08.01.2021 - 14:30 Uhr
NuiWhakakore
101 Rezensionen
NuiWhakakore
Analyse Top Rezension
30
Auf großer Fahrt
Das Jahr hatte doch so gut angefangen. Nach dem Rum-Debakel an Weihnachten hatte die Miss Fortune kurz nach drei König Segel gesetzt und im nächsten Hafen die Rum-Vorräte wieder aufgefüllt. Die Mannschaft war wieder die Alte, mit allen Vor- und Nachteilen. O‘Connel roch wieder fast wie früher und das Essen war auch wie gewohnt. Selbst der einäugige Pete war im Rahmen seiner Möglichkeiten wieder voll einsatzfähig, da auf Level.
Dann hatten sie drei Monate lang die Karibische See durchkreutzt, immer auf der Suche nach Beute und auf der Flucht von den Spaniern. Sie hatten einfach kein Glück, konnten keine Handelsschiffe ausfindig machen und waren einmal nur knapp einem Kriegsschiff entkommen. Die Moral der Mannschaft war daher nicht besonders gut, als sie endlich in Montego Bay den großen Coup landeten. Die Beute war praktisch unbewacht und auch bei der Verladung gab es keine größeren Zwischenfälle. Gut, Skinny Norris hatte sich von der Arbeit gedrückt und war dann eingeschlafen, weshalb er die Abfahrt verpasst hatte. Wäre nicht so schlimm gewesen, wenn er nicht gemeint hätte, er müsse hinterher schwimmen. Er hätte es ja auch fast geschafft, aber so ein Hai ist im Wasser halt einfach in seinem Element und daher etwas schneller.
Nun war das gesamte Schiff jedenfalls vollgepackt mit Ballen von feinstem Tabak. Überall stapelte sich die Fracht, das Schiff war einfach zu klein für so eine Ladung. Ein paar Säcke Gewürze waren anscheinend auch mit dabei und ein, zwei Ballen hatten wohl schon Moos angesetzt. Das könnten aber auch die alten Planken der Miss Fortune sein.
Auf der Überfahrt nach Point Comfort war die Mannschaft also bester Dinge, während ihr Kapitän von Tag zu Tag nervöser wurde. Die Mannschaft schob es auf eine mögliche Entdeckung durch die Briten. Kein Wunder, hätten sie sich doch nicht mal richtig wehren können, die Kanonenrohre wahren mit Tabak vollgestopft und das Pulver hätten sie unter der ganzen Ladung auch nicht gefunden. Aber das war nicht der Grund.
Der Kapitän hatte ein Buch gelesen, sein Weihnachtsgeschenk, erbeutet von einem britischen Handelsschiff. Von einem A. Smith, Wohlstand der Nationen. Erst fand er es ja unheimlich langweilig, aber mit zunehmender Kaperflaute konnte er ihm dann doch etwas abgewinnen und zwar eine Idee. Eine überaus gefährliche, ja, geradezu verwegene Idee: eine Ladung Tabak billig zu kaufen und dann teuer weiterzuverkaufen! KAUFEN! Wenn das die Mannschaft rausfände, wäre er erledigt.
Und so hoffte er, seine Nervosität zunehmend mit Rum bekämpfend, noch die Tage bis zur Ankunft in Point Comfort durchzustehen. Denn eines war sicher: in ehrlichem Handel würde er sich so schnell nicht mehr versuchen. Das war einfach viel zu riskant…
-----------
Der Tobacco Reserve startet sehr süß mit Tonka und Tabak. Salbei würzt und Muskat sorgt für eine ganz dezente Schärfe. Fruchtige Noten blitzten kurz mal auf und sind dann wieder weg. Johannisbeere hätte ich nicht erkannt. Am Schluß noch etwas Moos und das war es. Die anfängliche Süße wird im Verlauf erträglicher, so daß ein zwischen Tabak und Gewürzen fein ausbalancierter Duft entsteht, der auch noch ein recht gute Haltbarkeit hat. Rauchig finde ich ihn dabei nicht.
Piratendank an Serafina!
Dann hatten sie drei Monate lang die Karibische See durchkreutzt, immer auf der Suche nach Beute und auf der Flucht von den Spaniern. Sie hatten einfach kein Glück, konnten keine Handelsschiffe ausfindig machen und waren einmal nur knapp einem Kriegsschiff entkommen. Die Moral der Mannschaft war daher nicht besonders gut, als sie endlich in Montego Bay den großen Coup landeten. Die Beute war praktisch unbewacht und auch bei der Verladung gab es keine größeren Zwischenfälle. Gut, Skinny Norris hatte sich von der Arbeit gedrückt und war dann eingeschlafen, weshalb er die Abfahrt verpasst hatte. Wäre nicht so schlimm gewesen, wenn er nicht gemeint hätte, er müsse hinterher schwimmen. Er hätte es ja auch fast geschafft, aber so ein Hai ist im Wasser halt einfach in seinem Element und daher etwas schneller.
Nun war das gesamte Schiff jedenfalls vollgepackt mit Ballen von feinstem Tabak. Überall stapelte sich die Fracht, das Schiff war einfach zu klein für so eine Ladung. Ein paar Säcke Gewürze waren anscheinend auch mit dabei und ein, zwei Ballen hatten wohl schon Moos angesetzt. Das könnten aber auch die alten Planken der Miss Fortune sein.
Auf der Überfahrt nach Point Comfort war die Mannschaft also bester Dinge, während ihr Kapitän von Tag zu Tag nervöser wurde. Die Mannschaft schob es auf eine mögliche Entdeckung durch die Briten. Kein Wunder, hätten sie sich doch nicht mal richtig wehren können, die Kanonenrohre wahren mit Tabak vollgestopft und das Pulver hätten sie unter der ganzen Ladung auch nicht gefunden. Aber das war nicht der Grund.
Der Kapitän hatte ein Buch gelesen, sein Weihnachtsgeschenk, erbeutet von einem britischen Handelsschiff. Von einem A. Smith, Wohlstand der Nationen. Erst fand er es ja unheimlich langweilig, aber mit zunehmender Kaperflaute konnte er ihm dann doch etwas abgewinnen und zwar eine Idee. Eine überaus gefährliche, ja, geradezu verwegene Idee: eine Ladung Tabak billig zu kaufen und dann teuer weiterzuverkaufen! KAUFEN! Wenn das die Mannschaft rausfände, wäre er erledigt.
Und so hoffte er, seine Nervosität zunehmend mit Rum bekämpfend, noch die Tage bis zur Ankunft in Point Comfort durchzustehen. Denn eines war sicher: in ehrlichem Handel würde er sich so schnell nicht mehr versuchen. Das war einfach viel zu riskant…
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Der Tobacco Reserve startet sehr süß mit Tonka und Tabak. Salbei würzt und Muskat sorgt für eine ganz dezente Schärfe. Fruchtige Noten blitzten kurz mal auf und sind dann wieder weg. Johannisbeere hätte ich nicht erkannt. Am Schluß noch etwas Moos und das war es. Die anfängliche Süße wird im Verlauf erträglicher, so daß ein zwischen Tabak und Gewürzen fein ausbalancierter Duft entsteht, der auch noch ein recht gute Haltbarkeit hat. Rauchig finde ich ihn dabei nicht.
Piratendank an Serafina!
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