seltsam. Viele Goutals bieten Angriffsfläche für Klagen über zu geringe Ausdauer. Dem stehen ein paar echte Haltbarkeits-Monster gegenüber. Zum Beispiel dieses hier.

Sables war für mich eine ordentliche Überraschung. Meine Vorab-Assoziationen, sei es zum Thema „Strohblume“ oder – in Bezug auf den Namen – zu „Sand“, womöglich gar zum Mürbegebäck, liefen völlig daneben. Ein toller Duft.

Ich bedanke mich bei Mokka für die Probe.
29 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Azahar

16 Rezensionen
Azahar
Azahar
Top Rezension 34  
Das Meer interessiert mich eigentlich nicht
Das kurze Gestrüpp knackt unter meinen Füßen.

Trocken ist der Wald. Eigentlich ist das gar kein Wald. Obwohl hier ein paar Steineichen stehen. Und Olivenbäume, eigentlich noch Olivenbüsche, die auf den ersten anderthalb Metern, für die sie viele Jahre brauchen, ganz dornig und stachelig sind, zum Schutz vor den Ziegen. Irgendwann dann auch wieder grüner und blättriger, irgendwann braucht es das nicht mehr.

Es weht kein Wind heute, das bergauf Laufen ist anstrengend und mir ungewohnt, obwohl ich langsam gehe.
Ich bin schon seit mehr als zwei Stunden unterwegs, irgendwo dahinten müsste die Wegbiegung sein.
Ich setze mich auf einen Stein und schaue über die Berge. Ganz weit weg, am Horizont, kann ich das Meer sehen. Aber das Meer interessiert mich eigentlich nicht.

Ich packe meinen lauwarmen Tee, das winzige Fläschchen Rum und diese Magdalenas aus, die mehr nach Vanille riechen als schmecken. Eigentlich schmecken sie gar nicht, aber nachdem man lange genug gelaufen ist schmeckt alles gut.

Wie es wohl wäre, wenn Du mit mir hier wärst? Hätte ich Dir mehr zu sagen, wenn Du hier wärest und nicht nur am Telefon? Wüsste ich dann besser, wie es mir geht mit Dir? Wüsste ich dann überhaupt besser wie es mir geht?

Ich bin auf eine andere Art müde als sonst.
Aber die Sonne scheint sowieso, doch sie brennt nicht mehr, sondern wärmt die Luft und die Pflanzen, lässt sie noch stärker riechen, die Kräuter und die Strohblumen.
Ich ziehe mir T-Shirt und Hose aus und lege sie fein säuberlich auf den Boden, so werden mich die kleinen trockenen Stacheln weniger pieksen. BH und Slip auch. Dann lege ich mich hin, Gesicht Richtung Sonne, Beine breit, und lasse mir die Sonne auf den Pelz scheinen.

Eigentlich ist es ja gar nicht so schrecklich. Das Leben.
13 Antworten
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Serenissima

1177 Rezensionen
Serenissima
Serenissima
Top Rezension 30  
Effi Briest, Immortellen und das Scheitern einer Ehe
"... Überall zur Seite standen dichte Büschel von Strandhafer, um diesen herum aber Immortellen und ein paar blutrote Nelken. Innstetten bückte sich und steckte sich eine Nelke ins Knopfloch. "Die Immortellen nachher!" ..."

Höre ich Immortellen, denke ich sofort an diese Stelle aus Theodor Fontanes Gesellschaftsroman Effi Briest.
Die junge Effi muss (anstelle ihrer Mutter Luise, deren Jugendliebe) Geert von Innstetten, einen sehr viel älteren Mann, heiraten und wird in die pommersche Einöde verschlagen. Dort lebt sie mit ihrem ungeliebten Ehemann, ihr immer fremd bleibenden Einwohnern und einem "konservierten jungen Krokodil", das im Hausflur von der Decke hängt, in einem unwirtlichen Spukhaus. (Ob nun "der Chinese" wirklich spukt, konnte ich immer noch nicht herausfinden.)
Es passiert das, was passieren muss: sie verliebt sich in den "ersten Besten", der ihr über den Weg läuft: den feschen und im Gegensatz zu ihrem Ehemann gar nicht langweiligen Major von Crampas.
Nach den üblichen "Irrungen und Wirrungen" kommt es schließlich zum Duell. Crampas wird von Innstetten erschossen, die Ehe wird geschieden und Effi, jung und dumm, wie sie immer noch ist, muss "in Schande" in ihr Elternhaus zurückkehren.
Dort dämmert sie mehr oder weniger ihrem Ende entgegen und hinterlässt ihre Mutter in ziemlicher "Seelenpein".
Für ruhige Stunden ist Fontanes Roman eine recht angenehme Unterhaltung.

