Perfume Calligraphy 2012

Perfume Calligraphy von Aramis
Flakondesign Tarek Atrissi
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7.5 / 10 178 Bewertungen
Ein Parfum von Aramis für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2012. Der Duft ist orientalisch-würzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wurde zuletzt von Estēe Lauder Companies vermarktet.
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Duftrichtung

Orientalisch
Würzig
Holzig
Harzig
Blumig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
ZimtZimt ZitroneZitrone
Herznote Herznote
MyrrheMyrrhe SafranblüteSafranblüte Rose AbsolueRose Absolue
Basisnote Basisnote
OudOud AmberAmber MoschusMoschus PatchouliPatchouli

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.5178 Bewertungen
Haltbarkeit
8.3131 Bewertungen
Sillage
7.5145 Bewertungen
Flakon
7.9147 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 21.04.2021.

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Rezensionen

11 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Yatagan

405 Rezensionen
Yatagan
Yatagan
Top Rezension 39  
Heavy Metal
Dunkel, schwer, gewaltig. Perfume Calligraphy ist flüssiger Heavy Metal: Iron Maiden, Judas Priest, Blind Guardian. Bei meinem ersten Test dieses Parfums hatte ich eher etwas arabisch Elegantes erwartet, von den wunderschönen Schriftzeichen auf dem Flakon gedanklich in eine andere Richtung geführt. Tatsächlich aber ist der Duft nicht verspielt und leicht, sondern mit allem bestückt, was Düften einen schweren, langanhaltenden, tiefen Ton verleiht: Myrrhe, Oud, Patchouli, Rose, Gewürze. Und das alles in einer Intensität, die ihresgleichen sucht.

Heavy Metal ist kein sinnentleerter Lärm, sondern virtuos gespielte Musik, die weniger über den Kopf, sondern auch über den Bauch wahrgenommen wird. Sie vermittelt Katharsis-Erfahrung, einen Adrenalinausstoß, der in der Kombination mit Lautstärke und charakteristischem Rhythmus befreiend wirken kann und ein schwer erklärbares Wohlgefühl auszulösen vermag. Wer das noch nicht live erlebt hat, wird es nicht nachvollziehen können. Während Jazz in besonderer Weise den Intellekt anspricht, klassische Musik eine Brücke zwischen Geist und Gefühl zu vermitteln vermag, erschließt sich Heavy Metal (und Kenner wissen natürlich, dass eigentlich besser von Metal statt Heavy Metal als Überbegriff die Rede sein müsste) vor allem über den Bauch, über ein Erfühlen von Musik.

Calligraphy spricht mit solcher Wucht Gefühle an, dass man ihm vielleicht sogar vorwerfen könnte, in gewisser Weise grobschlächtig komponiert zu sein. Die inzwischen viel zitierte Kombination aus Rose und Oud, Gewürzen und Patchouli findet sich auch in anderen Düften und ist inzwischen in ihrer Wirkung etwas verbraucht.

Bei diesem Duft jedoch erstrahlen alle Komponenten derart direkt, deutlich und intensiv, dass man an die klare Kontur zwischen schwarzen und weißen Flächen, vielleicht auch an die Kontur zwischen dem Gold und dem Schwarz auf dem Flakon denken mag. Jede Komponente hebt sich scharf und stark von der anderen ab. Oud und Rose sind gut erkennbar, ebenso Patchouli und Zimt, Myrrhe und Kardamom. So als stünden die Komponenten nebeneinander, vermischt und doch getrennt, ineinander verwoben, aber unterscheidbar, wie die Schlieren von Flüssigkeiten, die sich nicht mischen, wie Öl und Wasser.

Natürlich entsteht durch die genannten Duftakzente eine Wirkung, die an arabische Nächte denken lässt, an Gerüche aus einem Basar oder dem Serail, letztlich ist die Kombination in diesem Duft aber stärker, schwerer, dunkler als in vergleichbaren anderen Parfums mit arabischen Tönen.

