22.04.2018 - 15:05 Uhr

Meggi
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Meggi
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44
Reiches Bukett
Napoleon soll während seiner Jahre auf St Helena gesagt haben, er würde Korsika mit verbundenen Augen am Duft erkennen. Für diesen typischen Korsika-Geruch, auf den sich Sables beruft, sind offenbar diverse Pflanzen zuständig. Ein reiner Korbblütler-Duft war mithin nicht zu erwarten – gleichwohl hat mich Sables mit seiner Vielfalt schlichtweg hinweggefegt:
Kräuterlikörig, würzig-floral, grün-kartoffelig, strohig, sacht zitrisch, wächsern, karamell-mäßig, curryhaft, süßlich-harzig, honigesk. All das ist Sables binnen kürzester Zeit und bleibt es stundenlang. Üppig und voluminös wölbt sich ein überreiches, doch verblüffenderweise keineswegs überfordernd reiches Bukett an wabernden Aromen empor. Wenig Verlauf, viel Abwechslung.
Im Laufe des Vormittags wird der Duft lediglich etwas ruhiger. Als setzte allmählich jene Form von Altersmilde ein, die zwar an Aufgeregtheit, freilich nicht an Profil und Charakter verliert. Alle erwähnten Komponenten lassen sich nämlich weiterhin wahrnehmen, sie sind nur abgedimmt und behutsam gesüßt. Das verwundert nicht, es soll zum Ende hin ja süß werden! Angeblich…
Aber stets aufs Neue überraschen zwischendurch andere Eindrücke, die sich aus Bestehendem erklären lassen mögen, trotzdem eigenständig wirken: Eine Ladung ätherischer Öle von einer süßen Frische, die mich an aromatischen Lavendel und Anis erinnert. Oder mir scheinen gegen Mittag plötzlich Aspekte von Fenchel und Sellerie vorstellbar. Bald darauf gedenkt die Immortelle ihres Klarnamens ‚Strohblume‘ und es schwingt nicht mehr allein (siehe oben) profanes Stroh mit, sondern willig lässt sich ein Hauch von getrocknetem Sommerblumenstrauß heranwinken bzw. heranwähnen.
Dass sich Sables am Nachmittag ein bisschen in Richtung Curry gedreht hat, passt gut, schließlich wird die Immortelle auch Currykraut genannt. Hm. Sollte es nicht irgendwann süß werden? Das Beharrungsvermögen des Duftes ist wirklich enorm. Die angegebenen Basisnoten bleiben nach hinten raus, bis weit in den Abend hinein, bloßes Beiwerk.
Schon seltsam. Viele Goutals bieten Angriffsfläche für Klagen über zu geringe Ausdauer. Dem stehen ein paar echte Haltbarkeits-Monster gegenüber. Zum Beispiel dieses hier.
Sables war für mich eine ordentliche Überraschung. Meine Vorab-Assoziationen, sei es zum Thema „Strohblume“ oder – in Bezug auf den Namen – zu „Sand“, womöglich gar zum Mürbegebäck, liefen völlig daneben. Ein toller Duft.
Ich bedanke mich bei Mokka für die Probe.
Kräuterlikörig, würzig-floral, grün-kartoffelig, strohig, sacht zitrisch, wächsern, karamell-mäßig, curryhaft, süßlich-harzig, honigesk. All das ist Sables binnen kürzester Zeit und bleibt es stundenlang. Üppig und voluminös wölbt sich ein überreiches, doch verblüffenderweise keineswegs überfordernd reiches Bukett an wabernden Aromen empor. Wenig Verlauf, viel Abwechslung.
Im Laufe des Vormittags wird der Duft lediglich etwas ruhiger. Als setzte allmählich jene Form von Altersmilde ein, die zwar an Aufgeregtheit, freilich nicht an Profil und Charakter verliert. Alle erwähnten Komponenten lassen sich nämlich weiterhin wahrnehmen, sie sind nur abgedimmt und behutsam gesüßt. Das verwundert nicht, es soll zum Ende hin ja süß werden! Angeblich…
Aber stets aufs Neue überraschen zwischendurch andere Eindrücke, die sich aus Bestehendem erklären lassen mögen, trotzdem eigenständig wirken: Eine Ladung ätherischer Öle von einer süßen Frische, die mich an aromatischen Lavendel und Anis erinnert. Oder mir scheinen gegen Mittag plötzlich Aspekte von Fenchel und Sellerie vorstellbar. Bald darauf gedenkt die Immortelle ihres Klarnamens ‚Strohblume‘ und es schwingt nicht mehr allein (siehe oben) profanes Stroh mit, sondern willig lässt sich ein Hauch von getrocknetem Sommerblumenstrauß heranwinken bzw. heranwähnen.
Dass sich Sables am Nachmittag ein bisschen in Richtung Curry gedreht hat, passt gut, schließlich wird die Immortelle auch Currykraut genannt. Hm. Sollte es nicht irgendwann süß werden? Das Beharrungsvermögen des Duftes ist wirklich enorm. Die angegebenen Basisnoten bleiben nach hinten raus, bis weit in den Abend hinein, bloßes Beiwerk.
Schon seltsam. Viele Goutals bieten Angriffsfläche für Klagen über zu geringe Ausdauer. Dem stehen ein paar echte Haltbarkeits-Monster gegenüber. Zum Beispiel dieses hier.
Sables war für mich eine ordentliche Überraschung. Meine Vorab-Assoziationen, sei es zum Thema „Strohblume“ oder – in Bezug auf den Namen – zu „Sand“, womöglich gar zum Mürbegebäck, liefen völlig daneben. Ein toller Duft.
Ich bedanke mich bei Mokka für die Probe.
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