10.12.2014 - 01:46 Uhr
Ormeli
65 Rezensionen
Ormeli
Top Rezension
13
Spielt der auch in der Gentlemans League?
Die Kombination zweier großer Namen – auf der einen Seite, funkelnd und schimmernd: Aramis. Aus dem sagenumwobenen Haus Lauder, die –geschäftstüchtig wie sie sind- ihre Herrenduftlinie namenstechnisch outgesourct haben. Hier darf durchaus Großes erwartet werden - allein wenn ich an die Calligraphy- Serie denke komme ich ins Schwärmen.
Auf der anderen, nicht weniger glamourösen Seite, werden z.Z. nicht weniger als 23 weitere Gentlemen gelistet. Ein so illusterer Name legt die Messlatte richtig weit oben auf die Pfosten. Und sie lastet Schwer auf dem Protagonisten. Er steht für eine gewisse Seriosität, eine distinguierte Zurückhaltung, für Raffinesse, und Esprit vielleicht ist sogar für eine winzige Priese Sinnlichkeit (soweit sowas bei einem Herrenduft realisierbar ist). Bei der Zurückhaltung kann der Gentleman schon mal tüchtig punkten.
Beinahe unvoreingenommen – zumindest jedoch unbedarft habe ich vor einigen Wochen mit meinem Test begonnen und ihn von Zeit zu Zeit wiederholt. Bei den wenigen Aromen, die in der Pyramide gelisteten werden dachte ich: „Das geht schnell, eine leichte Übung, ein Kinderspiel“. Ganz so spielerisch einfach war es dann doch nicht:
Anpfiff: Die Spieler laufen auf und machen eine wirklich gute Figur. Schwarzer Pfeffer, Ingwer und Amber bilden eine durchaus nicht unangenehme Anmutung die leicht süß aber dennoch herb genug ist um die seriöse Wirkung zu erzeugen. Überhaupt ist dieser Auftakt gelungen und es duftet nicht nur leicht holzig frisch sondern auch ziemlich exotisch. Erinnerungen an blühende Hecken in einem mediterranen Urlaubsort werden wach.
Aber da ist noch mehr drin. Auf einigen (Internet-) Seiten werden z.B. Laska- Blätter gelistet. (lt. Wikipedia eine alte steirische rote Weinrebe). Auch von Vetiver, Zeder, Tabak und diversen exotischen Gewürzen ist die Rede. Ja - sogar von Myrrhe.
Halbzeitpause: Diverse exotische Gewürze tun auf meiner Haut leider genau das, was auch 22 durchgeschwitzte Top- Spieler in der Kabine tun … und ich meine nicht die Interviews mit Sportjournalisten oder Selfies mit ranghohen Politikern. Nach spätesten vier Stunden macht der Gentleman nämlich überhaupt keinen Spaß mehr. Teilweise riecht es leicht säuerlich, ungepflegt und wenig attraktiv. Zum Glück nur nahe an der Haut, dennoch stark genug um bei mir Unwohlsein zu erzeugen. Dabei habe ich es mir, bei Leibe nicht leicht gemacht, und versucht Einflüsse wie Nahrung, Sport oder Medikamente auszuschließen. Dazu habe ich meine Test z.B. jeweils nach einem veganen Tag, nach Fisch, am Tag nach einer großen Fleischportion (Schäuferla mit Klos und Soß, für Ortsfremde: Ein fränkisches Nationalgericht) und immer wieder diese unfeine schwitzi Note.
Nachspielzeit und Penalty-Schießen: Alles hat ein Ende – sogar der exotische Gewürzcocktail. Danach bleiben ein paar wirklich schöne und weiche Akkorde. Gekonnt arrangierte Holznoten die sanft und weich von Amber unterstrichen werden. Dennoch kein Abschluss nach Maß – keine Entschädigung für das Durchlittene. Viel zu kurz, sehr schwach. Praktisch keiner der Bälle schafft es über die Torlinie.
Daher kann ich, wenn auch schweren Herzens, nur ein durchwachsenes Zeugnis ausstellen. Für die Liga der Champions reicht es hinten und vorne nicht. Bestimmt gibt es Verwender bei denen die Gewürzmischung nicht so unschöne Nebenwirkungen zeigt. In so einem Fall wäre die Amateurliga sicher, vielleicht sogar ein Einstieg bei einem Profi-Verein der in der Bundesliga kickt. Wenn überhaupt, ist Gentleman geeignet für Herbst/Winter.