Zu den Duftschwestern, die eine mehr oder weniger große Ähnlichkeit zu diesem Duft aufweisen, gehört Armani Rose d‘Arabie, das ich für ähnlich gelungen halte, mich aber nie und nimmer an Heavy Metal denken lassen würde. Und das liegt trotz vieler gleicher Duftkomponenten (Oud, Rose, Patchouli, Safran) sicherlich daran, dass in Rose d‘Arabie die Rosennote (neben weiteren floralen Noten) deutlicher vernehmbarer ist und damit der feminine Zug des Duftes klarer hervortritt als bei Calligraphy, das etwas männlicher, markanter, schwerer wirkt.

Man mag den Vergleich zwischen Heavy Metal und einem Duft für gewagt halten. Er ist für mich aber so offensichtlich, weil bei einem meiner letzten Tests im Hintergrund eben diese Musik lief und sich zu einer Melange aus Duft, Tönen und Gefühlen verwob, die ausnahmsweise einmal keine klaren Erinnerungen oder Assoziationen hervorrief wie bei vielen anderen Parfums, sondern zeichenhaft blieb, wie die wunderschöne arabische Schrift auf dem Flakon von Calligraphy und in meinem Bauch noch lange unbestimmt nachklang.
19 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 23  
Verwandtschaften
Calligraphy ist für mich ein schwieriger, kaum fassbarer, nichtsdestoweniger faszinierender Duft. Anklänge an diverse andere (von denen ich nicht alle kenne) wurden bereits genannt; es sind der Verwandtschaften allerdings zu viele, als dass Nachahmung zu unterstellen wäre. In der Gesamtschau fügt sich mithin trotz – oder wegen – der Fülle der Bezüge ein stimmiges, individuelles Bild zusammen. Zufälligerweise stammen alle Angehörigen, die mir persönlich in den Sinn kommen, aus dem Jahr 2010. Ich nenne sie einmal und wiederhole dabei zum Teil, was schon in anderen Kommentaren treffend festgestellt wurde:

Wir nehmen von Oud Royal (Armani) den früchtebrotigen Auftakt (dort Safran, hier Zimt und Safran) und die edel-dezente Oud-Note. Wir fügen aus Rose d‘ Arabie (Armani) und erneut aus Oud Royal die opulent-dunkel-fruchtige Rose hinzu. Für den Mittelteil borgen wir uns aus Arso (Profumum Roma) die Myrrhe-Note, die in jenem üppiger, kräftiger, gleichwohl runder, und in diesem strenger und herber ausfällt. Den grün-krautigen Charakter, der den Duftverlauf über Stunden hinweg begleitet, entlehnen wir aus der Eröffnungsphase von Amouages Memoir Man. Auf Letzteres wäre ich übrigens vermutlich nicht gekommen, wenn ich nicht rein zufällig neulich beide parallel auf der Haut gehabt hätte.

Dessen ungeachtet wird nun bei Aramis daraus etwas sehr eigenständiges, reizvolles, vor allem in der Kontrastierung der schmeichlerisch-orientalischen Seite mit dem Herb-Strengen der grünen Bestandteile. Das ist abgründig, dunkel, kräftig. Bisweilen schroff. Dann unversehens verführerisch, glutäugig, erotisch. Sich plötzlich wieder entziehend.

Vielleicht (reine Spekulation!) ist Aramis damit näher an der Vielschichtigkeit des Orients als die anderen, die mir im Vergleich erscheinen, als hätten sie sich, wenn man bei Arso oder Memoir überhaupt davon sprechen mag, jeweils einen einzelnen, womöglich idealisierten Aspekt herausgegriffen: Calligraphy wäre gewissermaßen Destillat des Ganzen. Dennoch – oder deshalb – finde ich den Duft sperrig, schwer tragbar und bevorzuge die anderen genannten.

Vielen Dank an Angelliese!
14 Antworten
6
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
6.5
Duft
FabianO

1005 Rezensionen
FabianO
FabianO
Top Rezension 11  
Rosenbetonter, angesüßter Oud-Unisexler mit weiblichen Momenten
Aramis´Vorstoß in exklusivere Gefilde? Und dann noch unisex?

Ich bin ja ein großer Fan praktisch der gesamten "alten" Reihe, die mittlerweile in Einheitsflakons abgefüllt wird - "Tuscany" ist großartig, "New West" schön und interessant, "Havana" etwas kantig, aber stimmig, "JHL" und "900" alte, blumig-animalische Urgesteine mit männlichen "No.5"-Anleihen.