Die zwischen dem Strandhafer wachsenden Immortellen, auch Strohblumen genannt, verfügen wirklich über einen curryartigen Duft.
Ich habe eine sehr große, silberblättrige Pflanze auf dem Balkon: während der Blütezeit mit zahlreichen gelben Doldenkissen kann sie den Namen "Curryblume" nicht verleugnen.
Dabei habe ich vor Jahren nur einen gerade einmal fingerlangen Kopftrieb aus unserem Botanischen Garten mitgebracht; wer hätte damals an eine so ausladende Pflanze gedacht?
Wäre es möglich, würde ich sagen: die gesamte Immortelle riecht leicht staubig - die Illusion eines nur spärlich bewachsenen Strandabschnittes vor der grauen eintönigen See ist nicht von der Hand zu weisen.

Annick Goutals "Sables" startet für mich mit diesem trockenen Duft, der einen leichten Hauch von Curry enthält. Hier wird die Immortelle sehr gut eingefangen.
Diese leichte gefühlte Staubigkeit wird sehr angenehm vom warmen Zimtduft belebt; aber es braucht erst die Wärme und pulsierende Kraft der Vanille, um ein wenig "Feuer" in dieses Duftkunstwerk zu bringen.
Erst jetzt verlässt "Sables" die heimische oben erwähnte Macchia und wird kultivierter, ein wenig eleganter: der Duft beginnt "stadtfein" zu werden.
Die Sandelholzgabe ist hier sehr wichtig, um das erste goldene Strahlen in diese Duftmischung zu bringen: sie beginnt auf ruhige, leise Art zu atmen und zu leben.
So ist diese recht ausgefallene Kreation endlich bereit, den letzte Goldschliff durch Amber zu erhalten.

"Sables" erinnert mich an einen gut geschnittenen Herrenanzug in Hell- oder Dunkelgrau, der durch eine interessant gemusterte Krawatte belebt werden muss, um nicht zu seriös zu wirken.
Für mich ist das ein Duft, der Zeit und eine gewisse Portion von Vertrauen braucht, um ihn kennenzulernen, ja, vielleicht sogar erobern zu können.
Eine "Liebe auf den ersten Blick/"Sprüh" erscheint mir etwas unwahrscheinlich.
Die Haltbarkeit ist für einen Annick Goutal-Duft ungeheuer lang; nach Stunden ist "Sables" immer noch präsent; allerdings dominiert bei mir dann erneut die Immortelle - nicht unangenehm, aber ein bisschen gewöhnungsbedürftig.

"Sables" schein ein Klassiker für den "seriösen" Herrn zu sein; wie weit er sich für das "aktive Leben" oder sogar für Frauen eignet, kann ich nicht beurteilen.
Hier halte ich es mit dem alten Briest und seinem Schlusssatz bei Fontane: "... es ist ein zu weites Feld."

Danke Meggi für die Überlassung der Abfüllung; gelohnt hat sich dieser Test auf jeden Fall!

---
Ein Nachtrag für alle Filmfreunde:
1939 verfilmte Gustaf Gründgens diesen Stoff mit seiner damaligen Ehefrau Marianne Hoppe in der Hauptrolle; der Film hieß "Der Schritt vom Wege".
Frau Hoppe hatte zur Zeit dieser Ehe einen kleinen Hund, der auf den Namen "Effi Briest" hörte.
Als ständiger Kläffer bekannt, nannte Gustaf ihn nur noch "Kläffi Biest"!
14 Antworten
10
Haltbarkeit
10
Duft
Profumo

286 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 33  
Korsika bottled
Diesen Duft hat Annick Goutal in Erinnerung an gemeinsam in Korsika verbrachte Urlaube ihrem Mann, dem Cellisten Alain Meunier, gewidmet. Zentrales Thema des Parfums ist die in Korsika, zumindest in Küstennähe, allgegenwärtige 'Macchie', oder auch 'Macchia', ein gelb-blühendes, immergrünes, buschartiges Gewächs das sehr intensiv und aromatisch duftet. Diese Pflanze findet man fast überall an Mittelmeerküsten, besonders häufig jedoch eben auf Korsika.