Sicherheitshalber nur in der Freizeit bei unkritischen Terminen anwenden (evtl. beim Sport – da fällt es, im Falle des Falles, nicht so auf). Seinem großen Namensfetter von Givenchy wird der Aramis bei mir jedoch keine Gesellschaft leisten.
Auf der anderen, nicht weniger glamourösen Seite, werden z.Z. nicht weniger als 23 weitere Gentlemen gelistet. Ein so illusterer Name legt die Messlatte richtig weit oben auf die Pfosten. Und sie lastet Schwer auf dem Protagonisten. Er steht für eine gewisse Seriosität, eine distinguierte Zurückhaltung, für Raffinesse, und Esprit vielleicht ist sogar für eine winzige Priese Sinnlichkeit (soweit sowas bei einem Herrenduft realisierbar ist). Bei der Zurückhaltung kann der Gentleman schon mal tüchtig punkten.
Beinahe unvoreingenommen – zumindest jedoch unbedarft habe ich vor einigen Wochen mit meinem Test begonnen und ihn von Zeit zu Zeit wiederholt. Bei den wenigen Aromen, die in der Pyramide gelisteten werden dachte ich: „Das geht schnell, eine leichte Übung, ein Kinderspiel“. Ganz so spielerisch einfach war es dann doch nicht:
Anpfiff: Die Spieler laufen auf und machen eine wirklich gute Figur. Schwarzer Pfeffer, Ingwer und Amber bilden eine durchaus nicht unangenehme Anmutung die leicht süß aber dennoch herb genug ist um die seriöse Wirkung zu erzeugen. Überhaupt ist dieser Auftakt gelungen und es duftet nicht nur leicht holzig frisch sondern auch ziemlich exotisch. Erinnerungen an blühende Hecken in einem mediterranen Urlaubsort werden wach.
Aber da ist noch mehr drin. Auf einigen (Internet-) Seiten werden z.B. Laska- Blätter gelistet. (lt. Wikipedia eine alte steirische rote Weinrebe). Auch von Vetiver, Zeder, Tabak und diversen exotischen Gewürzen ist die Rede. Ja - sogar von Myrrhe.
Halbzeitpause: Diverse exotische Gewürze tun auf meiner Haut leider genau das, was auch 22 durchgeschwitzte Top- Spieler in der Kabine tun … und ich meine nicht die Interviews mit Sportjournalisten oder Selfies mit ranghohen Politikern. Nach spätesten vier Stunden macht der Gentleman nämlich überhaupt keinen Spaß mehr. Teilweise riecht es leicht säuerlich, ungepflegt und wenig attraktiv. Zum Glück nur nahe an der Haut, dennoch stark genug um bei mir Unwohlsein zu erzeugen. Dabei habe ich es mir, bei Leibe nicht leicht gemacht, und versucht Einflüsse wie Nahrung, Sport oder Medikamente auszuschließen. Dazu habe ich meine Test z.B. jeweils nach einem veganen Tag, nach Fisch, am Tag nach einer großen Fleischportion (Schäuferla mit Klos und Soß, für Ortsfremde: Ein fränkisches Nationalgericht) und immer wieder diese unfeine schwitzi Note.
Nachspielzeit und Penalty-Schießen: Alles hat ein Ende – sogar der exotische Gewürzcocktail. Danach bleiben ein paar wirklich schöne und weiche Akkorde. Gekonnt arrangierte Holznoten die sanft und weich von Amber unterstrichen werden. Dennoch kein Abschluss nach Maß – keine Entschädigung für das Durchlittene. Viel zu kurz, sehr schwach. Praktisch keiner der Bälle schafft es über die Torlinie.
Daher kann ich, wenn auch schweren Herzens, nur ein durchwachsenes Zeugnis ausstellen. Für die Liga der Champions reicht es hinten und vorne nicht. Bestimmt gibt es Verwender bei denen die Gewürzmischung nicht so unschöne Nebenwirkungen zeigt. In so einem Fall wäre die Amateurliga sicher, vielleicht sogar ein Einstieg bei einem Profi-Verein der in der Bundesliga kickt. Wenn überhaupt, ist Gentleman geeignet für Herbst/Winter.
Sicherheitshalber nur in der Freizeit bei unkritischen Terminen anwenden (evtl. beim Sport – da fällt es, im Falle des Falles, nicht so auf). Seinem großen Namensfetter von Givenchy wird der Aramis bei mir jedoch keine Gesellschaft leisten.
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