20.12.2018 - 11:37 Uhr
Sisyphos
143 Rezensionen
Sisyphos
Top Rezension
26
"Die Ölbäume sind sehr charakteristisch, und ich gebe mir große Mühe, das einzufangen." (Vincent van Gogh)
Der Olivenbaum (Echter Ölbaum) ist ein Symbol des Friedens und der Treue - oftmals mit biblischem Bezug. Und wer Olivenbäume, zum Beispiel auf Kreta, wo sich angeblich der älteste Baum der Welt befindet, einmal in natura gesehen hat, weiß, wie anmutig und beruhigend sie auf den Betrachter wirken können. Das imposante geschwungene und massive Holz, die stabile und erhabene Statur, das Lebendige und Beharrliche in einer oftmals kargen und vor Hitze flirrenden Umgebung. Selbst die in Öl eingelegten Oliven als fester Bestandteil der mediterranen Küche in all ihren Fassetten spiegeln diese Eindrücke auf eine gewisse Weise wider. Frisches Brot und Oliven(-öl) - gibt es einen schöneren kulinarischen Minimalismus?
Die Frage, wie man derartige Aspekte in ein Parfum überführen könne, stellte sich mir lange nicht. Zu ungeeignet schien mir ein solches Unterfangen. Der Olivenbaum ist ein wunderbares Symbol und rein kontemplativ. Das Produkt ist zum Essen da, eher zum Genießen. Bis ich Olivo von Bottega Veneta aus der Parco-Palladiano-Reihe testete: Der Duft ist wahrlich nicht einfach zu erfassen. Er ist für mich eine Empfindung. Und die lässt sich ganz gut mit Zur-Ruhe-Kommen umschreiben. Olivo ist unsüß, dabei keineswegs herb. Trocken, aber nicht verdorrt. Luftig, aber nicht flüchtig. Die Haltbarkeit ist recht ordentlich und die Projektion weiß sich bei aller Zurückhaltung des Duftkonzepts immer wieder zu behaupten. Parfums, die ganz selbstverständlich und unaufgeregt plötzlich erneut da sind und wunderbar einnehmend bei einer Körperbewegung durch die Nase dringen, sind rar. Olivo ist genau so ein Parfum.
Profan gesprochen hat Olivo etwas von einem Sauberduft. Klar und transparent. Ihn als frisch zu bezeichnen, wäre aber eine Beleidigung. Er ist reinen Herzens. Und ätherisch. Wie z.B. Vetiver Insolént von Miller Harris. Doch fehlt bei Olivo alle orientalische Würze. Allenfalls eine feine Aromatik ist für meinen Geschmack feststellbar. Olivo ruht in sich, völlig geerdet und zentriert. Auf sich selbst bezogen. Auf parfumo sind lediglich grüne Note, holzigen Noten und grüne Olive gelistet. Ich denke, das gute Durchhaltevermögen ist einer Portion Iso und/oder Moschus zu verdanken. Und unmittelbar nach dem Aufsprühen sind harzige Noten im Spiel. Aber, und das gefällt mir außerordentlich gut, es ist hier nichts "Gemüsiges" mit von der Partie. Auch fehlt dem Duft jegliche Schärfe und Krautigkeit, die grüne Düfte gern aufweisen. Im Gegenteil: Ich sehe eher eine leichte Cremigkeit, gerade im weiteren Verlauf. Olivo ist aber ein weitgehend konstantes Parfum. Ein bisschen wie eine kleine, balsamische Melodie. Und universal. Ein ganzheitlicher Ansatz. Daher kann ich mir den Duft zu fast jeder Gelegenheit und Jahreszeit vorstellen. Ob zur PP-Präsentation oder während des Sabbaticals im Kloster - Olivo hilft einem, durch den Tag zu kommen, das Schöne schöner und das Schlechte erträglich zu machen.
Die gesamte Parco-Palladiano-Reihe ist beachtlich. Cipresso und Lauro z.B. sind ebenfalls außerordentlich gut gelungen und von der Stilisitk mit Olivo vergleichbar, Castagno mit dezenter Süße und durch und durch unisex. Alle Düfte wirken natürlich und hochwertig, sehr tragbar und lebendig. Unbedingt testen und nicht auf den Preis schielen.
Die Frage, wie man derartige Aspekte in ein Parfum überführen könne, stellte sich mir lange nicht. Zu ungeeignet schien mir ein solches Unterfangen. Der Olivenbaum ist ein wunderbares Symbol und rein kontemplativ. Das Produkt ist zum Essen da, eher zum Genießen. Bis ich Olivo von Bottega Veneta aus der Parco-Palladiano-Reihe testete: Der Duft ist wahrlich nicht einfach zu erfassen. Er ist für mich eine Empfindung. Und die lässt sich ganz gut mit Zur-Ruhe-Kommen umschreiben. Olivo ist unsüß, dabei keineswegs herb. Trocken, aber nicht verdorrt. Luftig, aber nicht flüchtig. Die Haltbarkeit ist recht ordentlich und die Projektion weiß sich bei aller Zurückhaltung des Duftkonzepts immer wieder zu behaupten. Parfums, die ganz selbstverständlich und unaufgeregt plötzlich erneut da sind und wunderbar einnehmend bei einer Körperbewegung durch die Nase dringen, sind rar. Olivo ist genau so ein Parfum.
Profan gesprochen hat Olivo etwas von einem Sauberduft. Klar und transparent. Ihn als frisch zu bezeichnen, wäre aber eine Beleidigung. Er ist reinen Herzens. Und ätherisch. Wie z.B. Vetiver Insolént von Miller Harris. Doch fehlt bei Olivo alle orientalische Würze. Allenfalls eine feine Aromatik ist für meinen Geschmack feststellbar. Olivo ruht in sich, völlig geerdet und zentriert. Auf sich selbst bezogen. Auf parfumo sind lediglich grüne Note, holzigen Noten und grüne Olive gelistet. Ich denke, das gute Durchhaltevermögen ist einer Portion Iso und/oder Moschus zu verdanken. Und unmittelbar nach dem Aufsprühen sind harzige Noten im Spiel. Aber, und das gefällt mir außerordentlich gut, es ist hier nichts "Gemüsiges" mit von der Partie. Auch fehlt dem Duft jegliche Schärfe und Krautigkeit, die grüne Düfte gern aufweisen. Im Gegenteil: Ich sehe eher eine leichte Cremigkeit, gerade im weiteren Verlauf. Olivo ist aber ein weitgehend konstantes Parfum. Ein bisschen wie eine kleine, balsamische Melodie. Und universal. Ein ganzheitlicher Ansatz. Daher kann ich mir den Duft zu fast jeder Gelegenheit und Jahreszeit vorstellen. Ob zur PP-Präsentation oder während des Sabbaticals im Kloster - Olivo hilft einem, durch den Tag zu kommen, das Schöne schöner und das Schlechte erträglich zu machen.
Die gesamte Parco-Palladiano-Reihe ist beachtlich. Cipresso und Lauro z.B. sind ebenfalls außerordentlich gut gelungen und von der Stilisitk mit Olivo vergleichbar, Castagno mit dezenter Süße und durch und durch unisex. Alle Düfte wirken natürlich und hochwertig, sehr tragbar und lebendig. Unbedingt testen und nicht auf den Preis schielen.
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