Annick Goutal kontrastierte den trocken-herben Duft dieser 'Macchie' mit einer Vanillesüße die eher an Ahornsirup erinnert als an Vanillezucker, einer herben Süße also, die nie zuckrig wird. Kombiniert mit Sandelholz, rauchigem Tee und etwas Pfeffer erweckt 'Sables' in mir die Vorstellung eines sonnigen Nachmittages im Spätsommer, an den sandig-kargen Küstenlinien Korsikas in den blauen Himmel blinzelnd und den herb-süßen leicht krautigen Duft einatmend.
Wenn man bedenkt wann 'Sables' auf den Markt kam - 1985 - so kann man nur staunen, wie weit es seiner Zeit voraus und wie innovativ es war. Ganze fünfzehn Jahre später nahm Annick Goutal das Thema dieses Duftes noch einmal auf und variierte es mit 'Eau du Fier', ebenfalls ihrem Mann gewidmet.
Auch 'Sables' kam nicht aus heiterem Himmel: schon fünf Jahre zuvor experimentierte Goutal mit dem 'Macchie'-Akkord und deutete ihn - noch dezent - in ihrem wunderbaren, leider viel zu unbekannten 'Eau de Monsieur' an. In 'Sables' machte sie ihn schließlich zum zentralen Thema.
Annähernd zwei Jahrzente später knüpfen andere Kreationen wie Miller Harris' 'Fleur de Sel' oder 'Acqua di Sale' von Profumum an dieses Thema an und deuten es statt herbal-aromatisch eher salzig-aromatisch.

'Sables' ist ein Duft von großer Strahlkraft und Langlebigkeit, also vorsichtig dosieren! Ich trage ihn seit Jahren, hab´ mir sogar einen kleinen Vorrat angelegt, da es immer wieder hieß, dass dieser Duft aus dem Katalog gestrichen werden solle. Zum Glück aber ist er immer noch erhältlich, wenngleich seine Verfügbarkeit extrem eingeschränkt wurde und man schon lange suchen muß um eine Parfümerie zu finden, die ihn noch führt. In Frankreich jedoch ist er problemlos zu bekommen.

Wer einen Duft sucht, der einen wirklich aus der Masse heraushebt, der ist mit 'Sables' bestens bedient - dieser Duft ist einzigartig. Die positiven Kommentare die ich für das Tragen dieses Duftes erhielt sind zahllos, und negativ hat sich noch keiner geäußert!
2 Antworten
Intersport

106 Rezensionen
Intersport
Intersport
Top Rezension 28  
Détour XVII: Sables, Sables, Sables, Sables und Sables
unvollständiges version tracking zu Sables:

Sommer Zeit, Sables Zeit?! Ähnlich wie bei Dior's Eau Noire (2004) habe ich gezögert einen Text nachzuschieben, viele informative sind zu diesem Klassiker im Umlauf, hier und anderswo, aber die aktuelle Version verlangt es quasi. Dabei bin ich ja sogar dankbar dass das mit Hilfe von Henri Sorsana realisierte Sables eine Zeit lang etwas mau war, hat diese Änderung (-> # [3]) vor Jahren mein Immortellen Interesse geweckt: nur, trotz der Hand voll überzeugender, neuerer Immortelle-fokussierter Düfte gibt es keine echte Alternative, zu eigen war und ist Sables.

Bislang sind mir fünf Versionen untergekommen - gehe aber davon aus dass diese Liste “definitively unfinished” ist:

[1] 'pre-barcode', rechteckiger 120 ml Schüttflakon, Flüssigkeit mit sehr dunkelbrauner Färbung, florale Zierelemente auf dem Etikett, 'gebogener' Goutal Schriftzug;

[2] rechteckiger 100 ml Sprühflakon mit floralen Zierelementen auf dem Etikett. '14, rue de Castilione' Adresse plus alter annickgoutal.com URL. Immer noch intensiv dunkelbraune Färbung, dabei ein µ heller;

[3] rechteckiger 100 ml Sprühflakon ohne floralen Zierelementen auf Etikett, 'gerader' Goutal Schriftzug, Färbung nochmals um einen Tick heller;

[4] neuer, runder 100 ml Sprühflakon mit Etikett ohne floralen Zierelementen; ähnliche Färbung;

[5] aktuelle Version: runder 100 ml Sprühflakon wieder mit besagten Zierelementen auf Etikett, Färbung minimal ins rötliche gehend.

- wie schon bei anderen 80'er Jahre Größen [think Kouros / Antaeus / Egoïste] setzt auch Goutal, bzw. die Amore Pacific auf den Trend der Rückverbesserung, sprich, die aktuelle Version ist vor allem im Ausklang wieder näher an älteren Fassungen als die Vorgängerversion [3], im rechteckigen 100 ml Sprühflakon ohne florale Zierelemente.

- Sables bleibt eine der ungewöhnlichsten Veröffentlichungen der 80'er Jahre: kein Duft davor verschrieb sich dermassen kompromisslos der Immortelle, hier vermutlich mittels Verwendung einer hohen Dosis von Immortelle Absolut, was komplexer und vielgestaltiger wirkt als das grünlich-aromatische, frischere Öl; und folglich die Immortelle Note in Sables nicht 1:1 der Pflanze ähnelt, sondern eben besagtem Absolut …dennoch: Sables, bzw. das Profil von Immortelle Absolut bleibt interessanterweise der gold standard wie Immortellen in Parfums zu riechen haben - bemerkenswert, wenn das Profil des Riechstoffs vorgibt wie die Quelle zu riechen hat.