Die "Perfume Calligraphy" schlägt nun - vollkommen anders als die Klassiker - satt orientalische Töne an, ist zugleich - wie schon mein Vorredner festhält- in seiner Beschreibung nicht ganz leicht greifbar.

Den Beginn kennzeichnet eine deutliche Safranblüte, durch etwas Zimt angesüßt, hintergründig leicht süßlich rauchig durch Myrrhe.
Das ist schon mal ein recht satter, selbstbewusster Auftritt, der sicher nicht jedem liegt.

Im Mittelteil überwiegen etwas - zu meinem leichten Bedauern - die femininen Töne. Rose bin ich ja bei Aramis in Männerdüften gewohnt und schätze sie - da steht aber i.d.R. auch ein raubeiniges Element im Hintergrund parat, das mir klarmacht: "Hier bin ich Mann- das darf ich sein".

Das Rosenabsolue per se passt zur Komposition, trägt aber eine Spur zu dick auf. Nach und nach zeigt sich das Oud intensiver, recht fein eingearbeitet, etwas süßlich-harzig, dezent honigartig, relativ frei von Rauch.
Ein Hauch etwas heller geratenes Patchouli erdet den Duft dann insgesamt, so dass die Basis deutlich mehr unisex ausfällt als der Mittelteil.

Alles in allem ein vernünftiger Beitrag zur Ergänzung der Orientpalette auf dem Markt, dennoch irgendwie nicht so ganz mein Fall aufgrund des zu prägnanten Safrans zu Beginn und der überbordenenden Rose im Mittelteil. Für Damen vielleicht noch interessanter zu testen als für Männer.
5 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
FLUidENTITY

246 Rezensionen
FLUidENTITY
FLUidENTITY
Sehr hilfreiche Rezension 15  
Flui einmal durchs Wasser gezogen
Zugegeben, Aramis hatte mich nie großartig interessiert. Ich fand das Label immer so altbacken, viel zu klassisch, nicht modern, sondern antiquiert, unzeitgemäß und halt einfach simpel klassisch – kurz: ein Relikt der Urzeit.
Ganz anders wurde ich nun von Perfume Calligraphy überrascht und eines besseren belehrt. Zugegeben, ich wurde erst auf PC aufmerksam, als ich gesehen hatte, dass er so ähnlich tickt wie Blue Sapphire von Boadicea. Und da ist glücklicherweise richtig viel dran :)
Also los: PC erinnert mich ein bisschen an etwas triefendes. Es ist nass, patschnass und verwandt mit dem Element Wasser.
Ich sehe einen hohen, erhaben und großen Wasserfall vor mir. Das Wasser rauscht in Sturzbächen nach unten und mündet dort in einer ausladenden Tal-Ebene. Es hat sich beruhigt, aber immer noch sind stille Wasser tief. Das Wasser ist immer noch patschnass und frei, genau wie PC. Die stringente, eindimensionale Tiefe des Duftes zieht sich von Anfang bis Ende durch, ein von nasser Schwerkraft durchdrungener Duft dieser Perfume Calligraphy.

PC segelt ganz taufrisch um meine Nase. Absolut klar, wenn auch nicht durchsichtig. Er hat so eine gewisse nasse Frische. Total unverbraucht und lebendig. Wie die Gischt eines Bootes, das sich durch Wassermassen pflügt und dem potenziellen Flui, der gerade zufällig hinten am Heck des Bootes lümmelt, das Wasser um die Nase sprühen lässt.

Formschön eröffnet sich PC. Man kann Zimt durchgehen lassen zu Beginn, damit ist der Auftakt aber nur ungefähr umrissen. Der Safran ist bei mir gleich zu Beginn präsent. Patchouli ist bei mir im Wasserfall irgendwo verloren gegangen. Amber hat es auch nicht ganz bis nach unten geschafft, wenn auch ein paar Fetzen des Ambers übrig geblieben sind. Er ist allerdings so glatt wie Lack, und so lange poliert worden, dass fast nichts mehr von seiner räuberischen Seite mehr da ist, nur noch aalglatte Kraftlosigkeit an dieser Stelle. Dafür aber Moschus! Und der darf glatt und gebügelt und aufgeräumt und geschliffen und gereinigt sein, und soll es meines Riechers Erachtens auch.

