08.04.2024 - 12:41 Uhr

Nordwurst
7 Rezensionen

Nordwurst
Top Rezension
34
Die Suche nach dem "Ui!"
Sommer im Flakon.
Nicht mehr und nicht weniger wollte ich meinem überschaubaren Duftportfolio hinzufügen.
Kann ja nicht so schwer sein, dachte ich mir. Ich weiß ja, was mir gefällt,
dachte ich mir...
Nun, zusammenfassend muss ich meine Suche wohl als Weg der Erkenntniss begreifen: Denn ich habe erkannt, dass es offensichtlich viel mehr Duftnuancen gibt, die mir NICHT gefallen also solche, die ich gerne über einen Zeitraum von mehreren Stunden, an mehreren Tagen, im Idealfall verteilt über mehrere Monate und Jahre an mir und um mich herum wahrnehmen möchte. (Gratulation an alle Bezwinger dieses Satzmonsters.)
Dabei kreuzten viele wirklich gute und zweifelsohne gut gemachte Kreationen meine Nase. Es waren oft nur Kleinigkeiten, die mir am Ende eines Tages ein seufzendes "hmjanöirgendwiedochnicht" entlockten.
Torino 21 zum Beispiel. Gut, frisch, aber bissi zu viel Minze, danke.
Uden? Hach...ja ne...ist dann doch ZU zietrisch im Auftakt.
Oltremare vielleicht? Oh, Tee - toll. Aber nicht dieser Tee.
Ok, dann anderer Tee? Wulong Cha?
Ja! Ne doch nicht. Dem fehlt es an keine Ahnung was, aber es fehlt.
Erba Gold - zu fruchtig.
Acqua di Sale - ist das Salbei? Nein? Finde das riecht wie Salbei.
(Ich verlinke die Düfte übrigens nicht weil ich nicht will, sondern weil es gerade nicht funktioniert.)
Imagination, Renaissance, Greenley, alle gut bis sehr gut, aber trotzdem nicht das, was ich suchte. Meine Nase ist offensichtlich eine Zicke.
Jetzt aber mal long story long, beim Stöbern in den Rezensionen bin ich dann irgendwann über Birkholzes Corsica gestolpert. Da war ich doch schon, war toll damals.
Duftnoten gesichtet, neugierig geworden.
Kopfnote mit den Klassikern Bergamotte und Limette, dazu Minze und Veilchenblatt. So weit, so gut. Liest sich erstmal wie 90% aller Sommerfreshies.
Herznote Lavendel und Rosmarin. Mag ich, ok. Dazu Pflaume (durch die Zähne Luft einziehend höre ich mich "uh, könnte zu süß werden" denken) und ... Meersalz? Na gut, sie wollen aquatische Assoziationen wecken, lassen wir sie mal.
Basisnote Moos, Moschus, Sandelholz.
Keine Experimente. Klingt solide.
Ich habe also eine original Duftprobe bei Birkholz bestellt (und 6 weitere bekommen), nahm nach dem ersten Abdampfen auf meinem Arm eine tiefe Nase und dachte "Ui! Der ist aber gut."
Zweiter Schniefer: "Der ist richtig gut! Hoffentlich kippt der nicht in irgendeine Richtung, die mir dann wieder nicht gefällt."
Tat er nicht. Hurra! Was ich roch war eine federleichte, frische, nicht stechende Zitrik mit kaum wahrnehmbarer, aber doch vorhandener Minze. Keine in-your-face-Frische, die so laut schreit bis auch der Letzte begriffen hat, dass es ein Sommerduft sein soll. Vielleicht ist es auch die gaaanz leichte Süße der Pflaume, die das ganze rund macht. Wüsste ich nichts von ihrer Anwesenheit würde ich sie jedoch nicht erkennen. Zum Glück.
Später wandelt sich der Duft nicht extrem. Keine der Ingredenzien drängt sich rüde in den Vordergrund. Die Zitrusfrüchte verabschieden sich irgendwann leise, winken aber noch bis zum Schluss am Horizont. Moschus und Sandelholz cremen mir sanft die Nasenflügel ein.
Meersalz? Moos? Hm, schwierig. Könnte sein dass die dabei waren. Ist mir letztendlich aber auch egal, denn in der Summe ist das der Sommerduft, den ich so lange gesucht habe.
Ich schließe die Augen und wandere wieder über die steinigen Feldwege Korsikas. Ich kann das Meer noch nicht sehen, aber der Wind verrät mir, dass es bald majestätisch am Horizont erscheinen wird. Weitere schwülstge Worthülsen quellen aus meiner Amygdala, doch ich kann die Kontrolle wiedererlangen und komme zurück zum Thema.
Die Haltbarkeit könnte besser sein, aber könnte sie dass nicht immer bei Düften aus diesem Genre?