- Kern der Gestalt von Sables, als Parfum, macht neben dem Immortelle Absolute die hohe Dosierung von Mysore Sandelholz aus: 16% - was dermassen viel ist, dass Sables, trotz dessen unzerstörbaren Immortelle Ruf, sogar in der Neuauflage von 'Scent and Chemistry: The Molecular World of Odors' [2022] unter dem Kapitel zu Sandelholz auftaucht. Ähnlich hohe Dosierungen werden hier in den späten 80'er Jahren nur noch dem original Samsara (1989) attestiert [riecht recht anders als das was seit Jahren als Samsara erhältlich ist]

- liegt hier der Hund begraben? ich vermute dass gerade bei [3], der Version im rechteckigen 100 ml Sprühflakon ohne floralen Zierelementen am Sandelholz gespart bzw. Substitute unglücklich gewählt wurden und aktuellere Fassungen [4] und [5] davon profitieren, dass entweder ein plausibler Ersatzakkord entwickelt wurde oder durch kontrollierteren Zugang wieder indisches Sandelholz bzw. entsprechende Santalum Album Extrakte aus anderen Quellen verbaut werden.

- Unterschiede: die beiden älteren Versionen [1] und [2] sind nahezu indent und starten ohne jegliche Zeit für Kopfnoten aufzubringen in der für Sables so charakteristischen Mixtur aus Immortelle Absolute und dessen komplexen Geruchsbild mit Anleihen von Tabak, leicht 'boozy' bzw. Likör-Sirup-artigen Facetten, karamellisierten, warm-würzig floralen Sprenkeln, Honig und Heu Einschlüssen, usw. Komplementiert von dunklem Sandelholz, Zimt, etwas Patch und minimalster Vanille, sehr full-bodied – Macchia-Idyll einer Macchia die nie so roch. Sicherlich, die Flakons die ich kenne sind teils recht alt, entsprechend nachgereift und auf Grund der vermutlich natürlichen 'schweren' Zutaten, wunderbar getönt und gesättigt. Der darauf folgende rechteckige 100 ml Sprühflakon ohne floralen Zierelementen [3] war ein deutlicher Einschnitt: hier fehlte mir im Ausklang etwas: das Manko einer guten Sandelholz Note hat mir den Duft damals vermiest. Neue, runde 100 ml Flakons: in der Zwischenzeit wurde Sables eine madagassische Pfeffer Note hinzugedichtet. Etwas Pfeffer mag auch bei älteren Versionen mitgewirkt haben, aber so prickelnd? Mit wenig Phantasie kann ich dem leicht brizzelnden Start eine pfeffrige Seite abgewinnen. Hierbei ist diese Note bei [4], der ersten Version im runden 100 ml Flakon ausgeprägter, bei der aktuellen Fassung [5] wurde wieder zurückgerudert, was für mich stimmiger erscheint. Vor allem im Ausklang sind beide dieser Fassungen wieder näher an älteren Sables Versionen [1] und [2], die Verschmelzung mit dem Sandelholz Akkord funktioniert bestens.

15 Antworten
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Statements

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ZerotoninZerotonin vor 2 Jahren
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9
Sillage
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Haltbarkeit
8.5
Duft
Erzähl mir mehr
über melancholische Landschaften
trockene Luft
ausgedörrte Erde
tote Hölzer
wo nur Kräuter
und die 'Unsterbliche'
überleben
31 Antworten
FloydFloyd vor 2 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Staubige Pfade
Durch trockene Macchie
Kräuter zirpen in sengender Sonne
Zu Tabak die Blätter dörrender Zweige
Harzperlen würziger Sande
34 Antworten
SchatzSucherSchatzSucher vor 4 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
6.5
Duft
Eigenwilliger Mix aus angekräuterten, harzigen, würzigen und holzigen Noten. Alles schon recht vertrocknet und mit Störfaktor Immortelle.
21 Antworten
LicoriceLicorice vor 3 Jahren
8
Duft
Zwischen Ocker und Sepia
Sonnenwarme Haut
Räkeln im Sand
zwischen kargen Dünen
Die würzige Brise
der Macchia in der Nase
32 Antworten
MörderbieneMörderbiene vor 5 Jahren
6
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Küstenfelsen, Brandungsrauschen.
Hitzeflirren, Kräutersäuseln.
Rote Strahlen, warmes Licht.
Sand im Schuh,
Vergiß mich nicht.
8 Antworten
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