Mein Gesamteindruck bei PC gliedert sich nach Zimt, der bald verschwindet, Safran, (Rose), Amber, Oud und ganz besonders Moschus. Die Rose hat auch schon im Tal an Intensität verloren. Macht aber nichts, so eindimensional tief wie der Duft ist, ist es gerade genau richtig. Der Fluss des Duftes ist genau richtig wie er ist. Oud ist hier nicht so böse, wie man es vielleicht anderswo her kennt. Das steuert in seiner ungeahnten sanften Stämmigkeit in Richtung Tiefe ohne quer zu stehen. Es schlägt leise, aber bestimmte Töne an, die in Mittellage erklingen. Es steht ganz im sogar eigentlich ganz gefälligen Auftreten von PC - ganz ohne Drastik. Oud geht fast als Katalysator des in die Tiefe strömenden Flusses, von Perfume Calligraphy, durch.
3 Antworten
5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Ergoproxy

1124 Rezensionen
Ergoproxy
Ergoproxy
Top Rezension 9  
Schönschreiben mit Duft
Die Tochter macht nach, was die Mamma vorgemacht hat. Lauder hat Wood Mystique und bei Aramis ist es nun Perfume Calligraphy, mit dem man die Oud-Fangemeinde gewinnen möchte.

Preislich hat man auch bei dieser Oudkreation ordentlich an der Schraube gedreht, denn für diesen neuen Aramis muss man 150,00 € hinblättern und liegt damit in der gleichen Preisklasse wie Wood Mystique. Bleibt nur die Frage, ob man sich da nicht gegenseitig ins Gehege, in punkto Kundengewinnung kommt.

PC ist, im Gegensatz zu WM, wesentlich oudlastiger und auch orientalischer. Oud ist hier sozusagen, die "goldene" Linie des Parfums.

Eröffnet wird PC mit einem fruchtigen Oudakkord. Dieses Fruchtige nimmt dem Oud den medizinischen Touch und der Duft wirkt dadurch leicht und modern.

Sehr langsam kommen dann die Blumen und Gewürze durch und der Duft wird orientalischer, behält aber eine eher helle, goldfarbene Grundstimmung, in der PC dann angenehm ausklingt.

Die Haltbarkeit ist sehr gut und PC entfaltet eine angenehme Duftaura.

Im direkten Vergleich gefällt mir persönlich WM etwas besser, obwohl die Oudnote nicht ganz so aussagekräftig komponiert wurde, wie bei PC.

PC ist eine gelungene Oudkreation, welche bestimmt seine Liebhaber/innen finden wird, da bin ich mir sicher. Kaufen werde ich mir diesen Aramis nicht, vorerst zumindest.

Liebe Nachbarin, vielen Dank für diese Probe und Grüße an die Falle!
11 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

13 kurze Meinungen zum Parfum
HeikesoHeikeso vor 7 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Harzige Rose, holziges dumpfes Oud, herb-seifig, frisch, eher maskulin. Warm & kühl zugleich. Dezente aber ganz besondere Atmosphäre.
4 Antworten
SeejungfrauSeejungfrau vor 7 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
5
Duft
Puderig zerriebene Rosenblätter &
Myrrhe/Saffranfäden in Silberschale >
[die kühlen Noten]
satt gewürzt/orientalischer Schmelz_
Balsamisch
3 Antworten
SeeroseSeerose vor 7 Jahren
8
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
8.5
Duft
Star+hell-herbe-holzig-harzige uvm. ausgewogene Melange. Nur Oud, Safranblüte+Myrrhe rieche ich sicher. Zu Beginn 1Prise ledrig. Haltbar=15
1 Antwort
KylesaKylesa vor 7 Jahren
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Orientalisch üppige Blumen begleitet von saftig frischen Zitronen ordentlich gewürzt und abgerundet mit feinem Oud.
1 Antwort
IriniIrini vor 9 Jahren
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Authentisch arabisches und doch modernes Parfum-Poeme! Ausdrucksvoll und elegant. Helles Edelholz mit frischen Seifigkeit&zarten Körpernote.
1 Antwort
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