So, wer es bis hier geschafft hat ist mein Held. Danke fürs Durchhalten.
Nicht mehr und nicht weniger wollte ich meinem überschaubaren Duftportfolio hinzufügen.
Kann ja nicht so schwer sein, dachte ich mir. Ich weiß ja, was mir gefällt,
dachte ich mir...
Nun, zusammenfassend muss ich meine Suche wohl als Weg der Erkenntniss begreifen: Denn ich habe erkannt, dass es offensichtlich viel mehr Duftnuancen gibt, die mir NICHT gefallen also solche, die ich gerne über einen Zeitraum von mehreren Stunden, an mehreren Tagen, im Idealfall verteilt über mehrere Monate und Jahre an mir und um mich herum wahrnehmen möchte. (Gratulation an alle Bezwinger dieses Satzmonsters.)
Dabei kreuzten viele wirklich gute und zweifelsohne gut gemachte Kreationen meine Nase. Es waren oft nur Kleinigkeiten, die mir am Ende eines Tages ein seufzendes "hmjanöirgendwiedochnicht" entlockten.
Torino 21 zum Beispiel. Gut, frisch, aber bissi zu viel Minze, danke.
Uden? Hach...ja ne...ist dann doch ZU zietrisch im Auftakt.
Oltremare vielleicht? Oh, Tee - toll. Aber nicht dieser Tee.
Ok, dann anderer Tee? Wulong Cha?
Ja! Ne doch nicht. Dem fehlt es an keine Ahnung was, aber es fehlt.
Erba Gold - zu fruchtig.
Acqua di Sale - ist das Salbei? Nein? Finde das riecht wie Salbei.
(Ich verlinke die Düfte übrigens nicht weil ich nicht will, sondern weil es gerade nicht funktioniert.)
Imagination, Renaissance, Greenley, alle gut bis sehr gut, aber trotzdem nicht das, was ich suchte. Meine Nase ist offensichtlich eine Zicke.
Jetzt aber mal long story long, beim Stöbern in den Rezensionen bin ich dann irgendwann über Birkholzes Corsica gestolpert. Da war ich doch schon, war toll damals.
Duftnoten gesichtet, neugierig geworden.
Kopfnote mit den Klassikern Bergamotte und Limette, dazu Minze und Veilchenblatt. So weit, so gut. Liest sich erstmal wie 90% aller Sommerfreshies.
Herznote Lavendel und Rosmarin. Mag ich, ok. Dazu Pflaume (durch die Zähne Luft einziehend höre ich mich "uh, könnte zu süß werden" denken) und ... Meersalz? Na gut, sie wollen aquatische Assoziationen wecken, lassen wir sie mal.
Basisnote Moos, Moschus, Sandelholz.
Keine Experimente. Klingt solide.
Ich habe also eine original Duftprobe bei Birkholz bestellt (und 6 weitere bekommen), nahm nach dem ersten Abdampfen auf meinem Arm eine tiefe Nase und dachte "Ui! Der ist aber gut."
Zweiter Schniefer: "Der ist richtig gut! Hoffentlich kippt der nicht in irgendeine Richtung, die mir dann wieder nicht gefällt."
Tat er nicht. Hurra! Was ich roch war eine federleichte, frische, nicht stechende Zitrik mit kaum wahrnehmbarer, aber doch vorhandener Minze. Keine in-your-face-Frische, die so laut schreit bis auch der Letzte begriffen hat, dass es ein Sommerduft sein soll. Vielleicht ist es auch die gaaanz leichte Süße der Pflaume, die das ganze rund macht. Wüsste ich nichts von ihrer Anwesenheit würde ich sie jedoch nicht erkennen. Zum Glück.
Später wandelt sich der Duft nicht extrem. Keine der Ingredenzien drängt sich rüde in den Vordergrund. Die Zitrusfrüchte verabschieden sich irgendwann leise, winken aber noch bis zum Schluss am Horizont. Moschus und Sandelholz cremen mir sanft die Nasenflügel ein.
Meersalz? Moos? Hm, schwierig. Könnte sein dass die dabei waren. Ist mir letztendlich aber auch egal, denn in der Summe ist das der Sommerduft, den ich so lange gesucht habe.
Ich schließe die Augen und wandere wieder über die steinigen Feldwege Korsikas. Ich kann das Meer noch nicht sehen, aber der Wind verrät mir, dass es bald majestätisch am Horizont erscheinen wird. Weitere schwülstge Worthülsen quellen aus meiner Amygdala, doch ich kann die Kontrolle wiedererlangen und komme zurück zum Thema.
Die Haltbarkeit könnte besser sein, aber könnte sie dass nicht immer bei Düften aus diesem Genre?
So, wer es bis hier geschafft hat ist mein Held. Danke fürs Durchhalten.
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